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 04 - Historisches Forum 

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Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
In den ersten beiden Folgen unserer kleinen Serie über die Eisenbahn in Hattingen hatten wir uns die Strecke
- Hattingen - Wuppertal, die Strecke vor der Haustür
- Die Ruhrtalbahn in Hattingen
vorgenommen. In beiden Beiträgen spielte sich das Geschehen allein und ausschließlich bei der DB, der Staatsbahn ab. Nun soll es aber auch Leute geben, die an so "abartigen" Themen wie Privat- und Werkbahnen interessiert sind. <*Ironiemodus aus*>
Herbert Schambach gehört auch dazu!

Dazu wurde ihm in seiner Heimatstadt Hattingen eine Menge geboten: Da war zunächst die ortsansässige und überregional bedeutende "Westfälische Lokfabrik Karl Reuschling", die sich nicht nur mit der Reparatur, Aufarbeitung und Hauptuntersuchung von Dampf- und Diesellokomotiven aller Art beschäftigte, sondern sich auch als Lokhändler betätigte. In diesem Geschäft wurden häufig Lokomotiven in Zahlung genommen, die entweder weiter verkauft wurden, als Leihlokomotiven Verwendung fanden oder letztlich auf dem Schrott landeten. Daneben gab es in Hattingen zwei weitere Unternehmen, die über eigene Werkloks verfügten: Das "Gemeinschaftswerk Hattingen" und der "Städtische Zustellbetrieb" die "Zustellgemeinschaft Industriegelände Hattingen/Ruhr". Für reichlich Abwechslung war also gesorgt und HS nahm dieses Angebot dankbar an.

Die folgenden Bilder sind mangels geeigneterer Kriterien chronologisch geordnet. Da ich mich bekannterweise bei dieser Spezies von Fahrzeugen nicht so gut auskenne, liegen den Bildunterschriften in erster Linie die mir von HS übermittelten Angaben zugrunde. Das ist in den meisten Fällen sicher recht vollständig, aber an einigen Stellen bleiben doch Lücken und Fragezeichen offen. Ich hoffe, dass die hier im HiFo vertretenen Experten die notwendigen Ergänzungen und ggfs. auch Korrekturen beisteuern werden. Also, los geht's.

Das erste Bild ist nicht nur eines der ältesten, die HS gemacht hat, sondern für ihn auch mit vielen schönen Erinnerungen verbunden: Als jungen Bub zog es ihn immer wieder zu den nahegelegenen Bahnanlagen am Hattinger Güterbahnhof. Zur großen Eisenbahn der DB wurde noch respektvoll Abstand gehalten, aber bei den kleinen Rangiergeschäften am Rande des Areals war er oft mitten drin. Hier wuselten die Werkloks der umliegenden Betriebe hin und her, insbesondere der kleine B-Kuppler des Städtischen Zustellbetriebs der Zustellgemeinschaft. Schnell wurde das Lokpersonal auf den Jungen aufmerksam, der ihnen so oft bei der Arbeit zusah. Man kam ins Gespräch und es dauerte nicht lange, bis klein Herbert auch einmal auf den Führerstand klettern, dann eine kurze Strecke mitfahren und schließlich sogar - unter Aufsicht natürlich - den Regler bedienen durfte. Mit der Zeit entwickelte sich eine regelrechte Freundschaft, die dazu führte, dass der jugendliche HS in den Schulferien ganze Tage bzw. Schichten auf der Lok verbrachte und dabei immer wieder auch selber die Lok fahren konnte. Das war natürlich DAS GRÖSSTE für einen Jungen in der damaligen, ansonsten ja eher freudlosen unmittelbaren Nachkriegszeit. Davon erzählt HS heute noch gern und Erlebnisse wie dieses waren sicher nicht ganz "schuldlos" an seiner lebenslangen Begeisterung für die Eisenbahn im Allgemeinen und Dampfloks im Speziellen.

http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b26-SZH_1.jpg
Bild 26
Und das war sie: "Herbert seine Lok"! Ein Henschel Zweikuppler vom Typ Riebeck, Fabr.Nr. 6878 von 1907 (auf dem vollaufgelösten Scan sogar lesbar!), beim Städtischen Zustellbetrieb Hattingen bei der Zustellgemeinschaft Industriegelände Hattingen/Ruhr eingestellt als Lok 1, wie an der Rauchkammer zu lesen. Für den jungen Mann, mit dem sie inzwischen seit Jahren bestens bekannt sind, stellen sich Lokführer Fritz S. und Rangierer Karl M. im Sommer 1956 gerne für ein Foto in Positur.


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b27-WLH_20.jpg
Bild 27
Die älteste Lok dieses Beitrags sehen wir hier als Betr.Nr. 20 der Westfälischen Lokfabrik Karl Reuschling im Werksanschuss zum Rbf Hattingen am 04.11.57. Die B-n2t von Hohenzollern, Fabr.Nr. 622/1891, Typ Bismarck, war zuvor bei der Harpener Bergbau AG als "HARPEN V" im Einsatz.


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b28-GW_1.jpg
Bild 28
Gegenüber den bisher aufgetretenen Zweikupplern war der Dreikuppler der Gemeinschaftswerke Hattingen direkt "was Großes". Am Wasserkasten, der im vorderen Teil etwas mitgenommen erscheint, prangt ein schönes Gussschild mit der Aufschrift GEMEINSCHAFTSWERK Nr.1, darunter befindet sich das Fabrikschild von Henschel (19248/22). Diese Maschine vom Typ Bismarck - man beachte die Duplizität der Typenbezeichnung im Vergleich zum letzten Bild - wurde fabrikneu an das Gemeinschaftswerk Hattingen geliefert und ist heute noch als betriebsfähige Museumslok bei den EF Hasetal in Haselünne im Einsatz. Aufnahme am 18.04.59.


