Moin Kollegen,

am Dienstag, dem 27.9.1983, unternahmen Ulrich Budde und ich eine unserer Eisenbahntouren – diesmal in die Eifel, um Streckendieselloks aufzunehmen. Der neue Winterfahrplan war gerade eben drei Tage alt geworden.

Wir begannen den Tag gegen 8:50 Uhr kurz vor Weilerswist (am km 14,8), als wir 215 047 mit dem E3603 Köln Deutz – Trier abpassten. Die Lok war einem (ehemaligen?) Hasenkasten-Steuerwagen vorgespannt (Bild 1):





Der Gegenzug, E3606 Trier – Köln Deutz mit der bereits umlackierten 215 029 an der Spitze wurde bei Groß-Vernich beim km 19,6, wenige hundert Meter hinter Weilerswist, eingefangen. Die Plandurchfahrt war gegen 9:18 Uhr (Bild 2):





Da wir noch ein wenig warteten, ob denn noch ein Güterzug folgte, wurden wir mit 211 235 samt bunter Wagenreihung belohnt (Bild 3):





Danach machten wir uns auf zum Einfahrsignal von Derkum (km 23,0) für den N7619 Köln Deutz – Gerolstein (Derkum 9:46 Uhr). An diesem Tage war die rote 211 066 Zuglok (Bild 4):





Nächste Station war Euskirchen. Dortselbst machte sich 211 230 nützlich (Bild 5):





Offensichtlich kam der E3610 Jünkerath – Euskirchen (9:59/10:01 Uhr) – Köln Deutz mit 215 133 an der Spitze etwas überraschend, sodass ich leider den Zug nur unvollständig zeigen kann (Bild 6):





Wir machten uns auf Richtung Satzvey und erwischten – noch nicht im Auto – die umsetzende 215 042 (Bild 7):





Das wollten wir sehen! 215 044 in altrot mit dem N7632 Jünkerath – Köln Deutz (Satzvey10:50 Uhr) wird in wenigen Augenblicken Satzvey erreichen (Bild 8):





Danach kamen wir gerade eben noch rechtzeitig an der nahe gelegenen Blockstelle Katzvey vorbei. Die Schranken waren bereits herabgelassen, das Signal gezogen, und so hatten wir gerade eben noch Glück gehabt, die vorübereilende 290 067 mitzunehmen. Die Blockstelle Katzvey ist heute leider nicht mehr vorhanden (Bild 9):





Warum beim Nachschuss sich so unvermittelt der Kilometersteinersatz in die Lok mogelte, vermag ich heute nicht mehr sagen zu können (Bild 10):





Die schöne Blockstelle Katzvey musste dann auch noch als Motiv für den N7621 Köln Deutz – Kall (Katzvey durch etwa 11:15 Uhr) herhalten. Es führte 215 118 (Bild 11):





Eine schöne Fotostelle für den N3612 Trier – Köln Deutz fanden wir bei Scheven. In wenigen Augenblicken wird 215 038 Scheven durchfahren (Bild 12):





Ein Hauch von indian summer erwartete uns bei Urft, wo zunächst die solo fahrende 211 230 eingefangen wurde (Bild 13):





Es folgte der D2136 Köln Deutz – Trier (Urft durch 12:19 Uhr) mit 215 043 an der Spitze, der gleich in Urft durchrauschen wird (Bild 14):





Für 215 134 mit dem N7635 Jünkerath – Trier am Haken postierten wir uns bei Gönnersdorf (kurz vor Lissendorf). Rote Lok und grüne Wagen – das war die richtige Zugzusammenstellung (Bild 15):





Bei Schmidtheim kam uns der N7637 Köln Deutz – Gerolstein mit 215 133 vor die Flinte (Bild 16):





Etwa 25 Minuten mussten wir warten, bis 215 047 mit dem D2137 Trier – Köln Deutz am Haken auftauchte (Bild 17):





Auf dem Weg nach Gerolstein, hinter Birresborn, erwarteten wir den N6538 Trier – Gerolstein (an 15:18 Uhr). Es führt 215 125 (Bild 18):





Auf unserem Heimweg sind wir nun wieder in Gerolstein angekommen. N7650 Gerolstein (ab 15:49 Uhr) – Köln Deutz mit 215 133 stand leider nicht im Licht (wie auch, er fuhr ja nach Norden) (Bild 19):





Dafür kam für den D2805 Köln Deutz – Trier (Gerolstein 15:52/54 Uhr), geführt von 215 041, das Licht richtig (Bild 20):





Beim Kilometerstein 101,3 warteten wir noch eine Weile, bis das V100-Pärchen 211 065 und 211 100 mit ihrem einzigen Wagen in den Bahnhof umsetzte. Für den N6549 Gerolstein (ab 16:08 Uhr) – Trier bekam der Zug in Gerolstein noch einen Wagen angehängt (Bild 21):





