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Moin Moin!

Nachdem -der erste Teil- nicht gerade viele Ergebnisse bracht (nun, genau genommen 0), hier nun Teil 2 - es kann ja nur besser werden:-)

Aus dem umfangreichen O&K-AK-Katalog von nach 1908 aus der Sammlung von Roland Bude werden zwar viele Aufnahmen gezeigt, aber leider nicht die Kunden und Einsatzorte genannt. Viele Aufnahmen konnten durch andere Quellen zugeordnet werden, einige geben aber noch Rätsel auf (wohl unlösbare, wenn man sich den -Teil 1- ansieht:-).

Also hier nun der zweite Versuch, noch etwas Licht ins Dunkle zu bringen - und selbst wenn keine sachdienlichen Hinweise kommen, sehenswert sind die über 100 Jahre alten Aufnahmen sicher.

Los geht es mit einer Transportbahn, welche eine Straßenbahnlinie kreuzt. Es gibt einen Hinweis, dass die Aufnahme 1895 in Paderborn entstanden ist - nur 1895 hat AK noch keine E-Loks geliefert. Und welcher Betrieb in Paderborn käme da in Frage, wenn es überhaupt Paderborn ist?
http://www.ssdw.de/AK/S20-u.jpg


Diese Materialtransportbahn mit einer Akku-Lok soll zum Kohletransport in einer Akkumulatorenfabrik gedient haben - all zu viele gab es um 1900 ja nicht.
http://www.ssdw.de/AK/S54-u.jpg

http://www.ssdw.de/AK/S89-u.jpg



Nochmals Kohlentransport, diesmal Normalspur bei einer Gasanstalt. Hier gibt es den Hinweis auf Maastricht, aber da wäre die Oberleitung anders. Kann natürlich umgebaut worden sein...
http://www.ssdw.de/AK/S63-u.jpg

http://www.ssdw.de/AK/S24-u.jpg


Schwefelerztransport - mehr geht aus dem Katalog leider nicht hervor. Sieht sehr interessant aus, erkennt jemand dieses Werk?
http://www.ssdw.de/AK/S39-o.jpg

Und hier eine Phosphorerztransportbahn - wo und wer auch immer die einst betrieben hat.
http://www.ssdw.de/AK/S40-u.jpg


Wie gemacht für die Modellbahn, aber mehr ist (mir) nicht bekannt zu der "elektrischen Bahn mit elektrischem Kran".
http://www.ssdw.de/AK/S33-u.jpg

http://www.ssdw.de/AK/S24-o.jpg


Und nun noch für den heutigen Abschluss mein Favorit für die "unlösbaren Fälle": Diese Akku-Lok soll bei einem Siehlbau im Einsatz gewesen sein.
http://www.ssdw.de/AK/S34-u.jpg

Na denn, mal schauen, ob sich etwas ergibt. Wenn es gut läuft, gibt´s denn dritten Teil (wenn´s schlecht läuft, dann natürlich auch - die Hoffnung stirbt immer zuletzt:-)


Beste Grüße

Jens


http://www.werkbahn.de/eisenbahn/lokbau/cd-info/cd-v12.gif



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:10:21:26:54.
Hallo,
Bild 6 (Schwefelerztransport) erinnert mich sehr an den Bergbau incl. Aufarbeitung in Südsardinien. Typisch ist dort das Gruben-Maultier im Vordergrund.
LG Peter
Ich möchte hier mal drei Bilder aus Ost-Java dran hängen, hier ist der Kunde bekannt, und ich vermute schon länger, dass der Hersteller O&K sein könnte. Die Fotos zeigen eine kleine Akkulok in der Kautschuk-Plantage Kurdijan, leider habed ich die Bilderchen nicht in größer.

KLV001047299.jpg

KLV001047308.jpg

KURKDJIAN RUBBER PLANTATION  photo.JPG

kondensierte Grüße, Stefan

https://www.drehscheibe-online.de/foren/file.php?099,file=190387
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Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. Wer sich über Signaturen aufregt, hat sonst nix zu sagen.