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b29-SZH_oNr.jpg
Bild 29
Jetzt sind wir wieder beim Städtischen Zustellbetrieb Hattingen bei der Zustellgemeinschaft Industriegelände Hattingen/Ruhr: Drei Jahre nach Bild 26 ist das Personal immer noch dasselbe, aber es gibt eine neue Lok: Wieder ein B-Kuppler, aber jetzt von Humboldt (Fabr.Nr. 602/08), der übrigens in der Merte-Liste nicht enthalten ist. Eine Loknummer ist zumindest äußerlich nicht erkennbar, aber das ist auch nicht nötig, da der Zustellbetrieb die Zustellgemeinschaft nie mehr als eine Lok gleichzeitig im Einsatz hatte. Diese herrliche Aufnahme entstand am 18.04.59.

Nach vier Aufnahmen von Betriebsloks zeigen die folgenden Bilder erst mal nur noch Schrottloks oder kalt abgestellte Maschinen. Solche Bilder mag ich ja eigentlich gar nicht, aber der Variantenreichtum der verschiedenen Bauarten und Baustile ist so beeindruckend, dass ich auf eine Präsentation nicht verzichten möchte. Ich denke, da sind viele Loks darunter, die wir hier im HiFo noch nie zu sehen bekommen haben.

http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b30-ZKL_VII.jpg
Bild 30
Unverkennbar ein direkter Verwandter der preußischen T7 ist dieser Dreikuppler, der am 05.08.61 am Rande des Hattinger Rangierbahnhofs auf seine allerletzte Fahrt zur Zerlegung wartet. Abgesehen von den fehlenden Stangen befindet sich der alte Preuße noch in einem recht guten Zustand. Ob die herrlichen alten Lampen wohl auch mit auf den Schrott gegangen sind? Ich fürchte ja ;-((
Letzter Einsatzort war die Zeche "König Ludwig" in Recklinghausen, wo die T7 (Hanomag 4157/04) als KÖNIG LUDWIG VII geführt wurde.
(Text unter Berücksichtigung der Kommentare geändert)


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b31-ZKL_VII.jpg
Bild 31
Eine Lok in Staatsbahn-Bauart wurde natürlich von allen Seiten porträtiert, so dass wir hier auch eine Ansicht von hinten zeigen können. Auch hinten ist die T7 noch voll mit Lampen bestückt - wenn ich doch nur eine der vier besäße ...


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b32-ZKL_VIII.jpg
Bild 32
Auf den Schrottgleisen der WLH am Rande des Hattinger Rangierbahnhofs stand am 20.01.62 diese C1'-n2t (Hanomag 8683/22), die zuletzt bei der Zeche "König Ludwig" als KÖNIG LUGWIG VIII eingesetzt wurde. Gebaut wurde diese Maschine als Dreikuppler ohne Nachlaufachse, der in den 30er Jahren nach Plänen von Jung in den hier zu sehenden Zustand umgebaut wurde. Die erhoffte Verbesserung der Fahreigenschaften wurde damit allerdings nicht erzielt, wenn man der Literatur glauben darf.


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b33-EMM_2.jpg
Bild 33
Das Verbindungsrohr zwischen den beiden Domen und die Bauform des Führerhauses deuten darauf hin, dass wir es hier mit einer Maschine badischer Bauart zu tun haben. Und tatsächlich, bei der Lok 2 des Eisenwerks Mülheim Meiderich handelt es sich um die ehemalige Xb 790 der badischen Staatsbahn, die als 92 230 bei der DR eingereiht war und noch vor 1939 an die Industrie verkauft wurde. Baudaten: MBG Karlsruhe 1774/09. Durch zahlreiche Umbauten, insbesondere durch größere Wasserkästen, ist das Äußere gegenüber der Ursprungsversion stark verändert. Zu den Umbauten zählte allerdings nicht der Schlot, der hier auf der Schrottlok schlicht fehlt. Hattingen, 15.04.63.

Um die lange Bilderstrecke abgestellter Loks ein wenig freundlicher zu gestalten, kommt jetzt zur Abwechslung mal ein wenig Farbe ins Spiel. Und zwar bei einer Lokomotive mit interessanter Vergangenheit.

http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b34-HDo_15.jpg
Bild 34
Lok 15 der Hafenbahn Dortmund, die HS am 28.06.63 in Hattingen antraf, war zuvor bei der Vorortbahn Wilhelmshaven als Lok 14 im Einsatz. Vor dem Einsatz in Dortmund erfolgte ein bemerkenswerter Umbau bei der Fa. Jung, bei dem aus der ursprünglichen 1'C1'-h2t Maschine eine 1'D-h2t wurde. Jung war auch der Hersteller der Lok, die 1940 unter der Fabr.Nr. 9388 an die Marinebahn Wilhelmshaven geliefert wurde.
(Text unter Berücksichtigung der Kommentare geändert)


