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Bahnen im Bergischen Land XI: 1984 - die erste City-Bahn im Aggertal






Mit diesem Beitrag werde ich in den nächsten Monaten nach und nach die alten Beiträge zum Thema „Bahnen im Bergischen Land“ aus den Jahren 2004/2005 neu bebildert und erheblich ausgeweitet präsentieren, bzw. komplett neu zusammenstellen. Zusätzlich sind weitere noch nicht gezeigte Beiträge in Vorbereitung. Es lohnt sich auf jeden Fall reinzuschauen!




Über der zwischen dem 01. Juli /01. Oktober 1893 (Marienheide – Gummersbach - Dieringhausen) und dem 01. August 1910 (Overath-Kalk) eröffneten Bahnstrecke durch das Tal der Agger hing in den siebziger und frühen achtziger Jahren das Damoklesschwert der Stillegung, hatte doch der Bau der parallel zur Bahnstrecke verlaufenden Autobahn Olpe - Köln zu einem erheblichen Fahrgastschwund geführt. Allerdings mit der Folge, dass der Verkehr in und um Köln immer dichter und zähflüssiger wurde. Das wiederum veranlasste den Oberbergischen Kreis und die BD Köln, ein Gutachten über die Chancen des Schienenverkehrs im Aggertal zu erstellen. Ins Auge gefasst wurde eine Modernisierung mit Neutrassierungen, um die Fahrzeiten drastisch kürzen zu können, und mit einem gut ausgebauten "Park & Ride"-System. Die zu erwartenden Kosten waren allerdings so hoch, dass man seitens der BD Köln gerne darauf verzichtete und stattdessen Rückbaumassnahmen einleitete. So wurden die Bahnhöfe Ehreshoven und Osberghausen geschlossen und ihrer Kreuzungsmöglichkeiten beraubt. Aufgrund der kurvigen Trassierung waren vor allem östlich von Engelskirchen der Fahrzeitverkürzung enge Grenzen gesetzt. Diese wäre nur durch teilweise Verlegung der Strecke möglich gewesen. So benötigte man 1984 für die 58 Kilometer von Köln Hbf nach Gummersbach 70 Minuten Fahrzeit.

Nun war bis 1984 bei der DB die Erkenntnis gereift, dass man ein kundenorientiertes Angebot auch außerhalb der S-Bahn-Netze in den Ballungsräumen benötigte (daher auch die Farbanlehnung an die S-Bahn-Züge) und erkor nun die damalige KBS 415, Köln – Gummersbach (- Meinerzhagen), als Pilotprojekt, um das Konzept mindestens zwei Jahre im Aggertal zu erproben. Da, wie bereits dargelegt, Fahrzeitverkürzungen nicht so ohne weiteres möglich waren, wollte man diesen Nachteil durch besseren Service, wie z.B. Getränkeautomaten in den Zügen, aufheben. Bereits nach einem Jahr wollte man eine Entscheidung fällen, ob weitere Züge zu City-Bahnen umgebaut werden sollten.

Im AW Hannover-Leinhausen richtete man einen Zug entsprechend her, in dem man vier Silberlinge (1 x ABnrzb, 2 x Bnrzb und 1 x BDnrzf) umbaute. Diese erhielten eine ZWS-Ausrüstung, so dass theoretisch auch ein 1-Mann-Betrieb möglich gewesen wäre. Meines Wissens war aber immer ein Zugbegleiter mit im Zug. Da die umgebauten Wagen ausschließlich E-Heizung besaßen, wurde 218 137 anlässlich einer U 2 im AW Bremen in den neuen Produktfarben reinorange (RAL 2004) und kieselgrau (RAL 7032) lackiert. Die Baureihen 211, 212, 215 und 216 schieden als Zugloks für die Citybahn aus, da sie ausschließlich über eine Dampfheizanlage verfügten. Somit war 218 137 zunächst die einzig planmäßig im Aggertal eingesetzte Lok ihrer Baureihe. Bei Fristarbeiten oder Reparaturen musste eine andere 218, oder aber eine der drei mit E-Heizung ausgerüsteten 215 030 – 032, aushelfen. Weiß da jemand etwas genaueres zu berichten? Kam tatsächlich eine der drei 215 mal im Aggertal zum Einsatz?