Wenn "Paderborn", dann Elsen oder Geseke

geschrieben von: christoph beyer

Datum: 10.02.13 23:06

Lieber Jens,

das erste Bild ist ja wirklich ein schöne Rätsel! 1895 kann in dem Bereich aber keine Straßenbahn gekreuzt worden sein, da erst 1900 die Westfälische Kleinbahnen AG (Bochum) eine meterspurige Strecke zwischen Schloss Neuhaus und Paderborn Hauptbahnhof eröffnet hat. Und ob da im Vordegrund wirklich eine Gleiskreuzung liegt, kann ich auf dem Scan nicht erkennen. Zumindest die "Oberleitungen" könnten auch ganz normale Freileitungen sein.

In Frage kommen beim Stichwort Paderborn: Straßenbahnstrecke Paderbron - Elsen (noch später eröffnet), da gab es im Elsener Feld 6 Ziegeleien, darunter mindestens eine mit Feldbahn, die auch der Straßenbahn gefährlich nahe kam.

Wenn auf dem Bild keine Gleiskreuzung zu erkennen ist, könnte das Bild auch in Geseke bei Paderborn entstanden sein - dort gab es in den Kalkbrüchen südlich der Stadt eine elektrische Feldbahn mit ähnlich aussehenden Loks. Dazu müßte mein Bruder genaueres wissen.

Gruß, christoph beyer

Wenn nicht Paderborn - dann Isernhagen

geschrieben von: christoph beyer

Datum: 11.02.13 00:03

Lieber jens,

das Haus auf dem ersten Bild sieht nun gar nicht nach Paderborn aus - unsere Studentenbude auf dem Land nahe Hannover sah aber so aus.

Und das hat mich auf die Idee gebracht, in dem Buch von Herrn Moch ("Deutschlands größter Straßenbahn-Güterverkehr Hannover 1899-1953") nachzusehen.

Dort wird auf S.101 über die Ziegelei Stephanus in Isernhagen folgendes geschrieben: "Die Ziegelei Stephanus befand sich am Kahlendamm in Isernhagen. Das Anschlußgleis [der Strassenbahn, CB] diente gleichzeitig als öffentliches Ladegleis. Die Produkte der Ziegelei wurden durch eine elektrisch betriebene Lorenbahn (Spurweite 600 mm) zum Ladegleis gebracht. Den Strom (500V=) für die E-Lok der Bahn lieferte die ÜSTRA. nach Einstellung des Ziegeleibetriebes [CB: 1930] diente der Anschluß nur noch als öffentliches Ladegleis. (...)"

Sicher wurde die Feldbahn nicht nur zum Abtransport der Fertigware genutzt, da die Strecke auch zur Tongrube führte.

In jedem Fall kreuzte die Feldbahn die regelspurige Strecke der ÜSTRA. In Paderbron war alles meterspurig.

Gruß, christoph beyer

Bild 4 und 5 erinnert mich an diese hier:

http://imageshack.us/a/img26/4549/dresdenvmd3.jpg

Verkehrsmuseum Dresden


[img3.fotos-hochladen.net]

Ist wohl allerdings von Siemens.

Gruß,Carsten.
Hallo Stefan,

sehr interessant - da "kontere" ich doch extra für Dich mit einem weiteren Bild aus dem Katalog, bei dem ich vermute, dass es in Indonesien aufgenommen wurde. Vielleicht hast Du die ja schon mal gesehen (auf Bildern, in Echt wäre ja auch nicht schlecht:-) oder erkennst das Werk. Im Katalog steht nur "Zuckerrohrtransport".

http://www.ssdw.de/AK/S84-u.jpg

Zu Deinen Bildern kann ich leider nichts beitragen - ob es AK/O&K-Maschinen sind, ist schwer zu sagen, da sehr unterschiedliche Fahrzeuge gebaut wurden (es wäre also nicht ausgeschlossen). In den Katalogen tauchen diese so nicht auf (was aber nicht bedeutet, dass es dann nicht AK/O&K sein kann. Hast Du da schon mal Gerard de Graaf gefragt?


