Über den Anschluss der SSS, der Schaumburger Steinbrüche Aktien-Gesellschaft Steinbergen, an die Rinteln-Stadthagener Eisenbahn wurde hier schon öfter berichtet. Dieses Anschlussgleis wurde 1962 in Betrieb genommen.
Aber wie sah das vor 1962 aus? Das wollten wir vom MEC Stadthagen genauer wissen, da wir ja die Strecke im Model nachbauen, wie sie 1960 ausgesehen hat. Warum 1960? 1960 existierten noch alle Firmen, wie der Georgschacht, die Waren mit der RStE bekamen und/oder versandten.
Die Weiche für das heutige Anschlussgleis gab es schon, nur wurde sie für ein Ladegleis verwendet, welches parallel zum Streckengleis lag.
An diesem Ladegleis gab es eine Sturzbühne mit verfahrbaren Schütten. Von der Sturzbühne führte eine 600 mm Lorenbahn bis zur Brecher- und Siebanlage.
Bei diesem Bild von 1928 werden noch Kastenkipploren eingesetzt.
Das nächste Bild , das ca. 10 Jahre später aufgenommen wurde, zeigt, dass nur noch Kipploren eingesetzt wurden.
Wie auf dem Plan von 1930 zu sehen ist, verläuft das Streckengleis mit konstantem Gefälle in Richtung Stadthagen. Das Ladegleis dagegen hat am Anfang und am Ende
ein größeres Gefälle, damit der Teil, an dem die Sturzbühne steht, nur sehr wenig bis gar kein Gefälle hat.
Hier der ganze Plan, den ich im Staatsarchiv in Bückeburg ausgegraben habe
Die Geländeschnitte waren sehr hilfreich bei der Umsetzung ins Model
Hier nochmal eine Fliegeraufnahme von 1960, die die Ausmaße des Steinbruchs erahnen läßt.
Mit freundlicher Genehmigung des Schöning-Verlags Lübeck/Foto: Cekade
Der damalige Steinbruchbetreiber Schmidt machte sich Gedanken, wie er die Steine schneller zum Endkunden bringen konnte, und wurde bei der Fa. SEAG fündig. In den 50iger Jahre entwickelte die Fa. SEAG Hubkipper, die unter der Bezeichnung Ommu55 und Ommu56 bei der Bundesbahn eingestellt wurden. Beide Typen wurden bei der RStE für die Verladung in Steinbergen erprobt, wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist.
Quelle: Werkfoto SEAG von 1955
Quelle: Werkfoto SEAG von 1955
Wie mir bei meinen Recherchen in Steinbergen erzählt wurde, konnten sich die Hubkipper nicht durchsetzen.
Sie hatten das gleiche Problem, das auch LKWs mit Kippaufbau aber vor allem Sattelzugmaschinen mit Kippauflieger haben.
Wenn das geladene Material nass ist und beim Kippen einseitig im Kipper hängen bleibt , können sie umkippen.
Dieses Schicksal hat wohl mehrere Hubkipper ereilt, so dass Schmidt nicht weiter in Hubkipper verladen hat.
Sollte euch mein Einstand im HiFO gefallen haben, könnte ich noch ein paar Bilder vom Steinbruch nachschieben.
Bis denne
Martin
P.S. Wer mehr über unser Projekt wissen möchte: [
www.mec-stadthagen.de]