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Wurden Tenderloks gedreht?

geschrieben von: tbk

Datum: 16.02.13 12:11

Sehr allgemeine frage, sicher ....
Allgemein heißt es, die gleiche geschwindigkeit vorwärts und rückwärts sei ein vorteil der tenderloks. Wurden die also immer so eingesetzt, wie sie gerade standen (was bei diesel- und elektroloks die regel ist), oder für längere fahrten doch so hingedreht, dass der lokführer nicht die bedienelemente hinter seinem rücken hatte? Gab es endbahnhöfe von stichstrecken, die immer die dampflok drehten?
gruß und schönes wochenende, tobias

mit den allerbesten grüßen aus der Obersteiermark, tobias

Korrespondenz bitte per e-mail, nicht über "Private Nachrichten" - das wird sonst viel zu schnell voll!

Bei der fülle des zu verarbeitenden materials sind trotz sorgfältiger bearbeitung vereinzelte tippfehler oder kleinere unstimmigkeiten nicht immer vermeidbar. Eine rechtliche gewähr für die richtigkeit des inhalts dieses beitrages kann daher nicht übernommen werden.

Re: Wurden Tenderloks gedreht?

geschrieben von: MichaelR

Datum: 16.02.13 13:28

ja, auch sie wurden (zum Teil) gedreht.

Heute z. B. auf der bekannten Schweizer Museumsbahn "Furka" zu sehen, zu erleben.

Das hängt von den Steigungsverhätnissen, aber genauso von der Geschichte, von dem Lokführer ab...
Als früher die HSB der DR nur nach Nordhausen ständig fuhr, gab es auch Lokführer, die dort drehten...

Re: Wurden Tenderloks gedreht?

geschrieben von: Südwestbahner

Datum: 16.02.13 13:37

Hallo, zwischen Aschaffenburg und Miltenberg wurden die 64 er und 65 er gedreht.
Gruß

Re: Wurden Tenderloks gedreht?

geschrieben von: HeinzH._MS

Datum: 16.02.13 13:56

Moin Tobias,
ich habe gelesen, daß die BR76 "gern" so gedreht wurde, daß sie mit der Rauchkammer voraus lief. Grund soll gewesen sein, daß die Laufeigenschaften der BR76 rückwärts (d.h. Kuppelachsen voraus) weniger gut waren...
Bis später,
HeinzH.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:16:13:57:11.
„Warum man eine Tenderlok auf der Scheibe wendet, das wissen nur die Götter (vielleicht aber auch nur wenige)!” schrieb man in einem Artikel über die hintere Odenwaldbahn im Fleischmann-Kurier #33, Heft I/69 [www.drehscheibe-foren.de].

Die Antwort auf die gestellte Frage ist aber ganz einfach: Man hat!
Warum soll man „ohne Not” eine ungeliebte Rückwärtsfahrt antreten?





Gruß

Walter
_________________
(Edit kürzte die Betreffzeile)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:17:16:19:27.

Re: Wurden Tenderloks gedreht?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.02.13 14:31

Loks mit Hängeeisen laufen Vorwärts ruhiger als Rückwärts. Das war ein Grund.
Bei Kuhnscher Schleife ist es von der Laufruhe egal.
Ein weiterer Grund kann das einseitige Abnutzen der Radreifen sein.
Noch ein weiterer Grund sind die Luftbewegungen der Rauchgase vom Schonstein welche dem Personal bei Vorwärtsfahrt zu schaffen machen, insbesondere bei langsamer Fahrt. Dann kann noch ein späterer Verwendungszweck eine Rolle spielen.
Da gibt es nichts was es nicht gibt, wenn überhaupt ein drehen möglich ist.
Zum Beispiel ist mir das passiert: Da fuhr ich in Nordhausen das Bw an und drehte um nach Wernigerode den Zug mit zurück nehmen zu können.
Normaler Weise fuhren wir von Norhausen nach Wernigerode Rückwärts.

Näheres hier dazu: [www.boards-4you.de]

http://www.fotos-hochladen.net/uploads/2253990241pyrelaohj8.jpg


http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/avatarreinerkov5lsiazqw.jpg
Gruß vom ngird.


