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 04 - Historisches Forum 

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Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Hallo,

mich interessiert es, ob und inwiefern es Begegnungen zwischen Eisenbahnern ab der Grenze gegeben hat?
Beim Tausch des Personals, beim Lokwechsel, in den Pausen...
Nutzten Eisenbahner der DR z.B. Aufenthaltsräume der DB in Lübeck oder Hof bzw andersrum?

Sprach man miteinander?

Wie wurden die Züge am Stellwerk übergeben?


Völlig ohne Kommunikation kann das ja nicht funktioniert haben...
Sicher wird man sich schon unterhalten haben,aber was mich mehr interessieren würde,ob sich mal jemand abgesetzt hat.
Also ich kann dir eines Sagen:

In der Kantine in Maschen haben alle Dienstellen untereinander, Ost-West, Werke-EVU, DB-Privat, 151-Fahrer-Nicht-151-Fahrer, U40-Ü40 ein festes Gefüge in der Sitzanordnung.
Man kann sich ein viertel Jahrhundert nach der Wende immer noch nicht frei an einen Tisch setzen.
Jetzt überleg dir mal wie es damals war, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.


Was macht das eigentlich im News-Forum ? ;-)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:07:30:20:43:26.
Bei der Gelegenheiteich noch ne Frage .
Wie war das eigentlich bei den Zügen der alliierten Streitkräfte ?
Ich sah diese oft durch Burg bei Magdeburg fahren mit Loks der Baureihen 118 und 132
So z.Bkam jeden Abend um 22:40 Uhr ein solcher Zug durch aus Berlin - Lichterfelde West , gezogen von einer 118
Und um 23:25Uhr der nächste aus Richtung Berlin von einer 132 gezogen .
Wie weit fuhren denn die DDR - Lokführer ?
Und waren das alles ausgesuchte , also politisch " tragbare Genossen " ?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:07:30:20:56:40.
Die Reichsbahn-Lokführer werden auf jeden Fall bis zur Westberliner Grenze gefahren sein,falls sie die Erlaubnis hatten,dann weiter oder es wurde einer dafür genommen,der nach Westberlin fahren durfte.

Stimmt,gehört eher ins HiFo.
Hi,

es gab sogenannte Übergabebahnhöfe, das waren z.B. Lübeck, Hamburg-Altona, Büchen, Oebisfelde, Helmstedt, Bebra, Ellrich, Probstzella und Hof. Die DR-Lokführer fuhren mit ihren Loks bis dorthin, die Dampfloks wurden in den zugehörigen Bw auch bekohlt, mit Wasser und Öl oder sonstigem Verbrauchsmaterial versorgt. Mit dem nächsten Zug ging es dann zurück in die DDR.
Hier war auch Lokwechsel und Zugpersonalwechsel. Die Grenzorgane stiegen auf der letzten Möglichkeit in der DDR aus. So wurden die Züge Berlin - München über Probstzella meist ab Göschwitz schon mit ausgesuchtem Personal bestückt, ab Saalfeld stiegen die Grenzorgane zu und in Probstzella stiegen sie wieder aus.
Die DB-Loks, die nach Probstzella, Ellrich und Oebisfelde kamen, fuhren meist umgehend zurück (natürlich scharf bewacht, damit nicht etwa ungebetene Gäste mitfuhren).

Die DR-Dampflokomotiven hatten in der Regel eine Spezialausrüstung, so vergitterte Wasserzuläufe zum Tender, damit sich darin niemand verstecken konnte. Daher kamen auch immer dieselben Loks in den Westen.

Die Personale hatten zwar grundsätzlich Kontakt mit ihren Kollegen, aber soweit ich es mitbekommen habe, hatten die DR-Personale kaum Interesse, da sie ja durch den Heizer, Lokführer und Zugführer gegenseitig unter Beobachtung standen. Und Kontakte waren seitens ihrer Chefetage nicht erwünscht. Sie bekamen ein kleines Taschengeld für Kantinenessen etc., aber in Bebra z.B. war für sie das Essen kostenfrei und dafür wurden Zigaretten gekauft.