Zu den Wagen werde ich zu gegebener Zeit mal einen eigenen Beitrag bringen. Nur so viel vorneweg: Der ABnrzb 772 erhielt eine andere Raumaufteilung, wobei die 1. Klasse von der Wagenmitte ans Handbremsende rutschte. Dadurch enstanden zwei Großräume 1. und zwei Großräume 2. Klasse. In der Mitte wurden zwei Getränkeautomaten für einmal Kaltgetränke und einmal Heißgetränke installiert. Bei allen Wagen gelangten die aus der Reisebusproduktion weiter entwickelten Sitze teils in Reihen-, teils in Vis-a-vis-Anordnung zum Einbau. Beim Steuerwagen wurde der Gepäckraum zum Mehrzweckraum umfunktioniert. An den Wänden gelangten Klappsitze zum Einbau, um in Hauptlastzeiten zusätzliche Plätze anbieten zu können. Hinzu kamen zwei Gestelle für den Fahrradtransport. Mittels zusätzlicher Türöffner konnte die Falttür von außen geöffnet werden. Diese ganze Aktion lief in der Planungsphase relativ lautlos ab, so dass die Inbetriebnahme recht kurzfristig erfolgte. Im Frühsommer 1984 gab es erste Hinweise auf ein neues Nahverkehrskonzept, im Spätsommer zunächst eine Vorführfahrt und mit Beginn des Winterfahrplans 1984/85 ging der Zug in den Versuchsbetrieb auf der KBS 415.


Natürlich musste dieser „besondere“ Zug umgehend abgelichtet werden. Also wurde für den nächstmöglichen Termin, das war in diesem Falle der 02. November 1984, eine Fahrt ins Aggertal geplant. Mein Freund Peter Kristandt wohnte seinerzeit in Wuppertal-Oberbarmen, und so ging es für mich zunächst mit dem Zug bis Wuppertal-Elberfeld. wo ich im Laufe des Vormittags eintraf. Da Peter erst noch eine Vorlesung hatte, kamen wir erst gegen Mittag aus Wuppertal fort. Über Hämmern, wo wir noch eine rote 212 mit dem N 6064 nach Remscheid-Lennep fotografierten, und Wipperfürth erreichten wir Engelskirchen, wo 218 137 mit dem City-Bahnzug als N 6419 nach Gummersbach vorgesehen war (das damals hier gezeigte Bild der 212 280 bei Hämmern ist in eine andere Folge ausgewandert).


Bild 01: Und tatsächlich kam der Zug uns - Steuerwagen voraus - bei Engelskirchen vor die Linse:

https://abload.de/img/bdnrzf784295engelskir7nk8p.jpg


Bild 02: Der Nachschuss auf die 218 137:

https://abload.de/img/218137engelskirchen11kojfj.jpg


Bild 03:

https://abload.de/img/218137engelskircheniic1kht.jpg


Bild 04: Inzwischen trugen die Wagen die Aufschrift
„City-Bahn“, wobei anläßlich der Präsentation
noch dieses Logo die Wagen zierte (Foto: DB):


https://abload.de/img/citybahnsymbolcb8gk46.jpg


Bild 05: In Ründeroth kam der N 6428 mit 212 070 in den Bahnhof eingefahren:

https://abload.de/img/212070ruenderothbf11-yqkdb.jpg


Bild 06:

https://abload.de/img/212070ruenderothbfii1i4jlo.jpg


Bild 07:

https://abload.de/img/212070ruenderothbfiiiatjjs.jpg


Bild 08: Entlang eines Staubeckens bei Osberghausen schiebt 215 128 den N 6421 nach Gummersbach. Bei den aus herkömmlichen Wagenmaterial ge-
bildeten Zügen, trug der Steuerwagen einen grünen Aufkleber mit der Aufschrift „Der Aggertaler“, welcher zwischen dem Buschwerk zu erkennen ist:


https://abload.de/img/215128osberghausen11-14j5a.jpg


Bild 09:

https://abload.de/img/215128osberghausenii1zhjap.jpg


Bild 10: 218 137 kommt an derselben Stelle kurz darauf mit dem N 6434 zurück:

https://abload.de/img/218137osberghausen11-5jkfd.jpg


Bild 11:

https://abload.de/img/218137osberghausenii1beklh.jpg


Bild 12: Mit dem N 6430 ist 215 126 bei Engelskirchen nach Köln unterwegs:

https://abload.de/img/215126engelskirchen11f3jgf.jpg


Bild 13: 215 128 zieht den N 6438 bei Loope an einem Wehr der Agger vorbei:

https://abload.de/img/215128loope11-84.1200aqk20.jpg


Inzwischen hatte sich die Sonne bereits verdächtig dem Horizont genähert, so dass wir uns nur noch auf einige Aufnahmen am und im Bahnhof Overath beschränkten.


Bild 14: Kurz darauf verlässt die Lok mit dem Zug den dortigen Bahnhof. Interessant mit Sicherheit auch die Stopfmaschine, der Bus und die abgestellten Autos:

https://abload.de/img/215128overathbf11-84.04kwz.jpg


Bild 15: Der Fussballfan verbindet mit dem Namen Overath noch etwas ganz anderes. Aber in gleichnamigen Bahnhof
steht nun die 218 137 mit dem N 6440 im letzten Licht der herbstlichen Abendsonne abfahrbereit,...(Foto P. Kristandt)


https://abload.de/img/218137overathbfiv11-8fwj6w.jpg


Bild 16:

https://abload.de/img/218137overathbf11-84.6bjrh.jpg


Bild 17:

https://abload.de/img/218137overathbfii11-8u2kee.jpg


Bild 18: ...bevor sie mit dem Zug nach Köln den Bahnhof verlässt:

https://abload.de/img/218137overathbfiii11-dtjf0.jpg


Bild 19:

https://abload.de/img/bdnrzf784295overathbfxqjli.jpg




So endete dieser schöne Herbsttag. Zunächst fuhren wir zurück nach Wuppertal, von wo aus ich dann mit dem Zug weiter nach Lengerich (Westf.) fuhr, wo Vater mich mit dem Auto vom Bahnhof abholte und wir die restlichen 14,5 Kilometer nach Bad Iburg-Glane in Angriff nahmen.

218 137 mit ihrem Zug war der Beginn eines Erfolgskonzeptes. Zwar wurde nur noch die Strecke Hamburg=Neugraben – Stade als „City-Bahn“ in Betrieb genommen, aber das Konzept lebte als StädteExpress bzw. RegionalSchnellBahn und später als Regionalbahn bzw. Regionalexpress weiter. Mehr aus dem Aggertal der achtziger Jahre in nächster Zeit.



Bis neulich – natürlich im HiFo

Rolf Köstner


Ach ja, hat irgend jemand den grünen Aufkleber "Der Aggertaler" fotografiert? Bitte PN an mich. Danke!


Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!




9-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:09:20:15:12:03.

Re: 1984 - die erste City-Bahn im Aggertal (m19B)

geschrieben von: ohneEisen

Datum: 30.11.12 23:24

Hallo,

gefällt mir sehr gut, diese Erinnerung an die Citybahn. Selber habe ich zu der Zeit überhaupt keine Züge fotografiert, bin aber manchmal mit einer Freundin, die nach Overath fahren musste, auch deswegen mit zum Hbf gegangen, weil es dort statt der 215 eine brüllende 218 zu bewundern gab.

Gruß aus Köln
Heiner
Meine Fundgrubenliste, meine Filmchen http://abload.de/img/ohneeisenyoutubeymozb.gif und die paar Beiträge in DSO]
Hallo,

Die Bilder Gefallen mir sehr gut,bin gespannt wenn weitere bilder kommen!
Ich hoffe es kommen auch bilder von Marienheide!

