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Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Hallo HiFo!

Und wieder sind zwei Wochen um und mein nächster Beitrag ist fällig. Für heute habe ich einige Karten zum Thema "Eisenbahntrajekt" zusammengestellt. Ich wünsche viel Freude an den Bildern!

Ergänzungen, Rückmeldungen Hinweise und Jubelschreie sind herzlich willkommen!

Und los geht's:




Bild 1: Vor 100 Jahren: Ein Trajekt bei der Heeresfeldbahn


http://www.abload.de/img/01trajekt-01oysk4.jpg


Ein Eisenbahntrajekt an unbekanntem Ort. Die Eisenbahn-Brigade übt hier die Verladung eines Zwillings auf einen Trajektkahn. Viele Soldaten heben die Trajektbrücke an, so dass der Kahn sicher anlegen kann. Das freie Ende der Brücke legt sich auf das Heck des Schiffes und stellte so den Gleisanschluss her. Es kann von einem nahezu konstanten Wasserpegel ausgegangen werden, da die Landungsbrücke sehr kurz ist. Außerdem scheint der See sehr flach zu sein. Der Steg reicht weit in das Wasser hinein und stellt so ausreichend Tiefgang für den Trajektkahn sicher.

Auffallend ist der sehr kurze Trajektkahn: Da ein Zwilling eine Länge von nur 8,2 Meter hatte, dürfte der Kahn eine Länge von maximal 14 Meter gehabt haben.


http://www.abload.de/img/kopievon01trajekt-018hsy7.jpg


Die Aufnahme ist zwischen 1890 - dem Ablieferungsdatum der ersten Zwillinge - und dem 14.10.1913 - Datum des Poststempels - entstanden.




Bild 2: Ein Eisenbahntrajekt in Italien am Lago d'Iseo (AK vor 1941)


http://www.abload.de/img/90i-trajektsarnicoebkvp.jpg


Der Iseosee (italienisch Lago d’Iseo oder Sebino) ist der viertgrößte der oberitalienischen Seen. Er liegt in den lombardischen Provinzen Brescia und Bergamo. (Quelle:[de.wikipedia.org]. Sarnico wiederum ist eine Gemeinde in der Provinz Bergamo in der Region Lombardei, am Südufer des Iseosee. (Quelle: [de.wikipedia.org]
Auch hier gab es offensichtlich ein Eisenbahntrajekt, allerdings ist es mir bisher nicht gelungen nähere Informationen herauszufinden.

Deutlich zu erkennen sind die Säulen mit den Gegengewichten, zum Heben und Senken der Landebrücke. Im Gegensatz zur ersten Karte ist der Lastkahn zweigleisig.
NACHTRAG: Diese ursprüngliche Annahme war falsch, wenn man genau hinsieht kann man nicht nur rechts zwei Pflöcke (ein vorne und einen hinten) erkennen, sondern auch links vor der linken Person vor dem linken Güterwagen. Daher muss es sich um eingleisige Lastkähne handeln.




Bild 3: Bodenseetrajekt in Romanshorn (AK 1905-1915)


http://www.abload.de/img/20ch-romanshorn0pjzs.jpg


Und zum Abschluss noch ein Bild von einem der Trajekte auf dem Bodensee. Gezeigt wird die "Ausladung des großen Trajekt-Dampfers" in Romanshorn der Linie Lindau - Romanshorn. Sehr gut zu erkennen sind auch hier die Landebrücke und die Säulen mit der Kettenführung zum Heben und Senken der Brücke. Im Gegensatz zu der vorherigen Karte aus Italien ist hier aber auch die zugehörige Handwinde (rechts neben der Laterne) abgebildet. Bemerkenswerte Details sind auch die beiden Zwischenwagen (Nr. 99 567 und 99 568). Sie wurden beim Be- und Entladen zwischen dem zu verladenen Zug und der Rangierlok gekuppelt. Die schwere Lok braucht so nicht auf die Landebrücke oder gar auf das Trajektschiff zu fahren.