Die Personale hatten oft mehrere Kinder, zum Teil sogar Eigenheime (z.B. in Bad Kleinen für Lübeck) und waren logischerweise politisch korrekt. Lokführer und Heizer und Zugführer wurden meist auch so ausgewählt, dass sich mindestens zwei untereinander gar nicht mochten (z.B. einer aus Sachsen, einer aus Berlin und einer aus dem Norden). Damit war eine gewisse weitere Sicherheit vorhanden.

Abgehauen oder dageblieben ist nach 1962, als das oben genannte griff, keiner mehr. Denn die Familie und Verwandten durften dann mit enormen Problemen rechnen, was den Personalen auch bekannt war.

Die S-Bahn Berlin wurde von Personalen aus West-Berlin und Berlin Hauptstadt der DDR bedient, die Westpersonale bekamen einen Teil des Gehaltes in MDN (Ost-Mark) und durften dafür in Berlin H.d.DDR einkaufen.

Die Züge von Berlin in Richtung Westen, Norden oder Süden (als in die BRD) wurden mit Ost-Personalen gefahren, ab und zu kamen auch West-Berliner auf die 01, aber nach 1964 meines Wissens nicht mehr.

Bedingt durch den Vertrag von Java gehörte das komplette Eisenbahnnetz von Berlin zur Deutschen Reichsbahn, die daher ihren Namen auch nicht ändern durfte (obwohl sie gerne "Bahn der DDR" geheißen hätte).

Mit besten Grüßen

Nehmt's nicht so tragisch

Euer

MURPHY

Most un-reabled project hinted yesterday

Was ist denn "der Vertrag von Java"????

geschrieben von: Egon Ehlberg

Datum: 30.07.13 21:39

fragt sich
Egon


Jalta meinst du nicht zufällig? Ich mein, nu ja, is' ja fast das gleiche, Jalta ist auf einer Insel und Java ist eine....

Ost- und Westpersonal

geschrieben von: TransLog

Datum: 30.07.13 21:50

Murphy schrieb:
-------------------------------------------------------

> es gab sogenannte Übergabebahnhöfe, das waren z.B.
> Lübeck, Hamburg-Altona, Büchen, Oebisfelde,
> Helmstedt, Bebra, Ellrich, Probstzella und Hof.
> Die DR-Lokführer fuhren mit ihren Loks bis
> dorthin, die Dampfloks wurden in den zugehörigen
> Bw auch bekohlt, mit Wasser und Öl oder sonstigem
> Verbrauchsmaterial versorgt.

Bekohlen war seitens der DR untersagt, soll aber hier und da "unter Kollegen" vorgekommen sein.


> Mit dem nächsten Zug ging es dann zurück in die DDR.
> Hier war auch Lokwechsel und Zugpersonalwechsel.
> Die Grenzorgane stiegen auf der letzten
> Möglichkeit in der DDR aus. So wurden die Züge
> Berlin - München über Probstzella meist ab
> Göschwitz schon mit ausgesuchtem Personal
> bestückt, ab Saalfeld stiegen die Grenzorgane zu
> und in Probstzella stiegen sie wieder aus.

Die Züge wurden nicht erst ab Göschwitz (wieso Göschwitz, dort hielt ja keiner dieser Züge) sondern durchgehend mit ausgesuchtem Personal besetzt.