Beste Grüße

Jens
Ein sehr interessantes Foto, ich kann es aber momentan nicht in Indonesien verorten, und zwar aus momentan folgenden Gründen:

1. Keine elektrisch betriebene Zuckerrohrbahn bekannt, außer die AEG-Akkulok in Kappspur in Soekorejo
2. Baustil der Fabrikhallen zu schlicht. Die javanischen Fabriken haben eigentlich alle irgendwelchen architektonischen Schnörkel an den Gibeln.
3. Diese Loren sind absolut untypisch für Java, auf allen Fotos die ich kenne sind immer diese O&K-Rungenloren und ähnliche zu sehen.

Gerard ist übrigens in Bezug auf die Herkunft der kleinen Akkulok in der Kautschukplantage auch ratlos - und tendiert Richtung O&K.

Ich werde dein Bild aber mal weiterleiten, vielleicht hat jemand eine Idee.

kondensierte Grüße, Stefan

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:11:20:38:41.
Ich hatte das Foto mal unter anderem in die LRRSA-Gruppe verschickt, dort kommt folgende Antwort zurück:

Zitat:
> Do you have any idea where this photo has been taken?

Possibly at Kauai, in Hawaii....

"Eleele had it's own mill, a harbor, later known as Port Allen and an electric railway which transported sugar cane to the mill."

- "Max Schlemmer, Hawaii's King of Laysan Island", Tom E Unger

The Eleele mill was built by H. Hackfeld and Company, which had been started by a German national, Captain Heinrich Hackfeld, and so maintained strong trading links with Germany. There was a large German community on the island.

The loco in the photo seems to be carrying the number "2".

As far as dating goes, this web site.....

[www.kauaitrains.com];

... reports that that "1899 - Eleele Plantation Hawaii's first Electric Locomotive (BLW), August Dreier's 4 mi. railroad. Locomotive had 2- 500 volt DC, 25 Hp motors, rated to haul 10 - 3.5 ton cars up a 4.5% grade!"

The Eleele mill was latter opeated by the McBryde Sugar Company.

Cheers,

Bill

Jemand anderes bestätigt auch Hawaii, wegen der Zuckerrohr-Lore.

Außerdem schreibt John Browning:

Zitat:
The tangled loading style suggests to me that US capital was involved.

kondensierte Grüße, Stefan

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:12:08:13:06.
Hallo leute,

Das Letzte Bild ist auch meiner Meinung nach nicht Indonesien.

Das lokchen im Kautschuk Plantage scheint mir kein Koppel Elektrolok. Der Bauweise ist da wirklich anders. Es koennte auch ein Uralt Motorlok sein. Vielleicht Englisch. Mann koennte am dach sogar ein Auspuff erkennen und in der Lok ebentuell ein Getriebe... Aber sicher ist das alles nicht.....

MfG,
Arnoud Bongaards - Amsterdam
Decauville Spoorweg Museum, Harskamp - Holland
[www.decauville.nl]




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:12:09:36:17.
Hallo Stefan,

vielen Dank für das Einstellen des Bildes in dem anderen Forum, das Ergebniss ist sehr interessant. Folgende E-Lok lieferte Baldwin (BLW) 1898 nach Hawaii:

BLW FNr. 16330/1898, Bo-el, 50 PS, 2'6 (= 760 mm)
11.1898 geliefert an Hawaiian Electric Co., vermutlich für Eleele Plantation, Kauai [Hawaii] (1904 ++)

aus "BALDWIN LOCOMOTIVE WORKS, Pittsburgh, Pennsylvania, USA", data taken from lists supplied by Jeremy Lambert.

Ob AK eine weitere Lok lieferte oder das Bild tatsächlich die BLW-Maschine zeigt und AK ggf. als Händler auftrat, ist mir jetzt nicht klar. Von der BLW 16330 habe ich leider keine Aufnahmen im Netz gefunden.

