Hallo,
hier die Fortsetzung meines Berichts von letzter Woche
Das Jahr 1971 - Bw Tübingen und Horb, Teil 1 (28 B.). Danke für Eure Komentare, obbwohl schon eine Woche her, habe ich heute unter dem Beitrag noch eine kurze Antwort geschrieben.
Am nächsten morgen, dem
7. August 1971, lernte meine Mutter beim Aufbruch im Gasthof in Horb das schwäbische Naturell von einer seiner elementarsten Seiten kennen. Beim Bezahlen ergab sich zunächst ein unrunder Betrag - vermutlich, weil das Abendessen auch auf der Rechnung stand - und der älteren Wirtin fehlte beim Herausgeben ein einzelner Pfennig zum Wechselgeld. Die Wirtin suchte erst in ihrem privaten Geldbeutel, dann wurde die Bedienung gefragt - aber es gelang nicht, ein Geldstück passend zu wechseln. Meiner Mutter gings überhaupt nicht um den Pfennig und sagte zur Wirtin kurzerhand, sie solle den Pfennig doch behalten. Deren Gesichtszüge schienen zu erstarren. "Ha noi, des isch au Geld!" bekam meine Mutter zu hören, aber mit einer Empörung in der Stimme, die unmissverständlich klar machte , dass sie in keiner Weise bereit war, diesen verschwenderischen und frevelhaften Umgang mit Geld zu akzeptieren. Zum Glück erschien jetzt der Wirt, und er war in der Lage, den fehlenden Pfennig beizusteuern, sodaß der Seelenfrieden der Wirtin gerettet werden konnte. Meine Mutter hat die Geschichte köstlich amüsiert und sie hat sie noch Jahre später gern zum Besten gegeben.
Während ich leider in Horb keinen Blick mehr aufs Bw werfen konnte, wurde das Bw Tübingen nochmals angefahren.
Bild 1 und 2: Am Eingang zum Bw Tübingen traf ich erneut auf 078 246-6. Das Untersuchungsdatum ist auch ohne Bildausschnitt lesbar: "Unt. Tr. 27. 7. 70".
Bild 3: 038 650-8 (ex 38 3650) stand zwischen einer 260 und der vom Vortag bekannten 052 613-7, sodass nur ein Bild von der Seite möglich war. Der Kohleberg auf dem Tender ist rekordverdächtig.
Bild 4: 064 094-6 kam ins Bw und wurde zunächst gedreht...
Bild 5:...um dann an die Lokbehandlungsanlagen zu rollen.
Bild 6: Jetzt gab es in meiner Tasche noch einen Farb- und einen sw-Film. Weil ich ein optimistischer Mensch bin, entschied ich mich trotz des Wetters für den Farbfilm. Weil ich Filme immer gern "knapp" einlegte, um ja kein Bild zu verschwenden, aber mitunter das erste Bild doch Lichteinfall hatte, wurde zuerst etwas weniger Wichtiges abgelichtet, nämlich 215 078-7 vom Bw Ulm, die heute auf den Tag genau 7 Monate im Dienst stand.
Bild 7: Irgendwo weit entfernt - aus Richtung Bahnhof - näherte sich eine Dampflok, und ich bewegte die Füsse schon einmal in diese Richtung. Zuerst fuhr aber die Kornwestheimer 150 149-3 vorbei:
Bild 8 und 9: Der erwähnte Dampfer schien allerdings zunächst nicht ins Bw zu kommen. Dafür hatte die 260 von 038 650-8 abgezogen, und so widmete ich ihr noch zwei Aufnahmen. Hinter ihr stehen die vom Vortag bekannten Loks: 052 613, 038 039 und 038 553. Der 144 und dem ET widmete ich leider kein Bild.
Bild 10: Dann doch: 038 772-0 (38 1772) kam zur Drehscheibe:
Bild 11: Sie wurde gedreht...:
Bild 12: ...und rollte in die Lokbehandlung. Seit 1968 war sie die älteste 38
10 der DB. 1915 wurde sie mit der Fabriknummer 2275 von Schichau als Königsberg 2459 an die KPEV geliefert. Beachtenswert ist auch der rote Punkt (für Stahlfeuerbüchse) und seine mittige Anbringung auf der Lokführerseite (vgl. auch Bild 10). Diese Kennzeichnung war ja schon lange nicht mehr üblich.
Bild 13: Lösche ziehen bei 038 772-0. Das Untersuchungsdatum ist wiederum gut lebar: "Unt. Tr. 24. 2. 70".
Bild 14: Mittlerweile hatt die P8 Gesellschaft bekommen: 064 518-4 stand im Nachbargleis, und jetzt wurde "stereo" geschippt.
Bild 15: Natürlich gibts auch ein Bild mit geschlossenen Rauchkammern.
Bild 16: 038 772-0 hat hinter 064 094-6 Aufstellung genommen, auf dem Nachbargleis 050 612-1.
Bild 17: Die Aufstellung vor dem Rechteckschuppen beim Verlassen des Bws um 11.43 h: 078 246-6, 050 612-1 und 064 094-6.
Für die Weiterfahrt in den bayrischen Urlaubsort war noch ein Zwischenstopp in Ulm geplant. Hier war die Interessenlage von Mutter und Sohn kombinierbar: Während meine Mutter das Ulmer Münster besichtigen wollte, bot es sich für mich an, die Zeit im Bw Ulm zu verbringen.
Aber davon berichte ich Euch morgen in Teil 3!
Grüße
Rolf
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:04:17:23:03:26.