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04 - Historisches Forum
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
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[CH] Die Mittel-Thurgau-Bahn Konstanz-Weinfelden-Wil in den 90ern (m25B)
geschrieben von: Nichtraucher
Datum: 04.03.12 14:10
Hallo, zusammen !
Nach den beiden Beiträgen vom Einsatz deutscher Lokomotiven auf den Gleisen der Mittel-Thurgau-Bahn [www.drehscheibe-foren.de], möchte ich Euch heute noch ein paar Eindrücke eidgenössischer Triebfahrzeuge aus dem Betriebsgeschehen der MThB Mitte der Neunziger Jahre zeigen, die geprägt waren durch die Modernisierung des Fahrzeugparks und der Expansion auf dem deutschen SPNV-Markt.
So soll gleich zu Anfang eine Aufnahme vom Ausgangspunkt der MThB in Konstanz stehen. Dort sehen wir am 23.4.94 neben 111 106 mit dem soeben verendeten IR 2473 aus Ludwigshafen (!) einen frisch ausgelieferten NPZ-Steuerwagen für den grenzüberschreitenden Einsatz auf dem "Seehas" (Weinfelden – Konstanz – Engen)...
(1)
Mit diesem farbenfrohen Kontrastprogramm veränderte die MThB ihr jahrzehntelanges grünes-beiges Erscheinungsbild, wie es am 21.8.92 mit einem ihrer sechs ABDe 4/4 Triebwagen auf dem Viadukt bei Kehlhof noch zu beobachten war...
(2)
Auch im Jahr darauf, am 29.12.93, einem jener seltenen himmelblauen Wintertage im mir zumeist nebelgrau im Sinn verhangenen Thurgau, war noch eine vollständige ABDe 4/4 Garnitur im vertrauten Farbschema als Zug 753 (Weinfelden – Konstanz) zwischen Berg und Siegershausen unterwegs...
(3)
An dieser Stelle möchte ich vielleicht einfügen, dass die MThB, für schweizer Verhältnisse aussergewöhnlich spät, erst 1965 elektrifiziert wurde und fünf der sechs ABDe 4/4 noch aus der Erstausstattung der Bahn mit elektrischen Triebfahrzeugen stammen. Der sechste Triebwagen kam 1983 hinzu, die einzige Re 4/4 II aus der dritten Bauserie für die SBB 1969.
Diese Maschine war ebenfalls im Dezember 1993 im gleichen Streckenabschnitt mit einer buntzusammengewürfelten Wagengarnitur aus MThB, BLS und SBB-Beständen, sowie einem Postwagen zu beobachten...
(4)
Die „21“ half auch noch im Februar '95 vor den Regionalzügen im südlichen Streckenabschnitt im Personenverkehr aus, hier beim Wenden auf Zug 639 (Weinfelden – Wil), der nun bereits aus modernisiertem Wagenmaterial gebildet war...
(5)
Während der Übergangszeit, als die neubestellten NPZ noch nicht verfügbar waren und ein Teil der Altbautriebwagen zur Revision weilte, fuhr die MThB ohnehin mit allem, was an rollendem Material von irgendwoher leihweise zur Verfügung stand, so u.a. auch mit einem der vier 1993 von den SBB abgestellten „Chiquita“ RABDe 8/16, deren Beinamen wohl darauf zurückzuführen ist, dass die Wagenkästen schon bei ihrer Ablieferung 1976 gleich einer Banane durchgebogen waren. Die exotische Fahrzeuglackierung tat ein übriges, um die Aufmerksamkeit des Beobachters auf sich zu ziehen, wie hier zunächst ein erstes Mal am 7.12.93 als Regionalzug 741 (Weinfelden – Konstanz) vor Abfahrt ebenfalls in Weinfelden...
(6)
Am 12.1.94 fuhr mir der gleiche Triebzug zwischen Lengwil und Siegershausen als 752 (Konstanz – Weinfelden) erneut vor die Linse...