Gruß Florian.
Hallo Rolf,

wie immer ein klasse Beitrag von Dir!
Oder wie ich dabei immer denke: Ein echter Köstner! :-)

Nach der Einführung in Stade wurde das Konzept im September 1987 auch im Sarland vorgestellt.
Dafür wurde extra aus Stade ein kompletter Zug mit Lok geholt, der den Pendelverkehr zur Saarmesse durchführte (ja, das gab's damals noch...)
Dabei wurde im Zug und am Stand der DB in den Messehallen kräftig dafür geworben.
Einige Zeit später wurde im Saarland dann auch die Citybahn eingeführt, mit den beliebten "Kaffeeküch"-Wagen.
Die hatten u. A. auch heiße Würstchen zu bieten.


http://www.klawitter.info/bahn/saardamm/picture-0194.jpg

http://www.klawitter.info/bahn/saardamm/picture-0197.jpg

http://www.klawitter.info/bahn/saardamm/picture-0198.jpg


Viele Grüße

Jörg

http://www.klawitter.info/bahn/Bahnseiten-Logo-1.jpg




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:12:01:07:20:48.

Re: 1984 - die erste City-Bahn im Aggertal (m19B)

geschrieben von: Tw 1904

Datum: 01.12.12 07:36

Hallo Rolf,

danke für diesen ausführlichen Bildbericht; gewürzt mit Fotos der 218 137 in dieser außerordentlich gelungenen Farbgebung !

Gruß, Michael

Beste Grüße, Michael :-) https://abload.de/img/mk201402sr40g127satt1guj69.jpg ... und immer schön die Kurbel fest im Griff !

1984 - Wundervolle Farben!

geschrieben von: europalok

Datum: 01.12.12 08:24

Hallo,
dieser Beitrag setzt auch gleich wieder dem Ganzen die Krone auf. Wie herrlich bunt die Deutsche Bundesbahn und die 80er waren.

Danke für das einstellen.
Schöne Grüße
Marco


Internette Grüße
Marco

Re: 1984 - die erste City-Bahn im Aggertal (m19B)

geschrieben von: frankinhh

Datum: 01.12.12 08:50

Danke Rolf!
Sehr schöne Bilder, so fängt das Wochenende gut an.
Gruß aus Hamburg,
Frank

Re: wie immer....großes Kino

geschrieben von: el-praesidente

Datum: 01.12.12 10:04

Aber in diesem Fall ganz speziell, weil ich die Eisenbahn im Aggertal noch genauso aus meiner Jugend kenne, da ich lange Jahre dort in den Ferien bei meiner Tante immer wieder zu Besuch war.

Lieber Herr Köstner, evtl. haben Sie auch noch Aufnahmen aus dem Bereich Gummersbach/Dieringhausen?


Gruß aus Alfeld

Lars

http://up.picr.de/12273142wx.jpg http://up.picr.de/12273117pi.gif

Re: 1984 - die erste City-Bahn im Aggertal (m19B)

geschrieben von: eifelindianer

Datum: 01.12.12 12:05

Ich erinnere ich mich wie folgt:

215 E:
Die drei 215 E waren in Krefeld beheimatet fuhren aber überwiegend in Aachen West, weil deren Heizdiesel nicht so zuverlässig waren. Ab und an gelangte eine 215 E "Heidi" auch mal in den Personenzugbetrieb, jedoch nur rund um Krefeld (Düsseldorf - Kleve bzw. Krefeld - Kleve). Bei Ausfall der Heizung konnte dort die entsprechende 215 E dann, ohne größere Verspätung zu verursachen, ausgetauscht werden. Bei den Zügen Köln - Kleve wurde in Krefeld eh regelmäßig umgespannt. Dann fiel der Austausch einer Lok, mit defekter Heizung, eh nicht ins Gewicht.

