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Einige Fragen zur L45H

geschrieben von: Blix

Datum: 29.12.13 00:30

Hallo,

zuerst mal muss ich sagen das ich mir nicht sicher bin ob dieser Beitrag was für das HiFo ist. Falls er doch lieber ins Muba Forum sollte, dann bitte mal dort hin verschieben.

Die L45H gehört ja nun in der Zwischenzeit zum festen Bestandteil der sächsischen Schmalspurlandschaft, deren Geschichte in Deutschland recht klar zu sein scheint. Allerdings ist nun doch etwas aufgetaucht was mich zu einigen Fragen veranlasst hat.

In Sachsen befinden sich nach aktuellen Stand 6 L45H, deren genaue Auflistung ich aber mal unterlasse. 3 von ihnen, nämlich die beiden SDG Ersatzteilspender im ehem. RAW Chemnitz sowie die 199 018 der SOEG, haben ja vor ihrer Ankunft in Sachsen ja einige Zeit auf der Insel Rügen verbracht.

Als 7. Lok dieses Typs befindet sich ja seit geraumer Zeit die Meterspurige Lxd2-471 bei der Malowa in Benndorf.

[www.boards-4you.de]


So nach allgemeinem Stand dürfte damit die Geschichte dieses Loktyps in Deutschland erzählt sein. Nun tauchte aber vor einigen Tagen bei DSO ein Bericht auf, bei dessen Bildern ich auch erst auf den zweiten Blick erkannt habe was dort eigentlich zu sehen ist. Es geht darin um einen Besuch bei der Firma "Elisabeth Layritz GmbH" in Penzberg (welches ca. 50 km von München liegt) im Sommer 1989. Diese Firma war irgendwie eine Mischung aus Lokfabrik, Ausbesserungswerk und Schrottplatz. Hier mal ein kleiner Überblick aus dem Jahr 2008:

[www.mittenwaldbahn.de]

Anscheinend wurden dort Ende der 80iger Jahre auch Loks für die Italienischen 950mm Schmalspurnetze gebaut bzw. umgebaut.
Wie manchen vielleicht bekannt ist sind dort schon seit Ende 80iger/Anfang der 90iger einige Dieselloks im Einsatz die aus, wahrscheinlich aus Tunesien stammenden, L45H umgebaut wurden.

[20397.foren.mysnip.de]
(Foto: Rolf Höhmann)

Nun tauchten in eben jenem Bericht einige Bilder auf die so einen L45H Umbau bei der dortigen Firma zeigen. Mein erster Gedanke war das die Loks dort zerlegt wurden so wie das ganze dort rings rum aussieht. Erst beim kurzen nachforschen und beim genauen hinschauen wurde mir klar das die Loks dort gebaut wurden! Erkennbar daran das die Aufbauten noch aus rohem Blech bestehen und der Rahmen neben der originalen Farbe auch noch die originale Kupplung besitzt.

[www.g-meisner.de]

[www.g-meisner.de]

[www.drehscheibe-foren.de]

Es bleibt also festzustellen das sich die ersten L45H mindestens 10 Jahre eher auf deutschem Boden (den Unterschied dass das damals Westdeutschland war, lasse ich mal komplett außer acht) befunden haben als bisher weitgehend angenommen.

Hat zu dem Umbau der Loks evtl. jemand genauere Informationen? Besonders wieviele solche Umbauten es eigentlich gab. Ebenso wäre es interessant ob es weitere Hinweiße auf zusätzliche L45H auf deutschem Boden gibt. Zum Beispiel ob eine Lok dieses Typs auf der Leipziger Messe ausgestellt wurde oder ob es weitere L45H in den geheimen Hallen in Prora gibt.
Sicherlich ist nicht auszuschließen das besonders einige der L45H die in Frankreich fahren über deutsche Autobahnen dort hin gebracht wurden, aber das nachzuvollziehen dürfte wohl unmöglich sein.

Viele dank schon mal für eure Aufmerksamkeit, an die die bis hier her gelesen haben. ;)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:12:29:21:47:22.

Re: Einige Fragen zur L45H

geschrieben von: Carsten Friese

Datum: 29.12.13 01:22

Hallo Blix!


Das es schon vorher solche Maschinen in Deutschland gab, war mir bis dato unbekannt!
Allerdings sind die Umbauten auch erst auf dem zweiten Blick als L45H zu erkennen.