> Die DB-Loks, die nach Probstzella, Ellrich und
> Oebisfelde kamen, fuhren meist umgehend zurück
> (natürlich scharf bewacht, damit nicht etwa
> ungebetene Gäste mitfuhren).
>
> Die DR-Dampflokomotiven hatten in der Regel eine
> Spezialausrüstung, so vergitterte Wasserzuläufe
> zum Tender, damit sich darin niemand verstecken
> konnte. Daher kamen auch immer dieselben Loks in
> den Westen.
> Die Personale hatten zwar grundsätzlich Kontakt
> mit ihren Kollegen, aber soweit ich es mitbekommen
> habe, hatten die DR-Personale kaum Interesse, da
> sie ja durch den Heizer, Lokführer und Zugführer
> gegenseitig unter Beobachtung standen. Und
> Kontakte waren seitens ihrer Chefetage nicht
> erwünscht. Sie bekamen ein kleines Taschengeld für
> Kantinenessen etc., aber in Bebra z.B. war für sie
> das Essen kostenfrei und dafür wurden Zigaretten
> gekauft.
>
> Die Personale hatten oft mehrere Kinder, zum Teil
> sogar Eigenheime (z.B. in Bad Kleinen für Lübeck)
> und waren logischerweise politisch korrekt.
> Lokführer und Heizer und Zugführer wurden meist
> auch so ausgewählt, dass sich mindestens zwei
> untereinander gar nicht mochten (z.B. einer aus
> Sachsen, einer aus Berlin und einer aus dem
> Norden).

Das soll für die Grenztruppen gegolten haben, aber nicht für die DR.
Das war ansässiges, zuverlässiges Personal aus den zuständigen Bw's, sonst wäre man nicht zu Eigenheimen gekommen.
Ich verstehe auch nicht, warum sich Sachsen und Berliner grundsätzlich gehasst haben sollen ... ;-)


> Damit war eine gewisse weitere Sicherheit
> vorhanden.
>
> Abgehauen oder dageblieben ist nach 1962, als das
> oben genannte griff, keiner mehr. Denn die Familie
> und Verwandten durften dann mit enormen Problemen
> rechnen, was den Personalen auch bekannt war.
>
> Die S-Bahn Berlin wurde von Personalen aus
> West-Berlin und Berlin Hauptstadt der DDR bedient,
> die Westpersonale bekamen einen Teil des Gehaltes
> in MDN (Ost-Mark) und durften dafür in Berlin
> H.d.DDR einkaufen.
>
> Die Züge von Berlin in Richtung Westen, Norden
> oder Süden (als in die BRD) wurden mit
> Ost-Personalen gefahren, ab und zu kamen auch
> West-Berliner auf die 01, aber nach 1964 meines
> Wissens nicht mehr.

Die Züge nach Westen (Helmstedt) wurden 1961-1972 fast ausschließlich mit Westberliner Personal gefahren.
In diesem Zeitraum wurden alle Ostbahnhofer 01 mit West-Personal gefahren.


Gruß, Ulrich



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:07:30:22:01:02.
User "Murphy" schrieb u.a.:

"es gab sogenannte Übergabebahnhöfe, das waren z.B. Lübeck, Hamburg-Altona, Büchen, Oebisfelde, Helmstedt, Bebra, Ellrich, Probstzella und Hof. Die DR-Lokführer fuhren mit ihren Loks bis dorthin, die Dampfloks wurden in den zugehörigen Bw auch bekohlt, mit Wasser und Öl oder sonstigem Verbrauchsmaterial versorgt. "

Hierzu folgende Anmerkung von mir:

In Hamburg-Altona wurde definitiv weder bekohlt noch Öl gebunkert, das Gleiche gilt zumindest für Lübeck und Helmstedt. Auch bei den anderen Lokwechselbahnhöfen, soweit sie im Bereich der DB lagen, wurden meines Wissens weder Kohle- noch Ölvorräte ergänzt, das war schlicht und einfach eine DR-Dienstanweisung (Devisen sparen)

Gruß
Helmut

Alliierte Militärzüge

geschrieben von: TransLog

Datum: 30.07.13 21:58

rokoe schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bei der Gelegenheiteich noch ne Frage .
> Wie war das eigentlich bei den Zügen der
> alliierten Streitkräfte ?
> Ich sah diese oft durch Burg bei Magdeburg fahren
> mit Loks der Baureihen 118 und 132
> So z.Bkam jeden Abend um 22:40 Uhr ein solcher Zug
> durch aus Berlin - Lichterfelde West , gezogen von
> einer 118
> Und um 23:25Uhr der nächste aus Richtung Berlin
> von einer 132 gezogen .
> Wie weit fuhren denn die DDR - Lokführer ?
> Und waren das alles ausgesuchte , also politisch "
> tragbare Genossen " ?


