Schwarze Tage für das schwarze Gold
Heute, am 18. Dezember 2012, jährt sich zum zwanzigsten Mal der Tag, an dem im Wurmrevier die letzte Grube des Eschweiler Bergwerksvereins geschlossen wurde. Wenige Wochen vorher, zum 30. September 1992, war bereits die Kokerei der Grube „Anna“ in Alsdorf stillgelegt worden.
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Im Rahmen der Abschiedszeremonie wurde die letzte auf der Grube „Emil Mayrisch“ zutage geförderte Kohle in einer besonders herausgeputzten Lore präsentiert.
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„Emil Mayrisch“ war die modernste Grube des Eschweiler Bergwerksvereins im Wurmrevier. Dennoch gab es für die markanten Gebäude der Schachtanlage in Siersdorf keine Zukunft…..
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Das bescheidene Schild „Letzte Schicht 18.12.92“, das die Lok 2 der Grube „Emil Mayrisch“ am Tag der Grubenschließung trug, hatte auch deutschlandweit eine symbolische Bedeutung: Das Ende der Kohleförderung und der Koksproduktion beim Eschweiler Bergwerksverein bedeuteten auch das Ende des Dampflokeinsatzes im deutschen Steinkohlebergbau.
Vor fünf Jahren sind die Ereignisse dieses Tages hier im Forum „historische Bahn“ bereits mit den folgenden Beiträgen schon einmal beleuchtet worden:
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www.drehscheibe-foren.de]URL18.12.1992 – letzter Einsatz von Dampflokomotiven im Aachener Revier
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www.drehscheibe-foren.de]URL]Heute vor 15 Jahren - die letzte Schicht auf Emil Mayrisch
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www.drehscheibe-foren.de]URLGlück auf "Emil Mayrisch" – eine Reminiszenz an die letzte Grube des Eschweiler Bergwerksvereins
Zum Gedenken an den 20. Jahrestag dieser Ereignisse könnten von meiner Seite nur Wiederholungen kommen. Deshalb lade ich hier anlässlich dieses nachdenklich stimmenden Jahrestages ersatzweise zu einer virtuellen Erinnerungsreise durch das untergegangene Aachener Revier ein, wo heute nur noch wenig von der einstigen Bedeutung des Steinkohlenbergbaus und seinen vielerorts das Stadtbild prägenden Anlagen sichtbar geblieben ist.
Nach zwanzig Jahren ist es kaum noch vorstellbar, wie es war, als wir am Bahnhof Alsdorf, sanft berieselt vom Ruß der Kokerei, die allgegenwärtigen „aromatischen“ Abgase der Kokserzeugung in der Nase, dem „auf Anna“ eingesetzten Dutzend Bergbaudampfloks nachspürten und uns am Erlebnis der schwer und laut arbeitenden Tenderloks des Eschweiler Bergwerksvereins erfreuten.
Neben dem gut einsehbaren Bergwerksbetrieb in Alsdorf und seinen leicht zugänglichen Randbereichen befand sich wenige Kilometer nordöstlich zusätzlich die Grube „Emil Mayrisch“, deren Grubenbahnbetrieb sich aber wesentlich schwieriger beobachten ließ. Schon seit Ende 1983 förderte der Eschweiler Bergwerksverein im Wurmrevier seine Kohlen ausschließlich auf der Grube „Emil Mayrisch“ in Siersdorf und setzte auf der dortigen Grubenbahn sechs Dampfloks ein.
Alsdorf blieb wegen seiner Kokerei und dem lebhaften Rangierbetrieb auf seinem ausgedehnten Bahnhof bis 1992 eine Pilgerstätte für Dampflokfreunde. Fast immer traf man rund um das Bergwerksgelände Eisenbahnfans, die dort herumlungerten und es auf ihre Weise genossen, wie in dieser beeindruckenden Umgebung die Zeit verdampfte.
Manch einer, der zunächst von den Dampfloks angelockt worden war, ließ sich auch von dem Flair der Bergbaustädte mitreißen. In Alsdorf lagen Wohnen und Arbeiten nämlich noch sehr dicht beieinander. Die Einkaufsstraßen und die Kolonien der Bergleute scharten sich rund um das einstmals von zwei Bergwerken, einer Kokerei und einem Kraftwerk geprägte Gelände des Eschweiler Bergwerksvereins. „Anna“ war das Herz der Stadt. Während in Alsdorf das vom Bergbau geprägte Leben noch pulsierte, sah es ringsherum bisweilen deutlich anders aus. Schon seit den 60er Jahren waren viele Gruben des Wurmreviers nacheinander weggestorben und hatten Brachen hinterlassen, die mit einem seltsamen, morbiden Charme aufwarten konnten. “Hinter dem Kohlenschacht“ eröffneten sich häufig eigene Welten, die scheinbar vom Lauf der Zeit abgekoppelt waren und still vor sich hindämmerten. Die Natur hatte es zwar schwer, diese aufgegebenen Grubengelände wieder in Besitz zu nehmen, aber da sie dort konkurrenzlos war, gewann sie mit Moosen und Flechten, Birken und Brombeeren und einem Heer von Kaninchen Jahr für Jahr doch etwas Terrain zurück.
