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 04 - Historisches Forum 

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Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Stichworte: Eisenbahnbautruppen / Wegen Hochwassergefahr waren die Gittermaststützen bis zu 12 Meter hoch (Foto) / Probezug mit Dampflok (Foto) / Brücke stand einen Monat.


[vsdigital.volksstimme.de]



Edit: Auszug aus Generalanzeiger Genthin, Mittwoch, 2. Januar 2013. Den Artikel habe ich beim Recherchieren zum Thema Elbe-Hochwasser entdeckt.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:06:22:13:16:42.
...unmittelbar in der Nachwendezeit kamen die bearbeiteten Nachdrucke der AV-Karten (Ausgabe für die Volkswirtschaft) bei den Landesämtern für Vermessung heraus.
Ich habe sie in den für mich interessanten Bereichen gekauft und regelrecht verschlungen.

Dann, kurz vor der Jahrtausendwende, kamen sie als digital abrufbare Form (CD) heraus.

Daraus erlaube ich mir, unter Hinweis auf die bestehende Urheberrechts-Inhaberschaft beim Land Sachsen-Anhalt, die entsprechenden Auszüge (ohne Maßstab) beizufügen, die die Lage der Brückenrampen und den Streckenverlauf zeigen. Das Ganze ist im Übrigen heute mitten im aktuell noch bestehenden Überschwemmungsgebiet:

http://bilder.bw-basdorf.de/VB995/2013/dso.20130621/topogr.karte-o.massstab.jpg

http://bilder.bw-basdorf.de/VB995/2013/dso.20130621/topogr.karte-o.massstab2.jpg


Viel Spaß beim Gucken.

Grüße
VB995

Wow!

geschrieben von: Cargoknipser

Datum: 21.06.13 23:43

Ein einmaliges Zeidokument! Das es davon Fotos gibt, ist ja ein richtiges Wunder, bei der Geheimhaltung. Man kam da auch nicht ran, habe von Sanne aus versucht über verschlungene Wege an die Brücke zu kommen, war nicht möglich. Die Ecke war immer hochgradig geheim. Truppenübungsplatz, Munitionsfabrik und später die Baustelle des Kernkraftwerkes sorgten stets für gute Bewachung. Die Pioniertruppen haben in den 80'er Jahren häufig dort geübt. Irgendwann standen auf den Gleisen nur noch Schadwagen. War ein imposantes Bild, so mitten im Nichts. Die Strecke war aber nicht nur zu Übungszwecken angelegt worden. Sie wäre im Notfall eine Umleiterstrecke für die zerstörte Elbebrücke in Magdeburg und Hämerten gewesen. Mir erzählte sogar mal jemand, das man die Strecke ohne Probleme von Sandau nach Glöwen verlängern konnte, so das man selbst eine zerstörte Wittenberger Elbebrücke hätte umgehen können. Ob das stimmt, müssen die Experten hier klären. Jedenfalls war die Jerichow Bahn, so unscheinbar sie war, militärisch hoch bedeutsam. Übrigens gab es vor dem Kriegsende schon einmal eine Bahnverbindung zwischen dem inzwischen Hochwasserbekantem Fischbeck und Tangermünde. Dazu wurde die alte Tangermünder Elbebrücke mit einem zusätzlichem Gleis versehen. Angeblich fuhr nur ein Munitionszug über die Brücke, um die aus der Muna Genthin stammende Munition vor den anrückenden Russen in Sicherheit zu bringen. Unmittelbar Bar danach, wurde sie durch die Wehrmacht gesprengt. Der Dampfer schaut mir fast wie 50 3704 aus, die gurkte ja Anfang der 80' er in Oebisfelde und Stendal rum.

Vielen Dank für das tolle Zeitdokument!

VG Günter
Da gab es auch mal ein Buch dazu. Darin werden diese ganzen "geheimen Strecken" beschrieben und auch das dazugehörige Pioniergerät vorgestellt.