Von der Eleele plantation ist hier [archives1.dags.hawaii.gov] von 1885 ein Bild zu finden, ein markanter Schornstein scheint gerade im Bau. Und dann noch diese Aufnahme:
[archives1.dags.hawaii.gov]

Alles noch kein richtiger Beweis, aber vielleicht ein Ansatz.

Off-topic, aber auch nett: [archives1.dags.hawaii.gov]


Beste Grüße

Jens
Hallo Carsten,

die Lok im VM Dresden ist die SSW FNr 303/1906, ex Portland-Cementwerk Berka. Die sieht schon ähnlich aus, ist aber nicht die oben gezeigte Lok bei einer Gasanstalt.


Beste Grüße

Jens
Das untere Bild scheint eine Ausschnittsvergrößerung des ersten Bildes zu sein. Man beachte auch das typische javanische Batikmuster des Wickelrocks des Herrn auf der Lore, und die typisch javanische kopfbedeckung. Das ist 100% Indonesien. Den Ort der Kautschukfabrik (östlich von Jember) hab ich auch schon lokalisiert, und dort sind auf topografischen Karten vom Anfang des letzten Jahrhunderts auch "Decauville" Linien eingezeichnet.

kondensierte Grüße, Stefan

https://www.drehscheibe-online.de/foren/file.php?099,file=190387
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:12:16:08:56.
Der Schornstein hat auf jeden Fall große Ähnlichkeit mit dem auf dem Katalog-Bild, eckiger Sockel mit gleichen Proportionen und runder schmaler Kamin drauf, nur die Höhe des Kamins ist nicht gleich, kann aber ja verändert worden sein.

kondensierte Grüße, Stefan

https://www.drehscheibe-online.de/foren/file.php?099,file=190387
Kondenslok.de (temporär offline) + Industrial Railways of Indonesia SIG (fc)
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. Wer sich über Signaturen aufregt, hat sonst nix zu sagen.
52 2006 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das untere Bild scheint eine
> Ausschnittsvergrößerung des ersten Bildes zu sein.
> Man beachte auch das typische javanische
> Batikmuster des Wickelrocks des Herrn auf der
> Lore, und die typisch javanische kopfbedeckung.
> Das ist 100% Indonesien.

Hallo Stefan,

Aber selbstverstaendlich hab ich gesehen das das ein Ausschnittsvergrößerung ist und das ist Zweifellos Java Indonesien. Ich habe geschrieben "untere" aber ich meinte das letzte Bild dieses Beitrags....

MfG,
Arnoud Bongaards - Amsterdam
Decauville Spoorweg Museum, Harskamp - Holland
[www.decauville.nl]




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:12:20:48:23.
Ach du meinst das von Jens. Leider ist es in diesem Forum manchmal schwer in der flachen Ansicht nachvoillziehen, worauf sich eine Antwort bezieht. (Das ist in anderen Foren besser gelöst) Hawaii ist für das Foto von Jens schon recht plausibel.

kondensierte Grüße, Stefan

https://www.drehscheibe-online.de/foren/file.php?099,file=190387
Kondenslok.de (temporär offline) + Industrial Railways of Indonesia SIG (fc)
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Also als 100%- iger Westfale jhabe ich auch immer an PB gedacht bei diesem Bild. Aber Anfang 2013 bin ich auf eine Internetseite über Ziegeleien im Raum Hannover gestoßen, die dieses Bild der Firma Hannoversche Kunstziegelei C.F. Hauers in Laatzen zuschrieb. Hier waren auch mehrere Seiten aus einer Ziegelei- Fachzeitschrift der frühen 1900er Jahre wiedergegeben mit der Abbildung eines ZUges, der dem bewußten AK- Bild sehr ähnlich sah. Auch die Innenrahmen- Wagen waren da deutlich zu erkennen, und die Wagen deuten klar auf eine Spurweite >600 mm hin. Der Artikel gab die Spurweite bei Hauers mit 750 mm an- das könnte also schon mal passen. Leider scheint sich die Seite verflüchtigt zu haben- ich habe sie trotz ~10h intensiver Suche nicht wiedergefunden.
Dafür ist aber auf der Seite [www.laatzen.de] ein PDF- Artikel über die Firma Hauers abgespeichert mit dem Bild eines Bürogebäudes, das der Kabache rechts hinten auf dem Bild von Koppel sehr ähnlich sieht.
Damit dürfte es Hannover/ Paderborn 90: 10 stehen nach dem derzeitigen Stand.
Wenn es aber doch Paderborn sein sollte, dann sollten wir doch mal bei Ilse- Zement weitersuchen- die hatten Meterspur, und dazu würden die Innenrahmen- wagen auch passen.

