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1984 Wahltag und ein Dresdner Potpourri (6B, 13L)

geschrieben von: NAch

Datum: 12.03.14 14:00

Der „Berechtigungsschein zum mehrmaligen Empfang eines Visums“ gehörte zur Grundausstattung eines jeden Berliner Eisenbahnfreundes, jedenfalls wenn er im Westteil der Stadt wohnte. Mit drei Tagen Vorlauf war er im „Büro für Besuchs- und Reiseangelegenheiten“ zu beantragen, ich erhielt dann ein Visum für den beantragten Tag und dieser Schein hatte eine Rückseite mit Platz für acht weitere Visa, die im gleichen Büro auf Antrag ausgestellt wurden. Das war auch für den Tag selbst möglich, also ohne drei Tage Vorlauf . Der Schein galt drei Monate, ich musste also nur daran denken, rechtzeitig das nächste Exemplar von diesem „Mehrfachschwein“ zu beantragen.
Damit war man flexibel und die DDR stand einem offen (mit gewissen Ausnahmen in Grenznähe).
Jedenfalls im Prinzip, denn das Büro öffnete erst um 09:00, und auch nur Montag bis Freitag.

Eigentlich sollte die Wettervorhersage für die nächsten 24 Stunden auch schon damals ausreichend genau sein.

Eigentlich.

Was macht man mit einem so verregneten Tag?

Ganz einfach: Mitfahren.

P 4856 fährt von Dresden bis Straßgräbchen Bernsdorf.
Wir schreiben den 12.04.1984.


Bild 01 Für meinen Mitfahrer ist die Straßenbahn mindestens genauso wichtig wie die Dampflok. So habe ich auch davon (und vom Straßenzustand) ein Bild.
http://abload.de/img/dso002gbimi.jpg



Bild 02 Da steht die Lok.
http://abload.de/img/dso0035ze7j.jpg



Bild 03 Noch gab es nicht nur eine Dampflok, Überholung des Güterzuges.
(EDITH, danke Andreas) im Bf Schwepnitz
http://abload.de/img/dso004eli3v.jpg



Bild 04 Ankunft in Straßgräbchen Bernsdorf, es dampft vorn und hinten in diesem Bahnhof.
http://abload.de/img/dso005i0flo.jpg



Bild 05 Ein Blick in die Reste der Kamenzer Herrlichkeit
http://abload.de/img/dso006yed60.jpg



Bild 06 Und dieses Bild wollten wir alle haben, wie die Spiegelung in der „erfolgreichen Bilanz“ zeigt.
http://abload.de/img/dso007q4i1x.jpg
Schon damals konnte nur mit dem Kopf geschüttelt werden.




Vom Einsatzgebiet der Kamenzer 52 sind von mir schon einige Bilder in der Galerie zu sehen, ich habe hier schon nach den Aufnahmeorten sortiert.

Zunächst das gut erreichbare Arnsdorf
Das erste Bild zeigt die Dresdener Einfahrt , noch in der Steigung; von Kamenz herunter rollt der Zug nur noch. Einen trüben Wintertag oder Arnsdorf im Nebel zeigt das nächste Bild, bevor die Ausfahrt nach Bautzen zu sehen ist, hier mit einer Durchfahrt.

Pulsnitz ist ein andere, oft besuchter Bahnhof.
Die Stecke ist eingleisig, das Signal steht dann öfter mal auf Halt. Bei diesem Bild durfte ich auch auf die Lok. Der nächste Link zeigt die zugehörige Abfahrt . Im Sommer fehlt natürlich die schöne Dampfwolke, wenn dann ist das Qualm (den Dieselloks übrigens manchmal auch ganz gut hinbekommen). Hier also ein Sommerbild und eins mit 52 als Vorspann vor einer 110 .
Streckenbilder habe ich auch wieder auf Winter und Sommer aufgeteilt.

Von Straßgräbchen-Bernsdorf, dem Endbahnhof der Fahrt kann ich nur ein Foto zeigen.
Mit 01 bin ich zwischen Berlin und Dresden nur einmal gefahren, aber auch ein
132-Bild wurde wohlwollend in der Galerie aufgenommen.

Der letzte Link gilt einer anderen Mitfahrt, die 35 1113 führt einen Eilzug von Riesa bis Dessau.


Mit Berliner Grüßen

Achim
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Link Ottbergen April 1976 , Link Ottbergen Mai 1976




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:03:13:14:35:04.
Ich hoffe, ihr habt Schlagsahne bestellt...
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Mit Berliner Grüßen

Achim
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Hallo!

Wie erfolgreich die Bilanz war, konnte man dann fünf Jahre später feststellen, als die DDR den Bach hinunterlief.

