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 04 - Historisches Forum 

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Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Fortsetzung von hier: [www.drehscheibe-foren.de]

Auch zwischen Blumenberg und Egeln wurde, wie schon gesagt, zum Sommerfahrplan 1999 der Personenverkehr eingestellt, während der Streckenabschnitt Egeln - Staßfurt noch bis zum 28.09.2002 am Netz blieb.

772 154 bediente als Solo-VT - und daher immer gut besetzt - die letzten Umläufe zwischen Blumenberg und Staßfurt, wovon auch nochmals eine Aufnahme als RB 15987 am Stellwerk in Blumenberg zeugt...

http://www.abload.de/img/9899-113blumenbergkopivka3.jpg

Nach dem Abstecher über die Strecke nach Schönebeck war es nun später Nachmittag geworden und es blieben noch zwei Zugpaare auf der KBS 317 die nun auch mein Tagesprogramm abschliessen sollten. Mit der RB 15991 ging es kurz nach fünf hinüber nach Staßfurt...

http://www.abload.de/img/9899-119blumenbergkopi6jno.jpg

Ein erster Fotohalt ergab sich gleich beim nächsten Halt in Klein Germersleben...

http://www.abload.de/img/9899-120kleingermersleckxb.jpg

So, alle wieder Einsteigen...

http://www.abload.de/img/9899-120kleingermersleok32.jpg

Es waren längst nicht nur Eisenbahn-Fuzzys, die an diesem Samstag nochmal "Reichsbahn" fühlen wollten.
Auch in Etgersleben verabschiedete sich die örtliche Bevölkerung von ihren Eisenbahnern...

http://www.abload.de/img/9899-121etgersleben1ko3m4u.jpg

http://www.abload.de/img/9899-121etgersleben2ko7jmb.jpg

...bevor in Staßfurt das Wendefoto von RB 15991 auf RB 15990 entstand. Im Bahnsteigschatten wartet 218 242 mit der RB 5811 (Magdeburg - Aschersleben) noch auf die Kreuzung mit RB 5812 in Gegenrichtung...

http://www.abload.de/img/9899-122stafurtkopievkug.jpg

Zurück in Egeln galt es zunächst die Rückfahrt des Dampfsonderzuges aus Schönebeck-Salzelmen mit 50 3695 im Bild festzuhalten...

http://www.abload.de/img/9899-123egelnkopieqkhl.jpg

...bevor 772 154 als letzte durchgehende RB 15993 nach Staßfurt aus Blumenberg zurückkehrte...

http://www.abload.de/img/9899-124egeln1kopiez1ym.jpg

http://www.abload.de/img/9899-124egeln2kopief3iy.jpg

Eine Stunde später war es dann soweit, während zahlreiche Reichsbahner und Ehemalige ihrer Strecke nochmals die letzte Aufwartung machten und auf dem Bahnsteig Würstchen grillten, stellte 772 154 als RB 15992 die letzte planmässige Verbindung zwischen Egeln und Blumenberg her...

http://www.abload.de/img/9899-125egeln1kopie23be.jpg

Und auch noch ein Bildchen für's Zugpersonal "bitte recht freundlich"...

http://www.abload.de/img/9899-125egeln2kopiemwxy.jpg

Mit dieser Verbindung trollte auch ich mich nach ereignisreichen Tagen heimwärts. Über Blumenberg erreichte ich mit sieben Minuten zum Umsteigen nach Magdeburg meinen Nachtzug. Mag mich gar nicht erinnern, dass diese sieben Minuten mir damals Kopfzerbrechen bereitet hätten, wohingegen heute jede Anschlussverbindung unter einer Viertelstunde immer Spannung verspricht ;-)

Für die Statistiker unter Euch, hier nochmal mein Fahrplan des 29.Mai 1999:
Haldensleben ab 5.33 - 5.44 an Süplingen ab 7.44 - 8.54 an Weferlingen Zuckerfabrik ab 9.09 - 10.23 an Haldensleben ab 11.02 - 11.54 an Eilsleben ab 12.11 - 12.47 an Blumenberg ab 15.14 - 15.52 an Schönebeck ab 16.06 - 16.44 an Blumenberg ab 17.03 - 17.55 an Staßfurt ab 18.02 - 18.27 an Egeln ab 20.28 - 20.54 an Blumenberg ab 21.01 - 21.24 an Magdeburg. Wer wäre da nicht gern dabei gewesen ?