1987 beschloss die sogenannte „Kohlerunde“ in Bonn das Ende der Kohleförderung auf der Grube „Emil Mayrisch“. Selbstverständlich war es nun ein Gebot der Stunde, neue Arbeitsplätze zu schaffen und Alternativen zur wirtschaftlichen Entwicklung zu schaffen. In dem Bestreben, alle erreichbaren Subventionsquellen anzuzapfen, ging jedoch das Interesse an der Erhaltung der eigenen Wurzeln verloren. Seit den 90er Jahren war man in den Bergbaustädten des Wurmreviers krampfhaft bemüht, rasch seine Bergbauvergangenheit abzustreifen. Nur in Hückelhoven und Ratheim bekam die Steinkohleförderung im Wurmrevier eine kurze Gnadenfrist, bis auch dort am 27. März 1997 die Grube „Sophia-Jacoba“ geschlossen wurde.
Nach der Schließung der Grube „Emil Mayrisch“ drehte sich die Erdkugel weiter. Die von Kumpels und Kohle geprägte Welt und ihre besondere Arbeitskultur ist im Wurmrevier aber bald untergegangen. Die Bewahrung der Bergbautradition blieb der privaten Initiative einer kleinen Zahl von Idealisten überlassen, die nur wenig Unterstützung von öffentlicher Seite erfuhren. Die wenigen von den Bergwerken erhalten gebliebenen Bauten stehen herausgelöst in einer neu gestalteten andersartigen Umgebung und erscheinen beinahe schon als exotische Fremdkörper. Die Grubenbahn-Dampfloks, die Scharen von Eisenbahnfreunden angezogen hatten, sind in alle Winde zerstreut. Der kärgliche Rest der in Alsdorf zurückgebliebenen Eisenbahnfahrzeuge des Eschweiler Bergwerksvereins harrt in teils erbarmungswürdigem Zustand einer ungewissen Zukunft. Letztlich sind es heute nur noch die Halden, die vom emsigen Schaffen der Bergleute künden und etwas von den Dimensionen erahnen lassen, die die Stätten des Steinkohlebergbaus selbst vor zwei Jahrzehnten noch hatten.
Blicken wir also zurück in eine Vergangenheit, die eigentlich noch gar nicht so lange entfernt liegt…..
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Blick auf das vom Bergbau geprägte Alsdorf, das noch in den 80er Jahren das Herz des Aachener Bergbaureviers war (Foto vom 18. August 1985)
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Die bekannte Alsdorfer Kulisse am frühen Morgen des 26. Juli 1980. Kurz vor Sonnenaufgang rangierte 215 011 auf den vom Eschweiler Bergwerksverein und der Deutschen Bundesbahn gemeinsam betriebenen Gleisanlagen einen von vielen täglich abzufahrenden Kohlezügen zusammen.
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Im hellen Schein der Morgensonne wechselte zwar die Stimmung auf dem Alsdorfer Bahnhof. Die vom harten Güterzugeinsatz im Bergbaurevier gezeichnete 215 011 blieb aber grau und schmuddelig (26. Juli 1980).
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Rangierszene mit den Loks Anna 10 (links) und Anna 12 (rechts) im Licht-und-Schatten-Spiel der Morgensonne (26. Juli 1980).
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Vor der von der tiefstehenden Morgensonne angestrahlten Alsdorfer Skyline fügte sich die bullige Anna 12 harmonisch in das Bild (26. Juli 1980).
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Zu den Lasteseln im Aachener Bergbaurevier gehörte auch 215 017, die hier am 26. Juli 1980 mit einem Kohlezug in Richtung Stolberg bei der Ausfahrt aus dem Alsdorfer Güterbahnhof fotografiert wurde.
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Zur gewohnten Kulisse der Alsdorfer Kokerei gehörten auch die elektrischen Drückloks, die neben den Dampfloks der Grube „Anna“ jedoch ein eher unscheinbares Dasein am Rande der Bahnhofsanlagen fristeten. Eine von ihnen wurde am Morgen des 26. Juli 1980 zusammen mit 215 011 fotografiert.
