DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 04 - Historisches Forum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.

Kurzmeldungen BD Hamburg 1929 (nur Text)

geschrieben von: Alberto

Datum: 12.04.13 18:58

Hallo allerseits,

nun folgen (diesmal nur) 26 Kurzmeldungen des Jahres 1929. Präsident der Eisenbahndirektion Altona ist weiterhin Dr. Ernst Schneider (* 1867, † 1945); der Reichsverkehrsminister bis zum 06.02.1929 war Theodor von Guérard (Zentrum, *1863, † 1943), ab dem 13.04.1929 war es Adam Stegerwald (Zentrum, *1874, † 1945).


3. Januar
• Ein Personenzug der Strecke Lübeck-Kiel entgleiste Montag abend bei Ottendorf. Die Lokomotive und der Tankwagen kippten um. Der Zug wurde neu gebildet und konnte mit 20 Minuten Verspätung seine Fahrt fortsetzen. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand.
---> Da mir diese Meldung doch etwas sehr merkwürdig vorkommt (damals: Lok kippt um - Zug fährt +20' weiter --- heute: ICE fährt gegen Vogel, mit anderem ICE geht es +270' weiter), habe ich diese nachrecherchiert und folgende Meldung im Anzeiger für das Fürstentum Lübeck vom 3. Januar gefunden: Bei dem am Montag 5,15 Uhr nachm. von Lübeck in Eutin einlaufenden Personenzug entgleiste beim Stellwerk am Eisenbahntunnel Auguststraße die Lokomotive. Glücklicherweise hatte der Zug hier schon ein sehr gemäßigtes Tempo, wodurch ein größeres Unglück verhütet wurde. Der Packwagen soll ein wenig geknickt sein. Alsbald erschien auch schon der Arbeitszug von der Eisenbahnwerkstatt Neumünster und somit war der Schaden bald wieder beseitigt.

15. Januar

• Als ein Kraftwagen die Bahnstrecke Bremen–Hamburg beim Posten 27 überfahren wollte, fand der Führer die Schranke geschlossen, obgleich kein Zug im Herannahen war. Als auf mehrfache Hupensignale die Schranke nicht geöffnet wurde, begab sich der Führer des Autos in die Bude des Schrankenwärters, wo er den Beamten tot am Boden liegen sah. Die Untersuchung des Zimmers ergab, daß eine Karbidlampe explodiert war und der Schrankenwärter durch die Gewalt des Explosion zu Boden geschleudert wurde. Wahrscheinlich ist er hierbei mit dem Kopf auf die Tischkante geschlagen und hat sich einen Genickbruch zugezogen. Der Unfall ist vermutlich dadurch entstanden, daß der Schrankenwärter die eingefrorene Karbidlampe in die Nähe des Ofens setzte, wo sie explodierte.
---> Da es in Sottrum früher einen Po 21 und in Scheeßel einen Po 30a gab (Quelle: Wiesmüller-Buch über die Rollbahn), vermute ich den Po 27 zwischen Rotenburg und Scheeßel.

19. Januar

• Jnfolge der starken Schneefälle kam es auch in unserer Provinz zu Verkehrsstörungen. Am empfindlichsten wurde die Jnsel Fehmarn betroffen, die gänzlich vom Festlande abgeschnitten wurde. Am Mittwoch fiel der Frühzug zum Sund aus. Ein Zug nach dem Westen der Jnsel blieb bei Alt-Jellingsdorf im Schnee stecken, konnte sich aber schließlich bis nach Orth durcharbeiten, um auf der Rückfahrt jedoch wieder stecken zu bleiben. Einer zu Hilfe gesandten Lokomotive gelang es, die Festsitzenden aus der etwa zwei Meter hohen Schneeanwehung zu bringen. Nach Fehmarn-Sund konnte man aber nicht gelangen. – Jn Flensburg entgleiste ein Zug der Glücksburger Straßenbahn beim Einfahren in die Nikolaistraße. Der Motorwagen geriet auf den Bürgersteig; Personen konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Es gelang, den Zug etwa einen Meter vor einem Friseurladen zum Stehen zu bringen. – Jn Schleswig versäumten zahlreiche Reisende, die die Straßenbahn benutzten, um nach dem Bahnhof zu fahren, den Zug, da die Straßenbahn im Schnee stecken blieb und erst herausgeschaufelt werden mußte. Da der erste Zug nach Kiel schon abgefahren war, als sie am Bahnhof anlangten, waren sie gezwungen, den D-Zug um 8 Uhr in Anspruch zu nehmen. Doch dieser kam mit Maschinenschaden in Schleswig an. Man sah sich gezwungen, eine Ersatzlokomotive aus Rendsburg zu beordern. Hierüber verging mehr als eine Stunde. Als man glücklich in Rendsburg gelandet war, hatte der Husum-Kieler Zug Rendsburg bereits verlassen. Auf das Drängen der Reisenden wurde ein Triebwagen zur Verfügung gestellt. Mit fast zweistündiger Verspätung langten Die Reisenden nach ereignisvoller Fahrt an ihrem Endziel an. Bei der eisigen Kälte war diese Reise ein Vergnügen eigener Art.