(7)
Wie ein aufmerksamer Mitleser ganz richtig anmerkte, war der Triebwagenzug für den Einsatz auf der MThB um einen Mittelwagen verkürzt worden, so dass es sich genaugenommen nunmehr um einen RABDe 8/12 handelte...
(8)
...und kehrte bald darauf als 753 (Weinfelden – Konstanz) zurück. Die viel zu selten zur Fotosession genutzte Föhnwetterlage gestattete zwischen Berg und Siegershausen einen weiten (wenn auch nicht ganz scharfen) Blick bis zum Alpsteinmassiv mit dem 2501m hohen Säntis...
(9)
Gleichentags war auch der Nostalgie-Orient-Express mit einer Ae 4/7 zwischen Konstanz und Wil unterwegs...
(10)
Die gleiche Lokbaureihe war mir bereits im Juni des Vorjahres im Güterzugdienst im Bahnhof Berg begegnet...
(11)
Eine Besonderheit über den durchgehenden Stundentakt der Regionalzüge hinaus, bot der Rigi-Konstanz-Express, der mit BDe 4/4 der Südostbahn (SOB) gefahren wurde und als ZugNr. 2587 eine abendliche, umsteigefreie Verbindung zwischen Arth-Goldau (ab 18:06) und Konstanz (an 20:41) herstellte. Am 30.6.93 sehen wir diesen „Heckeneilzug“ im südlich von Weinfelden gelegenen Streckenabschnitt zwischen Märwil und Oppikon...
(12)
Ebenfalls südlich von Weinfelden findet sich mit dem Furtbachthal-Viadukt bei Bussnang auch das grösste Kunstbauwerk der Strecke. Gelegentlich hatte ich die Möglichkeit meine Mittagspause dort zu verbringen, was nicht nur am 9.7.93 zumeist auch eine Aufnahme des Regionalzuges 644 (Weinfelden – Wil) mit einschloss...
(13)
Zuweilen bereicherte auch eine Übergabe das Bildmotiv, wobei an jenem Julitag ein ABe 4/4-Triebwagen, die zumeist eingesetzte Re 4/4 21 – vertrat...
(14)
Aus anderem Blickwinkel bot sich bereits am 30.6.93 der Zug 687 (Wil – Weinfelden) als Motiv an...
(15)
Fünf Jahre später, im Fahrplanjahr 1998 verkehrten die Regionalzüge Wil – Weinfelden eine Zeit lang verknüpft mit der St.Galler Linie über die KBS 852 und so waren auch SBB-NPZ für eine kurze Zeit hier zu beobachten...
(16)
Vom Endpunkt der Strecke, im Bahnhof Wil, habe ich nochmals eine Aufnahme der Ae 4/7 geführten Leistung des Nostalgie-Orient-Express, wofür am 20.1.94 die 11018 leihweise zur Verfügung stand...
(17)
(18)
Doch nun nochmals zurück zum nördlichen Streckenabschnitt, der mancherorts seine Geschichte zum ehemals feindlich gesinnten Nachbarn, auch am 22.4.96 noch nicht verleugnen mag. Frisch aus dem Farbtopf passiert als N 5844 (Weinfelden – Engen) ein nunmehr als Seehas 536 bezeichneter ex ABDe 4/4 einen Streifen Panzersperren oberhalb des Bodensees zwischen Lengwil und Bernrain...
(19)
Der nun folgende Abstieg zum Seeufer in Konstanz zwischen Kreuzlingen-Bernrain und Kreuzlingen hat sein Gesicht mit der veränderten Ausfädelung aus dem Bahnhof Kreuzlingen, der Verlegung des Bahnhofs Tägerwilen und der damit verbundenen Auflassung des stark frequentierten Bahnhübergangs über die Bodenseeuferstrasse zur Jahrtausendwende vollständig verändert. Der weite Bogen verläuft heute nicht nur teils unterirdisch zum Haltepunkt Tägerwilen Dorf, sondern wurde auch zur Doppelspur erweitert.
