Da war doch tatsächlich ein bisher völlig unbekannter Zustand eingetreten: Ich hatte Zeit.
Abitur geschafft und bis zum 01.07. war frei.

Zwar gab es noch Dampfloks, aber das naheliegende Karthaus hatte ich nur einmal kurz besucht. Ein Schrottplatz, auch Lokfriedhof genannt.

Wer besucht schon gerne Friedhöfe? Aber auch Friedhöfe gehören zum Leben. Und graphisch liese sich bestimmt was machen. Eine Ausstellung im Fotoclub stand an. Von mir wurde nach dem Blitz bei der letzten Ausstellung wieder ein Bahnfoto erwartet.

An die Einlassprozedur erinnere ich mich nicht mehr, ich glaube, es gab gar keine; vielleicht war es auch nur ein kurzes Gespräch mit dem Vorarbeiter.

TriX Pan und der Orangefilter waren im Einsatz. Heute gibt es den ersten Teil.
12.06.1974



Bild 01 Hier sind Studien zur Dampfloktechnik: Rauchrohre und Überhitzer




Bild 02 Sind das Reste der Isolierung, die auf dem Umlauf liegen?




Bild 03




Bild 04 Nun rücken die Armaturen ins Blickfeld




Bild 05




Bild 06 Die einohrige 023 103




Bild 07 Eben nur angeschnitten, nun rücken die abgebauten Stangen zum Thema auf




Bild 08




Bild 09




Bild 10





Für die Ausstellung im Fotoclub wurde ein Bild ausgewählt. Es ist inzwischen auch in der Galerie zu sehen:
Dies war mal eine 44
Zum Abschluss ein Bild von den Loks unter Dampf.
Tri X Pan im Bw Ehrang

Wenn die Serie zusagt – ich habe noch was.

L.G.
Horst

Hallo Achim,

zunächst vielen Dank für die eindrucksvollen Fotos aus Karthaus. Es versteht sich von selbst, dass Karl-Hans Fischer und meine Person Karthaus auch öfters besucht haben. Ca. 4 Jahre vor Deinen Bildern, am 07.08.70, entstand angehängtes Bild der 50 2880 des Bw Stolberg, an der die Schneidbrenner schon "gewirkt" hatten.







Grüße aus Betzdorf
Bruno Georg

... 50 2880. Es ist eine der Lok, die wohl auf den Lokfriedhöfen in Hohenbudberg und in Karthaus abgestellt gewesen sein sollen. Aus Stolberg wurde sie wohl nach Hohenbudberg abgefahren (hier fehlt noch ein Bildbeweis), und soll später nach Karthaus gekommen sein, wo ja nun der Beweis vorliegt.

Hallo Holger,

am 01.04.69 war ich mit Karl-Hans Fischer in Karthaus. Auch damals stand die Lok schon in Karthaus.





Grüße aus Betzdorf
Bruno

Hallo Achim,

beeindruckende Bilder - und für mich bitter, die 23 103 so zu sehen - gerade mal 15 Jahre nach ihrer Indienststellung: Ich kenne sie aus meiner Heimat Hameln, aus Emden und Saarbrücken. Dass sie so endete, war mir klar, aber deine Bilder machen einen doch wehmütig...

Grüße

Martin

Vielen Dank fürs zeigen Achim.
Als Lokführer und Eisenbahnfreund blutet mir schon das Herz bei so einen Anblick.
Besonders wenn ich da die vielen begehrten Ersatzteile sehe auf den Foto 4+5.
Doch den Wahnsinn habe ich bei der DR auch erlebt dabei viel zu spät angefangen mich mit diversen Teilen einzudecken.
Die ich inzwischen alle an verschiedenen Freunde verschenkt habe.
Es war nun mal so, die Zeit lässt sich nicht mehr zurückdrehen.

Es grüßt Ralf

... auch wenn der Anblick von zu verschrottenden Lokomotiven immer etwas Wehmut auslöst.

Herzlichen Dank für diese ungewöhnlichen Perspektiven. Toll gemacht!

Und für mich als Eisenbahnfreund aus dem Aachener Raum war natürlich mit der 50 2880 noch etwas besonderes dabei.