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Die Drückloks gehörten zur Kokerei „Anna“ und wurden dort eingesetzt, um einen Spezialwaggon zu bewegen, in den der glühende Koks beim Ausdrücken der einzelnen Koksbatterien entleert und zum Ablöschen transportiert wurde (Foto vom 16. September 1992).
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Hier wartet eine Drücklok auf das Ablöschen und Abkühlen des Kokses. Anschließend wurde der Spezialwaggon zur Entladung noch über einen Koksbunker geschoben, bevor sich der Vorgang bei der nächsten Koksbatterie wiederholte (Foto vom 27. September 1983).
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Das Ablöschen des Kokses war ein faszinierendes Dampf-Schauspiel, das sich in Alsdorf alle 10 bis 15 Minuten wiederholte (Foto vom 16. September 1992).
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Der Moment des Koksdrückens war seinerzeit ein beliebter Hintergrund für die Fotos der Anna-Dampfloks. Nur zwei Wochen bevor die Koksbatterien für immer erkalteten gelang am 16. September 1992 noch dieses Foto mit der zwischenzeitlich zur „Bergbautraditionslok“ avancierten Anna 8 der Kokerei Anna.
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Unvergessen bleibt für mich auch die „Nachtschicht“ auf der Kokerei Anna, wenn der glühende Koks beim Herausdrücken aus den Koksbatterien die Szenerie in scheinbar romantischen Feuerschein tauchte (Foto vom 08. Juli 1992).
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Mitunter weckte der gleißende Feuerschein des glühenden Kokses auch Assoziationen an die Lavaströme bei einem Vulkanausbruch (Foto vom 08. Juli 1992).
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Der Name „EBV“ prangte einstmals als Leuchtbuchstaben weit über das flache Land im Aachener Bergbaurevier hinweg sichtbar auf den hohen Fördertürmen der Gruben in Alsdorf und Siersdorf. Auch wenn im Inneren des Förderturmes über dem Franzschacht noch Licht war, so ließ der Eschweiler Bergwerksverein in der Nacht vom 09. zum 10. Juli 1992 die Beleuchtung seines Firmennamens ausgeschaltet. Der Name „Eschweiler Bergwerksverein“ hatte seine Strahlkraft verloren, der Steinkohlebergbau wurde hier nur noch „abgewickelt“.
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Wer den Dampfloks der Grube „Anna“ ganz nahe kommen wollte, suchte gerne den Bahnübergang auf der Herzogenrather Straße auf, wo man an der Schranke stehend die Grubenbahn zum Anfassen nahe erleben konnte. Anstatt mit dem Schienenbus vom Personenbahnhof Alsdorf zum Hp. Wilhelmschacht zu fahren konnte man die Herzogenrather Straße auch fußläufig - immer am Rand des „Anna“-Geländes entlang - erreichen. Dieser Spaziergang gab unterwegs reichlich Gelegenheit, die urige Atmosphäre einer Bergbaustadt zu genießen. Noch am 08. Januar 1994 bot die Herzogenrather Straße solche Atmosphäre….
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Am 01. April 1985 belebte Anna 5 diese Bahnübergangsszene an der Herzogenrather Straße in Alsdorf.
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Nahe der Herzogenrather Straße gab es an einem heute aufgelassenen Bahnübergang der Bundesbahnstrecke Stolberg – Herzogenrath auch diesen Blick auf den Eduardschacht und die Grubenbahn des EBV. Als am 01. April 1985 das Foto der rangierenden Anna 8 entstand, schallten die stampfenden Geräusche der kleinen ELNA-Lok lautstark von den Gebäudewänden zurück. Am 21. Oktober 1930 ereignete sich hier das schwerste Bergwerksunglück im Aachener Revier. Eine Gasexplosion, die die umliegenden Gebäude zerstörte und das Fördergerüst zum Einsturz brachte, forderte 270 Menschenleben und über 300 Verletzte.
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EBV-Grubenbahnatmosphäre am Bahnübergang Herzogenrather Straße mit den Loks Anna 5 (links) und Anna 4 (rechts), aufgenommen ebenfalls am 01. April 1985.
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Die Gleisanlagen rund um den Bahnübergang Herzogenrather Straße boten zusätzlich eine willkommene Gelegenheit für „Porträtaufnahmen“ der Anna-Loks. Wieder ist es die gut gepflegte Anna 5, die dort am 01. April 1985 Modell gestanden hatte.