(20)
N 5829 (Engen – Weinfelden) am 22.4.96 (oben) und N 5841 am 30.5.96 (unten) zeugen nicht nur von der vergangenen Episode als die Regionalzüge grenzüberschreitend bis Engen durchgebunden waren...
(21)
… sondern lassen an dieser Stelle auch einen direkten Vergleich mit einem im Mai 2006 aufgenommenen GTW, auf seinem nunmehr wieder auf Konstanz - Weinfelden verkürzten Laufweg zu...
(22)
Hinzugekommen sind dafür die stündlichen Schnellzüge nach Zürich, die Konstanz eisenbahntechnisch wesentlich besser zur Schweiz hin anbinden, als das Angebot auf deutscher Seite mit dem Wegfall der regelmässigen Inter-Regio Verbindungen über die Schwarzwaldbahn und ganz zu schweigen, dem Fernverkehrsangebot auf der Gäubahn. Neben den Neigetechnik-ICN gaben im Frühjahr 2006 auch lokbespannte Züge, wie hier der mutmasslich als ICN-Ersatzzug verkehrende IC 2128 (Konstanz – Biel/Bienne) noch ein gewöhnungsbedürfiges Bild auf einer doch eher als Nebenbahn in der Erinnerung schlummernden Strecke ab...
(23)
Im Gegensatz zu Stuttgart verfügt man in der Thurgauer Provinz mit Tägerwilen Dorf nun auch heute schon über einen Tunnelbahnhof, in den hier am 21.5.2006 ebenfalls ein Thurbo-GTW als R 9848 (Weinfelden – Konstanz) einfährt...
(24)
Am 22.4.96 sah diese Szenerie mit dem N 5832 (Weinfelden – Engen) noch wesentlich dörflicher aus, auch wenn die Bahnhofsbezeichnung seinerzeit noch Tägerwilen MThB – zur Unterscheidung zum sonst gleichnamigen Bahnhof an der Seelinie - lautete...
(25)
Die weitere Entwicklung der Mittel-Thurgau-Bahn ist sicher weitläufig bekannt. Nachdem im Mai 1994 mit dem Seehas der SPNV auf der Strecke Konstanz – Engen aufgenommen worden war , folgte 1996 auch die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der fortan als „Seehäsle“ bezeichneten Strecke Radolfzell – Stockach. Ab 1.7.97 wird die MThB dann zudem die sogenannte Seelinie Romanshorn – Schaffhausen von den SBB übernehmen – ein bis dahin in der Schweiz ungekannter Vorgang. Und auch im Güterverkehrssegment expandiert man gemeinsam mit der Südostbahn (SOB) mit Gründung des Lokoop-Lokpools. 2001 folgt, um weitere Investitionen zu stemmen, die Regionalverkehrstochter Thurbo – und dann auf der Höhe des Zenits der Einbruch und tiefe Fall bis zur Insolvenz der MThB zum Jahresende 2002, nachzulesen hier: [www.mittelthurgaubahn.ch]
Schönen Sonntag noch
Andreas
6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:03:04:20:23:14.
Nach den beiden Beiträgen vom Einsatz deutscher Lokomotiven auf den Gleisen der Mittel-Thurgau-Bahn [www.drehscheibe-foren.de], möchte ich Euch heute noch ein paar Eindrücke eidgenössischer Triebfahrzeuge aus dem Betriebsgeschehen der MThB Mitte der Neunziger Jahre zeigen, die geprägt waren durch die Modernisierung des Fahrzeugparks und der Expansion auf dem deutschen SPNV-Markt.