11. Februar
• Wie aus dem Jahresbericht der Lübeck-Segeberger Kleinbahn-AG hervorgeht, ist ohne Zuschüsse der beteiligten öffentlichen Körperschaften der Betrieb der Bahn nicht fortzuführen. Das Betriebsergebnis des laufenden Jahres wird noch erheblich schlechter sein als im Vorjahre, da ein weiterer erheblicher Verkehrsrückgang zu erwarten ist. Man muß mit einem Fehlbetrag von 30 000 RM in diesem laufenden Jahre rechnen. Entsprechende Verhandlungen sind bereits vor längerer Zeit eingeleitet worden und schweben noch.

26. Februar
• Die wieder eingetretene Kälte hat einen starken Schneesturm gebracht, der an vielen Stellen den Verkehr längere Zeit unterbrochen hat. Auf der Strecke Husum-Löwenstedt und der Strecke Husum-Rendsburg fuhren sich die Züge am Sonntag im Schnee fest und konnten zum Teil nur mit Schneepflügen wieder befreit werden. Der Mittagszug von Rendsburg, der 12,58 Uhr in Husum eintreffen sollte, kam mit sechs Stunden Verspätung in Husum an, nachdem Schneepflüge den Zug wieder befreit hatten. Der Verkehr wird jetzt wieder aufrecht erhalten. Bei Aukrug entgleisten auf dem Nordring der Kreisbahn zwei Lokomotiven. Auch die Reichsbahnzüge erlitten starke Verspätungen.

6. März
• Bei einem mit voller Geschwindigkeit durch Tornesch fahrenden D-Zug zersprang der dicke Schienenring des ersten Triebrades der Lokomotive. Der Zug kam sofort zum Stehen, da die Luftdruckbremse in Tätigkeit trat. Ein Stück des Rades muß die Bremsvorrichtung getroffen und ausgelöst haben. Die drei Stücke des zerbrochenen Rades, die zusammen ein Gewicht von über fünf Zentnern haben, hätten leicht größeren Schaden anrichten können.

21. März
• O.T.: Nach Mitteilung der Oberpostdirektion Kiel wird die Kraftpost zwischen Kiel und Hamburg morgen in Betrieb genommen. Der einfache Fahrpreis wird 4,10 RM, der Preis für Hin- und Rückfahrt 7 RM betragen. Es sind täglich sechs Fahrten von und nach Hamburg vorgesehen; die Fahrtdauer wird mit 2 Stunden 45 Minuten angegeben.

4. April
• Das Dorf Morsum auf Sylt hatte beim Bau der neuen Reichsbahnstrecke die Verpflichtung übernommen, einen Anteil der Kosten für eine nördliche, statt, wie zunächst vorgesehen, südliche Verlegung der Geleise zu tragen. Jn der Annahme, daß es sich lediglich um Geländekosten handelt, hatte die Gemeindevertretung nichts einzuwenden. Jetzt erhielt dies 500 Einwohner zählende Dorf von der Reichsbahn eine Zahlungsaufforderung über 191 000 RM ! Das ist kein Aprilscherz, sondern leider ernteste Wirklichkeit, die das Dorf in eine unangenehme Lage bringt, wenn die Reichsbahn kein Einsehen hat.