Die Ausfahrt des N6549 Gerolstein – Trier wurde kurz hinter Gerolstein aufgenommen. Im Hintergrund grüßen die Felsen auf dem Auberg (Bild 22):





Danach gings nach Jünkerath, wo soeben 215 038 umsetzte (Bilder 23 und 24):







Der N3617 (Köln Deutz – Gerolstein) verkehrte bis Kall als E3617. Heute wurde er von 215 028 befördert. Die Einfahrt in Jünkerath gegen 16:53 Uhr wurde von der Straßenbrücke der Gewerkschaftsstraße aufgenommen (Bild 25):





Letzte Station auf unserer kleinen Eifelrundfahrt war Nettersheim. Der E3624 Trier – Köln Deutz mit 215 043 an der Spitze rauschte gegen 17:26 Uhr durch den Bahnhof (Bild 26):





Der letzte fotografierte Zug N3619 (Köln Deutz – Gerolstein) verkehrte von Köln Deutz bis Euskirchen als Eilzug. In Nettersheim waren 5 Minuten Verspätung eingefahren, vermutlich, weil der entgegenkommende Eilzug ihn aufgehalten hatte. Im warmen Abendlicht macht die 215 029 mit ihrer Zuggarnitur eine gute Figur (Bilder 27 und 28):






Noch heute freue ich mich über diese gelungene Eisenbahntour!

Bis zum nächsten mal schöne Tage noch,

Martin

Edit berichtigte noch den Schreibfehler im Ortsnamen Birresborn - danke, Ralf


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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:09:18:06:34:30.

Moin Martin,

ein sehr schöner Bilderbogen aus der Bundesbahnzeit - eine Zeitreise über fast exakt 30 Jahre. Und nach 30 Jahren merke ich dann auch, daß die Zuggarnitur in Ozeanblau-Elfenbein (Bild 17) im Grunde gar nicht so schlecht aussieht. Während die 215 133 (Bild 16) nach neuer Farbe geradezu schreit, hat die Bk Katzvey offenbar kürzlich ein paar Töpfe davon spendiert bekommen (fast Ton in Ton mit der 215 118).

Schön, daß Ihr uns auf diese Diesel-Tour in die Eifel mitgenommen habt - vielen Dank.

Viele Grüße

Andreas



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:09:17:13:02:19.

Moin Martin,

wieder einmal ein sehr schöner Bericht aus dem Hause Welzel. Was gab es doch vor 30 Jahren für abwechslungsreiche Zugbildungen! Würde man heute diese Tour unternehmen, wäre keine große Abwechslung geboten.


Danke und Gruß aus Betzdorf
Bruno

Hallo,

viele rote Loks, Herbstfärbung, Formsignale, einfach schön ....

Es grüßt herzlich

Andreas T

Moin Martin

Tolle Bilder! Meine Favoriten sind die Bilder 13 und 14!

Gruß Errel

Moin Martin,

klasse Diesel Bilderbogen. Vielen Dank.

Die ein oder andere 215 habe ich wohl später noch in Köln-Deutz erwischt, bis in die Eifel habe ich mich nicht getraut...

Gruß Martin E.

Vielen Dank für den schönen Rückblick.
Ich habe auf dieser Strecke wenigstens noch die 218er mit Wendezügen erleben dürfen.

219 027-0 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vielen Dank für den schönen Rückblick.
> Ich habe auf dieser Strecke wenigstens noch die
> 218er mit Wendezügen erleben dürfen.

Die übernahmen auch erst 2002 den Eifeldienst, bis dahin fuhr die 215

Hallo Martin,

was waren das noch für Zeiten....

Als kleine Ergänzung auf die schnelle noch ein Bild aus Köln-Deutz: 215 033-2 mit einem Eilzug nach Trier, daneben die 110 279-7 in blau. Die Aufnahme entstand am 19.05.1985

215 033-2 + 110 279-7 Köln-Deutz 19-05-1985 (000115)

Die 215 029-2 machte aber nach ihrer Zeit in der Eifel noch richtige Ausflüge. Hier steht sie am 22.07.1995 in der Lokhalle des Depot Antwerpen-Dam.

215 029-0 Antwerpen-Dam WDT 22-07-1995

Gruss

Alex

Ein großartiger Bilderbogen aus einer schönen Phase der Bundesbahnzeit...ich bin begeistert Martin...danke für's Zeigen.

Großartig, besonders Bk. Katzvey; herzlichen Dank! Diese Strecke, obgleich buchstäblich vor meiner Haustür gelegen, habe ich erst 10 Jahre später systematisch durchforstet: dafür bot mir der europäisch-asiatische Dampfbetrieb 1983 noch zu viele Alternativen.

Mit bestem Gruß,

Jürgen

Jawoll, ein herrlicher 80er Bilderbogen ist das, ganz im Sinne von ozeanblau-beige!

Die Ortsbezeichnung zu Bild 18 lautet richtig: Birresborn.

