Bisher in diesem Programm:
Berliner S-Bahn im Februar 1983: S-Bw Wannsee und Kremmener Bahn
Berliner S-Bahn, 4. Dezember 1983: Zum "Nordpol"
Berliner S-Bahn, 5. Dezember 1983: Auf der "Saale"


Im Zuge der großen Abschiedstournee machte ich mich auch am 6. Dezember 1983 auf die Pirsch.
Trüb-verhangen präsentierte sich dieser Nikolaustag...




(01) Lichterfelde Ost: "Nathan" nach Heiligensee schält sich aus dem Dunst. Den nehmen wir!




(02) Dier erste Etappe endet in Gesundbrunnen. Der "Nord-Süd-Bahnsteig" C ist nur auf die seinerzeit übliche Halbzuglänge begehbar.




Zur besseren Übersicht.




(03) Der Blick von der Brücke der Badstraße verdeutlicht die widrigen Wetterbedingungen dieses Tages. Ein Farbfilm hätte sich definitiv nicht gelohnt.




(04) "Nordpol" nach Frohnau fährt ein. Im Hintergrund befindet sich die Ringbahn-Brücke. Fünf Gleise gingen dereinst drunter durch: 2 Vorort-(S-Bahn-)gleise, 2 Ferngleise der Stettiner Bahn sowie ein Maschinengleis zum Bw Gesundbrunnen.




(05) Blick in Richtung Bahnhof Gesundbrunnen mit dem 1964/65 schlicht errichteten Empfangsgebäude, das 1996 abgebrochen wurde. Erst im Jahre 2013 soll hier ein Ersatzbau entstehen.




(06) Der Gegenschuß zur Badstraßen-Brücke. Der Gewächshaus-Übergang zum Ringbahnsteig wurde mit deren Stillegung nach dem Reichsbahnerstreik im September 1980 geschlossen.




(07) Der Gepäckbahnsteig zwischen den Bahnsteigen C (Nord-Süd) und B (Fernbahn) erinnert daran, daß die S-Bahn auch Gepäck und Expreßgut transportierte. Der nächste "Nathan" nach Heiligensee fährt ein.




(08) Spurlos verschwunden ist heute der verlängerte Bahnsteig C unter der "Millionenbrücke" (Gleis 2, vgl. Gleisplan).




(09) Auf der Brücke der Behmstraße markiert der Zaun die Lage der Sektorengrenze. Das Schild in Höhe des Kämpfers dürfte wohl mit "Fin du secteur Français" beschriftet gewesen sein.




(10) Wie heißt diese Brücke? Richtig: Bösebrücke! Nix anderes. Nach der bekannten dänischen Insel ist hingegen der S-Bahnhof benannt, der hier ohne Halt durchfahren wird. Erst sieben Jahre später sollten die Ereignisse, die auf der Brücke ihren Anfang nahmen, wieder zum Verkehrshalt führen.




(11) Zweite Etappe: Schönholz! Ein Ziel meines heutigen Ausflugs sollte das Brückenbauwerk der Ausfädelung Kremmener Bahn/Nordbahn nördlich dieses Bahnhofs werden.




(12) Am Wegesrand.




(13) Dieser Stadtbahner trägt die Türen späterer Bauarten mit größeren Fenstern.




(14) Nördlich des Brückenbauwerks: Der Bahnhof Schönholz sollte offenbar gerade neue Einfahrsignale aus Richtung Wilhelmsruh bekommen.




(15) Gleicher Standort, südwärts geschwenkt.




(16) Das Ausfädelungsbauwerk: Zug nach Frohnau, links "Fern"gleis der Kremmener Bahn. Der Überbau des Nordbahn-Ferngleises aus Richtung Oranienburg ist demontiert.




(15) Hier taucht der nächste Zug nach Heiligensee ab.




(16) Einfahrt Schönholz aus Richtung Reinickendorf.




(17) Zurück auf dem Bahnhof Schönholz.




(18) Der Anfang der Ausfädelung: Links das Vorortgleis von Wilhelmsruh, mittig das Vorortgleis der Kremmener Bahn in Richtung Tegel, das auch zum Kehren genutzt wurde.




(19) Der Standort von Bild 16 von oben.




(20) Und wieder Schönholz.




(21)




(22) Obwohl der Bahnhof offiziell (seit 1. Mai 1911) "Reinickendorf" hieß (und erst am 29. Mai 1994 in "Alt-Reinickendorf" umbenannt werden sollte), trägt das Schild das "Berlin" vorangestellt - ohne Bindestrich!




