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 04 - Historisches Forum 

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Nachdem ich den Beitrag über die Dampfkräne in der Awst Offenburg [www.drehscheibe-foren.de] eingestellt hatte (vielen Dank für die freundliche Aufnahme :-)) ), fiel mir dann noch ein, dass ich in grauer Vorzeit auch mal einen Dampfkran fotografiert hatte, bei dessen Einsatz etwas schiefgelaufen war.
Nach einigem Suchen fand ich dann die Negative, die ich Euch nicht vorenthalten will und zu denen sich im Zuge meiner Vergangenheitsbewältigung auch noch Fragen ergeben, in der Hoffnung, dass sich hier möglicherweise die Antworten finden.

Zur Geschichte selber: Im August 1971 durfte ich einen Segelkurs auf dem Bodensee machen und war bei Verwandten in Überlingen einquartiert. Neben dem Segeln gab es am Bodensee zu der Zeit noch eine weitere Attraktion, die letzten 03 der DB kamen auf der Strecke Ulm - Friedrichshafen zum Einsatz und insbesondere der abendliche, 03-bespannte P 3052 von Friedrichshafen nach Mimmenhausen-Neufrach lag genau auf meiner Linie. Ergo wurde einige Male der Segelkurs etwas früher beendet und nach Friedrichshafen und manchmal auch etwas weiter gepilgert. Bei einer Fahrt dorthin, nach meinen spärlichen Aufzeichnungen sollte es der 15. August 1971 gewesen sein, war aus den Auto heraus bei Mimmenhausen-Neufrach etwas ungewöhliches zu sehen:

Bild 1:
http://www.abload.de/img/nkr47030015av3j6d.jpg


Da war doch tatsächlich ein Eisenbahndampfkran beim Versuch eine Brücke ein- oder auszuheben die Böschung heruntergekullert. Die Gelegenheit einen Dampfkran "von oben" ohne große Verrenkungen zu fotografieren lies ich mir dann doch nicht entgehen. Zwei Strassenkrane bemühen sich den Dampfkran zu bergen.

Bild 2:
http://www.abload.de/img/nkr47030017akykva.jpg


Das muß wohl die Brücke gewesen sein:

Bild 3:
http://www.abload.de/img/nkr47030016ab1j90.jpg


Ein oder zwei Tage später bin ich mit dem Zug nochmals an der Stelle vorbeigefahren. Der Dampfkran war zum Abtransport am Fuße der Böschung gelagert worden, der Ausleger abgetrennt.

Bild 4:
http://www.abload.de/img/nkr47070038abvjq4.jpg



Ein Schuß noch aus der Nähe um Nummer und Bezeichnung des Krans zu dokumentieren.

Bild 5:
http://www.abload.de/img/nkr47070037a9yjys.jpg


Das Ergebnis war dann doch nicht so überzeugend.

Bild 6:
http://www.abload.de/img/nkr47070037aa9yj9d.jpg


Auch in der Vergößerung war außer "57 t" und "München" und mit viel Fantasie die letzten drei Stellen der Fahrzeugnummer "036" zu entziffern. Mit Hilfe von [www.eisenbahndienstfahrzeuge.de] meine ich dann das schöne Stück als Dampfkran der Bauart 058 mit der Nummer 30 80 974 036 ex 6664 Mü identifiziert zu haben. Iritiert bin ich nur über die Aussage, dass dieser Kran 1978 ausgemustert wurde, er also nach diesem Umfall wieder instandgesetzt worden ist. Daher meine Frage, ist das der ....036. Weiter würde mich interessieren, ob ich mit meiner Ortsangebe "bei Mimmenhausen-Neufrach" (heute Salem) richtig liege. Und vielleicht weiß jemand noch näher über die "näheren" Umstände der damaligen Panne etwas zu berichten.

Mit diesem Beitrag verabschiede ich mich vom Jahr 2012, wünsche allen einen Guten Rutsch und ein gesundes Wiedersehen in 2013.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:12:30:01:57:28.

Nicht der erste.....

geschrieben von: Kranfan

Datum: 30.12.12 08:41

Eisenbahn Kranwagen der umgefallen ist.

Das passierte und passiert auch heute noch, wenn Krane deren Konstruktion und daraus resultierendem Verwendungszweck nicht
den Vorschriften entsprechend eingesetzt werden.