Vielleicht kann auf diesen Wege geklärt werden,welche Lok ich im Juni 2000 bei der Malowa in Benndorf/Klostermansfeld aufgenommen hatte?:

http://imageshack.us/a/img34/9260/nhyj.jpg

Gruß
und
Guten Rutsch
Carsten

Hab' gerade das hier gefunden:
[narrowgauge.hu]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:12:29:01:27:50.

Re: Einige Fragen zur L45H

geschrieben von: Blix

Datum: 29.12.13 01:47

Hallo Carsten,

ja da geb ich dir recht, beim flüchtigen drüber schauen kommt man wohl nicht auf den Gedanken dass es dich bei den Loks um L45H handelt.

Bei der Lok die du bei der Malowa fotografiert hast handelt es sich um die L45H-083 die damals noch für die BVO aufgearbeitet wurde und heute noch, allerdings für die SDG, am Fichtelberg ihre Runden dreht. Genau so wie auf deinem Bild habe ich sie damals auch, als meine aller erste L45H überhaupt, gesehen.

Bei den Loks in deinem Link handelt es sich ja um die beiden L35H 87-0003 und 87-0007 die vor einigen Jahren in Targu Mures vorm Schneidbrenner gerettet wurden und nach Comandau gebracht wurden. Dort stehen sie auch heute noch und versinken immer weiter im Schlamm. Warum man die Loks aber dort hin gebracht hat, hat sich mir auch nie erschlossen, sind die doch viel zu schwer für die dortigen Gleise. Aber da diese Loks Rumänien nie verlassen haben ist das ja eine ganz andere Baustelle. ;-)

MfG Felix

Re: Einige Fragen zur L45H

geschrieben von: DonLocomotori

Datum: 29.12.13 10:48

Blix schrieb:
> Nun tauchte aber vor einigen Tagen bei DSO
> ein Bericht auf, bei dessen Bildern ich auch erst
> auf den zweiten Blick erkannt habe was dort
> eigentlich zu sehen ist. Es geht darin um einen
> Besuch bei der Firma "Elisabeth Layritz GmbH" in
> Penzberg (welches ca. 50 km von München liegt) im
> Sommer 1989. Diese Firma war irgendwie eine
> Mischung aus Lokfabrik, Ausbesserungswerk und
> Schrottplatz. Hier mal ein kleiner Überblick aus
> dem Jahr 2008:
>
> [www.mittenwaldbahn.de]
>
> Anscheinend wurden dort Ende der 80iger Jahre auch
> Loks für die Italienischen 950mm Schmalspurnetze
> gebaut bzw. umgebaut.
> Wie manchen vielleicht bekannt ist sind dort schon
> seit Ende 80iger/Anfang der 90iger einige
> Dieselloks im Einsatz die aus, wahrscheinlich aus
> Tunesien stammenden, L45H umgebaut wurden.
>

Hier ist der Umbau zu sehen:
[www.drehscheibe-foren.de]
und in meiner Antwort dazu auch das Endergebnis. Über Layritz gingen auch Schmalspur-Köfs nach Italien, darunter zum größten Teil wohl auch die oben gezeigten, sowie zahlreiche weitere Loks.

Das ist die T 05 der Gleisbauunternehmung Francesco Ventura aus Paola, die seither auf den 950mm-Schmalspurbahnen in Kalabrien eingesetzt wird. Das ist eindeutig ein Fahrgestell einer L45H mit neuen Aufbauten. Am Rahmen sind erhaben die Ziffern "571" angebracht, die noch vom Vorbesitzer stammen könnten. Da diese Nummer zu keiner bekannten Lieferung passt, entstand die Vermutung, dass es sich um eine der nach Tunesien gelieferten Maschinen handeln könnte. Da das Ding jetzt allerdings bei Layritz aufgetaucht ist, während ich bisher von IPE als Urheber ausgegangen war, ist ex Jugoslawien als Herkunft eher denkbar.

Es gibt in Italien noch eine weitere L45H, ebenso umgebaut in Meterspur, allerdings von IPE und mit dem Fabrikschild einer Deutz (55780), das ist die T 1000/2 der Gleisbauunternehmung De Aloe aus Brescia, die auf der Strecke Trento - Male im Einsatz war, später auf Nizza - Digne. Auch zur Herkunft dieser Lok ist nichts bekannt, der Rahmenspender könnte von Layritz stammen, der Umbau erfolgte allerdings 1997 in Italien.