(23) Im Güterbahnhof Reinickendorf wartet 106 241-3, vermutlich mit Leerwagen des TGdg 47485, der Kohle zum Heizwerk Lübars brachte. Die 241 wird zwanzig Jahre später ihr Leben aushauchen:
[web179.webgo24-server13.de]




(24) Ankunft in Tegel: Die Borsig-Werklok TGM23B war hier schon einmal Thema.




(25) Zugkreuzung in Tegel.




(26) Das Bahnsteigschild in Heiligensee ist bedeutend schlichter gehalten als sein Reinickendorfer Pendant.



--- Ende des ersten Teils ---


Hier geht es weiter:
[www.drehscheibe-foren.de]





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:03:02:14:16:05.

Hallo Markus,

schicker Bilderbogen eines trüben Tages.

Zu Bild 14: Die nördlichen Hl-Einfahrsignale von Snl gingen meines Wissens erst am 1.10.1984 in Betrieb, leider kann ich die dazugehörige Quelle nicht auffinden.

Zu Bild 24: vom russischen Lokwunder noch drei Bilder:







Ansonsten: Weitermachen!

Beste Grüße

Mike Straschewski
[www.stadtschnellbahn-berlin.de]

Kö0128 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Im Zuge der großen Abschiedstournee machte ich mich auch am 6. Dezember 1983 auf die Pirsch.
> Trüb-verhangen präsentierte sich dieser Nikolaustag...

Danke! Sehr schöne Bilder!

Kö0128 schrieb:
-------------------------------------------------------

> (01) Lichterfelde Ost: "Nathan" nach Heiligensee
> schält sich aus dem Dunst. Den nehmen wir!

Im Hintergrund das Ausfahrsignal Richtung Ludwigsfelde vom Nahbahnsteig
welches wohl im Mai 1952 das letzte Mal Fahrt zeigte.


> (02) Dier erste Etappe endet in Gesundbrunnen. Der
> "Nord-Süd-Bahnsteig" C ist nur auf die seinerzeit
> übliche Halbzuglänge begehbar.

Begehbar war der Bereich hinter dem Gitter schon!
Vor allem für Masochisten,
die auf Anbrüllen und Demütigung stehen.

Die Aufsicht Rosemarie L. (die hieß wirklich so!)
hat dann bei Widerworten noch Sonderwünsche wie heißes Wachs, Stacheldraht
und verschiedene Dominawünsche erfüllt! Schade, hat der Fotograf nicht ausprobiert? :-)
Ich musste bei der BVG viele Aufsichtsdienste mit ihr verbringen.... unfassbar,
die hätte in eine Geschlossene gehört. :-)


>
> (04) "Nordpol" nach Frohnau fährt ein. Im
> Hintergrund befindet sich die Ringbahn-Brücke.
> Fünf Gleise gingen dereinst drunter durch: 2
> Vorort-(S-Bahn-)gleise, 2 Ferngleise der Stettiner
> Bahn sowie ein Maschinengleis zum Bw
> Gesundbrunnen.

Hier fällt auf,
die "leere" Signalbrücke
des Sv 20 oder 18.

>
> (05) Blick in Richtung Bahnhof Gesundbrunnen mit
> dem 1964/65 schlicht errichteten Empfangsgebäude,
> das 1996 abgebrochen wurde. Erst im Jahre 2013
> soll hier ein Ersatzbau entstehen.
>
Es war nur eine bedingte Neuerrichtung.
Man sieht im unteren Bereich sehr schön das Original von 1897
Man hatte lediglich die Trümmer geschliffen und dann auf das Untergeschoss
aufgebaut.
Der schmale Bahnsteig neben dem Zug ist der Gepäckbahnsteig des Fernbahnsteiges B


>
> (06) Der Gegenschuß zur Badstraßen-Brücke. Der
> Gewächshaus-Übergang zum Ringbahnsteig wurde mit
> deren Stillegung nach dem Reichsbahnerstreik im
> September 1980 geschlossen.
>
>
> [www.abload.de]
>
>
> (07) Der Gepäckbahnsteig zwischen den Bahnsteigen
> C (Nord-Süd) und B (Fernbahn) erinnert daran, daß
> die S-Bahn auch Gepäck und Expreßgut
> transportierte. Der nächste "Nathan" nach
> Heiligensee fährt ein.
>

Sicher, das der Gepäckbahnsteig zum U M L A D E N
zwischen Fern-und S-Bahn benutzt wurde? Oder meinst Du nur die
Asoziation allgemein an den Gepäcktransport bei der S-Bahn?