Hans Schlieper gibt in seinem Buch "Eisenbahntrajekte über Rhein und Bodensee" an, dass das Dampftrajektschiff II abgebildet sei. Dieser Schluss liegt nahe, da nur zwei Schiffe dieser Bauart auf dem Bodensee eingesetzt wurden, von denen das andere bereits 1885 ausgemustert wurde.
Eigentümer des abgebildeten und 1874 von Escher Wyss gebauten Schiffs waren die Bayerische Staatseisenbahn und die schweizerische Nord-Ostbahn. Die Betriebsführung oblag aber der bay. Stattseisenbahn.

Das Schiff war 71,6 m lang und 18 Meter breit. Der Tiefgang betrug 1,2 Meter. Maximal konnte das Schiff 16-18 Wagen befördern. Nicht schlüssig ist sich Schlieper bei der Bauart des Schiffes: Auf Seite 102 sagt er, dass "es nur an einem Schiffsende an die Trajektbrücke anlegen konnte" und daher "diese rückwärtsfahrend ansteuern" musste. Und auf Seite 108 heißt es: "Die auf dem Deck verlegten Gleise gingen vom Bug bis zum Heck. Dadurch brauchten beide Dampfschiffe nicht zu drehen und konnten in jede Fahrtrichtung an den Trajektbrücken anlegen und an den Gleisen ankuppeln." Dezente Frage: "Watt denn nu?" - Egal, ansonsten ist das Buch sehr empfehlenswert. -

Aber zurück zum Schiff: Da das abgebildete Dampftrajektschiff II 1916 außer Dienst gestellt wurde, muss die Karte vor 1916 entstanden sein. (Verlag: Gebr. Metz, Basel)

NACHTRAG: wernerhardmeier weist in seiner Ergänzung (s.u.) darauf hin, dass die Zwischenwagen erst 1905 aus anderen Fahrzeugen umgebaut und 1915 bereits umgenummert worden sind. Der Aufnahmezeitraum liegt also zwischen 1905 und 1915.


Weitere erwähnenswerte Details sind z.B. die "unmotiviert" rumliegende Drehscheibe (?) im Vordergrund - weiß jemand welchem Zweck sie diente? Eine "echte" Drehscheibe ist es wegen dem fehlenden Gleisanschluss ja wohl nicht... - und der bereitstehende Zug im Bildhintergrund.


http://www.abload.de/img/kopievon20ch-romanshoy5xbe.jpg


Quelle: Schlieper, Hans: Eisenbahntrajekte über Rhein und Bodensee. Alba, Düsseldorf 2009




Sachdienliche Hinweise und Ergänzungen werden gerne entgegen genommen!!!



Besten Gruß

Christian



EDIT 25.09.2012:
- Eisenbahntrajekt in Italien am Lago d'Iseo: Korrektur auf "eingleisige Lastkähne"
- Bodenseetrajekt in Romanshorn: Eingrenzung des Aufnahmedatums dank dem Beitrag von werner (s.u.) auf die Zeit zwischen 1905 und 1915.



PS.: An alle später Lesenden: Erfahrungsgemäß antworten die meisten Leser innerhalb der ersten 24 Stunden auf einen Forumsbeitrag. Gelesen wird er aber auch noch Wochen später. Ich freue mich natürlich auch noch nach Tagen, Wochen, Monaten über jede Rückmeldung, Anregung und Kritik!

http://abload.de/img/signatur26pu08.jpgZu meinem HiFo-Inhaltsverzeichnis: Vor 100 Jahren in...

und zu meiner Internetseite über die KED Elberfeld, Essen und Cöln und deren Vorläufern ...




3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:09:30:22:44:17.
Hallo,

die ersten beiden Bilder könnten von der Feldbahnübung 1912 bei Parchim stammen.
Hallo,
die Frage zu der Trajektfähre in Sarnico am Lago d'Iseo möchte ich auf die Schnelle mit zwei Berichten aus älteren Print-Ausgaben der DREHSCHEIBE beantworten