Gleisbau Éisenbahnkrane sind für den denn freistehenden Betrieb optimiert. Schwerlastkrane sind für den stehenden, abgestützten! Einsatz
gemacht. Freistehende Tätigkeit war nur in sehr engen Grenzen zulässig. Wenn der Kran sich z.B. ohne Last am Haken drehte, dann zog ihn
das Gegengewicht ganz schnell nach hinten runter. Das wurde um so gefährlicher, je mehr selbiger sich immer mehr quer zur Gleisachse stellte.
Wenn dabei nicht gleichzeitig der Ausleger abgelassen wurde - Vergrösserung der Ausladung - ja dann machte es plumps.

So ist es vermutlich auch hier geschehen.

Betreff der Ausmusterung des Kranes gibt es tatsächlich die Frage ob der Kran wirklich wieder in den Einsatz gekommen ist. Laut DB Unterlagen
war er im Jahr 1977 noch vorhanden. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Grüsse und Danke für die Bilder und den Bericht :-)

Carsten

Die ursprüngliche Signatur entspricht nicht unseren Vorgaben und wurde daher entfernt! Grafische Banner in Signaturen sollten maximal 120 Pixel hoch sein mit eventuell einer Textzeile darunter oder darüber. Textsignaturen sollten eine Höhe von 7 Zeilen nicht überschreiten. Banner und Links zu kommerziellen Webangeboten dürfen keine konkreten Produkte oder Dienstleitungen in Wort oder Bild bewerben. In Einzelfällen behalten wir uns das Recht vor Signaturen zu untersagen, die durch ihre Gestaltung oder ihren Inhalt nicht akzeptabel sind. Weitere Einzelheiten finden sich in den Foren-Tipps.
Ich hab als Kind schon gewusst, dass es in Wirklichkeit "Umfall" heißt ;)

K.Matthias Maier schrieb:
-------------------------------------------------------
> [...] Iritiert bin ich nur über
> die Aussage, dass dieser Kran 1978 ausgemustert
> wurde, er also nach diesem Umfall wieder
> instandgesetzt worden ist. [...]

Ich muss zugeben, dass ich die Behörde "DB" nicht kenne. Dafür kenne ich eine andere Behörde, in der auch mit technischem Gerät umgegangen wird und gebe folgenden Kommentar ab:

Die offizielle Ausmusterung ist der Verwaltungsakt, in dem die Behörde hochoffiziell beschließt, dass ein Gerät nicht mehr verwendet werden soll und aus dem Bestand ausscheiden soll. Nicht mehr und auch nicht weniger. Es ist nicht gesagt, dass das Gerät bis zu dem Tag einsatzbereit war. Vielleicht hat man sich nur (absichtlich?) etwas Zeit gelassen, den Kran - der möglicherweise schon längere Zeit nicht betriebsfähig herumstand - offiziell auszumustern.

Achtung! Aushilfs-DSO-Experte! Alle Statements über Technik und Regelwerk von Eisenbahnen beruhen auf gefährlichem Halbwissen und dürfen daher niemals Grundlage betrieblicher Entscheidungen sein.

Re: Es war einmal.... Umfall eines Dampfkrans (m 6B und 2 Fragen)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 30.12.12 13:55

Der Schaden scheint nicht schlimm zu sein, wird wohl repariert worden sein.
Laut [www.eisenbahndienstfahrzeuge.de] sind dort Bilder von 1975 zu sehen.
Auf dem Foto kann man deutlich München lesen und auch in Fragmenten die Nummer 6664

Da Kräne damals noch sehr teuer waren, hat sich ein Reperatur meistens gelohnt. Abgestellt wurden die Dampfkräne auch nur, weil die DB unbedingt ihre Dampfer loswerden wollte, es sollte eine moderne Eisenbahn werden.
Sehr interessante Bilder. Dieser Unfall, der sich am ehem. Hpu Mittelstenweiler bei Mimmenhausen-N. (heute Salem) aufgrund durchweichten Bodens nachgebender Abstützung, ereignete, war hier schon vor einigen Monaten Thema. Der Mann mit der Baskenmütze ist der damalige Leiter des Bw Radolfzell Hans S.+ in seiner Eigenschaft als Leiter an der Unfallstelle und Aufgleisungsleiter. Die Strecke war damals nach dem Unfall nicht ganz einen Tag gesperrt und zur Aufgleisung nochmals eine Nacht. Gruß Fritzle.
Guten Tag allerseits,