> (08) Spurlos verschwunden ist heute der
> verlängerte Bahnsteig C unter der
> "Millionenbrücke" (Gleis 2, vgl. Gleisplan).

So viel ich weiß,
hieß das Ding "Bahnsteig D"



> (10) Wie heißt diese Brücke? Richtig: Bösebrücke!
> Nix anderes. Nach der bekannten dänischen Insel
> ist hingegen der S-Bahnhof benannt, der hier ohne
> Halt durchfahren wird. Erst sieben Jahre später
> sollten die Ereignisse, die auf der Brücke ihren
> Anfang nahmen, wieder zum Verkehrshalt führen.

Der Zug befindet sich seit 200m (Behmstrassenbrücke)
wieder im Transit durch Ost-Berlin (bis kurz vor Schönholz).
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube
die Zäune zu den Gärten links waren die Grenzlinie.

Andererseits erinnere ich eine Diskussion Ende der Achtziger,
den Bf für das Westnetz weder in Betrieb zu nehmen, ähnlich wie Wollankstrasse.



> (11) Zweite Etappe: Schönholz! Ein Ziel meines
> heutigen Ausflugs sollte das Brückenbauwerk der
> Ausfädelung Kremmener Bahn/Nordbahn nördlich
> dieses Bahnhofs werden.

Unter Eisenbahnern
"Sieben-Brücken" genannt.
Im Originalzustand waren dort sieben Überbauten montiert.
Kurz nachzählen. Stimmts? Stimmt.
>
> (13) Dieser Stadtbahner trägt die Türen späterer
> Bauarten mit größeren Fenstern.
>
Ab Anfang der 1960er eingebaut
als Ersatz für die in Auflösung befindlichen Original-Holztüren eingebaut.


> (16) Das Ausfädelungsbauwerk: Zug nach Frohnau,
> links "Fern"gleis der Kremmener Bahn. Der Überbau
> des Nordbahn-Ferngleises aus Richtung Oranienburg
> ist demontiert.

Er war vorhanden bis 1985.


>
> (15) Hier taucht der nächste Zug nach Heiligensee
> ab

Interessanterweise durfte abwärts 80 gefahren werden,
aufwärts aber nur 60. (Signalbedingt)

> (16) Einfahrt Schönholz aus Richtung
> Reinickendorf.
>

An diesem Signal prallten aufgrund eines
grandiosen Fahrdienstleiterfehlers in Verbindung mit einer Blockstörung
1968 zwei Züge zusammen.
3 Schwerverletzte.


> (19) Der Standort von Bild 16 von oben.

Man erkennt die langen von der Seite bestrichenen
Brücken(strom-)leitschienen, vor denen wir immer wieder
gewarnt wurden, weil man im Falle des Haltens und Aussteigens dort
sehr schnell "im Licht steht".


> (23) Im Güterbahnhof Reinickendorf wartet 106
> 241-3, vermutlich mit Leerwagen des TGdg 47485,
> der Kohle zum Heizwerk Lübars brachte.

Nicht nur vermutlich, sondern sogar recht sicher.
In der Gegenrichtung (beladen) fuhr eine 118 (meist 118 207)
und häufig noch eine 106 (meist 106 271) diesen Zug.
Unter Eisenbahnern "Kohlenbomber" genannt,
vielleicht unter Bezug auf die Kohlenbomber-Flugzeuge
der Berliner Luftbrücke.
Ich zählte meist 20 - 22 Fal-Wagen, womit man bei etwa 1500-1600 Tonnen
liegen dürfte. Ist zwar nicht DER Hit (der lange Heinrich fährt sechsachsige Fal-Wagen und 6000 Tonnen mit zwei 151,
aber schon keine S-Bahn mehr, mit ihren im Vergleich lächerlichen 250 Tönnchen...

> (24) Ankunft in Tegel: Die Borsig-Werklok TGM23B
> war hier schon einmal Thema.

Die Russenloks sollen nicht sehr zuverlässig gewesen sein.
Die eine wurde sehr schnell ausgeschlachtet
um Teile für die andere zu haben.
Schlechtes Kompensationsgeschäft.... :-)

>
> (26) Das Bahnsteigschild in Heiligensee ist
> bedeutend schlichter gehalten als sein
> Reinickendorfer Pendant.


