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Steinverladung bei der RStE in Steinbergen

geschrieben von: engine404

Datum: 23.12.13 16:12

Über den Anschluss der SSS, der Schaumburger Steinbrüche Aktien-Gesellschaft Steinbergen, an die Rinteln-Stadthagener Eisenbahn wurde hier schon öfter berichtet. Dieses Anschlussgleis wurde 1962 in Betrieb genommen.

Aber wie sah das vor 1962 aus? Das wollten wir vom MEC Stadthagen genauer wissen, da wir ja die Strecke im Model nachbauen, wie sie 1960 ausgesehen hat. Warum 1960? 1960 existierten noch alle Firmen, wie der Georgschacht, die Waren mit der RStE bekamen und/oder versandten.

http://666kb.com/i/ckchgdxkt0b0j00uj.jpg

Die Weiche für das heutige Anschlussgleis gab es schon, nur wurde sie für ein Ladegleis verwendet, welches parallel zum Streckengleis lag.

http://666kb.com/i/ckchkt5xdopkz5zrf.jpg

An diesem Ladegleis gab es eine Sturzbühne mit verfahrbaren Schütten. Von der Sturzbühne führte eine 600 mm Lorenbahn bis zur Brecher- und Siebanlage.

http://666kb.com/i/ckchmxq936cb8vcy3.jpg

Bei diesem Bild von 1928 werden noch Kastenkipploren eingesetzt.
Das nächste Bild , das ca. 10 Jahre später aufgenommen wurde, zeigt, dass nur noch Kipploren eingesetzt wurden.

http://666kb.com/i/ckci41gp44j97a91n.jpg

Wie auf dem Plan von 1930 zu sehen ist, verläuft das Streckengleis mit konstantem Gefälle in Richtung Stadthagen. Das Ladegleis dagegen hat am Anfang und am Ende
ein größeres Gefälle, damit der Teil, an dem die Sturzbühne steht, nur sehr wenig bis gar kein Gefälle hat.

http://666kb.com/i/ckci63h191s3rt5cb.jpg

Hier der ganze Plan, den ich im Staatsarchiv in Bückeburg ausgegraben habe

http://666kb.com/i/ckci8nlscg5593haj.jpg

Die Geländeschnitte waren sehr hilfreich bei der Umsetzung ins Model

http://666kb.com/i/ckcia6t7dqx9dmonf.jpg

http://666kb.com/i/ckcicwu9t2b4rb4nf.jpg

Hier nochmal eine Fliegeraufnahme von 1960, die die Ausmaße des Steinbruchs erahnen läßt.

http://666kb.com/i/ckcielw2f4xav56iz.jpg
Mit freundlicher Genehmigung des Schöning-Verlags Lübeck/Foto: Cekade

Der damalige Steinbruchbetreiber Schmidt machte sich Gedanken, wie er die Steine schneller zum Endkunden bringen konnte, und wurde bei der Fa. SEAG fündig. In den 50iger Jahre entwickelte die Fa. SEAG Hubkipper, die unter der Bezeichnung Ommu55 und Ommu56 bei der Bundesbahn eingestellt wurden. Beide Typen wurden bei der RStE für die Verladung in Steinbergen erprobt, wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist.

http://666kb.com/i/ckcihah6y6jcj7hhn.jpg
Quelle: Werkfoto SEAG von 1955

http://666kb.com/i/ckciip1vui3j9o2ff.jpg
Quelle: Werkfoto SEAG von 1955

Wie mir bei meinen Recherchen in Steinbergen erzählt wurde, konnten sich die Hubkipper nicht durchsetzen.
Sie hatten das gleiche Problem, das auch LKWs mit Kippaufbau aber vor allem Sattelzugmaschinen mit Kippauflieger haben.

Wenn das geladene Material nass ist und beim Kippen einseitig im Kipper hängen bleibt , können sie umkippen.
Dieses Schicksal hat wohl mehrere Hubkipper ereilt, so dass Schmidt nicht weiter in Hubkipper verladen hat.

Sollte euch mein Einstand im HiFO gefallen haben, könnte ich noch ein paar Bilder vom Steinbruch nachschieben.

Bis denne

Martin

P.S. Wer mehr über unser Projekt wissen möchte: [www.mec-stadthagen.de]

Re: Steinverladung bei der RStE in Steinbergen

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 23.12.13 16:27

willkommen! Das war schon mal ein hochinteressaanter Einstiegsbeitrag - gerne mehr!

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seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa

Ein sehr gelungener Einstand!

geschrieben von: ludger K

Datum: 23.12.13 16:28

Danke für die eindrucksvolle Dokumentation mit den wahren Raritäten! Siehe auch [www.drehscheibe-foren.de]

Viele Grüße
Ludger



sabber!!!

geschrieben von: Patrick Voelker

Datum: 23.12.13 16:32

Hallo

Tolle Dokumentation mit wirklich schönen Fotos.

Die Schütten gibt es seit einem Jahr von Busch, also steht der Verwirklichung eures Projektes nichts im Wege.

Patrick

Der Bahnhof Ondrup ist jetzt im Web: [www.ondrup.blogspot.com]

Re: Steinverladung bei der RStE in Steinbergen

geschrieben von: wernerhardmeier

Datum: 23.12.13 17:11

engine404 schrieb:
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> Wie mir bei meinen Recherchen in Steinbergen erzählt wurde, konnten sich die Hubkipper nicht durchsetzen.
> Sie hatten das gleiche Problem, das auch LKWs mit Kippaufbau aber vor allem Sattelzugmaschinen mit Kippauflieger haben.
> Wenn das geladene Material nass ist und beim Kippen einseitig im Kipper hängen bleibt, können sie umkippen.
> Martin

In der Schweiz kamen die Hubkipper der gezeigten Bauart in zwei Baulosen zum Einsatz: einmal für 80 km/h (gebaut 1959/60, 200 Stück, UIC-Bezeichnung Eo-u, ab 1985 F-u) und einmal für 100 km/h (gebaut 1963/64, 100 Stück, Eos-u, ab 1985 Fs-u). Sie konnten sich sehr lange im Altglastransport halten. Dazu bei anderen Schüttgütern, die nicht zusammenkleben können. Noch 1990 war der einst beschaffte Bestand praktisch vollständig im Einsatz, und in D?

Gruss Werner