Doppelt geführte Oberleitung?

geschrieben von: joh

Datum: 11.01.14 23:18

Hallo Jens,

auf dem vierten und fünften Bild sehen wir eine doppelt geführte Oberleitung. Bild fünf lässt erkennen, dass sie eigentlich nicht zweipolig sein kann, denn auch über den Weichenverbindungen gibt es keine so komplizierte Leitungsführung und Isolatoranordnung, wie sie für eine zweipolige Oberleitung bei den italienischen Drehstrombahnen notwendig war.

Die einzige Begründung dafür, die mir einfiele, wäre, dass man an bestimmten Stellen, wie zum Beispiel Verladeanlagen, den zweiten Draht auch weglassen kann. Dabei ist man frei, in ein und demselben Netz mal den einen und mal den anderen Draht wegzulassen, je nach Lage der Verladeanlage. Kann das jemand bestätigen oder korrigieren?

Gruß
Johannes

Re: Doppelt geführte Oberleitung?

geschrieben von: wolfgang-d. richter

Datum: 11.01.14 23:36

joh schrieb:
-------------------------------------------------------
...
> auf dem vierten und fünften Bild sehen wir eine
> doppelt geführte Oberleitung. Bild fünf lässt
> erkennen, dass sie eigentlich nicht zweipolig sein
> kann, denn auch über den Weichenverbindungen gibt
> es keine so komplizierte Leitungsführung und
> Isolatoranordnung, wie sie für eine zweipolige
> Oberleitung bei den italienischen Drehstrombahnen
> notwendig war.
>
> Die einzige Begründung dafür, die mir einfiele,
> wäre, dass man an bestimmten Stellen, wie zum
> Beispiel Verladeanlagen, den zweiten Draht auch
> weglassen kann.

Dem ist nicht so; im vorliegenden Fall handelt es sich um eine Gleichstromfahrleitung mit + und - Pol, d.h. ohne die sonst übliche Rückleitung über die Schienen. Da es sich um eine relativ niedrige Spannung handelte (500-600 V), sind die Isolatoren kaum erkennbar.
Derartige Anlagen wurden überall dort ausgeführt, wo man Kriechströme aus Korrosionsgründen vermeiden wollte - z.B. da, wo Gasleitungen verlegt waren.

Viele Grüße
Wolfgang-D.

Re: Doppelt geführte Oberleitung?

geschrieben von: joh

Datum: 12.01.14 11:13

Hallo Wolfgang,

Du hast geschrieben:
"Dem ist nicht so; im vorliegenden Fall handelt es sich um eine Gleichstromfahrleitung mit + und - Pol, d.h. ohne die sonst übliche Rückleitung über die Schienen. Da es sich um eine relativ niedrige Spannung handelte (500-600 V), sind die Isolatoren kaum erkennbar."

Bist Du sicher? Wenn die Oberleitung wirklich zweipolig wäre, müsste es doch im Verlauf der kreuzenden Fahrdrähte über der Weiche rund um den Kreuzungspunkt vier Isolatoren geben, ähnlich wie beim Herzstück einer Zweileiter-Zweischienen-Modellbahnweiche? Auf Bild 5 sehe ich aber außer den Isolatoren, die in die Aufhängepunkte integriert sind, keine weiteren. Wenn niemand das Bild verfälscht hat...

Gruß
Johannes



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:01:12:11:15:46.
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