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 04 - Historisches Forum 

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Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Gestern der Meißner-Beitrag N° 1, heute geht es wieder weiter mit den Glasplatten und wieder einmal ein Triebfahrzeug. Wir sind ja hier in einem Eisenbahn- und keinem Bergbauforum ;).

Nach den etwas schwereren Lokomotiven der letzten Porträts wenden wir uns *der* klassischen Brot- und Butter-Lok auf Zechen-, Hütten und Werksbahnen zu:

der Hohenzollern-Type "Crefeld".

Alle (teil-)normierten Loktypen der Grafenberger Lokschmiede trugen von Anfang an Namen, die meisten dieser Namen stellten einen Verweis zum Erstbesteller dar. Aber keine Regel ohne Ausnahme: die erste Crefeld verließ im November 1895 unter der Fabriknummer 876 die Werkshallen und wurde an die "Gewerkschaft Deutscher Kaiser" in Duisburg Bruckhausen als Lok N° 8 abgeliefert. Also eine Zechenbahnlok :). Erst die zweite Maschine dieser Type, die Hoh 955/1897 kam als Lok N° 11 zur Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft, die dann auch Namensgeber für diese Type wurde. Die letzte "Crefeld" verließ das Werk unter der Fabriknummer 3535 im Jahre 1919 - auch sie kam an eine Zeche, nämlich die Zeche Victor in Castrop-Rauxel als VICTOR VIII. In den knapp 25 Jahren des Bauzeitraums entstanden mehr als 100 Lokomotiven; es blieb natürlich auch nicht aus, daß diese Konstruktion in diesem langen Zeitraum mehrmals verbessert wurde. Die letzte Crefeld war doch deutlich schwerer und leistungsfähiger als die Ursprungsausführung.

Genau diese Ursprungsausführung ist unser heutiges Glasplattenbild. Wie ich ganz am Anfang dieser Serie schon einmal schrieb, wurde Ende 1952 der gesamte Lokomotivpark der Hibernia fotografisch dokumentiert, weil man eine Umzeichnung in Angriff nehmen wollte und dazu akribisch geführte Karteikarten mit Lichtbild anlegen wollte (und letztlich auch tat!).

http://zechenbahnen.square7.ch/Pics/XXVIII.jpg

Wir sehen hier die spätere Hibernia ZuH 2-C (Hoh 1163 aus 1899), die zunächst an die Gew. Gladbeck (Zeche Möller und Rheinbaben) ausgeliefert wurde, dann lange Jahre auf der Zeche Schlägel & Eisen 3/4 im Einsatz war, bevor sie im Januar 1953 in 2-C umgezeichnet wurde. Doch schon im Oktober 1953 wurde diese Lok über den Zwischenhändler Dolberg an die Zeche Radbod in Hamm als Lok 2 verkauft. Dort wurde sie im Mai 1971 vor der geplanten Umzeichnung in RAG D-711 abgestellt und im März 1972 zerlegt. Das macht 73 Jahre Dampflokleben! Ein Beweis für die solide und robuste Bausausführung von Hohenzollern Lokomotiven.

Interessant am heutigen Porträt ist die Tatsache, daß die Lok immer noch im Lieferzustand ohne elektrische Beleuchtung und lediglich mit Wurfhebelbremse ausgerüstet ist. Bemerkenswert ist der Kohlekasten hinter dem Führerhaus sowie das Assortiment von Pannschüppen, die malerisch um das Ramsbottom-Ventil drapiert wurden, um das Gezähe (=Werkzeug) stets zur Hand zur haben. Auf dem Umlauf liegt die lange Schlackeschaufel und vor dem vorderen Kohlekasten erkennt man das tief angeordnete Einlaufrohr zum Rahmenwasserkasten.


Das Bild ist auch in der zweiten Auflage zu finden - die geht morgen in den Druck ;)

edith brachte noch eine Erklärung für die Vokabel "Gezähe"

RUHRKOHLE - Sichere Energie

seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:11:05:20:37:03.
Joachim ,
Gezähe ??Ob jeder weiß ,worum es sich handelt?;-)
Glück auf von I.nach B.
Wolfgang

( [www.minister-achenbach.de] )

mein Beitrag zur Geschichte des Ruhrpotts




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:10:11:21:07:20.
Moin Joachim,

die Crefeld - ja, diese Loktype ist mir auch noch vor die Flinte gefahren. Ich zeige mal die Schwesterlok D-712 (Hohenzollern 1962/06), am 16.4.74 auf Radbod in Bockum-Hövel aufgenommen:

http://www.eisenbahnhobby.de/BockumH/SW511-17_RAG_D-712_BockumHoevel_16-4-74_S.jpg


Wer mag, kann ja mal die Unterschiede herausfinden. Den kurzen Kohlenansatz am Heck hat sie jedenfalls auch, nur die Schüppen (das "Gezähe") fehlen...
;-))


Bei Anna 9 (Hohenzollern 2227/09) hingegen fehlt der Kohlenansatz (Alsdorf, 13.8.76):

http://www.eisenbahnhobby.de/alsdorf/38-14_Lok9_Alsdorf-Wilh_13-8-76_S.jpg


Vielen Dank für das interessante Bild und - insgesamt - einmal mehr für die gesamte Serie,

Martin


Edit mahnte noch dioe Fabriknummer von Anna 9 an.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:10:12:06:57:50.

Für Joachim ein kleiner Hinweis...

geschrieben von: Roststab

Datum: 12.10.11 09:06

Wir hatte ja mal das Thema Blasrohr und seine Lage erörtetert. Schau mal, wo die Dampfleitung für den Hilfsbläser mündet. Nicht mit der anderen Leitung, die zunächst parallel verlegt ist, verwechseln, die dient zum Nässen der Rachkammer.
Hallo Joachim,
nun will ich zwei mal Danke sagen- erst einmal, dafür, daß die Zeche damals ihren Fuhrpark fotografiert hat (aus welchem Grund auch immer, wobei mir die Archivierung gefällt). Und Dir für das Zeigen dieser phantastischen Bilder. Nun kann ich nicht zu jedem Bild meinen Senf dazugeben- aber ich betrachte die Reihe schon seit langem mit großem Interesse. Und bin jedesmal begeistert über dei kontrastreichen, scharfen Aufnahmen (ok Bei Platten keine so ganz große Kunst). Und ich bitte darum, mehr zu sehen.

Viele Grüße
Christian

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Hohenzollernloks - zeitlos schön

geschrieben von: cw

Datum: 12.10.11 21:49

Mein Lieblingshersteller. Deshalb: danke fürs Zeigen
Christopher

Schönes Bild! (o.w.T)

geschrieben von: Michael Kelter

Datum: 03.07.13 17:57

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)