Re: Wurden Tenderloks gedreht?

geschrieben von: Chapelon claque

Datum: 16.02.13 14:58

Hallo,

in Frankreich baute man ans Ende vieler Stichstrecken Drehscheiben, auf denen auch Tenderloks gedreht wurden, so z.B. auf der Strecke Colmar-Metzeral im Elsass.

Gruß aus der Vorderpfalz
Jochen

Re: Wurden Tenderloks gedreht?

geschrieben von: rad3m

Datum: 16.02.13 15:22

Bei den älteren Tenderloks gab es einige, die rückwärts nicht so schnell wie vorwärts fahren durften, selbst wenn sie auf den ersten Blick eine (von der Seite gesehen) symmetrische Achsanordnung aufwiesen, z.B. C, D oder 1C1. Denn die Radsätze waren recht unterschiedlich belastet, zusätzlich noch davon abhängig, wieviel Wasser und Kohlen an Bord waren.

Geschichtlich lag das nicht daran, dass es die Ingenieure nicht besser gekonnt hatten. Vielmehr waren es oft ehemalige Schlepptenderloks, die zu Tenderloks umgebaut wurden, wenn ihre Zeit auf der Hauptstrecke abgelaufen war. Loks die zwischen 1870 und 1900 ausgeliefert wurden, waren oft schon nach zehn Betriebsjahren den rapide gewachsenen Ansprüchen nicht mehr gewachsen. Gleichzeitig wurden immer mehr Nebenbahnen in Betrieb genommen, die durch schwieriges Gelände für niedrige Geschwindigkeiten trassiert waren, und wo auch weniger Last zu ziehen war. Da lohnte es sich, die noch brauchbaren Loks aufzuarbeiten. Viele verloren für die Kurzstrecken dabei ihren zweiachsigen Tender. Wenn die Schienen es zuließen, erhöhte man die Radsatzlast, um Wasserbehälter neben den Kessel hängen zu können. Sonst fügte man unter dem Führerhaus eine einfache Stützachse hinzu. Als Starrachse war die für Rückwärtsfahrt schlechter als vor dem Umbau mit Tender voraus.

Dass solche Tenderloks regelmäßig auf die Drehscheibe gefahren wurden, war wohl eher die Ausnahme. Man berücksichtigte lieber die niedrige Rückwärtsgeschwindigkeit im Fahrplan. Damals gab es nicht bei jeder "Bimmelbahn" an der Endstation eine Drehscheibe. Später hat sich das gebessert.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:16:15:25:56.

Re: Wurden Tenderloks gedreht?

geschrieben von: Dampffrosch

Datum: 16.02.13 17:07

Hallo zusammen,
auf der Nibelungenbahn wurden die Loks in Bensheim bis zur Elektrifizierung der Main-Neckarbahn-Bahn gedreht. Dann wurde die Drehscheibe außer Betrieb genommen und die Grube zugeschüttet. Das geriet in Vergessenheit und die Drehscheibengrube wurde beim Ausbau der B 47 und der damit verbundenen Verbreiterung der Brücke wiederentdeckt, als ein Bagger mit seiner Schaufel auf das Fundament stieß.
Grüße aus dem Nibelungenland
Horst

Siehe hier (V-link)

geschrieben von: Roststab

Datum: 16.02.13 17:28

Auf die Gründe der Technik gehe ich mal nicht ein. Aber mir reicht es, wenn ich einige Kilometer so fahren muß. Das Video ist zwar auf einer Schlepptenderlok entstanden, aber es zeigt trotzdem deutlich, weshalb auch Tenderlok gedreht wurden.

Re: Wurden Tenderloks gedreht?

geschrieben von: cati

Datum: 16.02.13 17:34

Übrigens,
auch Dieselloks wurden manchmal gedreht.....
Die 290 hatten nur vorwärts einen brauchbaren Tacho rückwärts gabs nur den von der Tachoscheibe wie im LKW und der zeigte schon mal plus minus 10km/h an.
Um am Ablaufberg den genaueren Tacho im Blick zu haben fuhr man Motorvorbau Richtung Berg.
Achim

Was ist das denn für eine Aussage?