Wenn ich richtig informiert bin,
ist es auch 45 Jahre jünger.

Erst 1938
wurde aus "Heiligensee"
(bestimmt ein schönes Schild aus 1893 mindestens 1926)
"Berlin-Heiligensee".
Siehe auch das Pendant von 1938 in "Berlin-Tegel" auf Foto 25!





3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:03:03:11:37:15.

Mike Straschewski schrieb:
-------------------------------------------------------

> Zu Bild 14: Die nördlichen Hl-Einfahrsignale von
> Snl gingen meines Wissens erst am 1.10.1984 in
> Betrieb, leider kann ich die dazugehörige Quelle
> nicht auffinden.


Die gezeigten Licht-Signale an der Einfahrt
Kremmener Bahn gingen NIE in Betrieb.
Sie standen als "Leichen" noch viele Jahre rum.

Erst bei der Wiedereröffnung der S-Bahn nach Tegel als S 25
wurden neue Lichtsignale aufgestellt.

Ein einziges neues Licht-Einfahrsignal
bekam die Nordbahn 1985.
Interessanterweise blieb das Einfsig "X" auf dem
linken Streckengleis der Nordbahn als F o r m signal erhalten.
Erst viel später wurde es durch ein Lichtsignal ersetzt.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:03:03:11:50:54.

Erste Sahne Markus! Dank an Joha65 für die Ergänzungen.


Hier im Juli 1988 als Vergleich zum Bild 14, hier sind allerdings nur die beiden Signale für Falschfahrten aus Wilhemsruh zu sehen.
Deutlich erkennbar ist, daß das Lichtsignal ausgekreuzt ist. Das Formsignal ist intakt und auch angeschlossen.

Ergänzungshalber ein Blick im schneelosen Februar 89 in die Gegenrichtung:

Ein Halbzug nach Frohnau, geführt von 275 505/506.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:03:03:12:22:24.

joha65 schrieb:

> Die gezeigten Licht-Signale an der Einfahrt
> Kremmener Bahn gingen NIE in Betrieb.
> Sie standen als "Leichen" noch viele Jahre rum.

Danke für die Korrektur.

Beste Grüße
Mike Straschewski

Nord_süd_bahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> Erste Sahne Markus! Dank an Joha65 für die
> Ergänzungen.
>
> [s1.directupload.net].
> jpg
> Hier im Juli 1988 als Vergleich zum Bild 14, hier
> sind allerdings nur die beiden Signale für
> Falschfahrten aus Wilhemsruh zu sehen.
> Deutlich erkennbar ist, daß das Lichtsignal
> ausgekreuzt ist. Das Formsignal ist intakt und
> auch angeschlossen.

Ach! Ich bin wieder heute unausstehlich! :-)

Es gab keine Falschfahrten (also Benutzung des "falschen", linken Gegengleises aus einer zweigleisigen Strecke)
sondern zwischen Schönholz und Wilhelmsruh - ab Dezember 1986 bis Waidmannslust - war eine betriebliche Besonderheit.

In Richtung NORD war es - fahrdienstlich gesehen - eine zweigleisige Strecke
aber in Richung Süd waren es - sicherungstechnisch - zwei eingleisige Strecken!!
Und zwar ab Wm , bzw. Wai.

Der Grund war, dass man vom westlichen Hauptgleis nicht den Güterbahnhof Schönholz erreichen konnte,
weshalb die Übergaben von/nach Hermsdorf das östliche Gleis ab Wilhelmsruh "gegen die Fahrtrichtung" benutzen mussten.

Und vernünftigerweise hat man diese Fahrten blocktechnisch gesichert.
Das "linke" Signal X
ist also das Einfahrsignal der eingleisigen Strecke Wai > Gbf.Snl gewesen.
Die Zugfahrten erreichten dann den Gbf über die Weiche 76. (War es 76?)

Verrückt aber wahr...





3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:03:03:13:08:07.

Danke Euch für diesen erneuten Ausflug in meine frühesten Erinnerungen an die Berliner S-Bahn!

Tatsächlich kommen die Bilder in sw so rüber, wie sich die Situation der S-Bahn im Westteil Berlins damals darstellte... ziemlich düster.