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b35-BV_6.jpg
Bild 35
Auch wenn diese Lok so kräftig und modern aussieht, war ihr doch nur ein kurzes Leben beschieden:
Lok 6 des Bochumer Vereins der Stahlwerke Bochum wurde erst zehn Jahre zuvor bei Henschel gebaut (25231/53) und besaß sogar eine Ölfeuerung. Das hat ihr aber alles nicht genutzt, denn am 28.06.63 ist sie in Hattingen bereits in einen Schrottlokzug eingestellt, mit dem sie am nächsten Tag ihre allerletzte Fahrt zum Schrottverwerter antreten wird.
(Text unter Berücksichtigung der Kommentare geändert)

Das "kleine Gemüse" war HS an diesem Tag nur ein schwarz/weiß Bild wert.

http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b36-PRR_5.jpg
Bild 36
Dieser kleine B-Kuppler von Hanomag, Fabr.Nr. 8903, wurde 1919 an Phönix Düsseldorf geliefert. Möglicherweise gelangte er von dort an das Nachfolgeunternehmen Phoenix-Rheinrohr AG. Sicher ist nur die Betriebsnr. 5 am Führerhaus, Hattingen, 28.06.63.


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b37-PRR_2.jpg
Bild 37
Bei dieser Lok hat sich HS die Baudaten Hohenzollern 2185/07 notiert. Wenn das so ist, dann haben wir eine Werklok des Typs Meiderich vor uns, die einst an das Düsseldorfer Röhren- & Eisenwalzwerk ging - Nachfolger ebenfalls die Phoenix-Rheinrohr AG. Das Gussschild mit der Betriebsnr. 2 am Führerhaus entspricht genau dem der Lok auf dem vorhergehenden Bild. Zufall, oder stehen hier zwei Schrottloks desselben Unternehmens hintereinander? Hattingen, 28.06.63.


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b38-SWB_7.jpg
Bild 38
Und noch eine weitere Maschine, die keine zehn Jahre Dienstzeit erreicht hat: Lok 7 der Stahlwerke Bochum, ein C-Kuppler von Krauss-Maffei (17905/53). Auch eine Ölfeuerung konnte sie nicht vor einem vorzeitigen Ende bewahren, als Anfang der 60er Jahre der Traktionswandel bei den Werkbahnen zur Abstellung zahlreicher, und zum Teil auch ganz moderner Dampfer führte - ein Modernisierungsrausch ohne Rücksicht auf Verluste. Hattingen, 01.08.63.


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b39-WLH_48.jpg
Bild 39
Auf das beträchtliche Dienstalter von 40 Jahren kommt dagegen dieser kleine Henschel-Dreikuppler, dessen Anblick auch mich für das Thema Werkloks erwärmen könnte. Das mag daran liegen, dass ich hier so manche Ähnlichkeit mit der sächs. VIk, DR 99.64, entdecke. Aber wie dem auch sei, Die Werklok mit der Betr.Nr. 48 der Westfälischen Lokfabrik Hattingen ist natürlich nur dreiachsig und dafür normalspurig. Herstellerangaben: Henschel 12194/13. Die Maschine war zuvor bei der Dortmund-Hörder-Hütten-Union als UNION XIX im Einsatz.
Aufnahme auf dem Werkshof bei Reuschling am 16.11.63 anlässlich eines Besuchs, bei dem auch die folgenden vier Bilder entstanden.


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b40-WLH_54.jpg
Bild 40
Direkt hinter der WLH 48 stand eine weitere WLH-Lok mit der Betr.Nr. 54. Obwohl die Jung-Lok, Fabr.Nr. 9397/42, nur halb so alt ist, wie das knuffige Maschinchen im Bild zuvor, wirkt sie (auf mich) doch um vieles älter. Hattingen, Fa. Reuschling, 16.11.63.


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b41-WLH_44.jpg
Bild 41
Wie schon WLH 20 aus Bild 27 stammt auch die Lok Betr.Nr. 44 der WLH noch aus dem aus heutiger Sicht vorletzten Jahrhundert. Die B-n2t, Hohenzollern 1195/99, Typ "Schlägel für Hüttenwerke", ist zwar kalt und ohne Stangen abgestellt, macht aber ansonsten einen betriebsfähigen Eindruck. Vorbesitzer war die Zeche Dahlhauser Tiefbau, wo die Lok als FRIEDRICH FUNKE bis 1961 im Einsatz war.
Und wie alle anderen WLH-Loks in diesem Beitrag gehörte sie zu dem Bestand von Leihlokomotiven der Firma Reuschling, die Kunden zur Verfügung gestellt wurden, wenn deren Loks zur Reparatur oder Hauptuntersuchung in Hattingen waren.


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b42-WLH_39.jpg
Bild 42
Und noch ein weiterer Dreikuppler aus dem Leihlokpark der WLH: Betr.Nr. 39, C-n2t, Hohenzollern 1733/04, Typ Crefeld. Vorbesitzer war die Zeche "Prinz Regent" in Bochum Weitmar. Hattingen, Fa. Reuschling, 16.11.63.