Beste Grüße
fg


Sidermeccanica, Lovere

(-mu, fg, 3.10.96) Auf einer Landzunge im Lago d'Iseo in Lovere steht das Werk der Sidermeccanica, hier werden heute Eisenbahnradsätze hergestellt u.a. für den Pendolino. Im Werk gibt es ein Werkbahnnetz und auch Werkloks. Da es jedoch keine Eisenbahnverbindung nach Lovere gibt ist diese Halbinselbahn mit einem Eisenbahntrajekt ans Schienennetz angeschlossen. 2 - 3 mal die Woche macht sich gegen 7.30 Uhr ein kleiner Schlepper von der Anlegestelle am Werk auf und tuckert über den offenen See ins 30 km entfernte Sarnico. Dort werden zwischen 9.30 und 11.30 Uhr vom Bahnhof Paratico-Sarnico durch die FS offene Güterwagen zur Anlegestelle rangiert und auf Pontons verladen. Es passen vier 2achsige oder zwei 4achsige Waggons auf ein Ponton. Der Schlepper kann jeweils bis zu drei Pontons rechts und links vom Schiff mitnehmen, also max. 24 Waggons. Das Verfahren läuft in beide Richtungen, gelegentlich bringt der Schlepper morgens schon Waggons zur Übergabe an die FS mit, manchmal wird "leer" geschippert und es sind nur Waggons abzuholen. Bei unserem Besuch brachte der Schlepper 4 beladene Pontons mit, die erstmal planvoll bugsiert werden mußten, da immer nur ein Ponton an die Verladebrücke kann. Jedenfalls ist das Ganze ein grandioses Schauspiel. Die wohl den ganzen Tag mit der Fuhre beschäftigten Skipper und das FS-Rangierpersonal haben ganz offensichtlich ihren Spaß daran (man kennt sich..) und auch für die örtliche Bevölkerung bietet die Anlegestelle immer wieder Kurzweil. In Lovere werden die Waggons von einer Werklok mittels Schutzwagen von den Pontons gezogen, eine zweite Lok soll abgestellt vorhanden sein.
In Pisogne an der Ferrovia Brescia - Edolo wurde 1994 die alte, noch vorhandene Trajektverladeanlage restauriert, damit der seit 1907 bestehende Trajektverkehr von Paratico nach Pisogne verlegt werden kann. Der Seeweg würde damit auf 5 km verkürzt (Pisogne liegt gegenüber von Lovere auf der Ostseite des Sees). Im Herbst 1996 wurde jedoch immer noch in Paratico verladen, da bisher aufgrund lokaler Streitigkeiten die Verlegung des in Europa mittlerweile ziemlich einzigartigen Trajektverkehrs nicht zustande gekommen ist.

Sidermeccanica, Lovere

(-mu, fg, s.a. DS 121) Der hier beschriebene Trajektbetrieb auf dem Lago d’Iseo von Lovere nach Sarnico wurde im März 1999 eingestellt. Die einst angedachte Alternative ein Trajekt zur 1994 renovierten Anlegestelle in Pisogne an der Ferrovia Edolo – Brescia einzurichten, ist nicht mehr ausgeführt worden. Es wird nun alles per LKW transportiert (und das über die Uferstraße in Lovere, na danke !). Vergleichbaren Trajektverkehr findet man meines Wissens nun nur noch in Frankreich an der Atlantik-Küste, wir werden demnächst berichten.
Identifiziert werden konnten nun jedoch die Werkloks bei Sidermeccanica, Lovere:

Herst.-Nr. Bauj Art Typ Bem
KHD 55223 1952 Bdh T4M525 R a)
Greco 2941 1974 Bdh 10/1997 vh
a) neu: IMM, für Greco & Co., Reggio Emilia, für Ilva Alti Forni e Acc. d´Italia/I -> Sidermeccanica, Lovere/I 10/1997 a vh

aus DS 121 und DS 148

So, ein Bildchen vom 03.10.1996 hätte ich dann auch noch:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/trajektiseo3965v4fit0l.jpg

Und weil es so schön war, noch ein Bericht aus der DS 158 über eine Trajektfähre in Frankreich, die es 1999 noch gab:

Compagnie des Salins du Midi et des Salins de l'est, F- Salin-de-Giraud

(MiVo 18.03.1999 Literatur: Michelin-Reiseführer Provence) Zwei große Salzgärten sind in der Camargue in Betrieb: einer im Süden von Aigues-Mortes, der andere südlich von Salin-de-Giraud (10.000 bzw. 11.000 ha), wo bereits im 13. Jh. von Mönchen Salz gewonnen wurde. Der Abbau erreichte im 19. Jh. einen Höhepunkt, um dann erneut nachzulassen. Mitte der neunziger Jahre betrug die gesamte jährliche Fördermenge 850.000 Tonnen.
Zwischen März und September wird Meerwasser, das hier 36 g Salz/lt. enthält (davon 29 g Kochsalz) durch große, sehr flache Becken gepumpt, bis nach einer Strecke von etwa 50 Km der Sättigungsgrad erreicht ist und Chlornatrium ausfällt. Dies geschieht in 12 cm tiefen Becken, die sich über 9 ha erstrecken. Von Ende August bis Anfang Oktober, vor der Regenzeit, findet die Ernte statt. Das Salz wird in 20 m hohen Bergen gelagert, bis es in Fabriken weiter veredelt wird bzw. zur Herstellung von Brom und Magnesiumsalzen dient.
In Salin-de-Giraud hat die Bevölkerung Arbeit in den chemischen Fabriken (Salzherstellung u.ä.) und der Saline gefunden. Eine Beladeanlage findet sich südlich vom Ort am Ufer der Grand Rhone, hier wird das gewonnene Salz über die Straße und Schiene abgefahren. Interessant ist die Zuführung der Eisenbahnwagen, einen direkten Anschluß an das französische Schienennetz besitzt man nicht. Ein elektrifiziertes Anschlußgleis führt vom Industriehafen Fos bis zum östlichen Ufer der Grossen Rhone und endet in einem mehrgleisigen Übergabebahnhof Die Zu- bzw. Abfuhr der Ganzzüge mit den typischen vierachsigen Salzwagen geschieht mittels Elloks. Zum Überqueren der Rhone, die an dieser Stelle etwa 1.000 m breit ist, benutzt man eine Eisenbahnfähre, die im Besitz der Salins du Midi ist. Eine zweiachsige SNCF-Diesellok mit einem leeren Salzwagen fährt über den Fähranlieger auf die Fähre. Nach dem Übersetzen über den Fluß verläßt die Fuhre die Fähre und erreicht einen kleinen dreigleisigen Übergabebahnhof. Hier teilt die Strecke sich in zwei Äste auf, weiter in westliche Richtung liegt ein schon zugewachsenes Gleis, das zu einer Saline im Westen des Ortes führt, hier findet schon länger kein Verkehr mehr statt. Der zweite Ast verläuft nach einer Linkskurve in Richtung Süden und erreicht nach etwa zwei Kilometer die oben genannten Beladeanlage. Nach erfolgter Beladung wird der Wagen auf der Rückfahrt geschoben, eine Umsetzmöglichkeit im Werk gibt es nicht. Am Stichtag waren vormittags drei Dieselloks mit jeweils einem Salzwagen zwischen dem Ostufer der Rhone und der Beladung unterwegs, die Eisenbahnfähre „Esquineau“ fuhr im 20-Minuten-Takt, eine zweite Fähre lag als Reserve am westlichen Anlieger vor Anker. In Sichtweite der Bahnfähre gibt es auch eine Autofähre, die die Camargue ohne den Umweg über Arles mit dem Industriehafen Fos verbindet.
Die Gleisanlagen befinden sich in einem guten Zustand, die Übergabebahnhöfe verfügen sogar über große Beleuchtungsanlagen.
Zum gelegentlichen Rangieren im Bereich der Beladung verfügt Salins du Midi über eine gebraucht gekaufte ehemalige Staatsbahndiesellok. Im Werk erkennt man noch Reste von Schmalspurgleisen, zu früherer Zeit besaßen die meisten Salinen zum Transport des Salzes Schmalspurbahnen, heute übernehmen Förderbänder diese Aufgabe. Das Normalspurgleis endet heute hinter der Beladung im Grünen.
Gegen Mittag liefen die drei Staatsbahnlok zum gemeinsamen Pausieren in das Werk ein.
Dieser Betrieb Bahn – Schiff - Bahn gehört heute in Europa zu den Seltenheiten, in Italien existierte bis März 1999 ebenfalls noch eine Güterfähre am Lago d'Iseo in Lovere, die in DS 121 vorgestellt wurde, bei DB-Cargo in Deutschland hätten solche aufwendigen Betriebe keine Chance mehr.