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Unmittelbar am Bahnübergang Herzogenrather Straße befand sich außerdem eine Verladestation für den „Landhandel“, bei der häufig Kohle in Kübelwaggons angeliefert und umgeladen wurde. Am 01. April 1985 fotografierte ich dort Anna 4.
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Folgte man vom Bahnübergang Herzogenrather Straße aus den entlang der Grubenbahn verlaufenden Wegen, so erreichte man nahe der Bergarbeitersiedlung Alsdorf-Busch zunächst eine weitere Verladestelle, wo nach Sorten aufgehaldete Kohle auf LKWs umgeschlagen wurde.
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Wenn man durch das abgelegene Betriebsgelände weiter umherstreifte, befand man sich bald in menschenleeren Randbereichen, die nur noch zum Abstellen von Altmaterial und zum Abkippen von überschüssiger Kohle genutzt wurden (Foto vom 22. Oktober 1988).
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Zwischen Kohlenhalden und Abstellgleisen eröffnete sich auch in Alsdorf schon jene Brachlandschaft, die in mehreren Bergbaustädten des Wurmreviers nach der Schließung der Gruben zurückgeblieben war. Am 22. Oktober 1988 milderte das Licht der goldenen Herbstsonne das unwirtliche Ambiente der rostigen Waggons und der staubigen Kohlengebirge.
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Obwohl die Grube „Carolus Magnus“ als eines der ersten Opfer der Kohlenkrise im Wurmrevier schon 1962 geschlossen wurde und 1967 auch ihre beiden Fördertürme abgerissen wurden, prägte das brachliegende Grubengelände über mehr als 25 Jahre hinweg das Bild der Stadt Übach-Palenberg. Noch am 12. Juli 1988 konnte man dort solche tristen Anblicke einfangen.
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Während ein Teil des Geländes der einstigen Grube „Carolus Magnus“ rasch von einer Maschinenfabrik nachgenutzt wurde, gab es für andere Bereiche keine Zukunft. Am 12. Juli 1988 umgab Öde und Wildnis die letzten Ruinen der Grube „Carolus Magnus“. Der im Hintergrund sichtbare, im Jahre 1912 von der Eschweiler Stahlbaufirma F.A. Neuman errichtete Wasserturm mit seinem 500 m³ fassenden Kugelbehälter, der auf einem sechseckigen, als Raumfachwerk ausgebildeten Stahlgerüst ruht, wurde als Industriedenkmal erhalten.
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Aufgegebene Bergwerksanlagen in verschiedenen Stadien des Verfalls und ein abgesperrtes, der Bergaufsicht unterliegendes Haldengelände gab es auch in Merkstein. Die dortige, nach Adolf von Steffens, dem Aufsichtsratsvorsitzenden des EBV von 1871 bis 1898, benannte Grube „Adolf“ war 1972 unterirdisch mit der Grube „Anna“ in Alsdorf verbunden worden. Im Laufe der folgenden Jahre wurden die Gebäude und Anlagen der Grube „Adolf“ in mehreren Schritten großenteils beseitigt. Bis zum Ende der Kohleförderung auf der Grube „Emil Mayrisch“ wurden die beiden Schächte mit ihren Fördergerüsten aber noch zur Bewetterung erhalten. Am 17. April 1989 strahlten diese letzten Anlagen der Grube „Adolf“ selbst inmitten der verwilderten Brachlandschaft immer noch eine gewisse Würde und Schönheit aus........
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Die ungeplant entstandenen Wasserflächen auf dem Grubengelände inspirierten den Fotografen zu verschiedenen Motiven der sterbenden Grube „Adolf“. Der über das weitläufige, einsame Grubengelände streifende stetige Wind wollte es am 17. April 1989 jedoch nicht recht zulassen, eine Spiegelung zu fotografieren.
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Das Bild der Bergbaustadt Merkstein wurde nicht nur von der geschlossenen Grube „Adolf“ und der von ihr hinterlassenen Halde sowie den zahlreichen Bergarbeitersiedlungen geprägt, sondern auch von weitläufigen Bahnanlagen. Am 30. April 1984 röhrten 212 105 und 212 069 (rot) mit einem Kohlezug aus Siersdorf durch den schon von Rückbaumaßnahmen der Bundesbahn gezeichneten Merksteiner Güterbahnhof, der gelegentlich nach einer anderen, bereits vergangenen Grube auch „Bahnhof Nordstern“ genannt wurde.