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b43-RAG_D785.jpg
Bild 43
Keine Leihlok war dagegen Lok 3 der Zeche Sachsen in Hamm Heesen, die nach der Übernahme durch die Ruhrkohle AG zum 1.1.70 in D785 umgezeichnet wurde. 1963 stand offensichtlich eine größere Reparatur oder Hauptuntersuchung an, die bei Reuschling in Hattingen vorgenommen wurde. Die Daten zur Lok: D-n2t, Henschel 25729/49, Typ D600.
Damit beenden wir den fotografisch äußerst ergiebigen Besuch bei der Westfälischen Lokfabrik Karl Reuschling am 16.11.63.
Es ist vielleicht noch erwähnenswert, dass diese Maschine zu einer beachtlichen Serie von 15 baugleichen Loks mit fortlaufenden Fabriknummern gehört, die alle an unterschiedliche Kunden gingen.
(Text unter Berücksichtigung der Kommentare geändert)


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b44-LG_oNr.jpg
Bild 44
Im Werksanschluss der Firma Gottwald sichtete HS am 20.03.69 diesen typischen Vertreter Krauss'schen Lokbaus: Die B-n2t (Krauss-Maffei 15819/40) wurde ursprünglich an die MAN in Nürnberg geliefert und gelangte später zur Leo Gottwald KG, wo sie im Werk Hattingen als Werklok diente.


http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/Hattingen/b45-GW_1.jpg
Bild 45
Nach so vielen kalten und/oder schrottreifen Loks zum Abschluss noch einmal eine "lebende" Dampfmaschine. Die Werklok des Gemeinschaftswerks hatten wir bereits in Bild 28 kennengelernt. Aber 10 Jahre später hat sich ihr Aussehen doch etwas verändert. Bessere Arbeitsbedingungen für die Rangierer schafft natürlich das Geländer über der vorderen Pufferbohle; aber der Mercedes-Stern auf der Rauchkammer ist auch nicht schlecht. Das Personal war wohl stolz auf seine Maschine. Die schöne Beschilderung mit GEMEINSCHAFTSWERK Nr.1 ist aber nach wie vor vorhanden. Hattingen, 20.03.69.

Ein echtes Gemeinschaftswerk, um an das letzte Bild anzuknüpfen, ist auch dieser Beitrag geworden. Das Thema Werklokomotve liegt ja nun mal, wie schon erwähnt, etwas außerhalb meines persönlichen Tellerrands. Also hat es HS übernommen, mich mit den notwendigen Daten und Informationen zu den gezeigten Maschinen zu versorgen. Eine große Hilfe und unerschöpfliche Quelle waren dabei das Buch unseres lieben HiFo-Kollegen Joachim Leitsch über die "Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein-Westfalen" - DAS Standardwerk zum Thema schlechthin - und die phänomenale Fabriknummernliste von Jens Merte. Trotz aller Bemühungen gibt es aber sicher noch Einiges an den Angaben zu den einzelnen Lokomotiven zu ergänzen oder auch zu korrigieren. Wer also noch etwas weiß - nur zu, wir freuen uns über jede zusätzliche Information.

Einen schönen Tag noch,
Herbert S. und Ulrich B.





9-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:02:20:11:33:21.
Hallo Herbert und Ulrich,
beitragen kann ich leider nichts, nur staunend DANKE sagen dafür, daß Ihr diese Bilder hier zeigt!
Viele Grüße
Stefan

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg

Frage zu Bild 33

geschrieben von: Der Wagner

Datum: 16.02.14 20:37

Hallo Ulrich,

Erst einmal - tolle Bilder, die einem so richtig das Herz erwärmen. Aber zu einem Bild habe ich eine Frage:

Was hast Du denn in Bild 33 im Hintergrund fotografiert? So eine Stirnwand mit deutlich erkennbaren Lüftungsschlitzen kenne ich eigentlich nur von Milchwagen. Ein Gh 03 hat aber (soweit ich weiß!) nicht so viele Lüftungsschlitze und ein Geh 20 hat ein Korbbogendach. Was also ist das für ein Wagen und was sucht er in Hattingen?

fragt

Der Wagner
Peter Brinke

Der Wagner
Peter Brinke

"Wer es nötig hat, ständig seine Kompetenz zu demonstrieren, ist der Dumme."
Jaaa, auf diesen Beitrag habe ich gewartet ;-))) Super, vielen Dank, ihr habt mir eine echte Freude damit gemacht! Eine kleine Korrektur: Auf Bild 35 sehen wir keine Lok des Bochumer Vereins, sondern die Henschel-Ruhr gehörte den Stahlwerken Bochum.

Beste Grüße, Christoph
Hallo Herbert und Uli,

was das Recyceln von Lokomotiven so alles hervorbringt. Bei ihrer Ablieferung an die Vorortbahn Wilhelmshaven sah die Lok aus Bild 34 noch so aus.








http://foto.arcor-online.net/palb/alben/48/3347348/3464323430666162.jpg

Dank für diesen interessanten Beitrag.
Werner






1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:02:16:21:23:33.

Herrliche Werklok-Aufnahmen - danke!

geschrieben von: Matthias Nieke

Datum: 16.02.14 21:32

Hallo,

als ausgemachter Werklok-Freund bedanke ich mich herzlich für diesen Reigen herrlicher Werklokbilder + Daten.

Eine Augenweide, klasse.

Freundliche Grüße

Matthias

Re: Mit HS unterwegs - Werklokomotiven in Hattingen (20 B)

geschrieben von: W.O.

Datum: 16.02.14 21:39

Vor euch beiden ziehe ich den Hut.

Das Herbert echte Schätze besitzt weiss ich, aber das er solche Schätze hat.....

Ich sehe schon den User ,, Zustellgemeinschaft '' wie er in die Tastatur beisst.

Gruss
W.O.
Moin, ihr beiden!

Das ist schon ziemlich heftige Kost, die ihr den Liebhabern der Werkdampfloks serviert. Ein Junkie würde vermutlich sagen: Die volle Dröhnung!

Da mir das Thema als Werkbahnfreund sehr zusagt, bin ich natürlich von eurem Beitrag vollauf begeistert!