Interessant wäre, ob mal jemand L45H im Originalzustand bei Layritz beobachtet hat!?

Grüße, -mu

EDIT: Dreckfuler beseitigt



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:12:29:13:45:22.

Re: Einige Fragen zur L45H

geschrieben von: Blix

Datum: 29.12.13 13:17

Hallo,

erst mal vielen dank für deine Ergänzungen!

Ich hab mir aufgrund deiner Hinweiße nochmal das mir einzige bekannte Bild der original nach Yugoslawien gelieferten L45H (im Buch "Bosnia-Herzegovina: Narrow Gauge Album" von Keith Chester) angesehen und ich stimme dir 100%ig zu! Bei der Lok bei Layritz handelt es sich definitiv um eine der beiden Yugoslawischen L45H. Der rote Rahmen, der Warnanstrich an der Pufferbohle (welcher ja bei fast jeder Lok irgendwie anders war)und ganz besonders die Kupplung stimmen definitiv überein.
Laut der Aussage in diesem Buch wurde beide Loks Anfang der 80iger Jahre zerlegt, was nun wohl zumindest bei einer als widerlegt angesehen werden kann. Ich könnte mir aber durchaus denken das Layritz damals beide Loks übernommen hat. Die Loks in Yugoslawien waren Baujahr 1974 und die erste wurde als L45H-001 beschriftet, daher gehe ich mal davon aus das die zweite L45H-002 hieß.

Wie du schon sagst fällt auf das es zwischen beiden Umbauten erhebliche Unterschiede gibt, auch wenn sie auf den ersten Blick vollkommen gleich aussehen. Ich gehe daher davon aus das beim zweiten Umbau das Layritz Konzept zwar übernommen, aber weiter verbessert wurde. Beim Layritz Umbau ist ja noch viel mehr original L45H zu erkennen, als bei diesem IPE/Deutz Umbau.

Layritz:

[www.g-meisner.de]

[www.photorail.com]

IPE/Deutz:

[home.arcor.de]
(Foto: Rolf Höhmann)

Den Hinweiß das die Spenderloks aus Tunesien stammten hatte ich eben auch bloß aus verschiedenen Foreneinträgen und musste ich einfach so glauben. Denn leider habe ich von den exotischeren Importländern der L45H, also Tunesien, Ägypten und Irak, noch nie selber Bilder gesehen.

Layritz wurde ja zur damaligen Zeit anscheinend öfters besucht, evtl. hat ja doch noch jemand zufällig weiter Bilder der L45H dort gemacht.

Viele Grüße
Felix



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:12:29:21:48:51.

Re: Einige Fragen zur L45H

geschrieben von: Meise

Datum: 29.12.13 16:21

>
> Ich hab mir aufgrund deiner Hinweiße nochmal das
> mir einzige bekannte Bild der original nach
> Yugoslawien gelieferten L45H (im Buch
> "Bosnia-Herzegovina: Narrow Gauge Album" von Keith
> Chester) angesehen und ich stimme dir 100%ig zu!
> Bei der Lok bei Layritz handelt es sich definitiv
> um eine der beiden Yugoslawischen L45H. Der rote
> Rahmen, der Warnanstrich an der Pufferbohle
> (welcher ja bei fast jeder Lok irgendwie anders
> war)und ganz besonders die Kupplung stimmen
> definitiv überein.

Dann passt es ja wieder zu dem, was ich geschrieben hatte. Bei dem zeitnah im Sommer 1989 gelegenen Besichtigungstermin im AW Freimann hatte jemand erzählt, dass die bei Lyritz stehende Schmalspurlok aus Jugoslawien stammen solle. (Daher die Bildunterschrift.) Das passt dann ja bezüglich des vorherigen Eigentümers zu deinen Erkenntnissen...

Gruß
Gunnar

Re: Einige Fragen zur L45H

geschrieben von: Blix

Datum: 29.12.13 19:49

Hallo Gunnar,

ja du hast vollkommen richtig gelegen und nix falsch gemacht. Meine Einschätzung das die Loks aus Tunesien stammen rührte eben nur daher das die allgemeine Kenntnislage so war das die Spenderloks von dort stammten du die Loks in Yugoslawien bereits Anfang der 80iger Jahre zerlegt wurden, was ja aber nun beides widerlegt wurde.

Sag mal kannst du dich daran erinnern ob es damals bei Layritz noch eine zweite L45H gab bzw. ob von der Lok noch mehr Teile dort rum gelegen haben?!