So soll gleich zu Anfang eine Aufnahme vom Ausgangspunkt der MThB in Konstanz stehen. Dort sehen wir am 23.4.94 neben 111 106 mit dem soeben verendeten IR 2473 aus Ludwigshafen (!) einen frisch ausgelieferten NPZ-Steuerwagen für den grenzüberschreitenden Einsatz auf dem "Seehas" (Weinfelden – Konstanz – Engen)...
(1)
Mit diesem farbenfrohen Kontrastprogramm veränderte die MThB ihr jahrzehntelanges grünes-beiges Erscheinungsbild, wie es am 21.8.92 mit einem ihrer sechs ABDe 4/4 Triebwagen auf dem Viadukt bei Kehlhof noch zu beobachten war...
(2)
Auch im Jahr darauf, am 29.12.93, einem jener seltenen himmelblauen Wintertage im mir zumeist nebelgrau im Sinn verhangenen Thurgau, war noch eine vollständige ABDe 4/4 Garnitur im vertrauten Farbschema als Zug 753 (Weinfelden – Konstanz) zwischen Berg und Siegershausen unterwegs...
(3)
An dieser Stelle möchte ich vielleicht einfügen, dass die MThB, für schweizer Verhältnisse aussergewöhnlich spät, erst 1965 elektrifiziert wurde und fünf der sechs ABDe 4/4 noch aus der Erstausstattung der Bahn mit elektrischen Triebfahrzeugen stammen. Der sechste Triebwagen kam 1983 hinzu, die einzige Re 4/4 II aus der dritten Bauserie für die SBB 1969.
Diese Maschine war ebenfalls im Dezember 1993 im gleichen Streckenabschnitt mit einer buntzusammengewürfelten Wagengarnitur aus MThB, BLS und SBB-Beständen, sowie einem Postwagen zu beobachten...
(4)
Die „21“ half auch noch im Februar '95 vor den Regionalzügen im südlichen Streckenabschnitt im Personenverkehr aus, hier beim Wenden auf Zug 639 (Weinfelden – Wil), der nun bereits aus modernisiertem Wagenmaterial gebildet war...
(5)
Während der Übergangszeit, als die neubestellten NPZ noch nicht verfügbar waren und ein Teil der Altbautriebwagen zur Revision weilte, fuhr die MThB ohnehin mit allem, was an rollendem Material von irgendwoher leihweise zur Verfügung stand, so u.a. auch mit einem der vier 1993 von den SBB abgestellten „Chiquita“ RABDe 8/16, deren Beinamen wohl darauf zurückzuführen ist, dass die Wagenkästen schon bei ihrer Ablieferung 1976 gleich einer Banane durchgebogen waren. Die exotische Fahrzeuglackierung tat ein übriges, um die Aufmerksamkeit des Beobachters auf sich zu ziehen, wie hier zunächst ein erstes Mal am 7.12.93 als Regionalzug 741 (Weinfelden – Konstanz) vor Abfahrt ebenfalls in Weinfelden...
(6)
Am 12.1.94 fuhr mir der gleiche Triebzug zwischen Lengwil und Siegershausen als 752 (Konstanz – Weinfelden) erneut vor die Linse...
(7)
Wie ein aufmerksamer Mitleser ganz richtig anmerkte, war der Triebwagenzug für den Einsatz auf der MThB um einen Mittelwagen verkürzt worden, so dass es sich genaugenommen nunmehr um einen RABDe 8/12 handelte...
(8)
...und kehrte bald darauf als 753 (Weinfelden – Konstanz) zurück. Die viel zu selten zur Fotosession genutzte Föhnwetterlage gestattete zwischen Berg und Siegershausen einen weiten (wenn auch nicht ganz scharfen) Blick bis zum Alpsteinmassiv mit dem 2501m hohen Säntis...
(9)
Gleichentags war auch der Nostalgie-Orient-Express mit einer Ae 4/7 zwischen Konstanz und Wil unterwegs...
(10)
Die gleiche Lokbaureihe war mir bereits im Juni des Vorjahres im Güterzugdienst im Bahnhof Berg begegnet...