Anbei ein Foto von der D600 (RAG D785), als sie sich noch auf Sachsen austoben konnte:

http://img299.imageshack.us/img299/7263/01zsachsenlok3d2151972mz7.jpg



Besten Dank für eure Cooperation & Grüße aus dem Norden
Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:02:16:21:57:38.

Herrlich!

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 16.02.14 22:48

ich war ja vorgewarnt, bin aber trotzdem hellauf begeistert! Die Humboldt der Zustellgemeinschaft war mir neu, so daß wieder ein Puzzlesteinchen gefunden wurde!

Die D600 war zunächst bei der Dortmund-Hoerder Hütten Union, Hoerde Lok "73"

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seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa
Einen herzlichen Dank auch von meiner Seite!

Leider war zu meiner Zeit - ab Mitte der 80er Jahre - in Hattingen nicht mehr so viel los... Und eine Dampflok von Prinz Regent finde ich absoluten Wahnsinn...

Besten Gruß

Christian

http://abload.de/img/signatur26pu08.jpgZu meinem HiFo-Inhaltsverzeichnis: Vor 100 Jahren in...

und zu meiner Internetseite über die KED Elberfeld, Essen und Cöln und deren Vorläufern ...
Wirklich großartig, vielen Dank!

Viele Grüße

Burkhard Beyer
Hallo!

Wirklich interessante Bilder für den Werkbahnfreund!
Moin Herbert und Ulrich,

jetzt bin ich ja fast ein klein wenig enttäuscht - ja, wo sind denn die Bilder mit dem Schrottlokzug?
;-))

Dennoch - was wir hier wieder geboten bekommen, ist schon wieder einmal sagenhaft! Herbert hat es wie ich gemacht - es wurde alles aufgenommen. Dass er dabei auch einige Male in den Farbtopf gegriffen hat, ist umso schöner - hier hatte ich nicht soviele Farbbilder machen können (oder wollen?).

Was bin ich froh, dass Joachim das überlebt hat - nur um Heiko mache ich mir Sorgen...

Danke euch beiden wieder einmal fürs Aufbereiten und Präsentieren,

Martin

Re: Mit HS unterwegs - Werklokomotiven in Hattingen

geschrieben von: 03 1008

Datum: 17.02.14 09:15

Hallo Herbert, hallo Ulrich,

ganz herzlichen Dank für diesen klasse Beitrag!

Eine Anmerkung zu Bild 34: Wenn man dieser Quelle

[www.railhoo.de] (unter Lok 15)

trauen darf, erfolgte der Umbau der Wilhelmshavener 1'C1' in eine 1'D erst nach dem Verkauf nach Dortmund, vermutlich bei Jung.

Bis die Tage, Helmut
Helmut, dieser Umbau in Jungenthal bei Kirchen/Sieg ist mittlerweile als Fakt anzusehen.

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seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa
Sagenhaft, diese Loktypenvielfalt! Man darf gar nicht darüber nachdenken, dass das Meiste davon von in den Hochofen gegangen ist.
Was wäre das für ein Museumsbahnfundus! Vielen herzlich Dank für den Beitrag.
Moin zusammen,

vielen Dank für die inzwischen ja schon recht zahlreichen Kommentare und Ergänzungen.

Werner, das Bild der VoWi 14 als 1'C1' Maschine ist eine super Ergänzung - schön, dass Du das griffbereit hattest.
Und Helmuts D785 als Betriebslok in Heesen gefällt mir naturgemäß besser als eine abgestellte Maschine bei Reuschling.

Unklar ist mir aber noch die letzte Verwendung der Henschel 25231/53 Typ "Ruhr": Christoph, der Skyliner, meint, die Maschine käme von den Stahlwerken Bochum. So steht's auch beim Dampflokarchiv. Jens Merte meint dagegen: "25231 1953 Dt 1435 neu Stahlwerk Bochum - Bochumer Verein 6". Da die Stahlwerke Bochum und der Bochumer Verein zwei völlig verschiedene Unternehmen sind, habe ich das so interpretiert, dass die Lok an die SWB geliefert wurde und von da aus zum Bochumer Verein gelangte. Daher die ursprüngliche Angabe in meinem Beitrag.
Watt nu? Oder hochdeutsch: Was ist nun richtig?

Was den Umbau der Jung 9388 angeht, werde ich den Beitrag entsprechend editieren. Dieser Punkt scheint mir eindeutig geklärt.

Nochmals Danke und einen schönen Tag noch,
Ulrich B.

Definitiv Stahlwerke Bochum

geschrieben von: Skyliner

Datum: 17.02.14 11:34

Moin Ulrich,

Stahlwerke Bochum sind richtig. Es exsitiert noch eine Übersicht, in denen Anschaffung, HU, Umbau auf Ölfeuerung und kurz drauf Verkauf an Reuschling zu einem Spottpreis dokumentiert sind. Nr. 6 passt auch gar nicht ins BV-Nummernschema. Evtl. hat jemand beim Erstellen der Liste die "Stahlwerke Bochum" einfach falsch interpretiert? Wenn man nicht direkt aus Bochum kommt, sind evtl. die Stahlwerke BO gar nicht bekannt.

Glückauf, Christoph

Re: Definitiv Stahlwerke Bochum

geschrieben von: Chr. Dahm

Datum: 17.02.14 11:46

Moin zusammen!

