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 04 - Historisches Forum 

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Zunächst wie gewohnt der Link zum 1. Teil dieser kleinen Reihe über die RStE:

Am Fuße der Bückeberge - Die Rinteln-Stadthagener Eisenbahn 1980 - 1986 (m27B)


Nachdem wir am 06. August 1986 erfahren hatten, dass drei Tage später beide Loks benötigt würden, machten wir uns am 09. August 1986 erneut auf den Weg zur RStE.

Im Jahre 1898 erteilte das Königreich Preußen und 1899 das Fürstentum Schaumburg-Lippe der Rinteln-Stadthagener Eisenbahn-Gesellschaft die Konzession zum Bau einer 20,4 Kilometer langen normalspurigen Bahnstrecke von Rinteln über Obernkirchen nach Stadthagen, die dann bereits im Jahre 1900 eröffnet werden konnte. Den Bau führte die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft durch, die dann auch als Betriebsführerin fungierte. Seit 1945 lag die Betriebsführung bei der Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft (DEG).

In den sechziger Jahren vollzog die RStE einen Strukturwandel, indem sie die letzten ihrer insgesamt 21 Dampflokomotiven verkauften oder verschrotteten. Statt dessen setzte man auf Diesellokomotiven, in erster Linie D-Kuppler von MaK.

Zu Beginn der achtziger Jahre waren drei Maschinen vorhanden. Die V 81, die V 101 und die V 122.

Die V 81 (MaK, 800092/1958, 800 D, D-dh) war im Februar 1958 an die Kleinbahn-AG Kiel – Bad Segeberg ausgeliefert worden und in der Folge an etliche andere DEG-Bahnen und auch deren Anschließer vermietet worden, bevor sie im Februar 1978 an die Rinteln-Stadthagener Eisenbahn weitergereicht wurde. Hier war sie zwischen dem 29. April und dem 20. November 1971 schon mal als Leihlok im Einsatz gewesen. In 1980 war sie für einige Monate an die Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) vermietet, im November 1980 aber schon wieder bei der RStE im Einsatz. Im Jahre 1985 wurde sie an den Lokhandel Vorholt & Schega in Haltern veräußert, von wo aus sie nach Italien gelangte. Bilder der Lok finden sich im ersten Teil dieser Reihe.


Die V 101 (MaK, 1000009/1958, 1000 D, D-dh) kam im Jahre 1958 direkt zur RStE. Im Jahre 1990 wurde sie an den Westdeutschen Bahn- und Baubedarf Horst Scholtz GmbH in Hattingen (Ruhr) verkauft, von wo aus sie in die Schweiz gelangte.

Dritte im Bunde war die V 122 (MaK, 1000057/1961, 1200 D, D-dh), die 1961 an die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn (BSE) geliefert worden war. Im Jahre 1971 gelangte die Lok zur RStE, wo sie bis 1995 zu Hause war, bevor sie an den Mutterkonzern, die Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft (DEG) weitergereicht wurde. Beide Loks sind Hauptdarsteller im heutigen Beitrag über die RStE.

Hinzu kamen hin und wieder Leihloks von anderen DEG-Bahnen und fallweise auch das ein oder andere Museumsfahrzeug der Dampfeisenbahn Weserbergland (DEW), welche die Gleise der RStE für ihre Fahrten nutzte.


Als wir am Morgen des 09. August 1986 in Obernkirchen eintrafen, fuhr die RStE V 101 gerade hinauf zur Glasfabrik Heye:
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Oberhalb des Bahnhofs Obernkirchen befindet sich eine Doppelspitzkehre, über die der Betrieb zur am Berg gelegenen Glasfabrik erfolgte:

Bahnhof Obernkirchen

Spitzkehren


Die Lok kommt mit einigen Leerwagen von der Glasfabrik zurück, wobei sie die Wagen bergab schiebt:
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Jetzt zieht sie die Wagen durch den ebenen mittleren Abschnitt der Spitzkehre:
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Im Bf Obernkirchen angekommen schiebt sie die Wagen in die Abstellgruppe. Inzwischen war auch die RStE V 122 mit der morgendlichen Übergabe aus Stadthagen eingetroffen:
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Noch sind weitere Rangierarbeiten im Bf Obernkirchen durchzuführen:
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Hier befindet sich die RStE V 101 bereits auf der nächsten Fahrt zur Glasfabrik:
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Im Mittelteil der Spitzkehre befinden sich einige Ausweich- und Abstellgleise, weil die Züge hier teilweise getrennt werden müssen, da hoch zur Glasfabrik nur wenige Wagen mitgenommen werden können:
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Mit lediglich zwei gedeckten Güterwagen geht es ninauf zur Glasfabrik:
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Anschließend sind zwei offene Wagen an der Reihe. Bei jeder Fahrt muß auf den ersten Metern kräftig Anlauf genommen werden:
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Zurück im Mittelteil der Spitzkehre wird erst einmal wieder rangiert,...:
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...bevor es erneut „auf den Berg“ geht:
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Derweil ist die RStE V 122 mit sechs Staubbehälterwagen mit Quarzsand zur Glasherstellung in der Spitzkehre eingetroffen:
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Immerhin schafft die RStE V 122 jeweils drei Wagen auf einmal hoch zur Glasfabrik:
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Inzwischen ist die RStE V 101 im Bf Obernkirchen fleißig dabei, den Zug für die RStE V 122 hinab nach Stadthagen bereitzustellen:
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Die RStE V 122 ist von der Glasfabrik gekommen und setzt sich jetzt am nördlichen Bahnhofsende vor den bereit gestellten Zug:
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Bei Sülbeck wird in Kürze die B 65, Osnabrück – Vechelde, gekreuzt:
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Durchfahrt durch den Bf Nienstädt. Von hier sind es nur noch wenige Meter bis Stadthagen:
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Zu diesem Zeitpunkt hatte die RStE bereits die V 125, die ehemalige DB 211 273, erworben, die sie zunächst bei der TWE „geparkt“ hatte. Hier fuhr die Lok bis zum Jahresende nahezu im DB-Zustand, bevor sie im Laufe des Jahres 1987 in der DEG-Hauptwerkstätte in Lengerich (Westf.) aufgearbeitet wurde. Am 08. Dezember 1987 hatte die Lok dort ihre Abnahmefahrt, bevor sie wenige Tage vor Weihnachten 1987 ihren ersten Einsatz bei der RStE hatte. Davon dann mehr zu einem späteren Zeitpunkt.

