Aus den Beiträgen im HiFo lese und sehe ich vieles zu den Umständen, wie die Bilder entstanden.
Als Einleitung einiges für die Jüngeren, die keine zweigeteilte Welt mehr kennen.
Die Bürger der
„besonderen politischen Einheit Westberlin“ die zwecks Anfertigung photographischer Aufnahmen die Einreise in die deutschedemokatischerepublik antraten und dies auf Bahngelände – schlimmer noch mit Zügen und sogar den Lokomotiven als Motiv zu tun gedachten, konnten durchaus unerwarteten Fragen ausgesetzt werden.
Da war diese Verordnung 23/73 durchaus hilfreich, denn dort stand drin,
„(…) dass das Fotografieren von der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Stellen aus genehmigungspflichtig ist (…)“
Es galt also, dass das Fotografieren von der Öffentlichkeit zugänglichen Stellen aus, daher offenbar nicht genehmigungspflichtig ist.
So der einfache und logische und in meinem Interesse liegende Umkehrschluss.
Es war allerdings nicht einfach, dies einem TraPo (Transportpolizist) auf Steife hinreichend überzeugend zu erklären.
Soweit die Einleitung, nun die Geschichte und die angekündigten vier Bilder:
Es ist der 19.10.1978 . Eigentlich habe ich Zeit und außerdem einen gültigen
„Berechtigungsschein zum mehrmaligen Empfang eines Visums“
Allerdings ist das Wetter schlecht.
„Auch bei schlechtem Wetter kann man schöne Aufnahmen machen.“
Also begebe ich mich zum nächstgelegenen
„Büro für Besuchs- und Reiseangelegenheiten“ und beantrage für heute die Einreise in den Kreis Bernau.
Der Kundige wird wissen, dass diese Büros nicht morgens früh öffneten.
Ich war also um 12 etwa in Bernau und es regnete. Am mir damals unbekannten Bahnhof sah ich einige der oben genannten und machte mich auf den Weg an die Stecke. An einem Bahnübergang fragte ich den Wärter nach den Zügen und erhielt nicht nur die Antwort sondern auch das Angebot, bei ihm in der Wärterbude im Trockenen zu warten.
Das erste Bild
Das Wetter beim nächsten war auch nicht besser, aber diesmal mit Kirchturm:
Der nächste Zug kam aus Norden:
Davon habe ich zwei Bilder:
Wer aufgepasst hat, kann sich bei der Einleitung vorstellen, was gleich passiert.
Auf dem Bild zuvor war ein Angehöriger der Bewaffneten Organe rechts am Rand zu sehen, der sich auch sofort seiner klassenkämpferischen Hauptaufgabe bewusst war.
Nach fünf Minuten war die Volkspolizei zu Stelle und ich durfte Wartburg fahren.
Die Feinheiten auf der Wache lasse ich mal weg ;-) .
Es endete aber zu meinen Gunsten. Nicht nur dass ich den Film behalten habe, nein, man hat mich auch zum Bahnhof Bernau gefahren. Allerdings gab man mir den Rat, doch besser nicht solche gefährlichen Dinge zu tun. Sonst könnte mir das wieder passieren.
Bei allem war es aber inzwischen dunkel geworden, der Tag gelaufen, vier Bilder Ausbeute und die noch nicht mal besonders
Ich aber hatte gelernt, dass es geht.
Sonst gäbe es u.a. nicht das Bild im Forum von der Riestedter Rampe mit 44 vorne und 44 hinten:
[
www.drehscheibe-online.de]
Und noch viele, die zumindest vorgeschlagen werden.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:05:13:18:54:01.