(11)
Eine Besonderheit über den durchgehenden Stundentakt der Regionalzüge hinaus, bot der Rigi-Konstanz-Express, der mit BDe 4/4 der Südostbahn (SOB) gefahren wurde und als ZugNr. 2587 eine abendliche, umsteigefreie Verbindung zwischen Arth-Goldau (ab 18:06) und Konstanz (an 20:41) herstellte. Am 30.6.93 sehen wir diesen „Heckeneilzug“ im südlich von Weinfelden gelegenen Streckenabschnitt zwischen Märwil und Oppikon...
(12)
Ebenfalls südlich von Weinfelden findet sich mit dem Furtbachthal-Viadukt bei Bussnang auch das grösste Kunstbauwerk der Strecke. Gelegentlich hatte ich die Möglichkeit meine Mittagspause dort zu verbringen, was nicht nur am 9.7.93 zumeist auch eine Aufnahme des Regionalzuges 644 (Weinfelden – Wil) mit einschloss...
(13)
Zuweilen bereicherte auch eine Übergabe das Bildmotiv, wobei an jenem Julitag ein ABe 4/4-Triebwagen, die zumeist eingesetzte Re 4/4 21 – vertrat...
(14)
Aus anderem Blickwinkel bot sich bereits am 30.6.93 der Zug 687 (Wil – Weinfelden) als Motiv an...
(15)
Fünf Jahre später, im Fahrplanjahr 1998 verkehrten die Regionalzüge Wil – Weinfelden eine Zeit lang verknüpft mit der St.Galler Linie über die KBS 852 und so waren auch SBB-NPZ für eine kurze Zeit hier zu beobachten...
(16)
Vom Endpunkt der Strecke, im Bahnhof Wil, habe ich nochmals eine Aufnahme der Ae 4/7 geführten Leistung des Nostalgie-Orient-Express, wofür am 20.1.94 die 11018 leihweise zur Verfügung stand...
(17)
(18)
Doch nun nochmals zurück zum nördlichen Streckenabschnitt, der mancherorts seine Geschichte zum ehemals feindlich gesinnten Nachbarn, auch am 22.4.96 noch nicht verleugnen mag. Frisch aus dem Farbtopf passiert als N 5844 (Weinfelden – Engen) ein nunmehr als Seehas 536 bezeichneter ex ABDe 4/4 einen Streifen Panzersperren oberhalb des Bodensees zwischen Lengwil und Bernrain...
(19)
Der nun folgende Abstieg zum Seeufer in Konstanz zwischen Kreuzlingen-Bernrain und Kreuzlingen hat sein Gesicht mit der veränderten Ausfädelung aus dem Bahnhof Kreuzlingen, der Verlegung des Bahnhofs Tägerwilen und der damit verbundenen Auflassung des stark frequentierten Bahnhübergangs über die Bodenseeuferstrasse zur Jahrtausendwende vollständig verändert. Der weite Bogen verläuft heute nicht nur teils unterirdisch zum Haltepunkt Tägerwilen Dorf, sondern wurde auch zur Doppelspur erweitert.
(20)
N 5829 (Engen – Weinfelden) am 22.4.96 (oben) und N 5841 am 30.5.96 (unten) zeugen nicht nur von der vergangenen Episode als die Regionalzüge grenzüberschreitend bis Engen durchgebunden waren...
(21)
… sondern lassen an dieser Stelle auch einen direkten Vergleich mit einem im Mai 2006 aufgenommenen GTW, auf seinem nunmehr wieder auf Konstanz - Weinfelden verkürzten Laufweg zu...
