Was bisher geschah:
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Schlußakkord
(90) Nachdem der vorige Teil mit der zeitweise in unserem Lokschuppen hinterstellten GASAG-T3 (Exponat des MVT/DTM) endete, soll dieser Teil auch gleich mit den beiden rüstigen Damen eingeleitet werden.
(91) März 1986: Wieder geht es vor die Tür.
(92) Hinsichtlich der Dachkonstruktion haben wir uns eine kleine Abweichung vom Ursprungszustand erlaubt: Statt eines einfachen Blechs erhielt das Dach zunächst eine Holzverschalung zur besseren Vibrations- und Wärmedämmung.
(93) Hier ist noch ein Klebestreifen zu entfernen.
(94)
(95)
(96) Gruppenbild mit Dame. Der Chronist (auf dem linken Rangierertritt) mußte vom Selbstauslöser auf Position rennen.
(97) Im September 1986 liegt ein überaus anstrengender Sommer hinter uns: Lokschuppenzufahrt und Abstellgleise waren neu zu bauen. Seitdem zählt Gleisbau nicht unbedingt zu den bevorzugten Arbeitsbereichen des Chronisten. Die Kö hat derweil brav im abgeschnittenen Schuppen gewartet.
(98) Oktober 1986: Die fertiggestellten Zufahrtgleise erlauben ein erstes "Auslüften" und die Montage des Dachblechs.
(99)
(100)
(101) Im Mai 1987 ist die Beschriftung fertiggestellt, und wieder gibt es einen "Fototermin".
(102)
(103)
(104) Die Auspuffseite des Kaelble-Motors.
(105)
(106)
(107)
Für das Jahr 1988 stand nun Großes bevor:
Die "Preußische Stammbahn" Berlin - Zehlendorf - Potsdam wurde 150 Jahre alt, und aus diesem Anlaß veranstaltete die BVG auf den Gleisen ihrer Bahnmeisterei auf dem früheren Güterbahnhof Zehlendorf vom 23. bis 25. September 1988 eine große Sause, zu der auch wir eingeladen waren.
Nun könnte man ja meinen, daß eine Fahrt vom Südbahnhof der Zehlendorfer Eisenbahn zum Güterbahnhof Zehlendorf einfach zu bewerkstelligen sein müßte. Ganz so leicht war es dann doch nicht, denn:
- die MKB hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei eisenbahnrechtlichen Status,
- der Güterbahnhof Zehlendorf lag an der durch die BVG betriebenen S-Bahn und
- irgendwie mußte die Deutsche Reichsbahn an der ganzen Sache beteiligt werden.
Der (seinerzeit) stark ausgeprägte politische Wille nach einer möglichst farbenfrohen Veranstaltung sowie das mittlerweile pragmatisch-entspannte Verhältnis zwischen Ost und West machten dann aber doch das unmöglich Erscheinende möglich.
Obwohl unsere Kö 0128 ("MKB 01") und der Güterwagen MKB 21 zwar aufgearbeitet, aber noch in keiner Weise bahnamtlich abgenommen waren, wurde die Lauffähigkeit festgestellt. Örtlich und sachlich zuständig war hierfür die "Unterhaltungsdienststelle für Maschinentechnik" (UfM), ein in den achtziger Jahren geschaffenes Konstrukt der Deutschen Reichsbahn in Berlin (West), bestehend aus dem früheren Raw Tempelhof und dem Bw Grunewald. Der Umstand, daß diese Bescheinigung von einem ausgewachsenen Reichsbahn-Oberrat ausgestellt wurde, ist wohl der politischen Brisanz der ganzen Angelegenheit geschuldet:
Die dröge Vmax von 20 km/h ergab sich aus dem Umstand, daß die Kö I überhaupt nur 18 km/h fahren durfte. Mit abgelegten Ketten wären zwar 30 km/h möglich gewesen, aber das wollten wir uns dann doch nicht antun...
(108) Am Morgen des 20. September 1988 stand nun unsere "Anfangspackung" auf dem Bahnhof Schönow zur Abholung bereit. Im Schlepp der 106 287-6 ging es zunächst nach Lichterfelde West.
(109) Fotohalt am früheren Nordbahnhof der Goerzbahn, kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Lichterfelde West. Die 106 ist netterweise ein Stückchen weggerollt.
(110) Das ganze noch einmal näher betrachtet: Der Aufsichter des Bahnhofs Lichterfelde West ließ es sich nicht nehmen, mit aufs Bild zu komen!
(111) Nach der Ankunft in Wannsee. Da das für unsere "Juste" die erste Langstrecke nach ihrer Aufarbeitung war, nimmt sich der Chronist pflichtgetreu die Achlager vor.
Am 10. August 1989 wurde es dann amtlich: Die Kö 0128 ist wieder unter den Lebenden!
Nur drei Monate später sollten dann Ereignisse eintreten, die nicht nur die Tätigkeiten der
Staatlichen Bahnaufsicht des Ministeriums für Verkehsrwesen der DDR gründlich umkrempeln würden.
(112) Davon ahnten wir an diesem schönen Spätsommertag im August 1989 natürlich noch nichts.
(113)
(114) Zeitsprung: Im Sommer 2001 macht sich Kö 0128 im Arbeitszugdienst auf dem Bahnhof Schönow nützlich.
(115) Am 5. September 2006 darf die kleine Lok mal wieder bei der großen Eisenbahn auf dem Bahnhof Berlin-Lichterfelde West vorbeigucken.
(120) Blick aus dem Führerstand.
(121) Im Zuge einer "Signalbergungsfahrt" ging es (zusammen mit dem Skl) in den Betriebsbahnhof Schöneberg.
(122) Rote Coladosen und planmäßiger Verkehr auf der Ringbahn: Beides ist Geschichte!
(123) Wieder in der Heimat: Im August 2008 wird das Bahnsteiggleis 5 des Bahnhofs Schönow verlängert. Kö 0128 übernimmt die "Lastprobefahrt" auf dem Neubauabschnitt.
(124) Keine Schönwettereisenbahn: Am bitterkalten 16. Dezember 2012 wird das
Jubiläum "140 Jahre Bahnhof Berlin-Lichterfelde West" begangen. Wir feiern mit.
Bei einer alten Lok ist es wie auf der heimischen Modellbahnplatte:
So richtig fertig wird sie nie!
Demnächst steht die normgerechte Neubeschriftung an, und so soll es dann aussehen:
Die nächste Gelegenheit zum Kennenlernen unserer Kö 0128 gibt es übrigens hier:
[
www.drehscheibe-foren.de]
Danke fürs Mitreisen in die Geschichte dieser kleinen Lok, die mir irgendwie ans Herz gewachsen ist...
Gruß,
Markus.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:09:04:16:22:25.