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 16.02.13 21:11

Das habe ich ja noch nie gehört: "Vielmehr waren es oft ehemalige Schlepptenderloks, die zu Tenderloks umgebaut wurden, wenn ihre Zeit auf der Hauptstrecke abgelaufen war." Hast du da Belege oder Bildbeweise dafür? Zumindest aus dem Königreich Preußen ist mir derartiges nicht bekannt, denn die konstruktiven Änderungen, die an einer Schlepptender-Maschine vorgenommen werden müssen, um sie zu einer Tenderlok umzubauen, dürften so erheblich gewesen sein, daß es wirtschaftlich kaum zu rechtfertigen war.

Andersherum hat es das öfter gegeben, daß Tenderloks zu Schlepptenderloks umgebaut wurden. Sei es, daß an Nebenbahnloks ein Tender nur für Wasser angehängt wurde wie bei einigen Schmalspurloks oder den Oderbruch-Maschinen, sei es die berühmte 02 201, die aus der 61 002 entstand.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Re: Was ist das denn für eine Aussage?

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 16.02.13 22:14

Nietenreko schrieb:
-------------------------------------------------------
> Sei es, daß an Nebenbahnloks ein Tender nur für Wasser angehängt wurde,
> wie bei einigen Schmalspurloks oder den Oderbruch-Maschinen …

Da erinnere ich dann auch mal an die Baureihe 74 [www.drehscheibe-foren.de].

Allerdings bin ich der Meinung, daß das anhängen eines Wasserwagens an eine Tenderlok noch lange keine Schlepptenderlok daraus macht.




Gruß

Walter

Re: Was ist das denn für eine Aussage?

geschrieben von: rad3m

Datum: 17.02.13 11:53

Nietenreko schrieb:

> Hast du da Belege oder Bildbeweise dafür? Zumindest aus dem Königreich Preußen ist mir derartiges nicht bekannt...

Alte Tenderloks hatten mich bisher nicht besonders interessiert, als ich, verteilt auf über ein Jahr, alle Jahrgänge der österreichischen Zeitschrift "Die Lokomotive" gelesen habe. Manche Tenderloks sahen aber recht seltsam aus, so dass ich, neugierig geworden, den Artikel nicht nur überflogen habe. Das Problem ist, die jetzt wiederzufinden. Die Zeitschriften sind gescannt. Auf der DVD ist eine Suchfunktion, allerdings basierend auf einer Texterkennungs- Indexliste einzelner Worte. Die Worte "ehemalig" und "Tenderlok" kommen natürlich schrecklich oft vor, oft auch auf derselben Seite. Nach der zehnten Seite, wo keine "ehemalige Tenderlok" drauf war, habe ich es gesteckt. Google findet zwar etwas, aber nichts, was ich hier brauchen könnte.

Also muß ich Deinen Zweifel erstmal akzeptieren, und bin nun schon selber ganz unsicher geworden. Ich klammere mich noch daran, dass in Österreich Einiges anders war.

Re: Was ist das denn für eine Aussage?

geschrieben von: Nordexpress

Datum: 17.02.13 13:34

Hallo,

in Frankreich war das "tenderisieren" auch noch im 20. Jahrhundert durchaus verbreitet.

Da ist so ein umgebautes Gerät mit Ausgangstype sichtbar:

[histoire.trains-en-vadrouille.com]

Man kann aber die Erfahrungen damit nicht auf Deutschland übertragen, da die Ergebnisse höchst unterschiedlich gewesen sind - es gab auch Umbauten von nur noch altbrauchbaren "Altertümern"- und weil mir für das 20 Jahrhundert in Deutschland keine solche "Tenderisierung" bekannt ist.

(Das kann natürlich an den Grenzen meiner lokgeschichtlichen Kenntnisse liegen, aber so viele können das nicht gewesen sein.)

