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? Ehemaliges Anschlussgleis in Dresden-Neustadt

geschrieben von: 204_261-2

Datum: 10.12.13 21:32

Hallo,

schon seit einiger Zeit ist mir ein alter Gleisanschluss an der Ausfahrt Dresden-Neustadt in Richtung Radebeul aufgefallen. Dort steht eine kleine Zelt-Halle auf dem Gelände, während dahinter oftmals 2 Drehgestelle unbekannter Art stehen. Davor muss es eine Schwenk-Drehscheibe gegeben haben, denn es gehen fast rechtwinklig 2 weitere Gleise noch quer durch das Gelände.

Hier mal eine Oben-Ansicht davon:

http://abload.de/img/dnb5bpy.jpg

Der Anschluss lag direkt am alten BW und muss schon lange stillgelegt sein. War das ein Industrie-Anschluss oder Bahnbau?

MfG

204 261-2

http://abload.de/img/57025as3j5s.jpg
Bahnalltag in Sachsen, Brandenburg und mehr Videos! [www.youtube.com]




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:12:13:13:10:38.

Re: Ehemaliges Anschlussgleis in Dresden-Neustadt

geschrieben von: V 100 098

Datum: 10.12.13 21:46

Hallo,

das war der Anschluß zur Brückenwerkstatt der DR, die Drehgestelle dienen
zum Transport der Brückenteile aus der Richt- und Schweißhalle zur Lackiererei
(dem "Zeltbau").

Mit einer 106 durften dort 135 t ungebremst befördert werden (ein Zugeständnis
an die ungebremsten Drehgestelle bei Überführunsfahrten - die Lackiererei befand
sich bis zur Wende im Lokschuppen.

Den Berg runter fahren machte bei feuchten Schienen besonders "Spaß" (und noch mehr,
wenn der Drehwinkel Dir die Grube zeigte...

Bedient wurde der Anschluß vom Güterbahnhof aus (meist die Neudorfer Ranglok).

Re: Ehemaliges Anschlussgleis in Dresden-Neustadt

geschrieben von: 204_261-2

Datum: 10.12.13 21:53

Hatten die eine eigene Werklok?

http://abload.de/img/57025as3j5s.jpg
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Re: Ehemaliges Anschlussgleis in Dresden-Neustadt

geschrieben von: V 100 098

Datum: 10.12.13 21:57

Nein. Die Wagen wurden entweder von Hand oder mit Seilwinde verschoben.

Die Ranglok durfte auch die Gleise im Anschluss nicht befahren (nur bis
auf den Drehwinkel und auf das gerade darüber führende Gleis zum Zuführen/
Abholen).

Re: Ehemaliges Anschlussgleis in Dresden-Neustadt

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.12.13 10:38

Hab mir das ganze mal bei Bing Maps angeschaut. Im weiter westlichen liegenden Werkgelände existieren noch reichlich Gleisreste. Wohin verschwindet eigentlich das Gleis nach Süden über die Lößnitzstraße? Aufgrund des Bewuchses ist dort nichts mehr aus der Luft erkennbar.

Re: Ehemaliges Anschlussgleis in Dresden-Neustadt

geschrieben von: Conducteur

Datum: 11.12.13 11:09

Hallo,

Das Gleis ging zum Umspannwerk der Drewag. Wenn ich mich recht erinnere aber nicht aus der Brückenwerkstatt sondern über eine Drehscheibe aus dem ehemaligen Kohlenhandel von der Hansastraße der über die Hansastraße durch den Anschluss Minol direkt nach Gleis 62 im Güterbahnhof Dresden Neustadt (HK) angeunden war. Zu meiner Stellwerkszeit war der Kohlenhändler jedoch schon nicht mehr angebunden obwohl die Gleise noch lagen.

Im übrigen hat mein Schwiegervater in der Brückenwerkstatt bis zu seiner Rente gearbeitet.

Gruss Henry



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:12:11:11:11:14.

Re: Ehemaliges Anschlussgleis in Dresden-Neustadt

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.12.13 11:12

Dann mal her mit den alten Fotos! :)

Re: Ehemaliges Anschlussgleis in Dresden-Neustadt

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.12.13 11:14

Auf dieser alten Entwurfszeichnung sieht man die Gleise recht deutlich: [upload.wikimedia.org]

Re: Ehemaliges Anschlussgleis in Dresden-Neustadt

geschrieben von: V 100 098

Datum: 11.12.13 12:00

Hallo,

das Gelände mit den zahlreichen Gleisen war früher (1865 - 1923) das Gaswerk Dresden-Neustadt.

Die Gleise führten vom Güterbahnhof über die Hansastraße (hier mit zweigleisigem BÜ,
rechtes Gleis zum Kohlenhandel, linkes Gleis weiter über die Lößnitzstraße ins
Gaswerk. In der Zufahrt befand sich auch eine Deutschlandkurve (ganz früher eine
Drehscheibe für Wagen).

Die Gleisanlagen der Brückenwerkstadt (früher "Werkstätten-Bahnhof") und der
Gasanstalt waren nicht miteinander verbunden.

In den nächsten 7 Jahren soll (laut Planung) das Gelände mit Wohnungen überbaut werden.
Hallo Miteinander
Angeblich war der Anschluß zur Brückenwerkstatt der steilste Adhässionsgleisabschnitt in Sachsen. Wer sich dort verbremste oder ins rutschen kam landete im Friedhof (der lag hinter dem Drehwinkel). Bevor ich dort mit einem Brückenteil runter fuhr hab ich immer vorher den Sandstreuer geprüft.

Ergänzung zum Drehwinkel

geschrieben von: Fortschaltrelais

Datum: 12.12.13 22:12

Hallo,

der Drehwinkel im Anschluß der Brückenwerkstatt hatte (oder hat auch noch) folgende "Sonderausstattung" zu bieten:

sozusagen eine "Drehwinkel-Verlängerung" zum drehen von überlangen Wagen,
m.E. nicht so oft zu sehen(vielleicht sogar einmalig,möglicherweise ein Eigenbau der Brückenwerkstatt)


134.06A.jpg

Sehr gut zu erkennen die schrägen Schienenstücke zum klappen,die auf die richtige Schiene aufgelegt werden,damit die Achse auf die Verlängerung drauf rollen kann
und die parallel im Bogen verlaufenden Schienen,auf denen die Verlängerung bei Bedarf mitläuft.
Foto von ca. 1992


Als Nachschlag noch ein Foto vom Anschluß mit Lok:


166.30.jpg


345 047 im Jahre 1997,der Kalender sagt noch 04.April dazu,gab es da noch mal Schnee?Bin mir nicht sicher,ob das so stimmt.