Ich denke auch, dass die Zuordnung zum Bochumer Verein ein Schreibfehler ist, der sich hartnäckig in den Listen hält. (Auch ich bin dem Fehler in der Merte-Liste ursprünglich aufgesessen und dann von mehreren Mitstreitern sehr überzeugend korrigiert worden... siehe hier: [www.drehscheibe-foren.de]

Besten Gruß

Christian

http://abload.de/img/signatur26pu08.jpgZu meinem HiFo-Inhaltsverzeichnis: Vor 100 Jahren in...

und zu meiner Internetseite über die KED Elberfeld, Essen und Cöln und deren Vorläufern ...

Re: Definitiv Stahlwerke Bochum

geschrieben von: ulrich budde

Datum: 17.02.14 12:01

Hi Christoph,

okay, dann berichtige ich jetzt also auf Stahlwerke Bochum.

Danke und Gruß,
Ulrich

Re: Definitiv Stahlwerke Bochum

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 17.02.14 12:15

Skyliner schrieb:

> Wenn man nicht direkt aus Bochum kommt, sind evtl.
> die Stahlwerke BO gar nicht bekannt.

Yepp, das ist wohl der Punkt. Der BV war omnipräsent und die SWB eher nur den Insidern bekannt. Die Anfertigung der Liste beruht ja auch auf Unterlagen von He sowie einer Vielzahl von Sichtungsmeldungen, die da seinerzeit eingepflegt wurden. Das Ganze geschah völlig analog - also Abschreiben der Originale, Tippen der Listen, Fotokopieren dieser Listen, Versenden von Briefen.
Deshalb muß man manche Angaben in diesem Listen "mit Vorsicht" genießen, da oft auch Abschreibefehler vorkamen bzw. der Abschreibende das Sütterlin nicht richtig entzifferte und dann sich ratz-fatz Mumpitz manifestierte! *seufz*

Das originale He Lieferbuch wird ja zur Zeit liebevoll von den Ehrenamtlern des Henschel-Museums neu erfaßt - eine Herculesaufgabe! Aus dieser Liste entnehmen wir dies:

25231 1953 Stahlwerke Bochum AG

RUHRKOHLE - Sichere Energie

seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa

*Pssst Christian*

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 17.02.14 12:18

>>dass das Meiste davon von in den Hochofen gegangen ist.<<

merke: Stahlschrott endet nie niemals nicht never-ever im Hochofen, sondern ausschließlich in den Konvertern oder früher auch Siemens-Martin-Öfen des Stahlwerkes....

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seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa

Was für ene Fundgrube!

geschrieben von: Markus Heesch

Datum: 17.02.14 12:44

Ganz herzlichen Dank für diesen fast schon berauschenden Beitrag.

Gruß aus Osnabrück

Tolle Sachen!

geschrieben von: dampfhappi

Datum: 17.02.14 16:01

Vielen Dank für Fotos und Recherche.

zu Bild 43 (HENSCHEL D600 bei WLH)

geschrieben von: Christian Kamrath

Datum: 17.02.14 18:19

Vielen Dank für diese tolle Veröffentlichung, die ich zum Beitrag des Monats vorschlagen möchte.

Das 1963 entstandene Bild 43 der HENSCHEL-D600 kann aber höchstens die spätere D785 der RAG zeigen.

Ob wir hier die He 25729/49 noch als "DHHU 73" oder schon als "Sachsen 3" sehen (oder vielleicht sogar als eine Maschine des WLH-Bestandes?), werden die "Reuschling-Listen" wissen, zu denen ich aber im Gegensatz zu anderen (hier schon aktiv gewordenen oder wenigstens genannten) HiFo-Teilnehmern leider keinen Zugang habe.


Mit freundlichen Grüßen, insbesondere an Herrn Schambach

Christian Kamrath

Re: zu Bild 43 (HENSCHEL D600 bei WLH)

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 17.02.14 19:24

Die Lok war nur zur HU/Aufarbeitung bei WLH - sie wird *nicht* im WLH Bestand geführt!

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Gemeinschaftswerk Hattingen Nr. 1 (o.w.T)

geschrieben von: Holger Jansen

Datum: 17.02.14 21:58

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:03:11:01:21:38.
Hallo,

ich lebe wieder Martin! Man, ist das klasse.

Um die Örtlichkeiten für Unkundige einzugrenzen seien mir folgende Anmerkungen erlaubt:

Bild 26: Anschluß Aurora

Bild 27 + 45: Anschluß Zustellgemeinschaft im Bahnhof (neben jetziger Firma Theramer)

Bild 28: Anschluß Gemeinschaftswerk neben der Waschkaue der jetzigen Firma Theramer

Bild 29: vermutlich auch Anschluß Aurora (auf der Anschlussweiche)

Bild 30-33/38: ehem. Anschlußgleis zur Birschelmühle (neben Reifen Stahl)

Bild 34-37: Müsste im Gleis 704/705/706, Nordteil Bhf. Hattingen aufgenommen sein

Bild 39-43: Bei uns im Reuschling "Garten"

Bild 44: Eindeutig Anschluß Gottwald


Der Name war übrigens nicht "Städtischer Zustellbetrieb Hattingen", sondern "Zustellgemeinschaft Industriegelände Hattingen/Ruhr". Dies war ein Zusammenschluß aller Anschließer, welche eine eigene Gesellschaft zur Bedienung ihrer Gleisanschlüsse gegründet hatten. Alle Zustellungen wurden den einzelnen Anschließern Auftragsbezogen nach Tonnage in Rechnung gestellt. Auch alle Instandsetzungsarbeiten an der Infrastruktur wurden den Gesellschaftern anteilsmäßig berechnet. Bei Ausfall der Lok der Zustellgemeinschaft wurde eine Reuschling-Lok eingesetzt.