Der 6. Mai 1984 war der Tag der Kommunalwahl in der DDR (die nächste dann am berühmten 7.5.1989 mit 98,85 Prozent Zustimmung, wie Egon Krenz um 19.30 Uhr in der Aktuellen Kamera rotzfrech verkündete und dabei nicht Rot wurde beim Lügen...).

Mit freundlichen Grüßen

Der Cottbuser




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:03:12:21:15:56.

Re: Straßenzustand

geschrieben von: Kö0128

Datum: 12.03.14 17:18

NAch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bild 01 Für meinen Mitfahrer ist die Straßenbahn
> mindestens genauso wichtig wie die Dampflok. So
> habe ich auch davon (und vom Straßenzustand) ein
> Bild.

Herrlich!
So kenne ich "mein Dresden"!

Als Mehrfachberechtigungsscheininhaber just in dieser Epoche häufig in Dresden weilend, bin ich auf diesen Äckern als Soziusfahrer auf der Simson S51 meines Dresdener Gastgebers tausend Tode gestorben.
Hat mich aber dahingehend gestählt, daß mich der heute absolut gleichwertige bauliche Zustand der Berliner Straßen nicht mehr schrecken kann...

Gruß,
Markus.

Berlin für Anfänger: Tiergarten ist ein Park, Tierpark ist ein zoologischer Garten, Zoologischer Garten ist kein Park. Alle drei sind Bahnhöfe.
AG Märkische Kleinbahn e.V. Berlin *** Meine HiFo-Bildbeiträge
http://www.abload.de/img/mkb-banner1000ye7dl.jpg



Hallo,

NAch schrieb:
> Die Stecke ist eingleisig, das Signal steht
> dann öfter mal auf Halt. Bei diesem Bild durfte
> ich auch auf die Lok. Der nächste Link zeigt die
> zugehörige Abfahrt.

Da paßt etwas nicht. Das Signal bei der Abfahrt
hat einen Geschwindigkeitsanzeiger (Zs 5) am Mast,
der bei zwei Löffeln 60 erlaubt. Auf dem anderen
Foto ist keiner.

Besten Gruß

Re: Erfolgreiche Bilanz

geschrieben von: rklein

Datum: 12.03.14 20:24

Hallo Achim,

bei der erfolgreichen Bilanz der Kooperationsverkaufsstelle für Molkereierzeugnisse bewahrheitet sich der alte Spruch: "Traue nur der Statistik, die Du selbst 'interpretiert' hast. Warum? Nach den offiziellen Zahlen der staatlichen Zentralverwaltung für Statistik wurde in der DDR mehr Milch und weniger Bier getrunken, auch wenn die Republik im Bierkonsum einen Spitzenplatz im internationalen Vergleich einnahm.

Zum Vergleich:
Pro-Kopf-Verbrauch Bier 1980 152,4 Liter - Es waren lt. statistischem Jahrbuch 139,1 Liter.
Pro-Kopf-Verbrauch Trinkmilch 1980 73,3 Liter. Nach genannter Quelle 98,7 Liter.

Eine Erklärung wäre, dass sich die Trinkkennziffern des Bezirkes Dresden signifikant von denen der DDR unterschieden. Wurde möglicherweise das fehlende Westfernsehen durch erhöhten Bierkonsum kompensiert?

Jedenfalls vielen Dank für das interessante Zeitdokument.

MfG R.Klein

Herrlich, danke (o.w.T)

geschrieben von: BTTB

Datum: 12.03.14 21:02

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Re: 1984 Wahltag und ein Dresdner Potpourri (6B, 13L)

geschrieben von: NAch

Datum: 12.03.14 21:18

Das Signal bei der Abfahrt
hat einen Geschwindigkeitsanzeiger (Zs 5) am Mast,
der bei zwei Löffeln 60 erlaubt. Auf dem anderen
Foto ist keiner.


Stimmt, gut aufgepasst. Der Film gehört aber zusammen, vielleicht wurde rangiert und das Bild zeigt das bei der Ausfahrt halb verdeckte Signal.

Mit Berliner Grüßen

Achim
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> Pulsnitz ist ein andere, oft besuchter
> Bahnhof.

> Hier also ein Sommerbild

Aus Großröhrsdorf, wie dort auch schon in den Kommentaren angemerkt.


> Streckenbilder [...] Sommer

Die Einfahrt von Bischheim in Pulsnitz (nur diese könnte es vom Sonnenstand her sein) sieht doch auch anders aus. Wüßte jetzt überhaupt keine Stelle, die das sein könnte.

Pulsnitz

geschrieben von: Sonderkorrespondent

Datum: 12.03.14 21:34

> > Die Stecke ist eingleisig, das Signal steht
> > dann öfter mal auf Halt. Bei diesem Bild durfte
> > ich auch auf die Lok. Der nächste Link zeigt
> > die zugehörige Abfahrt.
>
> Da paßt etwas nicht. Das Signal bei der Abfahrt
> hat einen Geschwindigkeitsanzeiger (Zs 5) am
> Mast,
> der bei zwei Löffeln 60 erlaubt. Auf dem anderen
> Foto ist keiner.