9. April
• Das Reichskursbuch mit den am 15. Mai 1929 in Kraft tretenden Sommerfahrplan wird rechtzeitig erscheinen. Der Verkaufspreis beträgt wieder 6,50 Mark. An Stelle des Heftes Kraftfahrlinien wird ein besonderes Kraftpostkursbuch herausgegeben, das den Beziehern des Reichskursbuches zu dem erheblich ermäßigten Preise von 50 Pf. geliefert wird.

13. April
• Am Donnerstagabend emtgleiste in Melsdorf der von Rendsburg abgelassene Güterzug. Drei Wagen gerieten aus dem Gleis, wodurch die Strecke Rendsburg-Kiel für den Durchgangsverkehr auf etwa eineinhalb Stunden gestört war. Der von Kiel abgelassene Spätzug nach Husum erhielt in Melsdorf eineinhalb Stunden Verspätung. Die Wagen des entgleisten Güterzuges konnten teilweise erst am Freitagmorgen den Zielstationen zugeführt werden. Glücklicherweise sind Personen- oder größere Sachschäden nicht vorgekommen. Noch am gleichen Abend war die Strecke wieder in Ordnung.

17. April
• Fährt da vor einigen Tagen eine schon etwas harthörige 81-jährige Frau von Löwenstedt nach Haselund, um ihre dort wohnende Tochter zu besuchen. Es ist das erstemal in ihrem Leben, daß sie mit dem Zuge fährt. Die schnelle Zurücklegung der kleinen Strecke wird gar nicht von der biederen Alten bemerkt, denn als sie in Haselund ankommt und dort ihre Tochter auf dem Bahnhof sieht, die sie zum Verlassen des Zuges auffordert, meint sie ganz verwundert: „Minsch, wo kümmst du her? Jck meen, wi wern noch in Löwenstedt!“

22. April
• Über 16 Monate nach der Jnbetriebnahme des neuen Bahnhofes in Flensburg ist jetzt endlich die Straße, die den direkten Zugang von der Stadt schafft, fertiggestellt. Gleichzeitig wurde die Straßenbahnstrecke nach dem Bahnhof polizeilich und eisenbahntechnisch abgenommen.

26. April
• Ein Eisenbahnunglück verhütet wurde in Lübeck an der Bahnübergangsstelle in der Ratzeburger Allee, an derselben Stelle, an der im Juni 1927 ein Auto unter einen Zug geriet, wobei vier Personen ihr Leben verloren. Kurz vor dem Passieren des nach Mecklenburg fahrenden Personenzuges, gerade als der Schrankenwärter die Schranken schließen wollte, kam ein Lastkraftwagen mit Anhänger an die Stelle und wurde von dem Schrankenwärter noch durchgelassen. Bei dem Überfahren der Gleise brach an dem mit Sand beladenen Kraftwagen die Hinterachse, so daß der Wagen liegen blieb. Jm selben Augenblick wurde auch schon der Zug in der Ferne sichtbar. Der Schrankenwärter sprang mit entfalteter roter Flagge dem Zuge entgegen. So gelang es dem Lokomotivführer, seinen Zug gerade noch einen Meter von der Unfallstelle entfernt zum Stehen zu bringen.

30. April
• Da die Kleinbahn Lübeck-Bad Segeberg sich nicht mehr rentiert, so wird sie ihren Betrieb einschränken. Dafür soll aber als Ersatz die Kraftpost für die Personenbeförderung herangezogen werden. Die neue Einrichtung soll bereits im nächsten Monat in Kraft treten.

11. Mai
• Am Altona-Kaltenkirchener Bahnhof ist eine von Oberbahnmeister Behmer erfundene „selbsttätige Warnanlage an Eisenbahnübergängen“ probeweise in Betrieb gegangen. Die Anlage, bei der keine Veränderungen am Gleis oder an den Wagen notwendig sind, wird als überraschend einfach bezeichnet.
----> Jch nehme an, daß der Bahnhof Altona AKN gemeint ist. Wer weiß näheres über die Warnanlage?

13. Mai

• Nach Mitteilung wurde in Wandsbek von maskierten Männern ein Überfall auf einen Straßenbahnzug versucht. Die Täter legten eine Bohle auf die Schienen und feuerten beim Herannahen der Straßenbahn einen Schuß auf den Führer ab. Da sich der Führer in diesem Augenblick bückte, ging der Schuß fehl. Die Bahn fuhr sodann in voller Fahrt rückwärts. Nach den Tätern wird noch gefahndet.

