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Der Lokbahnhof Heinsberg (m 1B und 5 Scans)

geschrieben von: Guido Rademacher

Datum: 15.06.13 15:20

Liebe Freunde der historischen Bahn,

letzte Woche habe ich an dieser Stelle einen Beitrag über den Lokbahnhof in Heimbach (Strecke Düren – Heimbach) im Historischen Forum beigestellt.

Die Resonanz, für die ich mich noch einmal herzlich bedanken möchte, hat mich dazu angeregt, einen weiteren Lokbahnhof vorzustellen.

Heute geht es um die Strecke Lindern – Heinsberg.

Die bahnpolizeiliche Abnahme der neuen Eisenbahnstrecke wurde am 16.05.1890 durchgeführt.
11 Tage später, am 27.05.1890, folgte eine Einweihungsfeier, bei der ein Sonderzug mit 30 Ehrengästen die Strecke befuhr.
Die offizielle Inbetriebnahme fand letztendlich am 01. Juni 1890 statt.

Die Bahn wurde in Heinsberg gut angenommen. Bereits 1891 musste der Güterschuppen erweitert werden. Ein Jahr später mussten die Bahnanlagen erweitert werden. Das folgende Bild stammt aus dem Jahr 1920 und zeigt den "alten" Heinsberger Bahnhof

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/26/6756326/6430633234393939.jpg


In Heinsberg wurde auch ein Lokbahnhof mit einem Lokschuppen und entsprechenden Behandlungseinrichtungen für die Lokomotiven errichtet.
Ob dieser Lokschuppen bereits 1890 errichtet wurde entzieht sich meiner Kenntnis. Organisatorisch gehörte der Lokbahnhof Heinsberg zum Bahnbetriebswerk Herzogenrath.

Auf den folgenden Bildern ist ein Gleisplan aus dem Jahr 1914 des Bahnhofes Heinsberg und in der Vergrößerung ein Ausschnitt des damaligen Lokbahnhofes zu sehen. Es handelte sich demnach um einen eingleisigen Lokomotivschuppen.


http://foto.arcor-online.net/palb/alben/26/6756326/3863306562663562.jpg



http://foto.arcor-online.net/palb/alben/26/6756326/3161613031383064.jpg


In dem Gleisplan ist die Planung eines neuen Bahnhofes Heinsberg abgebildet. Man erkennt die Weiterführung der Strecke in das niederländische Sittard. Dieser Plan wurde nie verwirklicht. In den Planungen entstand auch ein neuer Lokomotivbahnhof mit einem neuen Lokschuppen und neuen Behandlungsgleisen.


http://foto.arcor-online.net/palb/alben/26/6756326/6665386264303365.jpg



http://foto.arcor-online.net/palb/alben/26/6756326/3661343632633062.jpg



Stattdessen wurde der bestehende Lokbahnhof erweitert und ein zweigleisiger Lokschuppen als Erweiterung des bestehenden Lokschuppens gebaut. Der folgende Ausschnitt aus dem Plan des Bahnhofes Heinsberg, Ausgabedatum 05.04.1940, zeigt den Lokbahnhof mit seinem 2-ständigen Lokschuppen, Kohlebansen, Wasserkran und Wasserturm.


http://foto.arcor-online.net/palb/alben/26/6756326/6339373639616132.jpg



Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurde auch die Stadt Heinsberg in die Wirren des Krieges hineingezogen. Am 16. November 1944 wurde durch einen alliierten Angriff der Bahnhof Heinsberg nahezu vollständig zerstört. Erst 1951 konnte der Bahnbetrieb in Heinsberg wieder aufgenommen werden.

Der Lokbahnhof wurde nie wieder aufgebaut.