Müßte beides Pulsnitz sein, aber unterschiedliche Ausfahrten, von denen der Perspektive nach zu urteilen der Friedrich weiter raus Richtung Großröhrsdorf stand (wäre ja mit kürzerem Durchrutschweg auch logisch). Gleis 3 vs. Gleis 2 oder so ähnlich.

Re: Pulsnitz

geschrieben von: ask

Datum: 12.03.14 22:49

Guten Abend,

schöne Bilder aus meiner Ecke.
Bild 03 ist im Bahnhof Schwepnitz aufgenommen. Hat selten jemand fotografiert. Da gab es ja auch die Russenkaserne gleich neben dem Bahnhof und dazu noch einen riesigen Truppenübungsplatz.
Heute liegt dort nur noch der Schotter auf dem Bahnhof und die Russen sind auch weg. Der Truppenübungsplatz ist heute Naturschutzgebiet und darf nicht betreten werden. Aber nicht nur wegen der Natur ... auch wegen den Altlasten.

Andreas

Re: 1984 Wahltag und ein Dresdner Potpourri (6B, 13L)

geschrieben von: Cossebaude

Datum: 13.03.14 10:44

Lieber Achim,

Danke für diesen sehr interessanten Beitrag. Wieso musste man die Schlagsahne bis Mittwoch vorbestellen? War das denn nicht schon im Fünfjahresplan vorgeplant;-)

Gruß

Frank

Und eine weitere Frage lässt uns allein zurück...

geschrieben von: Alibizugpaar

Datum: 13.03.14 20:08

Hatte die schmucke HO-Verkausstelle samstags geöffnet oder nicht?

Oder war der Samstag in der DDR immer der reine Schlagsahne-Ausgabetag ohne weiteren Verkauf?

Gruß, Olaf

(,“)
< />
_/\_

♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
Hallo!

So kann auch für Sonnabend stehen.

Mit freundlichen Grüßen

Der Cottbuser




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:03:13:20:17:01.

Re: 1984 Wahltag und ein Dresdner Potpourri (6B, 13L)

geschrieben von: Hallenhu

Datum: 13.03.14 20:18

Hallo NAch,
Danke an den Mitfahrer, so konnte konnte ich mich im Bild 1 direkt von Pillnitz kommend wieder entdecken. Dass die Straße so schlimm war hat man damals glaube ich ausgeblendet.
Danke fürs zeigen Hallenhu

Dem Fahrer kann geholfen werden

geschrieben von: NAch

Datum: 13.03.14 21:03

Bist Du sicher?

hier noch mal der Ausschnitt genauer:

http://abload.de/img/023b3bsbx.jpg

Würde mich aber freuen.


Mit Berliner Grüßen

Achim
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Nachtrag zu Bild 6 - die Wettbewerbsverpflichtung

geschrieben von: NAch

Datum: 13.03.14 21:13

Was das Korn noch so hergibt- zu lesen ist es nicht mehr - aber zu erahnen:

http://abload.de/img/032s2br3s3p.jpg

Mal lesbar abgetippt.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.03.14 22:27

Wettbewerbsverpflichtung

Mit folgenden Maßnahmen wollen wir den
sozialistischen Wettbewerb erfolgreich führen.
1. Den uns vorgegebenen Umsatzplan wollen wir 100%ig
erfüllen.
2. Unsere Kunden wollen wir stets freundlich und fachge-
recht bedienen.
3. Wir wollen keine Kassendifferenzen zulassen.
4. Die sowjetischen Neuerermethoden werden angewandt.
5. Wir arbeiten nach persönlichen Verpflichtungen.
6. Sozialistische Hilfe in anderen Vst. leisten.

Mein Kommentar:
1. ein hehres Ziel! Wenn die Ware fehlt, haperts auch am Umsatz.
2. eine Selbstverständlichkeit eigentlich.
3. auch selbstverständlich.
4. *Kicher* die Kassen werden durch die Murmel-Zählwerke ersetzt.
5. Immer die blickdichten Dienstschlüpfer tragen! Wegen der "Bückware".
6. Wenn Herta wieder Haushaltstach hat, muß der Scheffe ran.

Ja, so war das inne DDR.
In der Disko durfte nur Kalinka getanzt werden. Wenn jemand deswegen meckerte, gabs ne Strafrunde Kasatschok, bis der Meniskus quietschte.
Wenn dann alle brav ihren "Sto Gramm" intus hatten, gabs zur Belohnung als letzten Tanz "Schwanensee".

Grüße vom ESD

...könnte Nüsse enthalten...




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:03:13:22:28:07.
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