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 04 - Historisches Forum 

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Zunächst die Links zu den vorausgegangenen Teilen:

Teil 1: [www.drehscheibe-foren.de]
Teil 2: [www.drehscheibe-foren.de]


Teil 2 endete ja mit dem Besuch des Bw, doch zwei Aufnahmen habe ich noch übersehen. Die Kasseler 01 1056 beim Wassernehmen und unter der Besandungsanlage:

(30)
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3130353032373837.jpg

Seht mir bitte nach, dass ich auch hier darauf verzichte, jeden Kratzer der alten Negative zu beseitigen – einen Schönheitswettbewerb gewinnen die Aufnahmen ohnehin nicht und Ihr wisst ja auch so, wie eine 01.10 aussieht. ;-)

Doch – wieso überhaupt der miese Zustand, wo ich doch noch nie Abzüge von diesen Schlechtwetterbildern gemacht habe? Zu recht stellt Martin Welzel unter Teil 2 diese Frage. – Nun, für Abzüge reichte einfach das Taschengeld nicht. So betrachtete ich meine „Schätze“ eben von mal zu mal im Negativ. Und wenn man sie aus der Hülle zog, gegen dunklen Hintergrund hielt und in einem bestimmten Winkel beleuchtete, dann schimmerten gerade die schwach die Bilder sogar ganz leicht im Positiv auf. Frag’ mich keiner, wieso - aber es funktionierte! Bloß mussten die Streifen eben - „ratsch!“ – aus der Hülle… Also: Eben deswegen so verkratzt.


(31)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3037363261333763.jpg

(Hand aufs Herz: Wer von Euch hat das schöne Lokschild jetzt im Keller??)



So, nun verließen wir das Bw. Doch nicht Richtung Bahnhof, sondern – Wilfried hat mich erst jetzt in einem Telefongespräch wieder daran erinnert: zu den Ami-Kasernen!

Richtig, so war’s: Enttäuscht kehrten wir nach unserem Bw-Rundgang – Fußnote: das ging 1965 trotz des wuseligen Betriebs im Bw noch ohne Begleiter, nur mit dem ermahnenden „Awwer uffebasst, gell!?!“ des Lokleiters versehen – wieder in die Lokleitung zurück: Nicht nur, um uns artig heil wieder zurückzumelden, sondern auch um nach der Giessener 01 233 zu fragen. Ich hatte die Lok vor einiger Zeit mal an meinem „Spähposten“, am BÜ Woogstraße in Ffm-Ginnheim vorbeifahren sehen, und irgendwo – war’s vielleicht sogar im „Pfiff“? – hatten wir gelesen, dass die Lok ja eigentlich eine „02“ ist. Hui!! – Ja, und nun waren wir in „ihrem“ Heimat-Bw, und sie war nicht da… Nein, beschied uns der Lokleiter und zog kräftig an seinem vernuckelten, schon fast erloschenen Stumpen: die sei schon z-gestellt. „…unn steht owwe in der Ami-Kasern’.“

Der Tag schien gerettet: Nach dem Glück mit der 66 schien nun auch noch die 01 233, die „eigentliche 02“, in greifbarer Nähe! Und wenn sie schon z-gestellt war, sogar noch besser: Dann konnte man ja vielleicht sogar ein Lokschild…!? **feix-glucks!**

Eilig erkundigten wir uns am Bahnhofsvorplatz nach der Busverbindung nach draußen, zu den Amerikaner-Kasernen am Stadtrand und machten uns Gedanken, wie wir denn… „Ohne Werkzeug?“ – „Och, die Amis leihen uns bestimmt einen Schraubenschlüssel.“ – „Und wie dann heimschleppe? Im Rucksack vielleischd, newwe’m Foto, der Sprudelwasserflasch’ un mei’m üwwerischgebliewene Abbel etwa??“ – Na, das würden wir dann schon sehen. Jedenfalls war auch schon besprochen: Falls nur noch ein Schild an der Lok war, oder wir nur eins von den verrosteten Schrauben losbekamen, sollte Wilfried das Nummernschild und ich zum Ausgleich alle anderen Schilder (alle!) kriegen, die wir abschrauben konnten!

Angekommen an der „Ami-Kasern’“ entließ uns der Giessener Stadtbus, die pneumatischen Falt-Klapptüren schlossen sich wieder – „Pffffschhhhdddzz-bumms!“ – und da standen wir nun, etwas verloren vor dem riesigen, stacheldrahnverhaugesicherten Kasernengelände mit der breiten Pforte, an der ein fetter, chromglänzender Straßenkreuzer nach dem anderen ein- und ausfuhr, die Schlagbäume in der Ein- und in der Ausfahrt `rauf- und `runtergingen, handbedient natürlich, jeder von einem stramm-grüßenden GI mit Stahlhelm und MP. Eine eigene Welt, die kaum etwas gemein hatte mit unserer Welt der grauen Schulgebäude, der schwarzgeräucherten Bahnanlagen, der klapperigen Büssing-Stadtbusse – verlockend-grell glitzernd, und doch in ihrer Wehrhaftigkeit mit Stacheldraht, Stahlhelmen und Maschinengewehr für uns Buben angsteinflößend „…und hier soll die 01 233…??“

Doch nun waren wir schon hier – und außerdem wollte ich mich vor Wilfried ja nicht als Hosenschisser blamieren! Schließlich war der allem Anschein nach wild-entschlossen (oder gab sich nur so cool…) Also, tief Luft geholt – und hin zum Pförtnerhaus!