Im Herbst 1986 kam es bei der RStE durch starkes Frachtaufkommen zu einem Engpass beim rollenden Material. Da der Steinbruch in Steinbergen Schotter für die DB-Neubaustrecke Hannover – Würzburg lieferte, waren teilweise drei Loks am Tag unterwegs. Daher mietet die RStE die V 132 der TWE an.

Hannes Pohlmann jr. Fotografierte die Lok am 30. Oktober 1986 bei Rangierarbeiten im Bf Obernkirchen:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/6335383032333364.jpg

Er war es auch, der die DEW V 11 (Deutz 23081/1939, A6M 220 R, B-dm) im Rahmen einer Streckenbereisungsfahrt bei Krainhagen aufnahm:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/6161383865333730.jpg

Hier endet fürs erste unser Besuch bei der RStE. Ich werde versuchen, diese Reihe baldmöglichst fortzusetzen



Bis neulich - natürlich im HiFo

Rolf Köstner


Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:11:16:17:54:12.

Re: Am Fuße der Bückeberge - Die Rinteln-Stadthagener Eisenbahn 1986 (Teil 2 - m36B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.11.12 18:19

Wieder ein schöner und hochqualitativer Beitrag! Danke!

Unglaublich, was damals los war auf dieser Strecke!

Wird denn die Glasfabrik inzwischen wieder bedient oder liegen die Gleise gar nicht mehr?
Laut Google Maps liegen die Gleise noch und sehen auch noch passabel aus. Bahnfahrzeug sind dort aber nicht zu erkennen, nur LKWs (wie üblich also).

Der Pessimist sieht das Dunkle im Tunnel,
der Optimist sieht das Licht am Ende des Tunnels,
der Realist sieht den Zug kommen und
der Lokführer sieht 3 @#$%& im Gleis stehen.
Hallo Rolf,

danke für den schönen Bilderbogen, dein erster Teil war auch super. Hoffentlich bald mehr. Vieleicht weißt du, dass wir vom MEC Stadthagen die Strecke in H0 nachbauen um die Industriekultur Schaumburg-Lippes im Jahre 1959 darzustellen. Bis alles fertig ist wird noch viel Wasser die Weser runtergehen. [www.mec-stadthagen.de] und dann Projekt RStE.

Schönen Abend wünscht

Martin

[url]http://www.mec-stadthagen.de

'

geschrieben von: europalok

Datum: 17.11.12 12:02

.

Internette Grüße
Marco




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:06:25:19:36:51.
Hallo Rolf.

Wieder ein toller Beitrag !

Danke dafür.

Gruß Jürgen
Moin Rolf,

jedesmal, wenn ich in Obernkirchen bin (seit 2009, als meine Eltern dorthin zogen, so drei- oder viermal im Jahr), krauche ich auf dem Bahngelände herum oder marschiere die Übergabegleise zur Glasfabrik (heute nicht mehr Heye, sondern Ardagh - obwohl ansässige Obernkirchener immer noch von "Heye" reden) entlang. Und dabei träume ich, es wäre so, wie auf Deinen Bildern...

Schön, so etwas auch einmal "in echt" zu sehen!

Bahner und ihre Kleidung

geschrieben von: Enno

Datum: 20.11.12 23:56

Danke Rolf für den klasse Beitrag über die Bahn meiner Jugend. Die Auswahl an zeitgenössischer Freizeitkleidung bei den Eisenbahnern ist beeindruckend.
Aber ratet mal, welcher Eisenbahner nur aushilfsweise dort gearbeitet hat?

http://www.abload.de/img/_dsc4941.2403pp3g.jpg
Hallo Rolf,

das ist mal wieder ein toller Beitrag von dir. Es ist natürlich besonders schön die NS-Wagen in der Fremde zurückzusehen!
Nur eine kleine Berichtigung dabei: die NS-Staubgutwagen waren beladen mit Soda von Akzo Zout Chemie in Delfzijl ("SODA" auf roter Fläche, DEPOT (Heimatbahnhof) DELFZIJL).

Ciao, Roeland

*****