City Bahn:
Auf der Agger kamen regelmäßig nur Hagener 218 zum Einsatz. Fristen und Reparaturen an der 218 erledigte die Werkstatt in Köln. Da die 215 E aber Probleme mit dem Heizdiesel hatte hätte der Austausch einer 215 E bedeutet, das man in Köln Bbf planmäßig eine 218 oder 215 E in Reserve hätte vorhalten müssen (was auch die Schulung der Werkstattpersonale im Heizdiesel bedeutet hätte). Doch die 218-er benötigte man unbedingt in Hagen (bzw. Krefeld) für dortige Leistungen. Übrigens hatten die Züge immer einen Zugführer dabei. In der Regel bestanden eine City-Bahn Ganitur aus vier Wagen. Ein Zug bestand aber aus fünf Wagen. Der fünfte Wagen war das Cafe, es wurde jeden Morgen in Gummersbach mit Frischwasser versorgt und startete morgens von Köln aus. Gelegentlich waren auch mal Deiner-Wagen mit im Verband. Später wurden dann die Wagen in City Bahn Lackierung auf der S 12 im Vorlauf eingesetzt. Die S 12 lief damals im Vorlaufbetrieb noch Köln-Au bzw Köln-Siegen. Daraufhin bekam die City Bahn dann mintgrün/ weiß lackierte Wagen.

215:
Ich erlebte nur sehr wenige 215-er zur Zeit eines Streiks 1990 auf der Agger, das hatte in dieser Zeit aber mit den dringend nötigen Werkstattuntersuchungen der 218 zu tun, die wegen des Streikes in Hagen gemacht werden mussten. Danach verschwand die 215 wieder aus dem Pz-Verkehr. Um welche 215 es sich dabei handelte habe ich vergessen.

218 90...:
Übrigens eine 218 90... (908)??? war auch mal kurzzeitig in Köln Bbf. Warum weiß ich nicht mehr. Diese fiel durch ihre, bei uns untypischen, geschlossenen Drehgestelle einem sofort ins Auge.

Ich hoffe ein wenig geholfen zu haben.

MfG
de eifelindianer

Nachtrag:
Als Besonderheit hatte man im City Bahn Cafe einen komplette City Bahn Zug im Modell H0, natürlich entsprechend lackiert, in der Vitrine stehen.
In Köln Hansaring musste man den Zug später öfters mal räumen, da der eine oder andere Fahrgast es anfangs lästig fand das gemütliche City Bahn Cafe bereits dort zu verlassen. Gut gelaunt und mit einem Getränk versorgt fuhren diese dann mit in die Wendeanlage. Denn wo man gut und gemütlich sitzt, da trinkt es sich eben auch gut. Besonders in der kälteren Jahreszeit. Ebenso startete morgens der erste Zug von Köln aus (der eigentlich bis Overath eine Doppelzug war - (also eine Lok, fünf Wagen, dann wieder eine Lok und noch mal vier Wagen)) ins Bergische. Er wurde gerne als Dienstzug von Bahn und Postpersonal angesehen. In Overath wurde der hintere Teil dann vom Lokführer des zweiten Zuges abgehangen, dieser Zug fuhr von da aus zurück nach Köln. Die vordere Lok mit ihren fünf Wagen fuhr dann weiter bis Gummersbach. In Dieringhausen stieg dann das Cafepersonal zu (manchmal auch das Zugpersonal, wenn es in der Ecke wohnte), man fragte nach ob die Heizung eingeschaltet werden könne und anschließend wurde auch drum gebeten ob man Höhe Stellwerk "Gf" in Gummersbach zum Wasser nehmen anhalten könne. Ich kenne auch Lokführer, die das abgelehnt haben so lange es im Dienstplan nicht offiziell vorgesehen war. Dies hat dann auch schon mal öfters zu Diskussionen geführt.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:12:01:19:16:15.
Großartiger Bericht...wieder mal...Rolf.
Neben der Citybahn hat es mir auch besonders die frisch gelackte 215 128 angetan...klasse Bilder. :)



Wunderbar!

geschrieben von: Bernd Mühlstraßer

Datum: 01.12.12 16:55

Hallo Rolf,

tolle Fotos einer sehr gelungenen Idee.

Aber auch neben der City-Bahn sind wirklich sehr stimmungsvolle Fotos dabei. Nett, der rote Fiesta - genau so einen hatte meine erste Freundin. So was bleibt haften!