[www.amazon.de]

Grüsse

Carsten

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:06:22:06:07:59.
Ich erinnere mich allerdings , dass schon zu DDR-Zeit( mein Wehrdienst 1987/88) eine Broschüre des Miltärverlages gab wo die Arbeit des Eisenbahnregimentes beschrieben war. Da war das bei Hassel verwendete Brückengerät auch dabei...
bremerbahn schrieb:
> Ich erinnere mich allerdings , dass schon zu
> DDR-Zeit( mein Wehrdienst 1987/88) eine Broschüre
> des Miltärverlages gab wo die Arbeit des
> Eisenbahnregimentes beschrieben war.

Bei http://www.uap-film.de gibt es eine DVD mit Filmen des Armeefilmstudios.
Dort werden solche Brückenbauten recht ausführlich dargestellt. Hab’ ich
mal geschenkt bekommen.

Besten Gruß
Hallo

beim Eisenbahnromantikvideo Schiffsbrücke Speyer ist im anhang ein Film von einem Elbbrückenbau durch die nva aus den siebziger Jahren ,
zu sehen.



Grüße Jens
... ich war während meines Grundwehrdienstes im Eisenbahnbauregiment Walddrehna dabei ...

1981 im Juni / Juli hatte ich schon die Hälfte meines Grundwehrdienstes in Walddrehna absolviert, als wir in das Feldlager nach Neuermark - Lübars verlegt wurden, um die oben angeführte Übung durchzuführen.
Walddrehna war eine gemeinsame Dienststelle der Nationalen Volksarmee und der Deutschen Reichsbahn "Zentralstelle Bahnanlagen". Im Stab saßen Offiziere der NVA und obere Dienstgrade der DR einträchtig nebeneinander.
Hier wurden Instandhaltungsmaßnahmen für das Streckennetz der DR geplant und dann durch die Eisenbahnbautruppen der NVA durchgeführt ( anderes entzieht sich meiner Kenntnis ).
Zum Fahrzeug und Baumaschinenbestand gehörten damals eine Lok der Baureihe 106 ( ohne DR Nummer, beschriftet mit " Deutsche Reichsbahn Dienststelle Walddrehna" ),ein EDK 80/3 , ein Gleisjochverlegekran GVK-UK 25/18 sowie zwei zugehörige MPW und eine Gleisstopfmaschine von Plasser & Theurer ( genaue Bezeichnung nicht mehr in Erinnerung ). In einer großen Fahrzeughalle wurden diese gemeinsam durch Eisenbahner der DR und Soldaten ( meist Wehrpflichtige Eisenbahner ) gewartet. Es gab dann auch noch Massen von Schottergabeln, Schienenzangen u.s.w., diese waren bei uns aber nicht so sehr begehrt.
Die Vorbereitungen zur Übung begannen schon Wochen zuvor ( leider habe ich da keine genaue Erinnerung mehr aber es war ca. Mitte Juni oder Anfang Juli ), die 106 aus Walddrehna machte sich auf den Weg nach Sandau um den Materialtransport auf der östlichen Elbseite durchzuführen. Für die westliche Elbseite musste das Bw Stendal eine 106 zur Verfügung stellen , welche auch durch Soldaten der NVA besetzt wurde ( Grundwehrdienstleistende Lokführer der DR ).
Materialtransporte vor, bzw. nach der eigentlichen "Schauübung" erforderten Zugfahrten zwischen den Bahnhöfen Niedergörne , Stendal , Schönhausen/Elbe , Jericho und Sandau . Gewartet wurden die Lokomotiven im Bw Stendal.
Die Montage der Brückenteile wurde von beiden Elbseiten gleichzeitig begonnen, je eine Lok der BR 106 war zum bewegen eines Vorbaukrans SRK - 50 nötig. Die Brückenteile wurden aufgenommen und Teil für Teil aneinander gesetzt ( diese lagen längere Zeit auf den Lagerplätzen und waren beim befahren sehr ,sehr rutschig ! ). Alles weitere steht ja schon im Artikel der " Volksstimme ".
Ach so ! Ab und zu hatten wir auch Besuch durch die British Army , wollten wohl sehen wie weit wir schon sind .
Ich habe nur ein Foto aus dieser Zeit ( war doch etwas heikel Fotos zu machen ), dieses zeigt mich 1981 als Wehrdienstleistenden in NVA Felddienstuniform vor der Lok des Bw Stendal.


NVA--1981.jpg

geoutet !

Viele Grüße
Andreas H.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:06:22:13:36:40.