Heiko

@ Heiko

geschrieben von: martin welzel

Datum: 19.02.14 11:46

Moin Heiko,

ach - wie gut, dass Du das überlebt hast!
;-))

Freue mich über Dein Lebenszeichen - der Beitrag haut einen aber auch tatsächlich "aus den Schuhen"!!
;-))

VG,
Martin

Re: @ Heiko

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 19.02.14 11:55

nicht nur Martin, sondern auch ich habe mir ersnthafte Sorgen um Deinen Gesundheitszustand gemacht, Heiko.

Vermutlich hat er jetzt eine neue Tastatur bekommen..... ;)

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Re: *Pssst Christian*

geschrieben von: Christian Kehr

Datum: 19.02.14 17:33

Sorry, man lernt immer noch dazu ...

Noch einmal: Stahlschrott im Hochofen

geschrieben von: Burkhard Beyer

Datum: 19.02.14 21:14

Joachim Leitsch schrieb: "Stahlschrott endet nie niemals nicht never-ever im Hochofen, sondern ausschließlich in den Konvertern oder früher auch Siemens-Martin-Öfen des Stahlwerkes...."

Lieber Joachim,

das habe ich auch immer geglaubt, musste mich dann aber doch eines Besseren belehren lassen. Ich zitiere mal aus einem meiner Lieblingsbücher, der "Gemeinfasslichen Darstellung des Eisenhüttenwesens", in diesem Fall die 16. Auflage von 1953, und zwar Seite 485f.:

"Schrott ist ein Abfall- und Resteerzeugnis aus den Erzeugungsvorgängen der Eisen schaffenden und verarbeitenden Industrie, aus Verschleiß an Eisengütern, aus Abbrucharbeiten und Verschrottung von Maschinen, Brücken, Schiffen und sonstigen infolge Veralterung nicht mehr gebrauchsfähigen Anlagen. Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Schrotts kommt darin zum Ausdruck, daß er neben Erz und Kohle einen der wichtigsten Grundstoffe für die Gewinnung von Eisen und Stahl bildet. (...)
Die Einteilung der einzelnen Schrottsorten wird überwiegend bestimmt durch die Art ihres Entfalls [!], ihrer Herkunft und Beschaffenheit. Man unterscheidet in den Grundstufen nach Stahlschrott, Kernschrott, Paketen, Spänen und Gußbruch. Entsprechend dem Bestimmungszweck, der Beschaffenheit und den verschiedenen Abmessungen erfolgt innerhalb dieser Grundsorten eine Einstufung nach Hochofenschrott, Siemens-Martin-Schrott, Elektroofenschrott, Kupolofenschrott und sonstigem Gießereischrott. Schrott für Siemens-Martin-Werke und Stahlgießereien muß in verhüttungsfähiger und muldenfähiger Beschaffenheit in Längen von nicht über 1,5 m, frei von schädlichen Bestandteilen und Überzügen, geliefert werden. Zum Einsatz im Elektroofen ist glatter, kerniger Schrott, nicht über 1 m lang, erforderlich. Für den Hochofen sind besondere Hochofenpakete, die überwiegend aus Schmelzeisen und Ausschuss-Schmelzeisen hergestellt werden, sowie Späne geeignet. (...) Schmelzeisen setzt sich zusammen aus altem, verarbeitetem Eisenblech sowie alten, abgängigen Wirtschafts- und Gebrauchsgegenständen aus Eisenblech. Ausschuß-Schmelzeisen ist mit Metall- und Emailleüberzügen versehen. (...)"

Eine andere Frage ist natürlich, welche wirtschaftliche Bedeutung der Schrottzusatz im Hochofen tatsächlich hatte. Das hängst aber in erster Linie von der Verfügbarkeit von Schrott und Erzen ab. In den verschiedenen Kriegs- und Nachkriegszeiten, in Konjunkturen und Krisen war mal das eine, mal das andere knapp – meist herrschte aber eher Schrottmangel als Schrottüberfluss. Aber das ist ein anderes Thema, über dass sich in der "Gemeinfasslichen Darstellung" ein eigenes Kapitel findet ...

Wenn du überrascht sein solltest: Neue Tastatur auf Anfrage, ich hab noch eine!

Viele Grüße

Burkhard Beyer

Re: Noch einmal: Stahlschrott im Hochofen

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 19.02.14 21:28

*Pst Burkhard*

Das Buch liegt hier neben meiner Tastatur ;)

Meines Wissens wird heutzutage nur noch bei DK Recycling (ehemals Duisburger Kupferhütte) Schrott, Späne, Staub, Eisenschlamm und dergl. neben Erz, Koks und Zuschlägen in einen Hochofen gegeben. Die großen Roheisenproduzenten wie TKSE, HKM, Salzgitter verhütten ausschließlich Erze bzw. Sinter und keinen Schrott im Hochofen.

Was den Lok (Kern) Schrott betrifft: der endete ohnehin schon immer im Stahlwerk.....

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Schrottschmelze

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 19.02.14 22:25

Joachim Leitsch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Stahlschrott endet … in den Konvertern oder früher auch Siemens-Martin-Öfen des Stahlwerkes …


Der passende Link: [www.peiner-traeger.de].




Gruß

Walter

Re: Schrottschmelze

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 20.02.14 07:51

Tolle Animation eines Elektrostahlwerkes, Danke Walter - wenn die Elektroden sich in den Ofen senken, kracht und raucht es gewaltig. Ein Gewitter aus 1 m Entfernung ist ein laues Lüftchen dagegen!