Die erste Aufnahme des neuen Fahrplanabschnitts entstand am nächsten Morgen, dem 30.Mai 1999 in Heidelberg Hbf und zeigt mit 110 114 vor allem einen seit diesem Tag historischen Zuglauf: Hatte der "ARKONA" als D 350 jahrelang die Insel Rügen mit Basel verbunden, so wählte der Zug in dieser ersten Nacht des Sommerfahrplans erstmals den geänderten Laufweg als NZ 1551 nach Stuttgart...

http://www.abload.de/img/9900-001heidelberghbfka8v8.jpg

Für mich endete damit auch eine oftgenutzte und heissgeliebte Verbindung aus dem heimatlichen Südwesten, die über Nacht tief ins ehemalige Reichsbahnland führte. Bereits seit dem 27.9.98 verkehrte der D 350/351 wegen Bauarbeiten im hohen Norden allerdings schon nicht mehr auf seinem gesamten Laufweg, sondern lediglich von bzw. bis Ribnitz-Damgarten West.

Schöne Erinnerungen...

Andreas


... und hier [www.drehscheibe-foren.de] geht's zu meinen bisherigen DSO-Beiträgen...
Hallo Andreas, ganz großes Kino, vielen Dank dafür! So bleibt ein Stück Eisenbahngeschichte lebendig in deiner toll gemachten Serie. Gruß Olaf
Hallo Andreas - Damals traurige Ereignisse aber heutzutage soll man die schöne Erinnerungen festhalten wie toll gemacht in deinen Beiträge.
Viele Grüsse,
Paul
Hallo Andreas,
echt tolle Serie! Schöne Bilder, toller Texte, aber doch recht trauriger Anlass!
Hallo Andreas,

vielen Dank für die schönen Aufnahmen.

Ich hatte mal gehört, dass die Signale in Egeln russischer Bauart waren. Ist dem so?

Fragende und...

dampfende Grüße
Thomas


Moin,

44 1486-8 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Ich hatte mal gehört, dass die Signale in Egeln
> russischer Bauart waren. Ist dem so?
>

Das war wohl ein russisches EZMG-Stellwerk mit den entsprechenden Signalen:

[www.sachsen-stellwerke.de]


Gruß

Christof

Da wäre ich gerne dabei gewesen, klasse! (o.w.T)

geschrieben von: Pille

Datum: 24.07.11 17:11

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Blumenberg - Egeln - Staßfurt, Erlebnisse aus meiner Zeit

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 24.07.11 17:23

Ja, einst trieb auch ich mich auf dieser Schiene herum. Zuerst als Heizer, wo wir nachmittags ein planmäßiges Nahgüterzugpaar Staßfurt - Egeln und zurück beföderten.
Dann hatten wir auch mal einen Sondereinsatz mit einer Reko-41er, als das planmäßige Ferkeltaxi kaputt war. Die "Blutblasen" waren schon damals eben nicht mehr die jüngsten...
Jedenfalls schickten wir uns in Blumenberg zur Rückfahrt an, als unser Zug - namentlich der erste "Genickschußwagen" - von einer Meute Dampflokfans regelrecht gestürmt wurde. Die Eisenbahnfreunde hatten schon den ganzen Nachmittag das eifrige Rangiergeschehen der beiden Oscherslebener Reko-50er vor den beiden Nahgüterzügen aus bzw. nach Magdeburg-Buckau auf Film und Tonband festgehalten. Da kam unsere nicht alltägliche Fuhre, wo man auch noch mitfahren konnte, genau richtig!
Nur hatte unsere Lok die unangenehme Angewohnheit, bei den ersten stärkeren Auspuffstößen ziemlich viel Wasser aus dem kleinen Entlüftungsrohr oben auf dem Mischvorwärmer herauszuprusten. Noch dazu fuhren wir in Richtung Staßfurt Tender voran und somit mit dem Kessel dem Wagenzug zugewandt...
Kurz vor Abfahrt ragten aus den Fenstern des ersten Wagens Köpfe mit und ohne Skibrillen, Kameras und Mikrofone. Alles wartete gespannt auf die ersten Abdampfstöße. Wir auch! Ich gebe es ja zu, wir konnten uns ein breites Grinsen nicht verkneifen, als unsere Lok den ersten Wagen mit einer ordentliche Wasserdusche überschüttete. Tja, liebe Fans, auch das ist Dampflok; nur die Harten kommen in den Garten...