Die 76 würde ich ganz ausblenden wollen, weil der Verzicht auf die Laufachse hinten eine individuelle laufwerkstechnische Fehlentscheidung eines etwas starrsinnigen alten Herren gewesen ist, der freilich auch im recht hohen Alter noch viele innovative, langzeitbrauchbare Konstruktionen auf die Räder gestellt hatte.

- Unklar ist mir, ob die anderen "asymmetrischen" preußischen 1´C Maschinen T 9.3 und T 11/12 häufig gedreht worden sind.

- Unklar ist mir weiter, ob die sehr langlebige asymmetrische österreichische 2 C 1 h2 T der Reihe 629/77 und deren tschechische Pendants häufig gedreht worden sind, weil ein Drehgestell naturgemäß bessere Führungseigenschaften hat als eine einfache Nachlaufachse.

LG

Wolfgang

Re: Wurden Tenderloks gedreht?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.02.13 13:48

HeinzH._MS schrieb:
-------------------------------------------------------
> Moin Tobias,
> ich habe gelesen, daß die BR76 "gern" so gedreht
> wurde, daß sie mit der Rauchkammer voraus lief.
> Grund soll gewesen sein, daß die Laufeigenschaften
> der BR76 rückwärts (d.h. Kuppelachsen voraus)
> weniger gut waren...
> Bis später,
> HeinzH.

Ein Euphemismus.
Tatsächlich kam es zu 2 schweren Entgleisungen
bei Rückwärtsfahrt. Bei der T 10 hatte man die
Rückwärtsfahrt bei großen Treibrädern übertrieben.

Bei der T 11/12 klappte es anstandslos, allerdings bei
niedrigerer Vmax und kleinen Raddurchmessern.


Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Personale
den Kessel als willkommenen Rammschutz vor sich hatten.
Bei Rückwärtsfahrt war da nix. Also drehte man gerne.

Re: Wurden Tenderloks gedreht?

geschrieben von: rf

Datum: 17.02.13 14:54

Ob eine Tenderlok besser mit Rauchkammer voraus fährt, ist nicht zuletzt auch eine Frage der Ergonomie.
Es ist durchaus so, dass man sich als Lokführer lieber nicht dauernd den Hals verdrehen mag, wenn´s auch anders geht.
Schließlich kann man so auch die am Gleis stehenden Signale besser wahrnehmen, als wenn man um den Kohlenkasten herum peilen muss - auch wenn der Heizer diese mit beobachten soll.
rf

Aus Deutschland ist mir sowas nicht bekannt,...

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 18.02.13 12:22

..was aber nicht heißen soll, daß es das nicht gegeben haben können kann. Soweit ich weiß und für Berlin gesprochen wurden die ganzen alten Schätzchen der BPME, der Berlin - Lehrter Bahn, der Hamburger, der Anhalter etc., die ja zum Zeitpunkt der Übernahme durch die K.pr.St. zwischen 1873 und 1880 schon z.T. zehn, zwanzig Jahre auf dem Kessel hatten, so wie sie gebaut worden waren, also mit Schleppptender, im Rangierdienst vernutzt oder zu Dampfspendern umgebaut. Daß da irgendwann mal etwas zu Tenderloks umgebaut worden wäre, ist nicht überliefert. Und die Reichsbahn hat sowas schon gleich gar nicht gemacht. Die hatten am Anfang eh viel zu viele Tenderloks und zu wenig leistungsfähige Schlepptender-Maschinen. Lediglich von der DB ist bekannt, daß sie 1951 zwei P8 mit Kurztendern ausrüstete und sie in die BR 78 einreihten, aber streng genommen waren das weder Umbauten noch Tenderloks.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Re: Was ist das denn für eine Aussage?