Bez Herst.-Nr. Bauj Art Typ Bem
Y7181 Billard 1958 Bd a)
KHD 56755 1958 Bd A6M517R b)
KHD 56756 1958 Bd A6M517R b)
a) neu: SNCF Y-7181 Ü 19xx an Salins du Midi, 03/1999 vh
b) neu: LMP für Pechiney, Manosque (F) für Compagnie de Salines Giraud/Rhone CSME (F) Ü Verbleib ?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:09:23:18:27:08.
Hallo, Guten Abend zusammen.
ich kann mich als 14 jähriger noch gut an die Verladung von Eisenbahnwagen am Fährbahnhof in Friedrichshafen am Bodensee erinnern. Die Fähre fuhr dann nach Rommanshorn.
Ob ich Bilder davon habe? Muss mal meine alten Colornegative scannen.
Zur Zeit nicht dazu komme.

Bis dann
Klasse! Danke Frank für diese geniale Ergänzung - das wird den TE bestimmt sehr erfreuen!

RUHRKOHLE - Sichere Energie

seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa

Re: Trajectfähren: Lago d'Iseo und Zugabe Frankreich

geschrieben von: Chr. Dahm

Datum: 23.09.12 19:32

Hallo zusammen!

Der TE ist total glücklich!

Jetzt weiß ich, warum ich nix "offizielles" zu diesem Trajekt gefunden habe...

Und zum Stichwort "Heeresfeldbahn": Parchim werde ich mal prüfen, vielleicht finde ich da ja noch was... Danke für den Hinweis!

Einen schönen Abend
(z.B. mit dem ersten Tatort aus DO)

Christian
Zur "unmotiviert" herumliegenden Drehscheibe:
Es handelt sich dabei um eine Wagendrehscheibe.
Wer einmal alte Spurpläne studiert hat, wird häufiger auf solche Rangiereinrichtungen treffen.
Früher waren viele Gleise zu/in Industriebetrieben, Ladehallen usw. aus Platzgründen im rechten Winkel zur Gleisachse des Zuführungsgleises angelegt. Im Bereich der städtischen Industriegleise in Landau(Pfalz) waren solche Drehscheiben bis in die 1980er noch vorhanden.
Um die Güterwagen zu Be- oder Entladestelle rangieren zu können, bediente man sich solcher kleinen Drehscheiben.
Diese wurden meist von Hand gedreht.
Besonderheit der abgebildeten Drehscheibe sind die hochgebogenen Schienenenden an zwei Gleisenden, die verhindern sollten, dass ein Güterwagen durchgeht und ungewollt ein Bad nimmt.
rf
1. zum Bodensee-Trajekt:
Die Schutzwagen X 99567 und 99568 entstanden 1905 aus den Untergestellen von bis jetzt nicht identifizierten Güterwagen der Vereinigten Schweizer Bahnen (VSB) aus dem Jahre 1864.
Achsstand 3.15 m
LüP 6.7 m
Handspindelbremse auf Plattform
1915 Umzeichnung zu X 99277 und 99278
1933 und 1937 ausgemustert
-> Damit lässt sich der Aufnahmezeitpunkt auf den Zeitraum 1905 bis 1915 weiter eingrenzen.

2. zum Iseo-See-Trajekt:
Den habe ich kurz vor der Einstellung ausgiebig dokumentiert. Hier ein Bild, das den Mechanismus noch so zeigt wie auf der historischen Fotografie:
2308_83_Iseo-118.jpg

Gruss aus der Schweiz
Werner
Hallo zusammen!

Erstmal herzlichen Dank für die vielen Informationen!

Spannend finde ich, dass ich bevor ich meinen Beitrag geschrieben habe echt überlegt habe, ob ich das italienische Kärtchen überhaupt zeigen sollte. Es ist ja soooo weit weg und 100-Jahre-alt auch noch nicht und vermeintlich unspektakulär... Aber das zeigt wieder die Qualität dieses Forums, das es auch die eher kleineren Sachen sind, die hochgradig spannend sein können... Also: Ein dickes Dankeschön, so macht HiFo Spaß!