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Die Kohlenkrise führte Anfang der 60er Jahre auch in Mariadorf zur Schließung der dortigen Grube. Die in Mariadorf ansässige Hauptwerkstatt des Eschweiler Bergwerksvereins blieb dagegen weiterhin in Betrieb und war u.a. für die Instandhaltung und Ausbesserung der EBV-Loks verantwortlich. Auf dem Weg nach Alsdorf schaute der Eisenbahnfreund deshalb gerne einmal dort vorbei, um Dampfloks zu erspähen. Am 02. August 1983 war solch ein Abstecher mit diesem Foto der zur Reparatur angelieferten EBV-Loks Anna 12 und Anna 7 belohnt worden. Die Lok Anna 12 wechselte im Laufe des Jahres 1983 von der Grube „Anna“ zur Grube „Emil Mayrisch“, wo sie als Lok 6 eingesetzt wurde.
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Aus dem Obergeschoss des Mariadorfer Bahnhofsgebäudes heraus konnte einige Wochen später, am 27. September 1983, die frisch instandgesetzte Lok Anna 7 auf dem Betriebsgelände der EBV-Hauptwerkstatt fotografiert werden.
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Am gleichen Tag war die Lok 12 auf den Gleisanlagen der Grube „Anna“ längst wieder aktiv. In der Abendsonne des 27. September 1983 entstand nahe des Bahnübergangs der Bahnhofstraße mein letztes Foto von ihrem Einsatz in Alsdorf.
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Zum Rangierbetrieb auf dem Gemeinschaftsbahnhof in Alsdorf gehörten nicht nur Lokomotiven, sondern auch viele fleißige Eisenbahner. Deshalb soll hier ein Schnappschuss vom Rangierpersonal nicht fehlen. Man beachte auch den skurrilen zweiachsigen belgischen Kokswaggon mit Speichenrädern.
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Alsdorfer Rangierszene mit Anna 2 (links) und einer Schwesterlok, aufgenommen am Abend des 27. September 1983.
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Mit dem Ende des Steinkohlebergbaus kam auch das Ende des Güterverkehrs auf den Nebenstrecken im Aachener Bergbaurevier. Am 03. November 1988 entstand beim ehemaligen Haltepunkt Hoengen-Nord das Foto von 215 025 mit einem Leerwagenzug zur Grube „Emil Mayrisch“. Die Abendstimmung und die links am Rand auf der grubenbahnartigen Fernsprechleitung sitzende Krähe ließen bereits etwas Endzeitstimmung aufkommen.
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Wir nähern uns dem Ende der virtuellen Rundreise durch das einstige Aachener Bergbaurevier mit seinem verlorengegangenen Flair. Viele Eisenbahnfreunde besuchten damals die Dampfloks des Eschweiler Bergwerksvereins per Bahn und erreichten den Alsdorfer Bahnhof ähnlich dem hier am 30. April 1988 im Bild festgehaltenen 515 565. Heute verkehren auf dieser Strecke wieder Reisezüge, und auch das Motiv ist eigentlich noch „machbar“. Doch wer sich heute an gleicher Stelle postiert und einen der Talent-Triebwagen der Euregiobahn (BR 643.2) ablichtet, wird die Unterschiede zwischen einst und jetzt deutlich spüren…
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Stimmungen wie diese mit dem Fördergerüst des Eduardschachtes und den Kohlehalden des Eschweiler Bergwerksvereins gehören zu den (un-)vergänglichen Erinnerungen (bei Alsdorf-Busch, Foto vom 22. Oktober 1988).
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Verdampft und verweht sind auch die lebendigen Eindrücke vom Betrieb rund um „Anna“. Die Dampfloks des Eschweiler Bergwerksvereins sind in alle Richtungen verstreut, kein Museumsbahnbetrieb wird jemals mehr die Lok Anna 1 halbwegs authentisch an ihrer einstigen Wirkungsstätte präsentieren können (Foto vom 17. August 1985).
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Auch wenn die Mehrheit der Menschen zwischen Wurm und Inde die Epoche des Steinkohlebergbaus hinter sich gelassen hat und vielleicht auch dankbar ist, dass die immensen Beeinträchtigungen durch den Steinkohlebergbau weitgehend ausgestanden sind – für viele Eisenbahnfreunde, die vor mehr als 20 Jahren dabei gewesen sind, wird der Name „Eschweiler Bergwerksverein“ einen angenehmen Klang behalten und Alsdorf irgendwie ein magischer Ort bleiben.
Glück auf
Roland Keller
Auch die Aachener Tageszeitungen würdigen das Ereignis mit ihrem Bericht „Vor 20 Jahren war endgültig Schicht im Schacht"
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www.aachener-nachrichten.de]
edit: einige kleinere Schreibfehler ausgebügelt...
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:12:18:15:50:06.