geschrieben von: Robert Gerwig

Datum: 18.02.13 23:57

rad3m schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nietenreko schrieb:
>
> > Hast du da Belege oder Bildbeweise dafür?
> Zumindest aus dem Königreich Preußen ist mir
> derartiges nicht bekannt...
>
> Alte Tenderloks hatten mich bisher nicht besonders
> interessiert, als ich, verteilt auf über ein Jahr,
> alle Jahrgänge der österreichischen Zeitschrift
> "Die Lokomotive" gelesen habe. Manche Tenderloks
> sahen aber recht seltsam aus, so dass ich,
> neugierig geworden, den Artikel nicht nur
> überflogen habe. Das Problem ist, die jetzt
> wiederzufinden. Die Zeitschriften sind gescannt.
> Auf der DVD ist eine Suchfunktion, allerdings
> basierend auf einer Texterkennungs- Indexliste
> einzelner Worte. Die Worte "ehemalig" und
> "Tenderlok" kommen natürlich schrecklich oft vor,
> oft auch auf derselben Seite. Nach der zehnten
> Seite, wo keine "ehemalige Tenderlok" drauf war,
> habe ich es gesteckt. Google findet zwar etwas,
> aber nichts, was ich hier brauchen könnte.
>
> Also muß ich Deinen Zweifel erstmal akzeptieren,
> und bin nun schon selber ganz unsicher geworden.
> Ich klammere mich noch daran, dass in Österreich
> Einiges anders war.


Deine Aussage ist schon korrekt, mir sind alleine in Baden 4 Baureihen bekannt,
die in Tenderloks umgebaut wurden:

Badische Ib alt 1853 umgebaut bei der Umspurung von 1600 auf 1435 mm (Einsatz auf der Stichbahn Oos - Baden)
Badische XIII alt umgebaut ab 1865
Badische XIV alt umgebaut ab 1880-86
Badische IVb umgebaut ab 1888-92

Die Gründe hast Du schon weitgehend genannt, dazu kommt:
wegen der kleinen Drehscheiben der Anfangszeit wurden die Loks lange mit sehr kurzem Gesamtradstand gebaut,
in den 1880ger-Jahren merkt man jedoch langsam, daß diese Loks sich nicht für höhere Geschwindigkeiten eigneten.
Auch die Kessel waren inzwischen größer geworden. Loks die noch keine 20 Jahre alt waren, hat man daher umgebaut.

In den Jahren zwischen 1890 und 1910 überholte die Entwicklung dann alle Loks viel zu schnell,
die Entwicklung der 4- und 6-achsigen Drehgestellwagen (ca. 1890-95) und der Druckluftbremse (ca. 1880-85), die höhere Geschwindigkeiten ermöglichte, sorgten dafür.

Gruß, Robert.

Re: Was ist das denn für eine Aussage?

geschrieben von: rad3m

Datum: 19.02.13 08:45

Danke, Robert Gerwig, für die Infos zu badischen Umbauten.

Könnte mir vorstellen, dass es auch aus Bayern Beispiele gibt. Kann durchaus sein, dass Preußen auch in diesem Punkt anders war. Dort hatte man ja auch auf Nebenbahnen teils erhebliche Distanzen zurückzulegen und brauchte die großen Tender. Auch war alles viel mehr vernetzt, der Anteil von Stichstrecken eher gering. Wenn die Stichstrecken Schmalspurbahnen waren, war Umbau ehemaliger Hauptbahnloks sowieso fast unmöglich.

In der österreichischen Zeitschrift "Die Lokomotive" ist übrigens auch viel über deutsche Loks zu finden. Besonders in den späteren Jahrgängen wurde oft die ältere Lokomotivgeschichte thematisiert, vielleicht, weil die Redaktion nicht mehr so gut an aktuelle Informationen kam und das Heft voll bekommen wollte. Es scheint aber auch ein Lieblingsthema gewesen zu sein. Irgendwo habe ich dort eine lange Liste aller bis dahin besprochenen Loktypen gesehen. Die muss ich mir unbedingt mal heraussuchen, um künftig Fragen hier im Forum einfacher beantworten zu können. Seit "Die Lokomotive" bei
[anno.onb.ac.at] (Jahresauswahl)
verlinkbar ist, fehlt eigentlich nur noch eine bessere Suchfunktion. Auch als PDF- Download kann man nicht im Text suchen, weil es eine Bilder- PDF ist. Bleibt also weiterhin nur die mäßige Suchfunktion auf meiner DVD. Aber besser als nichts.
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