Viele Grüße
Felix

Re: Einige Fragen zur L45H

geschrieben von: DonLocomotori

Datum: 30.12.13 17:01

Blix schrieb:
> Ich hab mir aufgrund deiner Hinweiße nochmal das
> mir einzige bekannte Bild der original nach
> Yugoslawien gelieferten L45H (im Buch
> "Bosnia-Herzegovina: Narrow Gauge Album" von Keith
> Chester) angesehen und ich stimme dir 100%ig zu!

prima, diese Spur hatte ich nicht weiter verfolgt, zumal der Weg über Layritz nicht bekannt war. Bekannt ist aber der Handel mit Loks aus Jugoslawien, Österreich und Deutschland über Layritz nach Italien. Ich bin 1986 in Penzberg gewesen, damals war keine L45H zu sehen. Die eine ging dann 1989 nach Italien, die hatte ich bereits 1990 in Kalabrien gesehen. Die Herkunft der zweiten Lok, die 1997 bei IPE in Arbeit war, bleibt damit aber weiter im Dunkeln. Vielleicht war noch jemand 1988/89 in Penzberg und kann dazu nähere Angaben machen? Bei IPE bin ich mehrfach gewesen, habe dort aber nie eine L45H gesehen, nur größere Rumänen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:12:30:17:03:23.

Re: Einige Fragen zur L45H

geschrieben von: Blix

Datum: 30.12.13 18:26

Hallo Michael,

ich denke das es als gesichert angesehen werden kann das die Lok aus Jugoslawien stammt, denn im Bildvergleich fallen neben der gleichen Farbe des Rahmens und dem exakt passenden Warnanstrich der Pufferbohle ganz besonders die gleichen Kupplungen ins Auge. So eine feststehende Trichterkupplung, die durch ein SKL Puffer ähnliches Zwischenstück verlängert wurde, in Verbindung mit einer Balancierkupplung kenne ich von keiner anderen L45H.

Sehr schön das du mit deiner Sichtung des IPE Umbaus 1997 klar stellst das es 2 verschiedene Loks sind, denn im Mailverkehr mit dem Rolf Höhmann, dem Fotografen der Bilder, hatte ich auch die Variante ins Spiel gebracht das es sich evtl. nur um eine Lok handelt, die irgendwann zwischen Mai 1999 und März 2000 nochmal bei IPE umgebaut wurde. Wenn der IPE Umbau aber schon 1997 aufgetaucht ist dann müssen es ja definitiv 2 Loks sein. Jetzt müsste eben nur noch die Herkunft dieser Lok geklärt werden.

Viele Grüße
Felix

Re: Einige Fragen zur L45H

geschrieben von: Meise

Datum: 08.01.14 11:08

Moin Felix!

> Sag mal kannst du dich daran erinnern ob es damals
> bei Layritz noch eine zweite L45H gab bzw. ob von
> der Lok noch mehr Teile dort rum gelegen haben?!

An eine zweite Lok kann ich mich nicht erinnern. Auch auf den Fotos vom Freigelände ist nirgends etwas derartiges zu erkennen. Und wenn sie halbwegs vollständig irgendwo gestanden hätte, dann hätte ich vermutlich auch irgendwie ein Foto davon gemacht. Die Schrottreste habe ich damals sicher nicht alle geprüft. aber die Lok sieht auf den Fotos ja auch nicht so aus, als habe die Trennung von ihren Aufbauten gerade eben erst stattgefunden...

Aber mal eine ganz andere Theorie. Möglicherweise ist dies auch die zweite der beiden Loks. Es wäre ja auch denkbar, dass eine umgebaut und nach Italien geliefert wurde, bei der anderen der Umbau aber nicht beendet wurde und sie dann in diesem Zustand irgendwann entsorgt wurde. Auf den Bildern sehen die Lok und ihre Umgebung ja auch nicht so aus, als würde man an einer halbwegs zügigen Fertigstellung des Umbaus arbeiten...

Gruß
Gunnar

Re: Einige Fragen zur L45H

geschrieben von: 20PSLok

Datum: 09.07.14 21:31

Hallo,

Passend zu diesem Thema eine aktuelle Sichtung der "zweiten" vmtl. 1997 bei IPE umgebauten L45H des Bauunternehmens De Aloe. Sie steht gerade bei der Sanierung der Meterspurbahn Triest Opicina im Einsatz.

Grüße
20PsLok

P6180211.JPG