Beste Grüße

Guido

bemerke soeben, daß das bereits gesagt wurde.
Wahrscheinlich rechnete Ende der Fünfziger Jahre niemand bei der DB mit der rasanten Fortschreitung der Elektrifizierung, die der 23er ja den Garaus gemacht hat.
Zum gleichen Zeitpunkt wie die 23 103 wurde die zweite Bauserie der V200 in Dienst gestellt.
Und bei der E 10 gab es eine Auslieferungsunterbrechung. E 10 aus dem Jahr 1959 gibt es glaube ich nur zwei. (214 und 215) und aus dem jahr 1960 auch nur zwei (216 und 217).

Gruß
Mw





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:03:11:20:56:35.

Ja, und 23 098 kam als kurzlebigste Neubau-Dampflok auf gerade einmal rund 9 1/2 Betriebsjahre (Juli 59 - Januar 69) und wurde nicht wegen eines Unfalls oder so abgestellt... 515.000,- DM, die sich nicht so ganz amortisiert haben!

Grüße

Martin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:03:11:23:43:07.

Siehe meine "Sichtungsliste" vom 12. Mai 1968, hier: [www.drehscheibe-foren.de] (Bild 25).

Schöne Grüße aus Aachen
Reinhard

Hier sind wir also nicht im Vorhof, sondern in der Hölle selber. Das mag ein höchst sentimentaler Teil sein, dessen Steinchen aber auch zum großen Mosaik gehören. Wie ich schon einmal sagte: so eine Dosis Morbidität ist durchaus prickelnd - und diese Bilder prägen sich ein (wenn ich auch manchmal meine Probleme mit den Tonwerten habe).

Rein technisch liegt hier eine Seziermethode vor, die ich so noch nicht gesehen habe - mit didaktischem Wert für Anatomiestudien.

Lokfriedhöfe können recht langweilig sein, wenn es nicht um alte Bekannte geht. Von einem Besuch auf dem Schrottplatz sind das die richtigen Souvenirs.

Viele Grüße

Klaus

Hallo Klaus,

Du beschreibst das vortrefflichst: Als ich im April 73 in Karthaus war, empfingen mich dichte Rauchwolken, die Schrottis hatten gerade den Führerstand von 82 021 auf Koblenz-Mosel mit Brandbeschleunigern im Flammen gesetzt, um Nicht-Eisenteile zu entsorgen - da brannte nun der Arbeitplatz von unzähligen Lokführer und -heizern aus. Als es dann keinen Holzfußboden, keine gepolsterten Sitze und keine Glasscheiben mehr gab, kamen die Männer mit den Schneidbrennern...

Grüße

Martin

Hallo Achim,

mein Besuch in Karthaus fand etwas früher statt, nämlich am 3.4.74 und somit vor den Abitursarbeiten. Der Anlass war die Überführung von drei Hofer Neubaukessel-01 (001 186, 001 103 und 001 200), die ich dann auf dem Schrottplatz noch halbwegs komplett zu sehen bekam.

Herzliche Grüße nach Berlin

Hallo Achim,

bedrückende aber auch beeindruckende Aufnahmen präsentierst Du uns hier von dem bekannten Lokfriedhof Karthaus. Hier haben wahrlich viele Dampfrösser ihr Leben ausgehaucht. Tolle Studien vom Innenleben der Dampfloks kann man anhand Deiner Bilder vornehmen.

Was hätte man zu dieser Zeit nicht alles an Erinnerungsstücken mitnehmen können: Armaturen, Lokschilder, Luftpumpenfabrikschilder usw.

Herzlichen Dank fürs Zeigen und gerne mehr davon wünscht sich


Burkhard aus dem wieder verschneiten Mannheim

Moin Achim,

so kenne ich Karthaus auch! Hier kann ich noch weitere interessante Einblicke anschließen.

Das war einmal 023 046 (4.11.1973):




Hier sehen wir die Überreste der 53 0002, nachdem die Firma Märklin die Maße für ihr Modell der 53 0001 (Art.-Nr. 3102) abgenommen hatte (nein - im Ernst - das war einmal eine 44er, und dahinter wohl noch eine):




Wie schrieb ich in meinem Beitrag [www.drehscheibe-foren.de] : Und hier erkennen wir mit geschultem Blick ;-)) eine 50er:






Danke für die Einblicke,

Martin

das Bild zur 50 2880. Mal schauen ob sich einmal etwas zum Aufenthalt in Hohenbudberg findet.

Wie wurden die Standorte ausgewählt (unabhängig davon, daß nahezu jedes Bw so eine Krematoriumsecke hatte)?
Wer verwertete den Schrott (hier z.B. in Karthaus)?

Gruß
Mw