Gehe ich recht in der Annahme, dass es Euch auch mal an den Südteil der KBS 430 verschlagen hat - vielleicht schlummern da ja auch noch ein paar Bonbönchen ;-)

Greetz

Hallo Martin,
herzlichen Dank für diesen herrlichen Bildbericht!
Beim 1. Bild nehme ich an, daß der Hasenkasten noch einen Führerstand hatte. Sonst wäre wohl keine Tröte mehr auf dem Dach ...
Viele Grüße
Stefan

martin welzel schrieb:
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> am Dienstag, dem 27.9.1983, unternahmen Ulrich
> Budde und ich eine unserer Eisenbahntouren –

Tolle Bilder - Schöne Eisenbahn, wie ich sie liebe und erinnere.

> Noch heute freue ich mich über diese gelungene
> Eisenbahntour!

Vielen Dank fürs Mitnehmen!

mfg

Thomas

Hallo,

ME 26-06 schrieb:

> Die 215 029-2 machte aber nach ihrer Zeit in der
> Eifel noch richtige Ausflüge. Hier steht sie am
> 22.07.1995 in der Lokhalle des Depot
> Antwerpen-Dam.
>

In der ersten Hälfte der Neunziger gab es 4 215er, die in den Relationen Aachen-West - Antwerpen und Aachen-West - Kinkempois Kilometerausgleichsleistungen für die Einsätze der SNCB-Mehrsystemloks auf Aachen - Köln erbrachten.
Die Loks waren mit der belgischen Zugbeeinflussung ausgerüstet und dort wegen ihres recht hohen Schadbestandes nicht sehr beliebt. Vielleicht hat hier noch jemand nähere Infos zu, auch über das Ende dieser Einsätze?

Gruß

Christof

cproft schrieb:
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> Die Loks waren mit der belgischen Zugbeeinflussung
> ausgerüstet und dort wegen ihres recht hohen
> Schadbestandes nicht sehr beliebt.

Wieso hatten die Loks den da einen hohen Schadbestand? Im Eifel-, Voreifel- und Ahrtaleinsatz liefen sie eigentlich immer recht zuverlässig.

Moin Martin,

mein Gott, wie die Zeit vergeht. Beim Betrachten der Bilder kam es mir vor, als sei das alles noch gar nicht so lange her.

Doch realistisch betrachtet sieht das ganz anders aus. Sowohl die Lokomotiven als auch die Wagen sind größtenteils schon Geschichte.

Danke für diese wunderschöne Reise in die Eifel.

Beste Grüße

Guido

Das ist nicht wahr!

Die 215 mit Pinsel (belgischer Indusi) waren nicht öfter kaputt wie jede andere 215. Übrigens liebten das belgische Lokpersonal die 215er, wer die belgischen Dieselloks kennt weiß warum. Das Ganze hatte nur ein größeres Problem, das belgische Personal hatte nicht gerade tiefgreifende technische Kenntnisse von der 215, obwohl die Lehrführer aus Montzen und Kinkempois schon sehr gut waren. An diese Loks hängten die Belgier oft viel zu schwere Züge dran (die Belgier vertraten die Meinung deutsche Loks ziehen jeden Zug weg). Daher kam es öfters vor das wegen eines zu schweren Zuges das Öl schon mal zu heiss wurde und die Lok deswegen, zur eigenen Schonung, die Leistung abschaltete und in Leerlauf ging. Und wenn das Öl erst einmal zu heiss war, dann dauerte es halt seine Zeit bis es weit genug abgekühlt war um weiter fahren zu können. Anschliessend schaltete man natürlich wieder voll auf und nach kurzer Zeit ging das Problem wieder von vorne los. Klar das die Zugleitung in Begien nicht davon begeistert war. Das war aber ein hausgemachtes belgisches Problem und kann nicht der 215 zugeschoben werden.

Ein etwas größeres Problem hatten die vier 215er (bzw. alle überwiegend nur im Güterzug eingesetzten 215er) allerdings. Da diese 215er eigentlich nur Güterzüge fuhren, waren deren Dampfheizungen oft nicht so gut gewartet. Natürlich kam auch jedes Jahr der Winter immer so überraschend und Loks mit defekter Dampfheizung kannst im Reisezugverkehr dann einfach nur stehen lassen.

MfG



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:09:18:22:43:16.

Danke für diese schöne Reise, Martin!

martin welzel schrieb:
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> Etwa 25 Minuten mussten wir warten, bis 215 047
> mit dem D2137 Trier – Köln Deutz am Haken
> auftauchte (Bild 17):


Knappe zwei Jahre später saß ich in exakt jenem Zug - nun, die meiste Zeit stand ich am Fenster, und dies ist dabei herausgekommen:
[www.drehscheibe-foren.de]

Du hattest ja freundlicherweise seinerzeit bereits die "Außenansicht" dazuspendiert...

Gruß,
Markus.

TOPP

Danke Schön