Da es aber auch in Heiligensee nicht immer nur trüb und grau war, noch ein Bild aus Vaters Sammlung mit dem erwähnten Stationsschild:





Bevor die Umwühlung des Waldes an der Ruppiner Chaussee anstand, war der Zug aus Tegel schon lange vorher zu hören - heute dominiert an gleicher Stelle nicht nur akustisch der Kfz-Verkehr auf der BAB 111...





Mit der S-Bahn durch den Tegeler Forst... und die bösen Hunde auf der anderen Seite des Bahndamms in Höhe des Hermsdorfer Damms - Erinnerungen, die man nie vergißt!





Schöne Grüße

Micha

Freut mich, daß meine nunmehr dreißig Jahre alten Silberhalogenide noch derartige Begeisterung hervorrufen können!

joha65 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Aufsicht Rosemarie L. (die hieß wirklich so!)
> hat dann bei Widerworten noch Sonderwünsche wie
> heißes Wachs, Stacheldraht
> und verschiedene Dominawünsche erfüllt! Schade,
> hat der Fotograf nicht ausprobiert? :-)

Nee - ick war doch erst 17!
Obwohl: Auf alten Schiffen lernt man segeln... ;o)


> Man hatte lediglich die Trümmer geschliffen und
> dann auf das Untergeschoss
> aufgebaut.

Beusselstraße war ja ähnlich gelöst.


> Sicher, das der Gepäckbahnsteig zum U M L A D E N
> zwischen Fern-und S-Bahn benutzt wurde?

Sicher bin ich nicht. Die Lage des Bahnsteigs läßt es mich vermuten.


> > TGdg 47485,
> Ich zählte meist 20 - 22 Fal-Wagen, womit man bei
> etwa 1500-1600 Tonnen liegen dürfte.

Planlast (nach Bfpl. 1982/83) waren 1800 t.


Gruß,
Markus.

joha65 schrieb:
-------------------------------------------------------
zwischen Schönholz und Wilhelmsruh - ab
> Dezember 1986 bis Waidmannslust - war eine
> betriebliche Besonderheit.
>
> In Richtung NORD war es - fahrdienstlich gesehen
> - eine zweigleisige Strecke
> aber in Richung Süd waren es - sicherungstechnisch
> - zwei eingleisige Strecken!!
> Und zwar ab Wm , bzw. Wai.
>
> Der Grund war, dass man vom westlichen Hauptgleis
> nicht den Güterbahnhof Schönholz erreichen
> konnte,
> weshalb die Übergaben von/nach Hermsdorf das
> östliche Gleis ab Wilhelmsruh "gegen die
> Fahrtrichtung" benutzen mussten.
>
> Und vernünftigerweise hat man diese Fahrten
> blocktechnisch gesichert.
> Das "linke" Signal X
> ist also das Einfahrsignal der eingleisigen
> Strecke Wai > Gbf.Snl gewesen.
> Die Zugfahrten erreichten dann den Gbf über die
> Weiche 76. (War es 76?)
>
> Verrückt aber wahr...


Mir fällt noch ein,
dass ich diese Strecke einmal befahren musste
während eines Bauzustandes an einem Wochenende Mitte der 1990er.

Der Verkehr wurde in Schönholz und Waidmannslust gebrochen
und wir befuhren das Gleis Wannsee-Oranienburg
in BEIDE Richtungen als normale signalisierte Zugfahrten,
also wie auf einer eingleisigen Strecke immer hin und her.

In Wai zeigte das "linke" Ausfahrsignal ein grünes Licht (Hp1)
und der Blockabschnitt reichte bis Einfahrsignal Schönholz "X".
Dort bekamen die Züge Ersatzsignal, vielleicht, weil es keine Fahrstrasse
vom Einfahrsignal ins Bahnsteiggleis 2 gab, sondern nur in den Gbf.

Ein Zug, der in Wai auf Signal aus Gleis 2 Ws-Or nach Süden ausfuhr,
MUSSTE das "Streckengleis entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung" benutzen,
da es keine Weichenverbindung "von links nach rechts" gab!

Natürlich wären Üg nur nachts in der Betriebspause möglich gewesen,
nicht tagsüber im 10-min-Takt, mit Mühe im 20-min-Takt.
Da die Übergabefahrten mit der Betriebsunterbrechung zum zwgl Ausbau eingestellt werden mussten
und die VOLTA-Werke kurz darauf geschlossen wurden, habe ich
- bis auf diesen erwähnten Bauzustand - nie die Ausfahrt in Wai ins
"linke" Streckengleis auf Fahrt stehen sehen.