Zur Sache: Ich muss meinen Beitrag korrigieren. Ich schrieb so schön "Im Gegensatz zur ersten Karte ist der Lastkahn zweigleisig."
Dem ist natürlich nicht so! Auf diesen Gedanken hat mich als erstes das letzte Bild von Werner gebracht. Sehr schön zu sehen sind rechts neben dem Lastkahn die Holzpflöcke, die ein Ausbrechen des Lastkahns verhindern. Nur - wenn rechts ein Pflock ist, komme ich ja nie an das linke Gleis. Auch Frank spricht in seinem Bericht von eingleisigen Pontons...
Und siehe da, wenn man genau hinsieht kann man auf der italienischen Postkarte nicht nur rechts zwei Pflöcke erkennen (ein vorne und einen hinten), sondern auch links vor der linken Person vor dem linken Güterwagen. Damit ist sicher, es waren schon damals eingleisigen Lastkähne.

Damit man nicht scrollen muss, hier noch einmal das Bild:


http://www.abload.de/img/90i-trajektsarnicoebkvp.jpg



Besten Gruß

Christian

http://abload.de/img/signatur26pu08.jpgZu meinem HiFo-Inhaltsverzeichnis: Vor 100 Jahren in...

und zu meiner Internetseite über die KED Elberfeld, Essen und Cöln und deren Vorläufern ...
Kastanienbeutel schrieb:
> ich kann mich als 14 jähriger noch gut an die
> Verladung von Eisenbahnwagen am Fährbahnhof in
> Friedrichshafen am Bodensee erinnern. Die Fähre
> fuhr dann nach Rommanshorn.

Ja, an so was kann ich mich auch noch erinnern.
Um 1975 fuhr ich mit meinen Eltern auf einem Schiff von Bregenz nach Konstanz. Und irgendwo, witten am diesigen See, tauchte aus dem Nebel eine Fähre auf, die einen G geladen hatte.
das hat mich damals mächtigst beeindruckt.

Pisogne, Lago d'Iseo

geschrieben von: Frank Glaubitz

Datum: 26.09.12 16:52

Hallo,
Oben hatte ich erwähnt, das 1994 in Pisogne eine alte Trajektanlage wieder restauriert wurde, um den Trajektverkehr via Edolobahn umzuleiten. Dazu ist es ja nie gekommen. Die Anlagen stehen aber immer noch. Ich habe 2 Bilder aus 2009, die vom Aufnahmezeitpunkt zwar nicht Hifo-fähig sind aber die Verladeanlage ist seit vielen Jahren unbenutzt erhalten.

http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pisogno1y14swaze57.jpg

http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pisogno2rjv4wb8ed3.jpg

Man möge mir die Jungheit der Bilder verzeihen, zum illustrieren der alten Anlage wollte ich sie aber nicht vorenthalten.

Beste Grüße
fg

Trajectfähren: Frankreich

geschrieben von: Michael Kelter

Datum: 27.09.12 21:53

Hallo!

Die Fähre in Frankreich:

[fr.wikipedia.org]

[boulesteix.blog.lemonde.fr]

[fr.wikipedia.org]



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:09:27:21:57:02.

Re: Pisogne, Lago d'Iseo

geschrieben von: Re465

Datum: 31.08.13 13:05

Frank Glaubitz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
> Oben hatte ich erwähnt, das 1994 in Pisogne eine
> alte Trajektanlage wieder restauriert wurde, um
> den Trajektverkehr via Edolobahn umzuleiten. Dazu
> ist es ja nie gekommen. Die Anlagen stehen aber
> immer noch. Ich habe 2 Bilder aus 2009, die vom
> Aufnahmezeitpunkt zwar nicht Hifo-fähig sind aber
> die Verladeanlage ist seit vielen Jahren unbenutzt
> erhalten.

Die letzten Meter der Zufahrt zur Anlage wurde zwischenzeitlich abgebaut. So gerade vor ein paar Wochen gesehen :-(

[goo.gl]

Dito beim französischen Trajekt zur Saline
[goo.gl]

Gruß, Ralf
Hallo, als noch die Güterwagen auf die Fahre geschoben wurden,sind welche mal in den See gefallen.
War auch noch um die Weihnachtszeit.
In welchem Jahr das kann ich euch leider nicht sagen.

Schönes WE noch an die Leser hier