Zuerst noch eine kurze Anmerkung
zum ersten Teil: Ich habe mich sehr über die zusätzlichen Informationen und Korrekturvorschläge gefreut, die auch für mich einiges Neues gebracht haben. Dank der Erläuterungen von Frank58 habe ich auch begriffen, was die runden rot/gelben Schilder an den Lok-Ecken bedeuten (der Begriff Stangerllutscher ist für "Außer-Bayrische" aber auch nicht zu verstehen ;-) , gell, Wolfgang). Ich werde die Anregungen bei der Übernahme des Beitrags auf meine Seite berücksichtigen, im HiFo aber nicht mehr ändern, damit die folgenden Einträge verständlich bleiben. Doch nun weiter mit meinem Reisebericht.
Bei recht durchwachsenem Wetter hatte ich mich am Nachmittag des 20.08.67 auf dem Hauptbahnhof der schwedischen Hauptstadt – Stockholm Centralstation – herumgetrieben und war dabei nicht davor zurückgeschreckt, mich zum Fotografieren sogar in das (nördliche) Gleisvorfeld zu begeben. Nach einiger Zeit wurde es aber auch im Bahnhof selbst wieder interessant.
Denn schon wieder tauchte eine (für mich) neue Baureihe auf, die mich als Sechsachser per se in den Bann zog.
Bild 15:
Ma 877 macht auf mich eher den Eindruck einer schweren Güterzug-Maschine, aber hier war sie mit einem langen Reisezug eingetroffen.
Bild 16:
Im südlichen Bahnhofsvorfeld, jetzt aber ganz legal vom Rand des Bahngeländes, wird
Ma 877 ein weiteres mal beim Umsetzen auf den Film gebannt.
Bild 17:
Südlich der Centralstation überquert die Bahn den Riddarfjord und tangiert dabei auch die darin gelegene Insel Riddarholmen mit Altstadt und Königspalast. Beim Austesten der dortigen Fotomöglichkeiten kam vom Hauptbahnhof her dieses urige Gespann angebrummt: Eine Lok der Baureihe
Hg schleppt eine kalte
Dk und ein Sammelsurium aus Reisezug- und Güterwagen.
Bild 18:
Weit kann die Fuhre nicht gegangen sein, denn schon nach kurzer Zeit kam die
Hg als Lz wieder zurück. Auch ich hatte mich inzwischen zur Centralstation zurück begeben und diese Aufnahme entstand schon wieder in der südlichen Bahnhofseinfahrt.
Bild 19:
Das nördliche Bahnhofsvorfeld erschien mir aber interessanter und so wanderte ich erneut dorthin. Hier konnte ich endlich auch DEN schwedischen Ellok-Klassiker schlechthin ablichten:
Du2 Dk 557 mit einem Nahverkehrszug bei der Einfahrt in den Hbf.
Bild 20:
In der Gegenrichtung verlässt kurz danach einer der eleganten E-Triebwagen
Yoa2 (alte Baureihenbezeichnung, ab 1970 X9) den Bahnhof. Es führt der Kopfwagen ohne Stromabnehmer, also ein Yoa2-B. Im Bahnhof und rechts abgestellt zwei weitere Dk.
Bild 21:
Den nächsten Triebwagen habe ich damals für einen ganz normalen S-Bahn (ähnlichen) ET gehalten, wie er in Großstädten überall auf der Welt in Massen auftritt. Erst beim Verfassen dieses Beitrags stoße ich darauf, dass von der Reihe
X6 Xoa6 überhaupt nur 3 Züge gebaut wurden.
Bild 22:
Auch die
Öc 393, die ich bereits ganz am Anfang im ersten Teilbetrag gezeigt hatte, konnte jetzt in der tief stehenden Sonne noch einmal schön ausgeleuchtet verewigt werden.
Bild 23.
Die letzte Aufnahme am 20.08.67 zeigt die
Ra 994, die sich in den Kopfgleisen vor einen Zug Richtung Norden gestellt hatte.
Einen halben Meter kürzer als die deutsche E41 und leistungsmäßig nur knapp darüber war diese kleine Lok in Schweden ursprünglich als Schnellzuglok vorgesehen und deshalb für eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h ausgelegt.
Bild 24:
Die Übernachtung in Stockholm erfolgte in einer preiswerten Unterkunft in Hafen-Nähe, wo ich beim Aufbruch am nächsten Morgen schnell noch
T21 108 ablichten konnte.
Die Zugfahrt Richtung Heimat erfolgte wohl mit dem Schnellzug S127, 10:50 Uhr ab Stockholm, der einen Schlafwagen nach Paris mitführte. Schlafwagen war für uns natürlich zu teuer, weswegen in Kopenhagen (an 20:25 Uhr) vermutlich ein Umsteigen in den E/D376 "Skandinavien-Express" angesagt war, der uns bis Münster brachte, wo ein nochmaliges Umsteigen für die Reststrecke bis Wuppertal notwendig war. Ankunft in Oberbarmen 8:27 Uhr, nach insgesamt 21½ Stunden Reisezeit – das würde wohl heute kein "normaler" Mensch mehr auf sich nehmen.
Die restlichen Bilder entstanden bei dieser Fahrt von Stockholm nach Helsingborg aus dem Zug heraus. Leider habe ich mir damals keinerlei Notizen zu den einzelnen Aufnahmen gemacht, so dass die angegebenen Aufnahmeorte mit Vorsicht zu genießen sind – Bestätigungen und/oder Korrekturen sind deshalb sehr erwünscht.
Bild 25:
Ein Schienenbus-ET – das gab’s wohl nur in Schweden.
X16 YBoa6 971 in Norrköping, 21.08.67.
Bild 26:
In Linköping gab es die Kleinlok
Z65 574 zu sehen.
Bild 27:
Bei der Ausfahrt aus Linköping kamen wir an einigen abgestellten Schienenbussen der Baureihe
Y6 YBo6 vorbei (oder waren es
Y7 YBo7 – sind die beiden Baureihen eigentlich äußerlich zu unterscheiden?).
Bild 28:
Ein weiterer Schweden-Klassiker waren die dreiachsigen Rangier-Elloks Reihe Ub, von der sich hier die
Ub 278 im besten Licht präsentiert. Als Aufnahmeort habe ich Alvesta (inzwischen bestätigt) rekonstruiert, aber es könnte natürlich überall sein. Einzige Eingrenzungsmöglichkeit ist die Randbedingung, dass unser Zug dort gehalten haben muss, da meine einfache Kamera für schnelle Bewegungsaufnahmen nicht geeignet war.
Auf der restlichen Fahrstrecke entstanden keine Fotos mehr. Auch an die beiden Fährstrecken über den Öresund und Großen Belt habe ich leider keinerlei Erinnerungen mehr.
Dafür, dass die Reise KEINE Eisenbahntour war und ich eigentlich nur so nebenbei ein paar Aufnahmen machen konnte, war das Ergebnis, rückblickend betrachtet, sicher recht ordentlich. Ich bin jedenfalls froh, wenigstens diese Aufnahmen "im Kasten" zu haben.
Schönen Tag noch,
Ulrich B.
Edit: Ortsangaben zu den Bildern 25 - 27 nach Rückmeldung aus Schweden korrigiert - Vielen Dank.
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:10:03:22:54:18.