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 04 - Historisches Forum 

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Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Ein umfangreicher Bericht findet sich bei DSO aus dem Jahr 2007. Mein Beitrag kann diesen insofern nur ein wenig ergänzen und die Bahn mal wieder ins Blickfeld rücken.

In Amstetten habe ich die Fahrt von oder zu anderen Zielen mehrmals unterbrochen, um diese liebenswerte 1000 mm-Schmalspurbahn aufzusuchen. Im Frühjahr 1985 wurde es allerdings höchste Zeit, die Strecke zu bereisen und im Zug mitzufahren, denn zum 31.08.1985 wurde nach rund 84 Jahren der planmäßige Personenverkehr eingestellt. Der Güterverkehr hielt sich noch bis zum 14.09.1985.

Auf dem Abschnitt Amstetten – Oppingen betreiben heute die Ulmer Eisenbahnfreunde auf knapp 6 km Länge einen Museumsbahnbetrieb, der Rest der ehemals ca. 19 km Strecke bis Laichingen ist abgebaut.

Während in Amstetten die Züge zwischen Stuttgart und Ulm nach Bewältigen der Geislinger Steige Tempo aufnehmen, liegen südlich der Hauptbahn die Gleise der von der WEG betriebenen Schmalspurbahn mit ihrer Umsetzanlage für den Rollbockverkehr, damals (?) erreichbar über einen Fußgängersteg. Zum Einsatz gelangten kräftige, 4-achsige Schlepptriebwagen, um die aufgebockten Regelspurwagen die Steigung nach Oppingen hinauf und weiter nach Laichingen zu befördern.

Wie heißt es in einem Buch von Karl-Ernst Maedel? „Wo die Schmalspurbahn fuhr, herrschte Ruhe und Frieden.“ Für Amstetten – Laichingen galt das allemal, auch wenn das Angebot auf der Schiene recht dicht war.

Als Eisenbahnfreund reist man natürlich mit dem Zug. Deshalb als Beweis zuerst einmal eine Ablichtung der Fahrkarte vom April 1985, auch wenn es die der Rückfahrt ist, gelöst am Schalter in Laichingen.

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Die Aufnahmen gelangen mir folglich alle als normaler Fahrgast. Die Aufenthaltszeiten auf den Unterwegsstationen reichten aus, um unter den teils milden, teils interessierten Blicken der anderen Fahrgäste hurtig aus dem Zug zu springen, zu fotografieren und die Fahrt fortzusetzen. Man hatte Zeit. Im Bedarfsfall wäre auf den Bahnhöfen auch Expressgut zu entladen gewesen und diese Zeit war eben im Fahrplan berücksichtigt. An diesem Tag waren die vielen großen Kartons, an die ich mich erinnere, und die sich im Gepäckabteil türmten aber alle für Kunden in Laichingen bestimmt.

In Amstetten entstanden am 17.08.1978 meine ersten Bilder von der Bahn und vom T 37, ehem. Südharz-Eisenbahn, und den Beiwagen VB 6 und VB 7. Ich war auf der Rückfahrt von Warthausen, wo ich dem „Öchsle“ mit seiner V 51 einen Besuch abgestattet hatte.

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Erneut in Amstetten hielt ich am 18.09.1979 das Betriebsgeschehen auf der Schmalspurbahn fest.

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T 30 der WEG kurz vor Amstetten 18.09.1979

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T 30 der WEG in Amstetten 18.09.1979, gut zu erkennen an der geöffneten Tür ist das große Gepäckabteil

Erst 1985, als die Stilllegung der Strecke beschlossene Sache war, wurden zwei erneute Besuche endlich zu einem „Muss“. Während einer Begehung entlang der Gleise fotografierte ich den eingesetzten Triebwagen unterwegs auf der Strecke in der Nähe von Oppingen.

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T 30 der WEG bei Oppingen 06.04.1985

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Und endlich klappte es auch mit der erwähnten Mitfahrt. Warum ich die Rückfahrt nach Amstetten mit dem Bus antrat und nicht mit dem Zug, ist mir nicht mehr bewusst. Meine Aufzeichnungen belegen für diesen Tag keine weiteren Ziele mehr. Allerdings fanden an den vorher gehenden Tagen Sonderfahrten auf der HzL statt, bei denen ich zugegen gewesen war. Wegen des relativ unfreundlichen Wetters zog ich dann wahrscheinlich die Heimfahrt vor. Interessant wäre natürlich gewesen, zu sehen, ob und wann die aufgebockten Güterwagen nach Amstetten befördert wurden. Hier jetzt die Momentaufnahme vom 09.04.1985:

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T 30 der WEG in Amstetten 09.04.1985, dem Tag der Streckenbereisung mit dem Zug

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Oppingen

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Nellingen - man beachte auch die originelle Gleissperre rechts

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Merklingen – eine Erinnerung auch an das Personal: ein Dienstgespräch ist fällig. Auf dem Freiladegleis wird noch ordentlich Holz verladen

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Machtolsheim – ein alter Güterwagen dient als Lagerraum

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Ankunft in Laichingen

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Laichingen mit T 30, T 31 und T 37

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Ein letzter Blick auf den Bahnhof Laichingen, auf dem noch rege Güter umgeschlagen werden – adieu, kleine Schmalspurbahn!

Zu den eingesetzten Fahrzeugen:

T 30 und T 31: Fuchs 1956, Fabr. Nr. 9053 und 9054, 4 * 170/180 PS, 43 Sitzplätze

Verbleib: T 30 1989 an Brohltal-Eisenbahn; T 31 1986 nach Malaysia

T 37: MAN 1956, Fabr. Nr. 145169, ex Südharz-Eisenbahn, 2 * 180/210 PS, 70 Sitzplätze

Verbleib: 1986 an Härtsfeld-Museumseisenbahn

Quellen: Wolff, Gerd: Die Privatbahnen in der Bundesrepublik Deutschland, Freiburg 1984

Riehemann, Dieter: Güter- und Schlepptriebwagen bei deutschen Kleinbahnen und Schmalspurbahnen, Gifhorn 2005

[de.wikipedia.org]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:05:13:10:45:34.
KHK schrieb:
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> damals (?) erreichbar über einen Fußgängersteg.

Der wurde 1981 nach dem Bau der Unterführung abgerissen.

> Nellingen - man beachte auch die originelle
> Gleissperre rechts

Diese Form gibt es auch zwischen Amstetten und Gerstetten.

Vielen Dank für die Bilder aus meiner Heimat.

Viele Grüße

Matthias
Hallo KHK,

vielen Dank fürs Zeigen der tollen Bilder.
Ich kann mich noch sehr gut an das "Zügle" erinnern,
so wurde es von vielen genannt.

Grüße ins Forum
Ostheimer
Hallo KHK,

vielen Dank, wirklich tolle Bilder einer einmaligen Schmlspurbahn. Super!

Viele Grüße

Gerhard.