> Iritiert bin ich nur über
> die Aussage, dass dieser Kran 1978 ausgemustert
> wurde, er also nach diesem Umfall wieder
> instandgesetzt worden ist. Daher meine Frage, ist
> das der ....036. Weiter würde mich interessieren,
> ob ich mit meiner Ortsangebe "bei
> Mimmenhausen-Neufrach" (heute Salem) richtig
> liege. Und vielleicht weiß jemand noch näher über
> die "näheren" Umstände der damaligen Panne etwas
> zu berichten.

nach genauerem Betrachten von Bild 4 hatt ich den Eindruck, daß der Ausleger sauber ausgebaut worden ist. Ich bilde mir ein, am unteren Auslegerende einen hellen Punkt erkennen zu können, den ich für das Loch des Befestigungsbolzens halte. Insgesamt sieht der Kran erstaunlich wenig verbeult aus, so daß die Instandsetzung möglicherweise gar nicht so aufwendig war.

Tatsache ist jedenfalls auch, daß die DB 1971 nicht so viele Krane in dieser Gewichtsklasse hatte. Sie konnte also nicht ohne weiteres auf dieses Fahrzeug verzichten. Der Kran kam im Januar 1972 aus dem Aw zurück und hatte in den folgenden sechs Jahren noch zwei weitere Aw-Aufenthalte. Er muß zwischen Februar 1978 und Juni 1979 ausgemustert worden sein. Das fällt in die Zeit der Anlieferung des Münchner 75t-Kranes. Er konnte also erst abgestellt werden, als ein adäquater Ersatz vorhanden war.

Beste Grüße
Wolfgang
Kann es sein, das der Einsatz des Kranes nicht unmittelbar mit der sichtbaren Brücke zusammenhing? Die Schottermassen auf der Brücke sprechen eigentlich dagegen
Hallo zusammen,
danke für diesen interessanten Bericht und die Bilder. Mit Hilfe auch der Antworten hat sich meine Erinnerung an meine damalige berufliche Zeit in dieser Bodenseeregion wieder "aufgefrischt". Den zitierten "Herrn mit der Baskenmütze" (Leiter des Bw Radolfzell) kannte ich sogar persönlich. Wie ist die HIfo-Welt doch so klein und schön ...
Danke und Euch Hiforianern allen ein gutes 2013.
Schöne Grüße
Ulrich Geiger
timmsiegel schrieb:
-------------------------------------------------------
> Kann es sein, das der Einsatz des Kranes nicht
> unmittelbar mit der sichtbaren Brücke
> zusammenhing? Die Schottermassen auf der Brücke
> sprechen eigentlich dagegen


Zwischen 1968 und 72 wurden nahezu sämtliche Stahlbrücken auf der Gürtelbahn ersetzt. Der Einsatz des verunfallten Kranes hing natürlich mit der Montierung der neuen Betonbrücke zusammen. Es waren 2 Kranen am Ausheben der alten und Einheben der neuen, auf der Wiese neben dem Damm gegossenen Brücke beteiligt. Der auf der westlichen Seite stehende Kranen geriet beim Schwenken in die fatale Schräglage, welche zum Umfallen führte. Der Boden unter der Abstützung auf der Bogeninnenseite des schrägen Bahndammes war durch langanhaltenden Regen aufgeweicht und gab während des schwenkens unter dem Schwellenstapel nach. Die Schwellenstapel für die Abstützung beider Kranen sind im Außenbogen noch zu sehen. Im Hintergrund sieht man die Kirche von Bermatingen. (Abb. 3) Auf dem Bild 4 steht hinter den Bäumen das Gebäude des Hpu Mittelstenweiler, wobei der Bahnsteig gut sichtbar ist und im Hintergrund der Ortsteil Neufrach zu erkennen ist. Die Bilder der Bergung sind erst einige Tage nach dem Unfall entstanden, wobei noch ein Würzburger Dampfkran hinzugezogen wurde. Die Betonbrücke wurde noch am Sonntagnachmittag mit einen fabrikneuem Coles-Autokranen der nicht mehr existierenden Firma G.B. aus Konstanz eingesetzt. Der geborgene Kranen stand noch Monate lang im demontierten Zustand im Bw Radolfzell, bevor er ins Aw Offenburg gelangte. Was dort mit ihm geschah, wissen vielleicht andere Leser. Gruß Fritzle.
[www.drehscheibe-foren.de]Hier sind ziemlich weit unten Farbbilder von Fritzle zum umgefallenen 57t auf der Bodenseegürtelbahn. 1971 dürfte der übrigens noch die 4Stellige DB-Nummer gehabt haben...