Später hatte ich dann so meine Erlebnisse als frischgebackener V60-Lokführer, wo ich gleich mal die nachmittäglichen zwei Personenzugpaare befördern durfte, weil man für die planmäßige V100 kein Personal hatte. 4x 33km mit der V60 im Personenzugdienst, und bei mir die Tinte auf der Prüfungsurkunde kaum trocken - ich habe vielleicht Blut und Wasser geschwitzt!
Zuerst habe ich es mit den erlaubten 50km/h probiert; mit dem Ergebnis, daß ich von Station zu Station immer eine Minute mehr Verspätung hatte. Das gab mir zu denken. Aber mit 60km/h hat´s dann geklappt...

Später war ich wieder mal zum ganztägigen Nahgüterdienst eingeteilt. Man vertraute mir die ohne Planpersonal ("wild") laufende 106 062 an. Sollte doch der junge Bengel zusehen, wie er mit dem Ofen klarkam... Und das war wirklich eine Schmette! Sie qualmte aus allen "Knopflöchern", hatte dementsprechend eine einheitlich rußschwarze "Kriegsbemalung" und bei den Fenstern dachte man, irgendwer hätte Preßpappe anstelle der Scheiben eingesetzt.
Unser Nahgüter von Egeln hatte dann auch eine stattliche Länge, so daß ich Zwiegespräch mit meiner guten alten V60 führen mußte. Ich versprach ihr, daß ich ihr nach Dienst ordentlich die Fenster putzen würde, wenn sie uns wieder gut nach Hause bringt. Auch wenn sie wieder aus allen Ritzen rußte, gezogen hat sie und gefahren ist sie wie die Feuerwehr!
Selbstverständlich habe ich mein Versprechen eingelöst und alle Scheiben ringsum mit Handwaschpaste - anders gings nicht mehr - in den durchsichtigen Zustand zurückversetzt.

Auch später mit der V100 habe ich manche Dinge erlebt... Seinerzeit gab es bei uns einen Ausdruck: Die Bahnmacke. Es hieß, jeder, der gewisse Zeit bei der Bahn sei, bekäme die Bahnmacke - so ´ne Art "Kopfschuß". Eines Tages dachte ich, jetzt ist es auch bei mir so weit: Ich war in Blumenberg gerade an das Ende des soeben aus Staßfurt angekommenen Personenzuges gefahren, sollte also die Zuglok werden, während die "alte" Zuglok nunmehr als Schlußlok fungieren sollte.
Meine Zugführerin - ein sehr nettes, fleißiges und immer korrektes Mädel - war bei der Fahrt vom Abstellgleis an den Zug mit auf der Lok.
Ich hatte angekuppelt und tauchte gerade wieder unter den Puffern hervor, als "meine" Zugführerin vorne in den ersten Wagen einstieg und die Schiebetür schloß. Im selben Augenblick öffnete sich am hintersten Wagen die Schiebetür und heraus kam - "meine" Zugführerin!
Ich dachte, ich seh´ nicht richtig. Ich hatte mich auch nicht am Puffer gestoßen, oder irgend sowas. Ich wußte: Jetzt ist es soweit; es gibt die Bahnmacke also doch!
Ich grübelte schon über einen außerplanmäßigen Termin beim Bahnarzt, als sich das Rätsel unverhofft löste. Zwillinge! "Meine" Zugführerin und die Zugführerin des angekommenen Zuges waren Zwillingsschwestern. Und beide waren einander so ähnlich, daß man sie selbst bei näherem Hinsehen kaum unterscheiden konnte. Zufällig verließ die eine den Zug, als die andere gerade eingestiegen war. Sachen gibt´s manchmal... Jedenfalls war ich heilfroh, daß mich die Bahnmacke noch nicht ereilt hatte!
Die kam erst später, und jetzt muß ich damit leben ;-)

Eine schöne Sitte gab es noch; und da spielt Klein-Germersleben eine Rolle: Beim vorletzten Zug nach Blumenberg sah ich gerade noch im Augenwinkel, wie von der örtlichen Kollegin kurz vor der Abfahrt ein typischer DDR-Dederon-Stoffbeutel in den Gepäckwagen gereicht wurde.
In Blumenberg setzten wir den Wagenzug weg und hatten anschließend etwas Zeit. Die nutzten wir, um in einer ortsansässigen Bäckerei unweit des beschrankten Bahnüberganges einige Stücke super-ober-aller-leckersten Obstkuchens zu erstehen; der mit den knusprigen Streuseln obendrauf! Ja, so eine kleine Dorfbäckerei... allein bei der Erinnerung läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Im Dederonbeutel befand sich dann auch eine Thermoskanne mit Kaffee, den die Kollegin in Klein-Germersleben extra für uns, die Zugbesatzung, gekocht hatte. Auf der Rückfahrt wurde der Dederonbeutel, nunmehr mit der leeren Thermoskanne, aber auch mit zwei Markstücken, wieder in Klein-Germersleben abgegeben. So lief das jahrelang...

http://www.holgerkames.de/Bilder/CIMG2207.jpg
"Ein' feste Burg... "




11-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:07:24:17:40:21.
Hallo, Holger !