22. Juni
• Jn eine recht unangenehme und gefährliche Lage gerieten die Jnsassen eines Autos in der Ortschaft Schnelsen. Das Auto passierte bei dem Bahnhof der Kaltenkirchener Bahn die Überfahrt wegen der schlechten Pflasterung in sehr langsamer Fahrt. Jn diesem Augenblick gingen jedoch die vom Bahnhof Schnelsen aus bedienten Schranken nieder, so daß das Auto auf den Schienen stand und weder vorwärts noch rückwärts fahren konnte. Glücklicherweise bemerkte der Zugführer das auf den Schienen stehende Auto vom Bahnhof Schnelsen aus, so daß er die Abfahrt unterließ, bis die Schranken geöffnet waren und der Kraftwagen abfahren konnte. Der Vorfall beweist erneut, wie gefährlich die vom Bahnhof aus bedienten Eisenbahnschranken für Autos und deren Jnsassen werden können.

15. August
• Drei abgestoßene Milchwaggons rammten auf Station Holstendorf den von Ahrensbök eintreffenden Zug. Mehrere Personen wurden leicht verletzt. Die ganze Milch, ca. 10 000 Liter, wurde verschüttet. Das Unglück soll durch falsche Weichenstellung verursacht sein.

18. August
• Ein rechtes Kuriosum erlebt man auf der Reise nach Heide über die Fähre Karolinenkoog. Leute, besonders Händler, die oft nach Heide reisen, lösen sich keine Fahrkarte direkt nach Heide, sondern nur eine für die Fähre. Sie laufen dann drüben nach dem Bahnhof Karolinenkoog und lösen hier eine Karte nach Heide. Die Rückkehr wird in derselben Weise erledigt. Durch diese Reiseweise ersparen sie 50 oder 60 Pf., wofür man in Heide gemütlich zwei Tassen Kaffee trinken kann. Die Ursache dieses Fahrpreisunterschiedes soll daran liegen, daß die Eisenbahn für die Fährfahrt einen besonderen Fahrpreis in die Fahrkarte einkalkuliert hat und die Reise nach Heide oder weiter daher teurer wird, als wenn man die Fähre extra bezahlt und drüben die Fahrkarte löst.

6. September
• Eine unangenehme Überraschung erlebten am letzten Sonntag, dem ersten Pferdemarktstag, Fahrgäste aus Rendsburg, Nortorf, Neumünster und Kiel, die mit dem Abendzug Schleswig wieder verlassen wollten. Auf dem hiesigen Staatsbahnhof war der Andrang zu dem Zuge besonders stark. Ein Teil der Fahrgäste, die Karten dritter Klasse besaßen, waren – da die Abteile dritter Klasse stark besetzt waren – ohne weiteres in die zweite Klasse gestiegen. Beim Kontrollieren durch den Schaffner wurden sie aufgefordert, entweder nachzuzahlen oder auszusteigen und in den letzten fünf Wagen Platz zu nehmen. 22 Passagiere stiegen daraufhin aus. Bevor sie aber den Zug wieder besteigen konnten, setzte sich dieser in Fahrt, so daß Männer, Frauen und Kinder in Schleswig zurückblieben, ohne daß sie eine Möglichkeit hatten, am Abend noch ihre Reise fortzusetzen. Sie waren gezwungen, in Gasthöfen Unterkunft zu suchen. Wie mitgeteilt wird, hat sich ein Teil dieser Reisenden an die Eisenbahndirektion in Altona gewandt und Ersatz der Übernachtungskosten verlangt.
---> mir liegt der ab 6. Okt. 1929 gültige Fahrplan vor: Der Personenzug nach Neumünster (in Rendsburg mit Anschluß nach Kiel) fuhr um 20:52 Uhr ab - der nächste erst wieder um 7:36 Uhr.

30. Oktober

• Am 1. November wird der an der Bahnstrecke Kiel-Rendsburg gelegene Bahnhof Russee, der bisher nur dem Personenverkehr diente, auch für den Gepäck- und Expreßgutverkehr eröffnet.