(22)
Hinzugekommen sind dafür die stündlichen Schnellzüge nach Zürich, die Konstanz eisenbahntechnisch wesentlich besser zur Schweiz hin anbinden, als das Angebot auf deutscher Seite mit dem Wegfall der regelmässigen Inter-Regio Verbindungen über die Schwarzwaldbahn und ganz zu schweigen, dem Fernverkehrsangebot auf der Gäubahn. Neben den Neigetechnik-ICN gaben im Frühjahr 2006 auch lokbespannte Züge, wie hier der mutmasslich als ICN-Ersatzzug verkehrende IC 2128 (Konstanz – Biel/Bienne) noch ein gewöhnungsbedürfiges Bild auf einer doch eher als Nebenbahn in der Erinnerung schlummernden Strecke ab...
(23)
Im Gegensatz zu Stuttgart verfügt man in der Thurgauer Provinz mit Tägerwilen Dorf nun auch heute schon über einen Tunnelbahnhof, in den hier am 21.5.2006 ebenfalls ein Thurbo-GTW als R 9848 (Weinfelden – Konstanz) einfährt...
(24)
Am 22.4.96 sah diese Szenerie mit dem N 5832 (Weinfelden – Engen) noch wesentlich dörflicher aus, auch wenn die Bahnhofsbezeichnung seinerzeit noch Tägerwilen MThB – zur Unterscheidung zum sonst gleichnamigen Bahnhof an der Seelinie - lautete...
(25)
Die weitere Entwicklung der Mittel-Thurgau-Bahn ist sicher weitläufig bekannt. Nachdem im Mai 1994 mit dem Seehas der SPNV auf der Strecke Konstanz – Engen aufgenommen worden war , folgte 1996 auch die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der fortan als „Seehäsle“ bezeichneten Strecke Radolfzell – Stockach. Ab 1.7.97 wird die MThB dann zudem die sogenannte Seelinie Romanshorn – Schaffhausen von den SBB übernehmen – ein bis dahin in der Schweiz ungekannter Vorgang. Und auch im Güterverkehrssegment expandiert man gemeinsam mit der Südostbahn (SOB) mit Gründung des Lokoop-Lokpools. 2001 folgt, um weitere Investitionen zu stemmen, die Regionalverkehrstochter Thurbo – und dann auf der Höhe des Zenits der Einbruch und tiefe Fall bis zur Insolvenz der MThB zum Jahresende 2002, nachzulesen hier: [www.mittelthurgaubahn.ch]
Schönen Sonntag noch
Andreas
6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:03:04:20:23:14.
Re: [CH] Die Mittel-Thurgau-Bahn Konstanz-Weinfelden-Wil in den 90ern (m25B)
geschrieben von: Stefan Motz
Datum: 04.03.12 21:15
Hallo Andreas,
danke für diesen schönen MThB-Bilderbogen und die ausführlichen Erläuterungen!
Ein Bild von dem Chiquita habe ich verpennt - ich sah das Teil von weitem, allerdings ein umlackiertes Exemplar, und hielt ihn deshalb für einen NPZ, der mir damals kein Foto wert war ...
Die Panzersperren gab es früher nicht nur an der Grenze zum feindlichen Nachbar, sondern an fast jeder Engstelle im Schweizer Straßennetz. Daran kann ich mich noch gut von meinen Velotouren erinnern: Die Kanaldeckel, denen man kaum ausweichen konnte, und dann mit ca. 60 km/h bergab darüberfahren ~~~
Viele Grüße
Stefan
danke für diesen schönen MThB-Bilderbogen und die ausführlichen Erläuterungen!
Ein Bild von dem Chiquita habe ich verpennt - ich sah das Teil von weitem, allerdings ein umlackiertes Exemplar, und hielt ihn deshalb für einen NPZ, der mir damals kein Foto wert war ...
Die Panzersperren gab es früher nicht nur an der Grenze zum feindlichen Nachbar, sondern an fast jeder Engstelle im Schweizer Straßennetz. Daran kann ich mich noch gut von meinen Velotouren erinnern: Die Kanaldeckel, denen man kaum ausweichen konnte, und dann mit ca. 60 km/h bergab darüberfahren ~~~
Viele Grüße
Stefan