Habe neulich dazu auch aus dem Album eines Kollegen einen passenden Artikel aus der dortigen Tagespresse zuornden können.

"VOM BAHNGLEIS GESTÜRZT ist dieser 104 Tonnen schwere Dampfkran der Deutschen Bundesbahn bei Markdorf im Kreis Überlingen auf der Strecke Radolfzell-Friedrichshafen. Die Bundesbahn ist auf diesem Streckenabschnitt dabei, alte Eisenbahnbrücken gegen neue auszutauschen. Das Auswechseln der Brücken erflogt nachts. Unser Bild zeigt den umgestürzten Kran. Der Kranführer konnte rechtzeitig abspringen. Bild Zimmermann"

Der Ausleger wurde sachgemäß abgebaut. Ausmusterungsdatum >1975 - vermutlich 1978.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:01:01:23:39:51.
K.Matthias Maier schrieb:
-------------------------------------------------------
...
> Zur Geschichte selber: Im August 1971 durfte ich
> einen Segelkurs auf dem Bodensee machen und war
> bei Verwandten in Überlingen einquartiert. Neben
> dem Segeln gab es am Bodensee zu der Zeit noch
> eine weitere Attraktion, die letzten 03 der DB
> kamen auf der Strecke Ulm - Friedrichshafen zum
> Einsatz und insbesondere der abendliche,
> 03-bespannte P 3052 von Friedrichshafen nach
> Mimmenhausen-Neufrach lag genau auf meiner Linie.
> Ergo wurde einige Male der Segelkurs etwas früher
> beendet und nach Friedrichshafen und manchmal auch
> etwas weiter gepilgert. Bei einer Fahrt dorthin,
> nach meinen spärlichen Aufzeichnungen sollte es
> der 15. August 1971 gewesen sein, war aus den Auto
> heraus bei Mimmenhausen-Neufrach etwas
> ungewöhliches zu sehen:


Der 90t Dampfkran Würzburg war vom 28.7.1971 bis 11.08.1971 im Aw Offenburg. Dann kurz in seiner Heimat im Einsatz und wurde am 16.08.1971 um 13:09 nach Markdorf abgefahren wo er am 17.08.1971 um 7:36 eintraf.
Der 16. August im Jahr 1971 war ein Montag.
Der 90t war bis zum 19.8. in der Gegend, bevor er über Lindau nach Bermatingen abgefahren wurde.

Einsatzzweck für alle drei Tage ist mit "Brückenbauarbeiten" angegeben.

Passt wie Popo auf Eimer ;-)


BAUART 058
BAUJAHR 1949
Mü 715020
Mü 6664
30 80 974 0 036-7
HERSTELLER Ardelt
FABR_NR 3111
(Andere Quelle nennt "4396" Ist mir persönlich zu hoch, die anderen 3 haben < 3150 es könnte eine Kessel oder Drehgestell-F.Nr. sein)
Gewicht ca 106000kg;
TRAGF 57to
Abnahme AW Bremen 7.5.49
Bw München Ost Umbeheimatet nach München Hbf Verfügung "OBL Süd (... Sauklaue...) v. 15.11.1965..."
Ausgemustert nach 1971 (+ "x") Durch Foto [www.eisenbahndienstfahrzeuge.de] am 3.04.1975 noch belegbar.
Zeichnungssatz: Fkwdk/160/46 bzw. Fwd 1008 (Im VMN vorhanden)
Beschaffungspreis 380.000DM