5. November
• Der Geschäftsbericht der Kiel-Segeberger Kleinbahn weist einen ganz erheblichen Rückgang in der Personen- und Güterbeförderung auf. Während des Geschäftsjahres 1928-29 sind über 14 000 Personen weniger befördert worden als im Vorjahre. Wenn auch im Bezirk der Bahn noch keine regelmäßigen Kraftwagenlinien bestehen, so geht der Güter- und Viehtransport doch immer mehr auf den Lastwagenverkehr über. Auch die Großhandelsfirmen versorgen ihre Kunden durch eigene Kraftwagen mit Waren. Jm Berichtsjahr wurden 86 004 Tonnen gegenüber 101 375 Tonnen im Vorjahre befördert.

8. November
• Der neue Hauptgüterbahnhof am Tonberg in Kiel wird voraussichtlich am 6. Januar zum Teil eröffnet werden können. Der Zeitpunkt der Gesamtinbetriebnahme ist noch nicht vorauszusagen.

12. November
• Bei der Güterabfertigung Kiel war vor kurzem eine schwere große Kiste nach Hamburg aufgegeben worden, deren Jnhalt als „Stoffe“ deklariert war. Als der Absender, der als Empfänger genannt war, die Kiste in Hamburg entgegennahm, stellte er fest, daß man die Kiste „beraubt“ hatte und strengte eine Schadensersatzklage über 16 000 Reichsmark gegen die Reichsbahn an. Da sich keine Betrugsmerkmale zeigen wollten, ordnete man eingehendere Untersuchung an, welche jetzt ergab, daß der Absender keine Stoffe, sondern Sand und sich selbst hatte expedieren lassen. Während des Transports hatte der Schwindler die Kiste entleert und war durch ein in die Wand gesägtes Loch entwischt .....

18. November
• Auf der Station Lunden traf ein Waggon Kleie ein, die aus einem Schiff aus Bremen stammt, das mit pestverseuchten Ratten dort eingetroffen war. Der Waggon kam nicht zur Ausladung und wurde polizeilich beschlagnahmt.

13. Dezember
• Der neue Bahnhof in Wilster, der auf dem ungünstigsten Baugrund bei der Stadt anläßlich der Marschbahnverlegung angelegt wurde, ist ständig gesunken. Aus diesem Grunde mußte ein vor dem Empfangsgebäude stehendes Beamtenwohnhaus geräumt und abgebrochen werden. Nachdem es an einer anderen Stelle wieder aufgebaut wurde, ist ein größerer Raum an dem Bahnhofsplatz frei geworden, der dringend notwendig für die Erweiterung des Platzes ist, da der Autoverkehr immer umfangreicher wird.
---> Der Boden der Marsch ist sehr weich. Das Empfangsgebäude bekam ständig Risse und wurde daher 1959 durch einen Neubau ersetzt.


Den Jahrgang 1928 siehe hier: [www.drehscheibe-foren.de]
Den Jahrgang 1930 siehe hier: [www.drehscheibe-foren.de]


Gruß Alberto



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:05:16:19:02:50.

Re: Kurzmeldungen BD Hamburg 1929 (nur Text)

geschrieben von: Thomas Englich

Datum: 12.04.13 20:04

Mal höchste Zeit Dir Alberto ein dickes Danke Schön! zu sagen ...

... sowohl für diesen wie auch Deine anderen Beiträge die Du in der Vergangenheit eingestellt hast.
Immer wieder staune ich über alles das was man in diesen Pressemeldungen so interessantes finden kann.
Und gelegentlich erheitern einen manche Stilblüten die darin enthalten sind.

Danke also ... und bitte, bitte weiter so!

Gruß Thomas

Re: Kurzmeldungen BD Hamburg 1929 (nur Text)

geschrieben von: Murakel

Datum: 12.04.13 21:12

Hallo Alberto,

obwohl ich zu Deinen Fragen nichts erhellendes beitragen kann, herzlichen Dank für diese Zeilen.

Viele Grüße aus Dresden, Murakel

Re: Kurzmeldungen BD Hamburg 1929 (nur Text)

geschrieben von: _Eddi_

Datum: 13.04.13 02:25

Man stelle sich das mal heute vor, Reisende würden wegen Anschlußverlust einen Ersatzzug einfordern... :)