Danke, für Deinen Beitrag ! Das war ein schöner Abschluss meiner kleinen "Börde"-Serie.
Danke, auch für alle anderen Ergänzungen und die Blumen ;-)

Andreas
Moin Andreas,

da kann ich ja meine Blumen gleich hier anhängen. :-)

Eine wunderschöne Beitragsserie, die Rundfahrt hatte sich ja wirklich gelohnt! Hätte nie gedacht, daß man das alles an einem Tag schafft.
Ich war an den meisten Bahnen dieser Gegend auch öfter unterwegs - allerdings mit Auto - nur die Abschiedsfahrten habe ich nicht geschafft (bestimmt Dienst oder so). Aber ein paar Tage vorher habe ich auch noch einige Strecken besucht. Da das ja jetzt schon HiFo-konform ist, werde ich das eventuell im Winter mal zeigen....

Gruß aus Berlin.

https://abload.de/img/2005.12.08felix2wzjkf.jpg Mein HiFo-Inhaltsverzeichnis
Wir werden dich nie vergessen!

Natürlich! Wer denn nicht?

geschrieben von: Axel Tomforde

Datum: 24.07.11 23:18

Ich meine natürlich: Wer wäre denn nicht gern dabeigewesen?

Vielen Dank, Andreas, dass Du uns zu dem letzten Betriebstag nun noch mal auf diese Strecke mitgenommen hast. Und dass es dann noch ein roter Triebwagen war, ist natürlich besonders schön.

Als ich selbst im Juli 1995 das erste und einzige Mal auf jener Strecke unterwegs war, waren mir, auch auf der Strecke Eilsleben - Blumenberg, nur in den Regionalbahnfarben lackierte Ferkeltaxen begegnet. Allerdings fuhren sie (beide Baureihen, 771 und 772) noch in Doppeltraktion zwischen Blumenberg und Staßfurt.

Bemerkenswert fand ich damals, dass der Verkehr in Egeln gebrochen wurde. Zwar fuhr die selbe Garnitur jeweils von Blumenberg nach Staßfurt bzw. umgekehrt durch, jedoch hatte sie in Egeln einen langen Aufenthalt und wechselte auch die Zugnummer. Da zudem in Egeln auch noch die Kreuzung stattfand, konnte die gut vierzigminütige Wartezeit natürlich prima genutzt werden, um beide Garnituren von allen Seiten zu fotografieren.

Schade, dass dort heute eine Lücke im Streckennetz klafft.

Mit den besten Grüßen aus Hamburg
Axel

http://www.eisenbahnerinnerungen.de/index-logo-winz.jpg
Hallo Andreas

Vielen vielen Dank für die gesamte Serie und insbesondere den letzten Teil, der mich nun endlich zur Registrierung hier zwang.
Ist euch bei den letzten 4 Bildern in Egeln der Junge vorne rechts bzw. links auf dem Führerstand aufgefallen?
Das bin ich im Alter von 10 Jahren, deshalb nochmals Danke für die Bilder.

Die auf den vorherigen Bildern kaum zu übersehene blondhaarige Dame mit dem roten Rock ist meine Mutter auf Abschiedstour von ihren Kollegen.
Sie selbst war zu diesem Zeitpunkt eine der Fahrdienstleierinnen in Egeln und tat dort Dienst bis zur Einstellung des SPNV auf der Strecke Egeln - Staßfurt.
In Staßfurt schloss sie dann B5 ab (mech. Fdl-Stw gegenüber dem Bw Staßfurt), als dort auf ESTW umgestellt wurde und inwzischen versieht sie ihren Dienst in Flörsheim bei Frankfurt am Main.
Die Dienstellen an der Nebenstrecke Staßfurt - Egeln - Blumenberg waren im übrigen fast auschließlich durch Frauen besetzt, auch schon in den 80ern.
Zur im letzten Bild fotografierenden Zugführerin besteht im übrigen auch noch Kontakt, sofern ich das enstandene Bild auftreiben kann, teile ich dies gern mit euch.
Das "Letzte Fahrt" Transparent "schmückte" noch jahrelang mein Zimmer, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es noch auffindbar ist.
So und bevor ich jetzt noch anfange von meinem 83 jährigen Opa zu erzählen, der in Egeln 45/46 seine Lehre bei der Reichsbahn begann, mach ich lieber mit was Anderem weiter.