Von 1967 bis zum Westberliner Eisenbahnstreik Herbst 1980 fuhren alle britischen und amerikanischen Militärzüge durchgehend bis Helmstedt mit Westberliner Personal, Ausnahme das französische Zugpaar, das wegen seiner ungeraden Verkehrstage und schlechten Umlaufverknüpfungsmöglichkeiten zwischen Potsdam und Helmstedt mit Magdeburger Personal fuhr. Der 22:40-Zug war Db 1042 Berlin-Liw - Frankfurt/Main, der um 23:25 war Db 1044 Berlin-Liw - Bremerhaven.
Wegen der Bespannung mit 132 muss das nach 1980 gewesen sein.

Gruß, Ulrich



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:07:30:21:59:01.
>>Wie wurden die Züge am Stellwerk übergeben?<<

Per Zugmeldeleitung und Blockleitung. Ob die Grenzorgane noch Zustimmungsfelder hatten? Wahrscheinlich.

Lokpersonal

geschrieben von: RobRobertson

Datum: 30.07.13 22:43

Hallo!

Das Lokpersonal der Reichsbahn war, wie schon geschrieben, fast normales Personal. Eine "hohe Bindung an die DDR" war Voraussetzung, SED-Mitgliedschaft von Vorteil, aber keine Bedingung.
Es gab durchaus Loyalitäten zum DDR-System von Nicht-Genossen.
Ein vom Thema her sehr abseitiges Beispiel: der Ost-Berliner Theologie-Professor und CDU-Mitglied Hanfried Müller wäre nach eigenen Angaben liebend gern in die SED eingetreten, aber das wurde ihm nicht erlaubt. Die Genossen zogen ihn damit auf, dass sein erster Parteiauftrag als SED-ler ohnehin wäre, in die CDU einzutreten. (Solche Parteiaufträge gab es wirklich.)

Zurück zur Bahn: "Hohe Bindungen" konnten familiäre Gründe sein, weshalb die betreffenden Familien genauer beobachtet wurden, um heraus zu finden, ob vielleicht private Probleme auftraten. In diesem Fall konnten die "Westreisen" ganz schnell ein Ende haben, ohne dass der Einzelne eigentlich wusste, warum.
Wer also von den betreffenden Personalen seine Stasi-Akte einsieht, dürfte mit ziemlicher Sicherheit einiges an ganz alltäglichen Dingen finden, was die "Tschekisten" [= Eigenbezeichnung der Stasioten] für aufschreibenswert hielten und erstaunt sein, von wem sie die Infos bekamen. Das mussten keine registrierten Spitzel sein, das "Abschöpfen" von Informationen gehörte zum Stasi-Handwerk.

Da die Transitzüge (fast) immer mit zwei Mann gefahren wurden, hätte ein Eisenbahner, der abgehauen wäre, seinen Kollegen in ziemliche Schwierigkeiten bringen können - bis hin zum Knast, denn die Stasi hätte in so einem Fall nie geglaubt, dass der zurückkehrende Kollege NICHT involviert war. Beweislastumkehr.
Insofern wirkte sich die Bekanntschaft des Lokpersonals untereinander - zumindest zeitweise - sogar "fluchthemmend" aus.

Beste Grüße von Rob



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:07:30:22:45:53.
Genau, nur Wasser. Allerdings verirrte sich auch mal eine Reflexglasleuchte als Spitzensignal an eine DR Maschine, vermtl. auf der Hinfahrt verlustig gegangen und im Rahmen der koll. Hilfeleistung...