Weiß jemand verläßlich, wann die letzten Üg fuhren?
Ich bin der Meinung bei Aufnahme des zwgl. Betriebes zum 22.12.86 war das schon vorbei.
Also die klassische - von der DR verlangte - Fehlinvestition.





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:03:04:03:14:14.

joha65 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Interessanterweise durfte abwärts 80 gefahren
> werden, aufwärts aber nur 60. (Signalbedingt)


Die 80 aber erst nach der Ausfahrweiche!
Habe gerade noch ein Foto vom 4. Januar 1984 gefunden, das am Schönholzer Ausfahrsignal das entsprechende Zs 5 zeigt. Bei Ausfahrt auf Hf 2 (also abzweigend auf die Kremmener Bahn) waren zunächst nur 60 km/h erlaubt:




Die ganze Serie vom 4. Januar 1984 kommt demnächst in diesem Theater!

Gruß,
Markus.

Kö0128 schrieb:
> entsprechende Zs 5 zeigt. Bei Ausfahrt auf Hf 2
> (also abzweigend auf die Kremmener Bahn) waren
> zunächst nur 60 km/h erlaubt:
>
Das passt ja auch mit den bei der DR verwendeten Weichen zusammen. Anders als die DB hat die DR keine 760er Weiche für 80km/h im Abzweig eingeführt. Es blieb beim Vorkriegsstand mit
190m und 40 km/h, 300m auch 40kmh (es gab m.W. keine Signalisierung für 50km/h, hab ich so übernommen aus Berg/Henker dem (D)DR Standardwerk zu Weichen) 500m 60km/h (eigentlich zu preussischer Zeit 65km/h die lange Jahre gleichzeitig die Höchstgeschwindigkeit für DG waren) und seit den frühen 30ern die 1200m für 100km/h im Abzweig.

Ytracks

Hallo Markus,

ich möchte zu Deinen ausgezeichneten Fotoimpressionen noch etwas ergänzen:

Zitat:

(22) Obwohl der Bahnhof offiziell (seit 1. Mai 1911) "Reinickendorf" hieß (und erst am 29. Mai 1994 in "Alt-Reinickendorf" umbenannt werden sollte), trägt das Schild das "Berlin" vorangestellt - ohne Bindestrich!

Das "Berlin" hat schon seine Richtigkeit. Der Bahnhof wurde am 15.05.1938 in Berlin-Reinickendorf umbenannt, genau wie Schönholz-Reinickendorf an diesem Tage zu Berlin-Schönholz wurde. Quelle Amtsblatt der RBD Berlin Nr. 35/1938. Heiligensee wurd erst am 01.08.1952 in Berlin-Heiligensee umbenannt. Nach dem Krieg reichte es eben nicht mehr für schöne verschnörkelte Bahnhofsschilder. Ich möchte gern wissen, wer dieses schöne Schild von Reinickendorf sich eingeheimst hat.

Gruß Lars

Berliner Stellwerke schrieb:
-------------------------------------------------------
...
> Ich möchte gern
> wissen, wer dieses schöne Schild von Reinickendorf
> sich eingeheimst hat.
>
> Gruß Lars


Hallo Lars,

frag doch mal beim S-Bahnmuseum nach, vielleicht lagert es ja dort, oder es weiß jemand mehr darüber...

Gruß Micha




Anbei noch zwei Bilder aus dem Tegeler Forst aus dem Jahr 1984, aufgenommen in etwa dort, wo sich heute die A 111 auf der ehemaligen Trasse breit macht:


Blick in Richtung Schulzendorf...




... und in Richtung Tegel:





Mehrere Jahre zuvor war mein Vater zur Stelle, um eben dort im Tegeler Forst (im Hintergrund ist ein Teil der Brücke über die Ruppiner Chaussee zu sehen) diesen Halbzug aufzunehmen:





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:04:08:11:01:48.

Zitat:

Hallo Lars,

frag doch mal beim S-Bahnmuseum nach, vielleicht lagert es ja dort, oder es weiß jemand mehr darüber...

Gruß Micha

Hallo Micha

entschuldige die späte Antwort. Ich habe mich auf die E-Mail Benachrichtigung verlassen, die wojl nicht funktionierte.

Besten Dank für Deinen Hinweis. Ich habe mit dem S-Bahnmuseum Kontakt aufgenommen.

Gruß Lars