Als Kind und Jugendlicher war ich sehr viel dort auf dem Bahnhof.
Auf dem Gelände gab es als Kind auch immer genug zu entdecken bzw. zu beobachten, wie z.B. den kärglichen Rest des Güterumschlags oder die Arbeit meiner Mutter am EZMG des Bahnhofs.
Eine besondere Spannung ging natürlich von Führerstandmitfahrten auf den Ferkeltaxen bzw. anderen Tf aus, oft auf den Schößen diverser Lokführer.
Da ich immer alles wissen wollte, zugehört habe und natürlich immer brav war (ja immer und überall...), durfte ich dann auch schon mal die SiFa bedienen und in seltenen Fällen sogar den Fahrregler.
Eine derartige "Dehnung" der Betriebsvorschriften war nur aufgrund des zu dieser Zeit schon äußerst geringen Verkehrsaufkommens der Strecke möglich.
Achso, bevor ich es vergesse, "Nein!" an alle, denen das Wasser grad im Mund zusammenläuft, ich kann da nichts vermitteln.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein schöner Teil meiner Kindheit war und sich wohl dadurch meine Leidenschaft für die Eisenbahn begründen lässt.
Als Kind bin ich wohl noch sehr sehr vielen Eisenbahnern in Erinnerung, ob auf der Strecke oder bei den "älteren" Traditionsbetriebswerkern aus Staßfurt.

Zu Klein Germersleben und dem typischen DDR-Dederon-Stoffbeutel den Holger Kames bereits erwähnt hat, soll ich von meiner Mutter folgendes ausrichten.
Der Beutel fuhr auch in Richtung Egeln mit, um dann gefüllt mit Brötchen von Bäcker Rohde die Rückreise Richtung Klein Germersleben anzutreten (letzter Halt vor Blumenberg).
Was die Bahnmacke angeht, musste meine Mutter lachen, da sie die beiden Zwillingsschwestern auch kennt und die Verwechslungsgefahr nur bestätigen kann.
Kaffe und Kuchen wurden natürlich auch in Egeln gemeinsam genossen, wozu sich hin und wieder die Kreuzung der Ferkeltaxen in Egeln anbot bzw. nach dem 29.05.99 die Wartezeit zwischen Ankunft aus bzw. Rückfahrt nach Staßfurt.
Anekdoten zur Strecke, vorallem aus Reichsbahnzeiten, gäbe es noch genug zu erzählen, Vorerst aber habe ich Mutter und Opa damit beauftragt Bilder und andere Materialien rauszusuchen, mal sehen was dabei so spannendes herauskommt.

Ich hingegen würde mich über PNs von Andreas und allen Anderen freuen, die noch Bilder von der Strecke besitzen, insbesondere von vor der Stillegung des SPNV.
Kopien der Bilder in guter Qualität per Mail zu erhalten wäre schön, denn viele alte Kollegen haben noch Kontakt untereinander und würden sich über derartige Erinnerungsstücke aus ihrer dienstlichen Vergangenheit freuen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Start in die neue Woche!

Grüße aus Magdeburg
Stefan
Ich habe da auch noch eine Story.

Ich habe bis 1998 in Staßfurt gewohnt. Ab und an machte ich meine Rundfahrten. Die führten mich vom Bahnhof Hecklingen (war für mich recht nah zu erreichen) über Blumenberg - Schönebeck nach Staßfurt.

Meistens kaufte ich für jede Teilstrecke eine separate Fahrkarte. An einem Sonntag aber machte ich es anders. Ich kaufte die Fahrkarte direkt im Bahnhof Hecklingen.

Sonntag Mittag, die Mitarbeiterin im Bahnhof Hecklingen ahnte nichts böses und dann kam ich. *g*

Ich also meinen Wunsch geäußert von Hecklingen nach Staßfurt zu fahren "aber nicht da lang (und zeigte Richtung Staßfurt), sondern da lang". Das führte zu ungläubigen Blicken und einem längeren Telefonat und danach wurde mir die Fahrkarte handschriftlich ausgestellt.

Das muss 1992 oder 1993 gewesen sein. Lange ist es her. Vielleicht finde ich sogar die Fahrkarte noch, dann scanne ich die mal ein und reiche sie hier nach.