Re: Sandau - Glöwen

geschrieben von: Dieter Weißbach

Datum: 22.06.13 15:14

Hallo,

das ist generell schon ein spannendes Thema.

Zur Strecke Sandau - Glöwen:

Von Schönhausen bis Sandau bestand ja ohnehin eine normalspurige Strecke, die erst 1993 im Personenverkehr und 1997 insgesamt stillgelegt wurde:
[de.wikipedia.org]

Von der Hamburger Bahn zweigte die normalspurige Nebenbahn Glöwen - Havelberg ab, die nach dem Zweiten Weltkrieg demontiert und kurz danach wieder mit 750 mm Spurweite aufgebaut wurde. Der Verkehr auf der Schmalspurbahn wurde 1971 eingestellt:
[de.wikipedia.org]

Bilder der Reste der Nebenbahn Glöwen - Havelberg findet man hier:
[www.stillgelegt.de]

Zwischen Sandau und Havelberg gab es nie eine Bahnstrecke. In Havelberg gibt es noch heute eine Bahnhofsstraße am westlichen Stadtrand. In Sandau findet man eine Bahnhofsstraße ebenfalls, allerdings am südlichen Ortsrand. Inwieweit dieser Lückenschluss in der Havelniederung möglich gewesen sein konnte, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Trassierung dürfte zumindest im südlichen Bereich von Havelberg anspruchsvollere Kunstbauwerke erfordert haben.

Auch zur militärischen Behelfs-Elbbrücke zwischen Hassel (Westelbe) und Neuermark-Lübars (Ostelbe) gibt es einige Informationen:
[de.wikipedia.org]

Eine weitere strategische Bahn gab es zwischen Oschatz und Röderau, ebenfalls zur Umfahrung einer Elbbrücke:
[de.wikipedia.org]

Viele Grüße aus Berlin, Dieter




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:06:22:15:15:35.

Re: Sandau - Glöwen

geschrieben von: rm2

Datum: 24.06.13 16:18

hallo an alle,

ein Stück Gleis kann man heute noch sehen (zw. Hassel und Elbe, Aufnahme 16.02.2011):

[www.ycdt.de]

mfg ralph
Zwischen Dommitzsch an der Bahnstrecke Pratau-Torgau ( [de.wikipedia.org] )und der Prettin-Arneburger-Kleinbahn ( [de.wikipedia.org] ) gab es auch eine strategische Strecke über die Elbe. Auf Google Maps ist sie gut zu erkennen: [goo.gl]


Gruß der Letmather
Hallo Andreas,

freut mich auch mal wieder was von einem Walddrehnaer zu erfahren. Ich musste dort 1976/77 buckeln. Ich war in der Technischen Kompanie Maschinist auf der Schotterkuh (SBR 202). Die wurde allerdings bereits vor Deiner Zeit verschrottet.
Eigentlich wäre es ganz interessant mal ein bisschen Stoff über die Eisenbahnbaupioniere zusammenzutragen. Unter den Wehrpflichtigen waren ja gut ein Drittel Eisenbahner. Vielleicht lesen hier noch einige Andere, die dort waren mit. Fotos, die hier für die Allgemeinheit interessant sein könnten, habe ich leider auch nicht. Aber es ist immer viel passiert, und manche Einsätze waren recht abenteuerlich.

Zu meiner Zeit wurde (1976)gerade die Elbbrücke bei Annaburg unter Verwendung der Trasse der Prettiner Kleinbahn gebaut. 1977 gemeinsam mit der polnischen Armee eine Brücke über die Oder. Den in dem Zeitungsartikel genannten Bauman der Trasse ab Hassel (Standort des Feldlagers) kann ich bestätigen. Von meiner Stube war dorthin ein Raupenfahrer abkommandiert. Ich selbst war aber nie dort gewesen. Auf dem 2. Foto des Artikels kann man unterhalb neben dem Güterzug den Brückenbaukran erkennen.
Vielen Dank für diesen Beitrag. Und auch Dank an die vielen, die ihre Fotos in Google Earth zur Verfügung stellen, so wie diese, die die letzten Fragmente der besagten Brückenbauaktion festhalten. [www.panoramio.com]

Grüße, der Ostseestern

Justitia in suo cuique tribuendo cernitur