Zu den in Heinsberg eingesetzten Lokomotiven kann ich nur wenig beitragen. Für 1925 können interessanterweise dem Lokbahnhof zwei Schlepptenderlokomotiven der preußischen Baureihe P4.2 zugeordnet werden. Es waren dies die 36 074 und die 36 075. Vermutlich blieben beide Lokomotiven bis zu ihrer Ausmusterung in Heinsberg. Weiterhin waren mehrere pr. T9.1, spätere Baureihe 90 in Heinsberg zu Hause. Im Mai 1938 wurden auf dem Lokbahnhof Heinsberg mit 93 1203 und 93 1204 zwei Lokomotiven der Baureihe 93.5 (pr. T14.1) eingesetzt.

Leider kann ich Euch kein Bild vom Lokbahnhof zeigen. Bis heute ist es mir nicht gelungen, ein Bild des Lokbahnhofes zu Gesicht zu bekommen.

Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende

Guido

Quellen:
Josef Lennartz, Schienenwege im Rheinischen Grenzland, Museumsschriften des Kreises Heinsberg
Wilhelm Frenken, Die einhundertjährige Geschichte des Personenverkehrs auf der Eisenbahnstrecke Heinsberg–Lindern., Heimatkalender des Kreises Heinsberg. Jg. 10, 1982,
Die Baureihe 93, Gerhard Moll, Hans-Jürgen Welzel, EK Verlag 1979, S103ff
Sammlung Holger Vohns


http://www.guidorademacher.de/Banner.jpg

Re: Der Lokbahnhof Heinsberg (m 1B und 5 Scans)

geschrieben von: eifelindianer

Datum: 15.06.13 21:15

Verehrter Guido Radermacher

Nein diesmal gibt es nur den Bahnhofspan von Heinsberg 1941 in Miniatur.

http://img834.imageshack.us/img834/5527/qkdz.jpg

Wie ich ja sehe hast du den Gleisplan von Heinsberg II bereits.

Übrigens hatte Heinsberg am Empfangsgebäude eine Stellbank im Freien stehen, dort gab es 2 Fahrstrassenhebeln und einem Weichenhebel. Der Rest bestand aus Schüsseln von Handweichen.


Und 1986 wurde auf dieser Strecke im vereinfachten Zugleitbetrieb gefahren und sah es auf der gesamten Strecke so aus:

http://img23.imageshack.us/img23/9057/vyku.jpg


MfG
vom eifelindianer



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:06:16:11:32:27.

Re: Der Lokbahnhof Heinsberg (m 1B und 5 Scans)

geschrieben von: Guido Rademacher

Datum: 16.06.13 11:16

Lieber Eifelindianer,

danke für Deine weiteren Erläuterungen.

Deine Überlegungen, etwas zur restlichen Strecke einzustellen, kann ich nur begrüßen!

Ich freue mich darauf.

Schönen Sonntag

Guido

http://www.guidorademacher.de/Banner.jpg

Re: Der Lokbahnhof Heinsberg (m 1B und 5 Scans)

geschrieben von: eifelindianer

Datum: 16.06.13 11:38

Irgendwie bin ich dir etwas zuvor gekommen.

Übrigens der Bahnhof Oberbruch hieß früher mal Grebben.
Die Umbenennung muß irgendwann in den 1950-ern stattgefunden haben. Kursbücher der Zeit könnten dazu aufklären.

Früher hießen die Bahnhöfe der Strecke Randerath, Porselen, Dremmen, Grebben (Oberbruch) und Heinsberg.

MfG

Re: Der Lokbahnhof Heinsberg (m 1B und 5 Scans)

geschrieben von: Pfeiftafel

Datum: 16.06.13 12:34

Hallo Eifelindianer!

Leider kann ich auf den Bildern fast nichts erkennen. Wäre es möglich sie etwas größer und mit größerer Auflösung einzustellen?

Grüße
Pfeiftafel

Re: Der Lokbahnhof Heinsberg (m 1B und 5 Scans)

geschrieben von: martin welzel

Datum: 17.06.13 13:05

Moin Guido,

Heinsberg - da habe ich noch nie Fotos gemacht. Nur in Oberbruch musste mal die alte Dampfblase dran glauben...

Danke fürs Zeigen,

Martin