Schön, dass die City-Bahn-Lackierung in diesem Jahr wieder auferstanden ist! Auch heute noch ein Hingucker!

Beste Grüße
Bernd

Bernd Mühlstraßer

Ein paar VIDEOS der BAUREIHE E69 - z.B.hier:
[www.youtube.com]

oder wie wär´s mit der E69-Facebook-Seite unter dem Suchbegriff: Die Baureihe E69

... schönen Dank und ein paar Sprenkerl am Rande

geschrieben von: TBOAR (bt)

Datum: 01.12.12 17:33

erst mal die Geschichte aus dem Zeitungsrückblick:

[www.rundschau-online.de]

Dann Arnold Göntgen, Dürener und m.W. seinerzeit Vizechef des Bahnhofs Köln-Deutz, setzte die CityBahn mit Unterstützung auch des Präsidenten der BD Köln auf die (Agger-)Schiene.

Politische Unterstützung bekam das ganze Projekt vom seinerzeitigen Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Horst Waffenschmidt aus Waldbröl.
Da wir uns seinerzeit um die Erhaltung und Modernisierung der Rurtalbahn mühten, waren die Unterstützung und die Erfolge dort natürlich unsere Argumente, die Dürener Bundestagspolitiker anzutreiben.
Schließlich kamen zwei Staatsekretäre aus Düren, der Wolfgang Vogt von der CDU und Irmgard (damals noch Adam-)Schwaetzer von der FDP.
Und die mussten sich immer vorhalten lassen, faul zu sein ...

Und dann ist da noch Waffenschmidts Sohn gleichen Nachnamens, Christian zu nennen. Der war nachher Bürgermeister in Waldbröl und wurde im Zusammenhang mit den Querelen um die Wiehtalbahn bekannt, als er die Bahnstrecke kaufte, ohne Geld dafür zu haben. Bevor das Diszi kam, sagt man, verpisste er sich dann in Richtung der evangelikalen Hilfsorganisation "World Vision Deutschland".
Dort macht er heute das, was ihm in Waldbröl schwer fiel. Verantwortungsvoll mit anderer Leute Geld umgehen ...

Ach ja, und wo in Overath auf den alten Bildern die Fc-Wagen den Bahnhof betonen, tobt heute ein anderer Kampf:

[www.rundschau-online.de]

[www.rundschau-online.de]

Re: 1984 - die erste City-Bahn im Aggertal (m19B)

geschrieben von: Uwe Busch

Datum: 01.12.12 20:24

Sehr schöne Bilder.
Die City-Bahn kam zwischen 1984 und 1986 aus Richtung Köln auch bis nach Meinerzhagen.
An unserem Gymnasium in Meinerzhagen gab es unter Leitung eines Lehrers Mitte der 1980er Jahre eine Modellbahn-AG. Auf dieser Anlage hatten wir einige "Billigfahrzeuge" von Lima (218 und Silberlinge), von deren Farbgebung man Augenkrebs bekam. Also die geeignete Grundlage - zur Überraschung von Besuchern und des nicht eingeweihten Lehrers - auf die Schnelle mal einen City-Bahn-Zug in Spur HO zu basteln, da von den namhaften Modellbahnherstellern noch niemand einen City-Bahn-Zug herausgebracht hatte, das kam erst später.
So sah das dann aus (Scans vom Papierbild):

http://www.abload.de/img/871301i4p8q.jpg
http://www.abload.de/img/8713063orv8.jpg
http://www.abload.de/img/87130830q2r.jpg

Grüße aus dem Volmetal
Uwe
http://abload.de/img/bahnhofschildmeinerzhy3qro.jpg




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:12:01:20:48:20.

Re: 1984 - die erste City-Bahn im Aggertal (m19B)

geschrieben von: RailServ

Datum: 01.12.12 20:40

Hallo Rolf,

auch bei diesem Deinem Beitrag lohnte es sich wieder - wie Du ja selbst schon zutreffend geschrieben hast - reinzuschauen.

Klasse Aufnahmen, für mich persönlich einzigartig, da ich die CityBahn-218er nie selbst im Einsatz gesehen habe, sondern erst in diesem Jahr ein Exemplar im DB Museum in Koblenz-Lützel.

