Die letzten fürs HiFo aufbereiteten Bilder der elektrischen Schmalspurbahn Genua - Casella stammen vom Juli 1981. Zwischen Casella Deposito und Casella Paese ist ein Grossumbau im Gange. Bereits ist die alte Bahn- und Strassenbrücke über die Scrivia, welche ich im Teil 5 vorgestellt habe, einer neuen, grosszügigen Betonsonstruktion mit genügend Breite für beide Verkehrsträger gewichen. Zwischen der Brücke und dem Dorfeingang ist der Damm für die Verlegung der Bahn aus dem Strassenbereich verbreitert worden. Im Bereich des Dorfes Casella selber erhält die Bahn eine Neubaustrecke parallel zur Strasse bis zur neuen Endstation auf der Rückseite des 1953 erstellen Stationsgebäudes.
Der Anteil der neu gestrichenen Fahrzeuge hat wie erwartet zugenommen. A 5 ex Spoleto Norcia und ein gleichartiger Kollege rangieren im schönen Morgenlicht im Bereich des Bahnhof Genova Piazza Manin.
Für einen Moment schiebt sich eine Wolke vor die Morgensonne, und ich kann die nächste Szene ohne irritierende Schlagschatten auf den Fahrzeugen aufnehmen: A 5 hat die beiden kurzen Fleimstaler Personenwagen C 106 (grün) und C 104 (dunkelblau) auf ein nicht dem Personenverkehr dienendes Gleis des Kopfbahnhofes gezogen. In der Mitte C 105 in grün, und auf dem linken Gleis ist mit etwas Phantasie C 103 zu sehen. Er trägt als erster das neue Farbkleid und steht hinter den zwei Original-FGC-Wagen C 52 und C 53, die einen kantigen neuen Wagenkasten in Metallbauart erhalten haben. Einer der beiden langen Fleimstaler Personenwagen steht am Prellbock auf dem mittleren Gleis. Der Wagenführer senkt den Stromabnehmer sofort und eilt zum ex Fleimstaler Triebwagen A 2, um den nächsten Zug nach Casella zusammenzustellen. Diese ziemlich umfangreichen Rangiermanöver kann ich leider nicht aufnehmen, da mich der „capo stazione“ entdeckt hat und nun ziemlich lautstark des Platzes verweist. Ich trinke ausserhalb des Bahnhofes einen Cappucino und komme erst kurz vor Abfahrt zurück, um schnurstracks in den bereitstehenden Zug einzusteigen. Als ich auf den Bahnsteig komme, sehe ich, wie der neu gestrichene Fleimstaler Tw A 1, der auf dem zweiten Bild im Hintergrund zu erkennen ist, als solo fahrender Extrazug soeben den Bahnhof Piazza Manin verlässt. Da wäre ich auch gerne mitgefahren!
In Casella Deposito setzt sich nach dem Betriebsverfahren, das ich in Teil 4 geschildert habe, der kurze Fleimstaler Triebwagen B 52 an den Schluss unseres Zuges. Bis das geschehen ist, kann ich meinen aus Genua eingetroffenen Zug aufnehmen. Die Wagenhalle ist völlig erneuert worden. Der schon in Teil 1 vorgestellte selbstfahrende Fahrleitungsmontagewagen hat hier in den vorangegangenen Wochen einen intensiven Einsatz erlebt. Es bleibt leider keine Zeit, den vorausgefahrenen und jetzt weit hinten im Bahnhof abgestellten Triebwagen A 1 aufzunehmen.
Nach wenigen Minuten fahren wir in die Gegenrichtung weiter nach Casella Paese. B 52 im regulären Personenverkehr, das hätte ich mir nicht träumen lassen! In der Kurve vor der Brücke nehme ich unseren Zug auf. Ich befinde mich Im Triebwagen A 2, der auf dem letzten Kilometer den Zugschluss bildet, davor der dunkelblaue C 104, C 103 in den neuen Farben bordeaux-crème, C 53 und an der Spitze B 52.
Einfahrt auf die erst vor wenigen Tagen eröffnete Brücke.
Das grosse Staunen in Casella Paese. Die Ferrovia Genova - Casella, noch 1975 akut einstellungsgefährdet, darf kräftig investieren. Bereits liegen die ersten Gleise für den künftigen Endbahnhof. A 2 aus ungewohnter Perspektive.
Im Laufschritt erreiche ich den Damm zwischen Dorf und Scrivia-Brücke. Diesen schönen Zug will ich unbedingt nochmals im Bild festhalten: A 2, C 104, C 103, der von Gleismac rekonstruierte C 53 und B 52 fahren im schönsten Sonnenlicht an mir vorbei. In Casella ist ein grosses Dorffest. Deshalb sind heute Vier- und Fünfwagenzüge die Regel. Das ist für mich ein glücklicher Zufall. Es ist alles im Einsatz, was Räder hat.
Der schöne Zug auf der neuen Scrivia-Brücke.
Nun bleibt viel Zeit bis zum Eintreffen des nächsten Zuges aus Genua. Ich gehe zu Fuss bis zum Dörfchen Richtung Crocetta, wo ich A 7 ex Spoleta Norcia ins Bild setze.
Am vorherigen Standort kann den bereits aus Casella Paese zurückkehrenden Zug an mir vorüberziehen lassen: A 4, C 52, C 54, A 7.
Schon während der Vorbeifahrt des „modernen“ FGC-Zuges haben sich Schleierwolken vor die Sonne gesetzt. Ich finde, es wäre nun an der Zeit, ins Dorf zu gehen und mich zu verpflegen, da überrascht mich der ausserhalb des Fahrplans von Casella Deposito kommende Triebwagen A 1. Ich eile ein Stück weit zur neuen Brücke. A 1 ist gut besetzt.
Woher nur die vielen Passagiere kommen? Eine mögliche Erklärung: Der vorher fotografierte Zug hat einen Beiwagen in Casella Deposito zurücklassen müssen. Dessen Passagiere sitzen jetzt im A 1. Das Fest im Dorf zieht viele Leute an, ein guter Tag für die FGC, ein guter Tag für mich!
Jetzt interessiert mich jene Stelle, wo die neu verlegten Gleise über Brücke und Damm auf die alten Gleise in der Zufahrtsstrasse zum Dorf übergehen. Bereits liegen die neuen Gleise, ausserhalb des Strassenkörpers. Genau, als A 1 als Dienstfahrt an mir vorbei nach Casella Deposito zurückfährt, bricht die Sonne wieder durch. Jetzt stehe ich natürlich lichtmässig auf der „falschen“ Seite.
Die nächste Leistung obliegt A2, der nach der Abfahrt von B 52 mit dem zuerst gezeigten Zug in Casella Deposito geblieben ist. Zuerst fährt er leer ins Dorf.
Zurück fährt er als planmässiger Zug nach Genua.
Den Verlauf des Nachmittags schildere ich im abschliessenden Teil 6b.
Teil 1: [
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Teil 2: [
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Teil 3a: [
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Teil 3b: [
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Teil 3c: [
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Teil 4: [
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Teil 5: [
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meine früheren HiFo-Beiträge sind hier aufgelistet:
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Gruss Werner
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