In Bebra waren teilweise vier 01.5er gleichzeitig im Bw und im Schuppen. und die Eisenacher Personale brachten Thüringer Bratwürste mit, grillten diese und verkauften diese an ihre "Westkollegen", ich glaube für eine DM.? Als das bei den "Oberen" bekannt wurde gab es einen Austausch der Personale (Arnstädter?).
Viedeos und Literatur zum Thema sind sehr interessant. EK-,Geramond-, UAP-Verlag
Muß mal wieder nachschauen.

mfg tommy10



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:07:31:11:13:10.
Murphy schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Die Personale hatten oft mehrere Kinder, zum Teil
> sogar Eigenheime ...
> und waren logischerweise politisch korrekt.

Das möchte ich nicht so stehen lassen.
Kinder und Eigenheim waren keine logischen Belege für politische Korrektheit.
Um es in der DDR zu einem eigenen Haus zu bringen, musste man dafür sehr viel Kraft, Initiative und Geduld aufbringen. Und wenn dann also am Haus "so viel Herzblut klebt", dann gibt man das auch nicht so schnell auf.
Eine hohe materielle und familiäre Bindung eines Bahners an die DDR (Haus und Familie konnten ja nicht mit auf "Feindfahrt" mitgenommen werden) war demnach eine hohe Motivation, wieder in die DDR zurück zu kommen.


> ... gar nicht mochten (z.B. einer aus
> Sachsen, einer aus Berlin und einer aus dem
> Norden).

Die Berliner waren bei den Bürgern der "Republik" nicht sehr beliebt. Berlin war immer besser versorgt mit Lebensmitteln und Konsumgütern. Dies führte zu Unmut gegenüber den Berlinern. Andererseits ließen diese ganz gerne den "Max" gegenüber den "Schluchtenjodlern", "Fischköppen" usw. heraushängen. Und die Berliner gelten / galten ja auch schon früher als "frech".
Andererseits waren besonders viele 1000-prozentige Genossen aus Sachsen (warum das auch immer so war...? - vielleicht, weil sie im Tal der "Ahnungslosen" keine Westmedien empfangen konnten?).

Viele Grüsse ...

... der Alte Fdl

Rostig ist die Reichsbahnschiene, wenn der Zug nicht läuft,
frostig ist des Mannes Miene, wenn er ab und zu nicht säuft!

Aus "Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow" (DEFA)




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:07:31:11:44:04.
Lustige Geschichten, aber die BR 01.5 wurde mit Personal ihres Heimat-Bw Erfurt (P) gefahren.
Lediglich im Güterverkehr kamen Eisenacher BR 44 und 120 nach Bebra, aber mit Personal der Est. Gerstungen.

Gruß, Ulrich

Sitzordnung in Maschen

geschrieben von: Rangierbehelf

Datum: 31.07.13 12:12

Sicher werden bei uns die Schlosser auf ihre Extra-Plätze verbannt.
Wer möchte sich schon mit seinen sauberen Klamotten auf die Stühle setzen,wo vorher fettbeschmierte Arbeitsklamotten waren?
Ansonsten kann sich jeder hinsetzen,wo er möchte.
Meistens setzt man sich natürlich da hin,wo schon Leute sitzen die man kennt.

Nur mit dem runden Tisch in der Ecke hat es eine beondere Bewandnis.
Das ist der 5000t-Tisch.
Auch Lügentisch genannt(jede Fahrt ein Abenteuer..).
Wer sich dort hinsetzt,egal ob Maschener oder nicht,begibt sich in eines der letzten Abenteuer unserer Zeit.
TransLog schrieb:
-------------------------------------------------------
> Lustige Geschichten, aber die BR 01.5 wurde mit
> Personal ihres Heimat-Bw Erfurt (P) gefahren.
> Lediglich im Güterverkehr kamen Eisenacher BR 44
> und 120 nach Bebra, aber mit Personal der Est.
> Gerstungen.
>
> Gruß, Ulrich

Habe ich das verwechselt E und E, ich mache mich noch einmal schlau... Von Lokführerlatein gehe ich nicht aus.

