Hallo Spreewälder...
...sehr gute Arbeit!
Ich habe einige Streckenkenntnis, was das Bw und den Bahnhof betrifft und möchte etwas ergänzen und kommentieren:
Die 44 1570 hieß, zumindest in Lübbenau, immer nur 1570. Es gab noch eine zweite 44 (1106 ?); beide Lokomotiven wurden aber in den 80ern ständig zwischen Cottbus, Senftenberg und Lübbenau (Ln) hin- und hergetauscht.
Bei 52 8194 handelt es sich um eine langjährige Lübbenauerin, 52 8185 war nicht allzulange dort beheimatet. Wer sich für die Reko-52 interessiert, sei an diese Seite verwiesen:[
www.reichsbahndampflok.de] , beim Anklicken von Loknummern wie 52 8002, 8078, 8115, 8091, 8093, 8196 bekommt man noch mehr schöne Bilder von Lübbenau zu sehen.
Einen Hilfszug gab es in Ln in den 70/80ern nicht. Und auch bei "Arbeitszug" (Bild 5) bin ich eher skeptisch- die Arbeitszüge der DR sahen irgendwie anders aus. Es gab aber irgendwelche "Propangaszüge"(?), die ungefähr so aussahen, oder waren es Stoffzüge? Die drei Wagen stehen jedenfalls auf dem Gleis am Stofflager; der Kesselwagen dahinter war ein Vierachser, der mit M 14- Öl befüllt war (hieß das Öl wirklich so?- Meine Erinnerung macht schlapp), dem Motorenöl für russische Dieselmotoren. Der Kesselwagen selbst steht unter der Achssenke, einem sehr vorsintflutlichen Gerät aus den Gründertagen des Bw's. Waren hier Achsen zu wechseln, geschah dies unter freiem Himmel- wer Achssenken kennt, weiß, daß diese eigentlich immer im Lokschuppen angesiedelt waren. Genutzt wurde diese Senke sehr selten: Für die 80er sind ein oder zwei Kuppelachsen BR 52, ein paar Güterwagenachsen und eine Hau- Ruck- Aktion mit allen 4 Achsen einer BR 106 bezeugt.
Auf Bild 4 sehr schön erkennbar der auf zwei gemauerten Säulen ruhende Vorsprung in der zweiten Etage am Lokschuppen. Hier residierte die Lokleitung mit einem großartigen Blick über den Bahnhof.
Der Güterzug ist ein leerer Ganzgüterzug ins Senftenberger Braunkohlenrevier. Lübbenauer Maschinen holten Kohle aus Sabrodt, Spreewitz und Senftenberg (im Bahnhof Senftenberg gab es einen per Rangierfahrt bedienten Anschluß an einen Tagebau (Name?- Meuro- ist mir gerade wieder eingefallen), der ein Reststück der alten abgebaggerten Strecke nach Finsterwalde war). Die Kohlezüge wurden überwiegend mit der 120 gefahren; da hier eine 52 unterwegs ist, vermute ich, daß das Ziel Senftenberg ist, in dessen Bw die Maschine für die Rückfahrt gewendet werden konnte.
Soweit mein Kommentar dazu.
Das Bahnbetriebswerk Lübbenau wurde zum 31.12.93 endgültig geschlossen. Ehemalige Lokführer treffen sich immer noch in einer allmählich immer kleiner werdenden Runde zum Stammtisch. Auch das Werkstattpersonal hatte sich noch einige Zeit nach der Schließung regelmäßig zum Eisbein zusammengefunden, diese Initiative war aber nach dem Ableben des von allen hochgeschätzten Organisators eingeschlafen. Umso erfreulicher die Tatsache, daß sich 2012 zwei ehemalige "Werkstättler" gefunden haben, die diese Tradition wiederbelebten und deren Ruf eine unerwartet hohe Anzahl von Ehemaligen aller Art gefolgt sind. Beim 2. Eisbeinessen sind mit einem Beamer alle Fotos und Videos, die im Internet zu finden waren und die die ehemalige Dienststelle betreffen, auf einer Leinwand gezeigt worden, was nach Aussage eines Beteiligten mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Nicht zu vergessen ist, daß diese Veranstaltung nun regelmäßig alljährlich stattfinden soll. Ich freue mich über solche Dinge: Knapp 2 Jahrzehnte nach dem Auseinandergehen treffen sich ehemalige Kollegen nicht nur um der Tradition oder der Erinnerung willen, sondern auch wegen der persönlichen Wertschätzung gegenüber den Männern, mit denen man lange Jahre zusammengearbeitet hat. Dieser Truppe wünsche ich Erfolg! Ich werde diesen HiFo-Beitrag meinem Bekannten empfehlen und ich bin mir sicher, daß er beim nächsten Treffen auf der Leinwand landet.
Bleibt gesund
Gruß aus Brandenburg- Sela
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:07:18:21:53:35.