Hallo zusammen!
Heute präsentiere ich Euch hier meine bisher gesammelten Erkenntnisse zum "Kärnten-Express" in der Zeit von 1988 bis 1994.
Vorab - wie immer - der
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Bisher erschienene Artikel:
Mit dem "Postzug" von Nürnberg nach Augsburg,
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D 1323/1322: Direktverbindung aus dem Ruhrgebiet an die Adria,
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D 1123/1122 bzw 1125/1124 „Dolomiten-Express“ Dortmund – Italien,
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Mit dem „Gondoliere“ über den Brenner. Teil 1: Dt 73/72 1959-1965,
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Mit dem „Gondoliere“ über den Brenner. Teil 2: D 265/260,
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Der Kärnten Express – Teil 1: Die Ursprünge als Kurswagen Hamburg – Klagenfurt,
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Der Kärnten Express – Teil 2: D 454/453 Oostende – Klagenfurt,
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Der Kärnten Express – Teil 3: Die 1960er-Jahre,
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Der Kärnten-Express – Teil 4: Die Jahre 1971-1987 als D 299/298,
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Mit dem Bahnbus von Augsburg nach Donauwörth,
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Die Nebenbahn Mertingen – Wertingen, Teil 1 1905-1957,
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Die Nebenbahn Mertingen – Wertingen, Teil 2 1957-1981,
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Die Nebenbahn Mertingen – Wertingen, Teil 3 Nach der Stillegung ab 1981
Nordheim (bei Donauwörth): Fahrplanangebot in den 1970er Jahren,
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Über die Jahre war der D 299/298 “Kärnten-Express” für Urlauber immer unattraktiver geworden, da er nur eine sehr späte Ankunft im Zielgebiet um kurz nach 15:00 Uhr am Folgetag und zwischenzeitlich zumindest zum Bettenwechsel am Samstag mit einer Umsteigeverbindung von D 1381 (Hamburg-Altona ab 20:00) nach Salzburg (an 7:30) und dortigem Anschluss an Ex 191 “Bundesländer-Express” Salzburg Hbf ab 7:50, Klagenfurt Hbf an 11:38 eine deutlich schnellere Verbindung bestand, bei der man zumindest zum Mittagessen am Wörthersee sein konnte.
Zum Sommerfahrplan 1988 reagierte die Bundesbahn: D 299/298 wurde auf die Relation Hamburg – Salzburg eingekürzt und verkehrte nun als namenloser D 2187/2186, dafür verkehrte ein neuer D 1299/1298 “Kärnten-Express” Hamburg – Klagenfurt, der letztendlich ein verlängerter D 1381/1380 war und die Wagengruppe nach Klagenfurt und Graz aus dem D 299/298 übernahm. Allerdings wurde erstmals nicht mehr täglich in der Sommersaison die Verbindung Hamburg – Klagenfurt angeboten. D 1299/1298 verkehrte nur Freitag auf Samstag Nacht Südwärts und Samstag auf Sonntag Nacht Nordwärts. Mit dieser “Operation” änderten sich auch die im “Kärnten-Express” angebotenen Wagengruppen. Hamburg – Passau/Regensburg blieb im D 299-Nachfolger D 2187, die Tageskurswagen München – Lienz entfielen ersatzlos, die Kurswgaen nach Graz verkehrten nur noch bis Selzthal.
Bild 1: Ganz neu setzte sich D 1299/1298 zusammen. Es gab nun mal wieder Wagen aus Oostende und ganz neu Wagen nach Oberstdorf. Quelle: Zugverzeichnis zum Kursbuch 1988
Neu erbte der "Kärnten-Express" aus dem D 1381/1380 Liege- und Schlafwagen Hamburg - Oberstdorf. Aus dem D 1213/1212 erbte der Zug die Sitz- und Liegewagen Oostende - Klagenfurt. D 1213/1212 war bisher Oostende - Villach verkehrt, machte aber in Österreich den landschaftlich interessanten, aber ziemlich zeitraubenden Schlenker über die Strecke Rosenheim - Wörgl - Schwarzach-St. Veit. Neu gab D 1213 in Augsburg bereits die Wagen nach Kärnten ab und konnte somit selber in Zell am See enden. Insgesamt stellte dies trotz der Einschränkung der Verkehrstage zumindest in den Fahrzeiten und Fahrlagen eine deutlich attraktivere Verbindung nach Kärnten dar, die zudem insofern optimiert war, als für die Verbindung Hamburg-Klagenfurt nur noch 2 statt 3 Garnituren umlaufbedingt benötigt wurden.