Fritzle schrieb ja in einem Beitrag "Dieser Unfall geschah 1971 auf der Bodenseegürtelbahn beim Austausch einer Brücke in unmittelbarer Nähe des im Hintergrund sichtbaren ehem. Hpu Mittelstenweiler Kreis Überlingen. Durch vorausgehenden lang anhaltenden Regen war der Boden aufgeweicht, wodurch plötzlich die aus Schwellenstapeln bestehende Abstützung an der Böschungsschräge beim Einschwenken der neuen Betonbrücke etwas einsank und somit eine Gewichstverlagerung hervorrief, die der Kranenführer nicht mehr beherrschen konnte. Zum Glück konnten sich sämtliche Anwesenden in Sicherheit bringen, als sie das nicht mehr vermeidbare Unglück kommen sahen, bis auf den Kranführer dessen Schock allerdings schlimmer als seine Prellungen waren. Durch schnelle Reaktion des 2. Kranes wurde dieser nicht auch noch umgerissen. Der Kran wurde Tage später von dem 2. Kran und vom Würzburger Dampfkran geborgen und im Bw Radolfzell bis zur Zerlegung in einer Konstanzer Schrottverwertung hinterstellt. Wo der verunfallte Kranen stationiert war, kann ich nicht mehr sagen, ebensowenig wie ich nicht mehr weiß, was das Wappen zeigte. Die Brücke wurde dann mit einem funkelnagelneuen Coles-Autokran eingesetzt, was auf dem weichen Untergrund ebensolche Schwierigkeiten bereitete. Auch war dessen Bediener bei dem ersten Einsatz so überfordert bzw. nicht eingewiesen, dass ein Monteur aus Frankreich mit mäßigen Deutschkenntnissen schnell her musste. Die Strecke war von Sa 22.00 - bis So 20.00 h , also 22 Stunden unbefahrbar, hätte jedoch So 5.00 freigegeben werden sollen. Gruß Fritzle"


Der Kran wurde also wieder in Stand gesetzt. Wappen zeigte einen bayrischen Löwen mit zwei blauweißen Ecken (obere Schildecken)




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:01:01:22:50:01.

Interessant sind die beiden Autokrane

geschrieben von: W.O.

Datum: 02.01.13 07:00

Kann jemand was zu den Autokranen beitragen?
Sieht man ja nicht oft,Autokrane dieser Grössenordnung aus dieser Epoche.

Re: Interessant sind die beiden Autokrane

geschrieben von: Kranwagen

Datum: 02.01.13 10:30

Ich hab mal in meinen alten "Schmidbauer"= "Handbuch für Autokrane und Schwertransporte" von 1977 geschaut. Der 3-Achser dürfte so um die 35t Tragkraft gehabt habe, das ist der größte 3-achser Gittermast-AK, den ich fand.
der 4-achser um die 50-60t.
Über Fabrikate kekst sich das prakische Büchlein allerdings nicht aus.

Alles in allem ist das schon ein wenig knapp dimensioniert um den Kran mit knapp 105t zu heben. Könnte natürlich erklären, warum dann der 90t Dampfkran laut Fritzle noch im Einsatz war.

Hier ein vergleichbarer 3-achser von Schmidbauer:
[baggergalerie.blogspot.de]



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:01:02:11:27:34.
Nachdem die Umstände des Umfalls und die Historie des Münchner 57 t-Krans ja ziemlich umfassend geklärt werden konnten, möchte ich mich für die vielen "sachdienlichen" Hinweise bei allen, insbesondere bei Fritzle und Kranwagen, ganz herzlich bedanken.
Es ist schon phänomenal und HiFo at it's best, wie hier relativ nebensächliche Ereignisse von vor über 40 Jahren wieder lebendig werden.

Der Hinweis von Fritzle auf den HiFo-Beitrag vom 2.2.12 war sehr hilfreich. Fritzles Feststellung, dass der "Boden unter der Abstützung auf der Bogeninnenseite des schrägen Bahndammes durch langanhaltenden Regen aufgeweicht war und während des Schwenkens unter dem Schwellenstapel nachgab" kann ich aber nicht bestätigen. Wie erwähnt, war ich ja bei einem Segelkurs in Überlingen, und da habe ich das Wetter in diesen Augustwochen als bestens und niederschlagsarm in Erinnerung. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir bei regen Segeln waren :-)) Aber bestimmtfindet noch jemand eine Übersicht über die Niederschlagsmengen im Raum Markdorf/Überlingen vom August 1971 :-))
Andererseits einen plausiblen Grund musste der Umfall für die Akten ja gehabt haben; und da machte sich aufgeweichter Untergrund bestimmt nicht schlecht.