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Re: Schrottschmelze

geschrieben von: Peter

Datum: 20.02.14 09:51

Hallo!

Das ist ein feiner Link, woll!

Obschon ich ja sogar teilweise bergmaennische bzw. Huetten-Gene in mir trage, muss ich gestehen, dass ich das erste Mal mit knapp 30 ein Stahlwerk gesehen habe (und die persoenliche Fuehrung auch quasi nur erhielt, weil der Chef ueberrascht war, dass ich ueber eine solche Bildungsluecke verfuegt und spontan seine Mittagspause opferte, um mir etwas Bildung angedeihen zu lassen - "Und wenn's nur dieses kleine Stahlwerk ist!").

Und ich muss zugeben, dass mich der Abstich im Stahlwerk der Georgsmarienhuette spontan an Dantes Inferno denken liess - so ein Brausen, so einen Hitzestoss hatte ich zuvor nie erlebt. Das war (und ist bis heute!) beeindruckend!

Gruss

Peter

+++ Ich will gar nicht, dass mich jeder mag - im Gegenteil: Die Sympathie oder Zuneigung gewisser Menschen waere mir hochgradig peinlich.
+++ Friends help you move. True friends help you move bodies.
+++ Rechtschreibfehler sind beabsichtigt: Es gibt immer Menschen, die nach Fehlern suchen - und ich versuche, allen Lesern etwas zu bieten.
Gegen einen kleinen Obolus biete ich sogar Patenschaften fuer meine Schreibfehler an. Und bald ist Weihnachten ...

Unglaublich diese Vielfalt...

geschrieben von: rolf koestner

Datum: 20.02.14 14:37

Wobei wir hier ja nur einige wenige Werkloks zu sehen bekommen haben. Was muß das Fachgebiet noch in den 50er und 60er Jahren noch für ein Eldorado für den Dampflokfreuind gewesen sein.


Danke an Dich und Herbert für diese "Hattinger Präsentation".



Bis neulich - natürlich im HiFo

Rolf Köstner


P.S. Gehe ich recht in der Annahme, dass wir die "GEMEINSCHAFTSWERK Nr.1" in Bälde persönlich treffen werden?

Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!

Re: Schrottschmelze

geschrieben von: Michael Kelter

Datum: 21.02.14 05:54

Peter schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo!
>
> Das ist ein feiner Link, woll!
>
> Obschon ich ja sogar teilweise bergmaennische bzw.
> Huetten-Gene in mir trage, muss ich gestehen, dass
> ich das erste Mal mit knapp 30 ein Stahlwerk
> gesehen habe (und die persoenliche Fuehrung auch
> quasi nur erhielt, weil der Chef ueberrascht war,
> dass ich ueber eine solche Bildungsluecke verfuegt
> und spontan seine Mittagspause opferte, um mir
> etwas Bildung angedeihen zu lassen - "Und wenn's
> nur dieses kleine Stahlwerk ist!").
>
> Und ich muss zugeben, dass mich der Abstich im
> Stahlwerk der Georgsmarienhuette spontan an Dantes
> Inferno denken liess - so ein Brausen, so einen
> Hitzestoss hatte ich zuvor nie erlebt. Das war
> (und ist bis heute!) beeindruckend!
>
> Gruss
>
> Peter


Da empfehle ich mal den Besuch in einem richtigen alten Stahlwerk in China !
Hallo Ulrich,
hallo Herbert,

urlaubsbedingt komme ich erst jetzt dazu, Euren Beitrag zu kommentieren: ich kriege den Mund nicht zu angesichts dieser Typenvielfalt! Klasse aufgenommen und klasse präsentiert! Herbert, um die dargestellten Kindheitserlebnisse beneide ich Dich! Bei mir ging es ja, wie kürzlich beschrieben, über das Beobachten einer Köf II und vielleicht einmal das Berühren einer Schrankenkurbel selten hinaus. Die Distanz zu allem, was nicht Staatsbahn war, teile ich mit Dir, Ulrich, vor allem in meinen Anfangsjahren. Mitnahmebilder ja, aber nachgestellt habe ich den Privaten fast nie. Schön, dass es Leute gibt, die das anders gehandhabt haben!

Endgültig ist mir die Mundlade offen geblieben, als ich das Foto von der ex-VoWi 14 entdeckt habe. Noch nicht eine Handvoll Fotos dieser formschönen Lok habe ich bisher aus ihrer Wilhelmshavener Zeit gesehen - und Ihr präsentiert ein Farbfoto der Maschine im umgebauten Zustand als Industrielok! Glückwunsch und vielen Dank fürs Zeigen!

Gruß
Klaus

Re: Frage zu Bild 33

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 24.02.14 11:22

Der Wagner schreibt:
""Was hast Du denn in Bild 33 im Hintergrund fotografiert? So eine Stirnwand mit deutlich erkennbaren Lüftungsschlitzen kenne ich eigentlich nur von Milchwagen. Ein Gh 03 hat aber (soweit ich weiß!) nicht so viele Lüftungsschlitze und ein Geh 20 hat ein Korbbogendach. Was also ist das für ein Wagen und was sucht er in Hattingen?""

Der Bahnhof Bochum Dahlhausen und Hattingen war auch Sammelpunkt seitens der DB Sammelpunkt für Sammelpunkt dür den Schrotthändler Bötzel in Herbede.

Mit freundlichen Grüßen aus Essen Furkadampfbahn



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:02:24:11:25:29.