Danke für den Hinweis!

mfg tommy10



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:07:31:13:25:47.

Re: Sitzordnung in Maschen

geschrieben von: Alter Fahrdienstleiter

Datum: 31.07.13 15:43

Rangierbehelf schrieb:
-------------------------------------------------------
> Auch Lügentisch genannt(jede Fahrt ein
> Abenteuer..).

Einen Spinner-Tisch gibt (oder gab es zumindest) in jedem Bw. Ist irgendwie eine gute Tradition (gewesen).

Viele Grüsse ...

... der Alte Fdl

Rostig ist die Reichsbahnschiene, wenn der Zug nicht läuft,
frostig ist des Mannes Miene, wenn er ab und zu nicht säuft!

Aus "Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow" (DEFA)
Kleine Anmerkung von mir zu diesem Thema: Ich wohnte von 1979 bis 1997 in Helmstedt. Dieser Bahnhof war Grenzbahnhof. DR-Lokpersonal hatte in Helmstedt einen Ruheraum mit Übernachtungsmöglichkeit. Die DR-Lokführer als auch das Personal der Reisezüge nutzen diese Einrichtung. Ob da auch kontakt zu DB-lern bestand weiß ich nicht.
Wenn ein Zug aus der DDR kam kuppelten immer die DR-ler ihn selbst ab. Gleiche galt auch für die Rückfahrt. Ausnahmen bei Güterzügen wg Bremsprobe, da half ein DB-Kolege.
Noch eine kleine Anekdote aus meiner Helmstedter Jugend: Reichsbahnpersonal bekam immer eine Art Handgeld mit in den Westen. Das wurde dann meistens bei Aldi umgesetzt.
Interessant....
Also aß z.B. DR-Personal auch auf West-Seite?
Aß DB-Personal auch auf DDR-Seite irgendwo?

Aufenthalt von DB-Personal in DDR-GÜST ...

geschrieben von: TransLog

Datum: 31.07.13 21:22

Abschlussweiche schrieb:
-------------------------------------------------------
> Interessant....
> Also aß z.B. DR-Personal auch auf West-Seite?
> Aß DB-Personal auch auf DDR-Seite irgendwo?


Zu diesem Thema einige Links zu einem ähnlichen Thread:


[www.drehscheibe-foren.de]

[www.drehscheibe-foren.de]


Gruß, Ulrich
Hallo,

zu diesem Thema gabe es chon mal einen ausführlichen Thread

[www.drehscheibe-foren.de]

Grüße
Karlheinz

Re: Aufenthalt von DB-Personal in DDR-GÜST ...

geschrieben von: redheat21

Datum: 01.08.13 00:11

TransLog schrieb:
-------------------------------------------------------
> Abschlussweiche schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Interessant....
> > Also aß z.B. DR-Personal auch auf West-Seite?
> > Aß DB-Personal auch auf DDR-Seite irgendwo?
>
> Zu diesem Thema einige Links zu einem ähnlichen
> Thread:
>
>
> [www.drehscheibe-foren.de],
> 5714020,5714180#msg-5714180
>
> [www.drehscheibe-foren.de],
> 5714020,5714487#msg-5714487
>
>
> Gruß, Ulrich

Hallo Ulrich

Schön das du meinen alten Tread wieder ausgebuddelt hast. Die Frage vom Treadsteller kam mir seltsam bekannt vor. =)