Bild 2: Das "Kärnten-Express"-System 1988: Rot die Strecke des Kärnten-Express, Grün die Kurswagen nach Oberstdorf, Blau der D 1213/1212 Oostende - Zell am See und Violett die Kurswagen nach Selzthal. Kartengrundlage: PKP-Kursbuch 95/96
Bild 3: Der Zugbildungsplan des D 1299 im Sommer 1990 zeigt dass die Kurswagen Oostende - Klagenfurt die SNCB-NMBS stellte und für die Relationen Hamburg - Sonthofen und Hannover-Sonthofen sogar Autotransportwagen vorgesehen waren. Quelle: Entwurf zum ZpAR 1990/91
Durch diese Änderungen änderten sich auch die Verkehrshalte: In Uelzen und Celle wurde nun auch Südwärts gehalten, dafüpr entfielen in beiden Richtungen die tiefnächtlichen Halte in Fulda und Gemünden (Main). Der Zug wurde ab Würzburg wieder direkt über Ansbach statt Nürnberg geführt, weshalb Kitzingen, Neustadt (Aisch), Fürth (Bay) Hbf und Nürberg wieder zu Gunsten von Ansbach entfielen. Der Halt Gunzenhausen kam jedoch nicht mehr zurück. Zumindest Südwärts kam München Ost hinzu, in beide Richtungen wurde nun in den Urlaubsorten Prien, Traunstein und Freilassing gehalten, da D 1299/1298 nun hierher für Norddeutsche eine attraktive Lage hatte. In Österreich änderte sich nichts an der Haltepolitik.
Diese Neukonzeption bestand so jedoch nur 3 Sommer lang, zum Jahresfahrplan 1991/92 wurde das Zugsystem um den Kärnten-Express wiederum komplett überarbeitet. Der "Kärnten-Express" verkehrte nun in der Sommersaison wieder täglich. Neu war jetzt die Überkreuzverknüpfung mit dem neuen D 1123/1122 "Dolomiten-Express", die beiden Züge trafen sich nun zum "Rendezvouz" in Rosenheim. Durch die Verknüpfung konnten die Relationen Dortmund - Klagenfurt sowie Hamburg - Merano/Meran neu umsteigefrei angeboten werden. Außerdem wurde der "Kärnten-Express" nochmals deutlich beschleunigt: Die Halte in Kreiensen, Bebra, Ansbach, Augsburg Hbf, München Hbf, Prien, Traunstein, Freilassing und Hallein entfielen, neu hinzu kam nordwärts München Ost sowie in beide Richtungen Dorfgastein. Der Zug war auf der Gesamtstrecke hierdurch nochmals 90 Minuten schneller, trotz späterer Abfahrt in Hamburg war man nun schon um 9:48 in Klagenfurt Hbf. Die Wagengruppe Hamburg - Oberstdorf verkehrte nun als eigener Zug D 1389/1388 Hamburg - Oberstdorf (via Ulm), die Kurswagen Oostende - Klagenfurt kamen mit einem neuen D 1215/1214 Amsterdam - Klagenfurt nach Kärnten.
Diese Konzeption währte wiederum einige Jahre bis 1994. In dieser Zeit änderte sich nur wenig, hauptsächlich zwischen Hamburg und Hannover gab es einige Fahrzeitverschiebungen wegen Überholungen durch ICE und IR. Ab 1995 wurde wieder ein neues Konzept gefahren, D 1299/1298 und D 1123/1122 trafen sich dann bereits zum Rendezvouz in Würzburg und verkehrten im Abschnitt Würzburg - Rosenheim vereinigt - doch dazu mehr in einem weiteren Artikel.
Bild 4: Die beiden Fahrplankonzepte des D 1299 im Vergleich.
Offene Fragen:
Bespannungen und weitere Zugbildungen
Fotos und Geschichten
Vorab schon allen Danke für die Mitarbeit!
Markus
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:02:25:22:18:36.