Auch dieses Kapitel CityBahn ist schon wieder Eisenbahn-Geschichte geworden. Man glaubt es kaum.

Informationen zum Schienenpersonenfernverkehr (Fahrpläne, Historische Daten, Produkte, Zuggattungen):
[www.simplexmobility.de]
Das männliche Sammler-Gen; Ihr Zugbegleiter (IZB):
[www.fernbahn.de] | [www.nordreport.de] | [www.zug-archiv.de]

Re: 1984 - die erste City-Bahn im Aggertal (m19B)

geschrieben von: Dave

Datum: 07.01.13 20:07

Eine Schande, dass da jetzt diese Talentzüge rumtuckern seit 13 Jahren... langweilig! Naja, zwischen Dieringhausen und Olpe wäre ich selbst über die ollen Talente noch froh, aber trotzdem. Danke für die tollen Fotos.

Re: 1984 - die erste City-Bahn im Aggertal (m19B)

geschrieben von: 215 122-3

Datum: 02.10.22 16:32

eifelindianer schrieb:
Ich erinnere ich mich wie folgt:

215 E:
Die drei 215 E waren in Krefeld beheimatet fuhren aber überwiegend in Aachen West, weil deren Heizdiesel nicht so zuverlässig waren. Ab und an gelangte eine 215 E "Heidi" auch mal in den Personenzugbetrieb, jedoch nur rund um Krefeld (Düsseldorf - Kleve bzw. Krefeld - Kleve). Bei Ausfall der Heizung konnte dort die entsprechende 215 E dann, ohne größere Verspätung zu verursachen, ausgetauscht werden. Bei den Zügen Köln - Kleve wurde in Krefeld eh regelmäßig umgespannt. Dann fiel der Austausch einer Lok, mit defekter Heizung, eh nicht ins Gewicht.

City Bahn:
Auf der Agger kamen regelmäßig nur Hagener 218 zum Einsatz. Fristen und Reparaturen an der 218 erledigte die Werkstatt in Köln. Da die 215 E aber Probleme mit dem Heizdiesel hatte hätte der Austausch einer 215 E bedeutet, das man in Köln Bbf planmäßig eine 218 oder 215 E in Reserve hätte vorhalten müssen (was auch die Schulung der Werkstattpersonale im Heizdiesel bedeutet hätte). Doch die 218-er benötigte man unbedingt in Hagen (bzw. Krefeld) für dortige Leistungen. Übrigens hatten die Züge immer einen Zugführer dabei. In der Regel bestanden eine City-Bahn Ganitur aus vier Wagen. Ein Zug bestand aber aus fünf Wagen. Der fünfte Wagen war das Cafe, es wurde jeden Morgen in Gummersbach mit Frischwasser versorgt und startete morgens von Köln aus. Gelegentlich waren auch mal Deiner-Wagen mit im Verband. Später wurden dann die Wagen in City Bahn Lackierung auf der S 12 im Vorlauf eingesetzt. Die S 12 lief damals im Vorlaufbetrieb noch Köln-Au bzw Köln-Siegen. Daraufhin bekam die City Bahn dann mintgrün/ weiß lackierte Wagen.

215:
Ich erlebte nur sehr wenige 215-er zur Zeit eines Streiks 1990 auf der Agger, das hatte in dieser Zeit aber mit den dringend nötigen Werkstattuntersuchungen der 218 zu tun, die wegen des Streikes in Hagen gemacht werden mussten. Danach verschwand die 215 wieder aus dem Pz-Verkehr. Um welche 215 es sich dabei handelte habe ich vergessen.

Hallo.

Mit der Umstellung auf City Bahn wurden die 215 zwar auf die Voreifelbahn versetzt, morgens fuhr aber der erste Zug von Euskirchen nicht ins Bw Köln-Deutzerfeld, sondern bis Rösrath.
Ob 215 überhaupt auf der Strecke Köln - Gummersbach im Güterzugdienst eingesetzt wurden, ist mir nicht bekannt.