Grüße aus der Klingenstadt Solingen

Christian

Re: ich glaub, der kam nach dem Vertrag von C++ ;-)

geschrieben von: awotreiber

Datum: 01.08.13 01:27

Kleine Anmerkung aus meinen Jugendjahren.
Die Est. Gerstungen des BW Eisenach wurde als Elite-Dienststelle gehandelt. Sicher war der Grund auch die exponierte Lage. Weil dort kam mann nicht so einfach hin !
Abkuppeln in Gerstungen erst erlaubt wenn die Grenzhunde unter dem Eingangszug durchgelaufen waren,sonst hingen sie an der Hose.Gekuppelt wurde selber.
Viele wenn nicht alle " Zitteraale" wurden mit 132 und Gerstunger Personal gefahren.Aus Erzählungen von Koll. kenne ich das Taschengeld in DM zum Kantinenbesuch und den "kleinen"
diskreten Tauschhandel in der Kantine Gerstungen zwischen DB und DR Personal. Da wurde eine Uniformmütze auch mal für 5 DM verkauft.
Den Spinnertisch gab es überall,als Diesellokführer wurde ich einmal in Erfurt aufgefordert mich an einen anderen Tisch zu setzen da dort der "Plan " 1 saß und der ja mit 143er die Städteex zu fahren hätte.
Sehr lustig war die Episode eines Erfuter Lokf. dessen Frau in der Kaufhalle am Fleischstand die "gute" Leberwurst verlangte da ja ihr Mann morgen nach Berlin fahren sollte.
Dummerweise stand die Frau eines Koll. hinter ihr in der Reihe. Das BW Erfurt lachte tagelang darüber !
Nach der Wende war ich tgl. Gast in Bebra und habe dort die nettesten Kollegen aus dem damaligen 216 Plan kennengelernt.
Die Arroganz bestand nur in Form der alten Lokleiter die uns Reichsbahner grußlos anschauten wie Ausgeburten der Hölle.
Die Gehacktes ( Hackfleisch) Brötchen waren super in der Kantine.

L G
Moin,

ich kannte in meiner Stralsunder Zeit (Anfang der 1980er) nur den Grenzbahnhof Oebisfelde, und meinen Erinnerungen nach blieben die DB-Kollegen auf ihren Loks. In der Kantine jedenfalls habe ich nie welche gesehen. Auch Loks, in der Regel 216er vom Bw Braunschweig, hatte ich nie im Bw gesehen.
Ich hatte beim Umsetzen in Oebisfelde mal genau neben einer 216 gestanden und in der knappen Minute ein paar Worte mit dem Kollegen über unsere jeweiligen Loks (wir hatten eine 132er) gewechselt. Sofort wurde ich von einer Trapo-Streife (wir standen am EG) beäugt, aber passierte nichts weiter. Nur mein Lehrlokführer war ein bißchen aufgeregt... ;-)
Fotografiert habe ich die 216er übrigens erst nach der Wende in Oebisfelde. Da war ich aber schon im Bw Pankow und wir hatten einen D-Zug-Umlauf von Berlin bis Oebisfelde und zurück.

Gruß aus Berlin.

https://abload.de/img/2005.12.08felix2wzjkf.jpg Mein HiFo-Inhaltsverzeichnis
Wir werden dich nie vergessen!

Korrektur und Ergänzung

geschrieben von: Murphy

Datum: 01.08.13 12:13

Hi,

eine Korrektur, wollte mal sehen, wer's besser weiß: Nicht Java sondern Jalta ...


Aber mit dem Verbot "Kohle zu bunkern", sorry, liebe Leute. 1965/66 kamen oft die Rostocker 62er nach Lübeck mit Entlastungsschnellzügen zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten.

Wenn die in Lübeck ankamen, waren Wasser und Kohle definitiv alle.

Und die DB-Dienststellen sahen das (nicht immer aber immer öfter) wohl nicht so eng.

So ist mir ein Foto der 03 135 in Hamburg-Altona unterm Kohlenbunker bekannt ... Bei 03 042 war ich selber Zeuge des Nachbunkerns von Kohle.

Nur die Öler konnten nicht betankt werden, weil die DR-Loks ein anderes Bunkeröl verwendeten.

