Hallo interessierte Eisenbahnfreunde,
auch abseits der großen Knotenpunkte kann es interessanten Bahnbetrieb geben, so z.B. tief im Sauerland an der Ruhr-Sieg-Strecke in Plettenberg. Dort standen bis 1992 drei sehenswerte Stellwerke, die hier kurz vorgestellt werden sollen.
Plettenberg an der Ruhr-Sieg-Strecke:
Einen eigenen Lageplan habe ich leider nicht. Wer da was hat, möge ihn bitte einstellen. Ich kann da nur einen Link anbieten:
[
www.sporenplan.nl]
Jedenfalls saß der Fahrdienstleiter auf Stellwerk Pf in der Mitte des Bahnhofs. Hier das Stellwerk mit Signal S1 an Gleis 1:
Auf Pf befand sich ein elektromechanisches S&H-1912-Hebelwerk aus dem Jahre 1932:
Die Felder des Hebelwerkes im Detail:
Der Bahnhof ist ja ziemlich lang. Mitten im Bahnhof befand sich eine Weichenverbindung quer über die durchgehenden Hauptgleise, die man auch auf der Aufnahme des Stellwerkes sieht. Dadurch waren die Gleise unterteilt in Nord und Süd und wurden auch so bezeichnet. Auf das Signal S1 fuhr man also auf Hp1 von Gleis 1s nach Gleis 1n (oder aber auf Hp2 in die rechts vom Stellwerk liegenden Gleise 9 bzw 11. Für das andere durchgehenden Hauptgleis 2 (also eigentlich die Gleise 2n und 2s) gab es kein Zwischensignal. Züge von Werdohl aus nördlicher Richtung fuhren gleich nach Gleis 2s.
Die Zwischensignale bediente Pf selber, wobei Ps bzw Pn mitwirken mussten.
Im Norden befand sich dann das Stellwerk Pn:
Die Hebelbank auf Pn:
Und die Nahaufnahmen:
Bei Stellwerk Pn mündete die eingleisige Nebenbahn von und nach Plettenberg-Oberstadt ein, die damals (1989) noch regelmäßig von Übergabezügen befahren wurde.
Der nächste Fahrdienstleiter in nördlicher Richtung saß in Werdohl. Für diesen Abschnitt war bereits automatischer Streckenblock eingerichtet.
Zu Stellwerk Ps im Süden:
Die Inneneinrichtung:
und im Detail:
Hier saß der nächste Fahrdienstleiter in Rönkhausen. Auch hier war bereits automatischer Streckenblock eingerichtet. Man sieht die Dr-Anpassung in dem Stellkasten rechts oberhalb des Blockkastens.
Hier dann noch das Stellwerk Rf in Rönkhausen
und der Dr-S2-Stelltisch:
Links mit Gleiswechselbetrieb von und nach Plettenberg, recht von und nach Finnentrop. Als ich Rönkhausen 1999 besuchte, gab es dort bereits keinen Personenverkehrshalt mehr. Der Gleisplan ist ja auch schon ziemlich reduziert. Aus dem Überholgleis kann ja auch nur noch im Gleiswechselbetrieb in Richtung Plettenberg ausgefahren werden. Der Gleiswechselbetrieb wurde erst mit der Inbetriebnahme des neuen Dr-Stellwerks in Plettenberg eingerichtet. Inzwischen gibt es nach meinem Kenntnisstand den Bahnhof Rönkhausen nicht mehr.
Hier noch ein paar Aufnahmen vom Zugbetrieb in und um Plettenberg:
110 334-0 auf einer der zahlreichen Brücken:
Hp1 + Vr1 (Fahrt und Fahrt erwarten) für 150 126-1 am Stellwerk in Plettenberg:
Man beachte das kleine Dreieck über der Vorsignaltafel. Dies ist ein Hinweis auf den verkürzten Vorsignalabstand zum nächsten Hauptsignal. Das waren hier nach meinen Unterlagen nur 877 Meter statt der eigentlich erforderlichen 1000 Meter.
Zum Abschluß dann 110 117-9 mit einem Schnellzug auf der Ruhr-Sieg-Strecke:
Soviel zu Plettenberg. Wie immer freue ich mich über eure Kommentare, Korrekturen und weitere Fotos. In Finnentrop, dem nächsten Bahnhof hinter Rönkhausen gab es übrigens auch noch ein schönes Reiterstellwerk. Hat da wohl jemand Fotos von?
Gruß von Kay!
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:05:20:22:21:06.