Gruß
MM

Ursachenforschung

geschrieben von: Kranwagen

Datum: 02.01.13 14:01

Es liegen auf Bild 3 noch zu sehen die "rechten" Schwellenstapel der Abstützungen.
Die Brücke liegt im Linksbogen. Auffällig sind die "vielen" / dichten Schwellen bzw. Kleineisen im Bild 3 und Beitrag von Fritzle: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/file.php?17,file=50938
Und hier mein hochgeladener Scan des in Fritzles Beitrag erwähneten Zeitungsausschnittes zum "Umfall".
http://i.imagebanana.com/img/x7xfz5q8/thumb/20005_Oben.JPG

Es gabt speziell für Bogen mit mehr als 60mm Überhöhung Kleinseisen, mit dem das Gleis quasi "im Innenbogen" ausgehoben wurde um waagrechter zu kommen.
Ich meine hier eher Spurstangen zu sehen, die Frage ist, vorher oder nach dem "Umfall" - und möglicherweise damit verbundenen Verdrücken der Spur - zum notdürftigen Befahren eingebaut.

Bei "vorher dagewesen" könnte das auf schlechten Untergrund hindeuten.

In der DV 999 576 wird der Stützdruck des 57t Krans über Eck mit bis zu 120t angegeben.

Für den Einsatz von Eisenbahnkranen wird eine Tragfähigkeit des Bodens von mindestens 2,0 kg/cm2 gefordert. --> 20t /m²
Den Extremfall von 120t entsprechend abzufangen, würde also einen Schwellenstapel von circa 2,45 x 2,45 m bedingen
Die Größe der Stapel rechts scheint o.k., möglicherweise ist aber links nicht ausreichend tief in den Damm eingebaut worden.
http://i.imagebanana.com/img/knuwmhta/thumb/Abstuetzung0001.JPG
Die Skizze hat der Kraneinsatzleiter des 90t Krans Würzburg ca. 1955 erstellt.
Sie paßt hier 1:1 da beim 57t ebenfalls 120t Stützdruck entstehen konnten.

Gewisse Böden verhalten sich übrigens thixotroph d.h. werden fließfähig unter Druck.


Hier mal die Angaben aus der Vorschrift der BG
A) Angeschütteter, nicht künstlich verdichteter Boden zul. Bodenpressung (0–1)kg/cm2
B) Gewachsener, offensichtlich unberührter Boden:
1 Schlamm, Moor, Mutterboden 0kg/cm2
2 Nichtbindige, ausreichend fest gelagerte Böden
Fein- bis Mittelsand(1,5)kg/cm2
Grobsand bis Kies (2,0)kg/cm2

3 Bindige Böden:
breiig 0
weich (0,4)
steif (1,0)
halbfest(2,0)
fest (3,0)

4 Fels, unverwittert mit geringer Klüftung
und in günstiger Lagerung(15–30)



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:01:02:14:43:45.
Moin Matthias,

solch einen Knaller hier einzustellen - genial!
;-))

Auch mein vor Jahren noch kleiner Sohn wusste schon, dass das wirklich "Umfall" heißt - daran fühlte ich mich spontan erinenrt!
;-))

Danke fürs Einstellen und alles Gute noch einmal,

Martin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:01:02:14:24:27.
Hallo,
sehr interessant, besonders für mich: mein Opa war Fdl in Mimmenhausen, leider kann ich ihn nicht mehr dazu fragen.
Auch wenn er wahrscheinlich nichts zusätzliches zur Ursache hätte sagen können, mich hätte auch interessiert, wie man mit der Streckensperrung umgegangen ist seitens der DB.
Grüße

Frage und Bitte nach Bildern zum P3052 mit 03?

geschrieben von: FrankS

Datum: 02.01.13 14:18

Hallo Matthias,
Du erwähnst den P3052 mit Baureihe 03.
Hast Du Bilder davon? Mich würden auch solche in einer Qualität erfreuen, die Du
evtl. nicht für einstellwürdig hältst. Ebenso alles aus Mimmenhausen-Neufrach.
Vielleicht hast Du ja was?

Gruß
Frank

Re: Interessant sind die beiden Autokrane

geschrieben von: KaelMag

Datum: 17.07.14 12:37

Heben konnten die beiden Autokrane das 104-Tonnen Monster sicher nicht.
Der 3-Achser kann maximal 50 to (bei 3 Meter Ausladung vom Drehpunkt), der 4-Achser so um die 60 Tonnen.
In dieser Stellung und mit Schrägzug aber sicher nicht so viel.
Ich nehme mal an, die haben den Kran entlastet und dann wurde er mit der Raupe etc. in Sicherheit gezogen.
Dann Ausleger und Gegengewicht abbauen.
Danach konnten die 2 AK den Kran vermutlich wieder in die Normallage mit Rädern nach unten aufstellen.

Soweit meine Theorie zu den Bildern.

Gruss kurt
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