Mit besten Grüßen

Nehmt's nicht so tragisch

Euer

MURPHY

Most un-reabled project hinted yesterday

Ergänzung-Richtigstellung

geschrieben von: tommy10

Datum: 01.08.13 16:03

tommy10 schrieb:
-------------------------------------------------------
> TransLog schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Lustige Geschichten, aber die BR 01.5 wurde mit
> > Personal ihres Heimat-Bw Erfurt (P) gefahren.
> > Lediglich im Güterverkehr kamen Eisenacher BR
> 44
> > und 120 nach Bebra, aber mit Personal der Est.
> > Gerstungen.
> >
> > Gruß, Ulrich
>
> Habe ich das verwechselt E und E, ich mache mich
> noch einmal schlau... Von Lokführerlatein gehe ich
> nicht aus.
>
> Danke für den Hinweis!
>
> mfg tommy10

Habe mir das Video "Mit der 01.5 zum Eisernen Vorhang" noch einmal angesehen. Interview mit Heinz Schnabel zuständig bei der HVM, er wurde mit den Grillgeschehen von Mitarbeitern des MfS konfrontiert. Natürlich waren es die Erfurter Personale, die Folge war dann das die Maschinen ab Wutha von Saalfelder Personalen besetzt wurden.
44er von Eisenach sind auch im Video zu sehen, diese kamen bis 1970 nach Bebra. Ich kann das Video empfehlen, schöne Aufnahmen, natürlich meist im "Westen" um 1970 herum aufgenommen.

mfg tommy10



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:08:01:19:03:17.

Re: Ergänzung-Richtigstellung

geschrieben von: eifelindianer

Datum: 01.08.13 21:11

http://img442.imageshack.us/img442/5402/psxl.jpg

http://img20.imageshack.us/img20/7042/elqn.jpg

http://img577.imageshack.us/img577/675/44qs.jpg

http://img23.imageshack.us/img23/6285/q7je.jpg

Das generelle Verhalten in der DDR war für die DB-Personale in einer Dienstvorschrift geregelt.
Ich gehe davon aus das es bei der DR für deren Personale in ähnlicher Art geregelt war.

MfG



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:08:01:22:14:24.

Jalta

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.08.13 12:13

Moin,

Egon Ehlberg schrieb:

> Jalta meinst du nicht zufällig? Ich mein, nu ja,
> is' ja fast das gleiche, Jalta ist auf einer
> Insel

Mööp!

Gruß, ULF
Hallo!

Dieses Foto hab ich mal vor ein paar Jahren im Lokschuppen Probszella aufgenommen. Der Lokschuppen hatte schon früher einen preussischen-und einen bayrischen Teil! So wurde dort wohl die Staatsgrenze durch den Schuppen gezogen!
DSC01601.JPG

Gerstungen

geschrieben von: vagabundulus

Datum: 02.08.13 21:13

In Gerstungen gab es zumindest einen Aufenthaltsraum für DB-Personale. Das war das östlichste Gebäude auf dem Grenzbahnsteig. Ich weiß aber nicht, ober der auch bewirtschaftet war, und wie weit auch Lokführer dort Zugang hatten.

Re: Büchen

geschrieben von: Leinetalbahner2006

Datum: 03.08.13 13:20

In Büchen wohnte damals ein Hamburger Zugführer. Die DR Zugführer, welche in Büchen Pause hatten, hielten sich bei dem Kollegen viel auf. Er war auch Sammelbesteller bei verschiedenen Versandhäusern für seine DR-Kollegen. Nach der Wende stellte sich aber heraus, das gerade einer seiner besten "Freunde" ihn das Haus verwanzt hatte. So war man im Osten immer im Bilde, was in Büchen passierte. Klar, das der Kollege sauer war, wie man seine Hilfsbereitschaft hintergangen hat.

Der Fahrplan - Unverbindliches Angebot ohne Gewährleistung auf Pünktlichkeit.
Hallo,

na das sieht mir aber schwer nach Güst aus........:-)