Der brave Soldat am Eingangs-Schlagbaum guckte wohl ziemlich schräg, wie wir Buben, von Muttern mit Anorak und Proviant-Rucksack ausgestattet, da über den großen Teer-Vorplatz auf ihn zu-tappten. Ich nahm allen Mut zusammen und versuchte mich in meinem besten Schul-Englisch (Jahresnote im letzten Osterzeugnis: 4): „Good day! Where are here the locomotives?“ – „What??“ – Wilfried sprang bei (letzte Note: 3+): „Yes, we want to go to the old steamlocomotives, from the Giessen shed…” – “No-no! Not here!!” herrschte der GI zurück und schwang mit routiniert-leichter Armbewegung seinen langen Schrankenbaum für den nächsten Ami-Kreutzer auf. Und bekräftigend nachsetzend, mit dem rechten Arm barsch Richtung Bushaltestelle weisend: „…go!! Get away!!!“

Lässig-bedrohlich baumelte das Maschinengewehr am breiten Leder-Halfter, der Stahlhelm saß tief im diensteifrig-verkniffenen Gesicht des GI und verdeckte völlig die pechschwarze Stirn des Afrokaners, drohend blitzen zwei grell-weiße Augen darunter hervor - und wir traten belämmert den Rückweg an.

Keine „02“ also. Und erst recht kein Loknummernschild „01 233“. Nicht einmal ein Bw-Schild. Oder wenigstens das lustige kleine „Schornstein-überschreitet-das-Profil“-Dreieck, mit dem noch kleineren „Strich“-Schild darüber, „…aber abnehmbar“!? Neee – nix. Leere Taschen, leere Hände. Stattdessen reichlich Frust…, dicker Frust!

Also: Büssing-Stadtbus zurück zum rußschwarzen Giessener Bahnhof. „Pffffschhhhdddzz-bumms!“, Falt-Klapptür zu. „Zweimal Hauptbahnhof“, während der brave dienst-bemützte städtische Fahrer schon wieder anfuhr und seinen Büssing (?) mit weit ausgreifenden Armen zurück auf die Fahrbahn der Licher Landstraße lenkte, gleich hinterm Wartehäuschen mitten durch die tiefe Pfütze. Klagend schepperten die Pfennig-, Groschen- und Markstücke im Fahrgeld-Kassierpult auf. Wir hätten mitscheppern mögen: Fahrgeld vergeigt! Sogar gleich zweimal, für Hin- und Rückfahrt!

(Anmerkung: 01 233 wurde nach meinen Aufzeichnungen wenige Tage vorher, am 20.05.1965 z-gestellt und am 01.09.1965 ausgemustert. Und: Das Bw Gießen stellte 1965 z-Loks aus Platzmangel auf nicht mehr genutzten Gleisanlagen des US-Kasernengeländes ab.)

Zurück am Bahnhof Gießen munterte uns immerhin die 66 001 wieder auf, die gegen 13-14 Uhr dampfend wie im tiefsten Winter auf Gleis 1 vor einem Personenzug nach – erinnere ich mich recht? – Lollar stand:

(32)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/6137346166323261.jpg

(@Ronald Krug, vielleicht hast Du wieder eine Idee, welcher Zug das gewesen sein könnte?)



(33)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3035316631313365.jpg




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http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/6531653063333133.jpg




(35)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3861383961633033.jpg




Ganz zaghaft kam sogar die Sonne heraus, als die 66 001 etwas unscharf abfuhr:

(36)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/6131653065623164.jpg




(37)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3334393831663632.jpg



(38)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3065633264633363.jpg


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http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3364363235353866.jpg




Kurz darauf rollte die schon vorhin beim Wassernehmen gesehene Kasseler 01 1056 durch den Bahnhof:

(40)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3764363533316332.jpg




Offenbar übernahm sie eine weiter rechts im Stumpfgleis stehende Garnitur Richtung Marburg-Kassel:

(41)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3131626563396563.jpg




(42)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/6336383732626461.jpg

Man beachte auch die rege Bautätigkeit in Gießen Mitte der 60er Jahre.


Als es Zeit war zum Einsteigen in unseren Zug Richtung Butzbach, überraschte uns noch die Limburger 38 3077 (oder Bw Fulda?), die wohl gerade einen von der Vogelsbergbahn oder aus Richtung Nidda gebrachten Zug in die Abstellgruppe zog. Beinahe wäre das Bild der in diesem Moment aus Frankfurt hereinkommenden E 10 zum Opfer gefallen und ich habe leider mit dem falschen Objekt mitgezogen:

(43)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3630383934663739.jpg



Ausfahrend zogen wir an der 86 380 vom Bw Wetzlar (! So das Bw-Schild!) vorbei:

(44)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3361313235636365.jpg



In Butzbach stiegen wir aus – der Tag war ja lang… - und schauten im „Bw“ Butzbach-Ost nach der dort stehenden ELNA 142 der Butzbach-Licher Eisenbahn (BLE):

(45)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3865323163346563.jpg




(46)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/6663626564383161.jpg

Ob’s das schöne Wohnhaus im Hintergrund heute noch gibt?



Weiter ging’s nach Frankfurt. In Friedberg standen 78 353 und 78 456 einträchtig mit einer dieser neumodischen E 41 nebeneinander:

(47)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3435363439336332.jpg

(Ich zeige das Bild trotz der Unschärfe, weil man die Friedberger Szenerie der Mitt-60er Jahre mit Gaswerk (?) und Zuckerfabrik rechts daneben sonst nicht so oft sieht.)


Weiter gen Frankfurt. Bei der Vorbeifahrt am Bw Friedberg erwischten wir 86 862 und 56 338, beide vom Bw Friedberg:

(48)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3661643931633561.jpg




… und die Friedberger Heizlok HZ 015656, eine G 10 mit G12-Tender, während die qualmende 44 (Hanau?) rechts am Kohlenbansen und die Kö (Ka?) links bloß Nebenprodukt waren:

(49)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/6433323966333034.jpg




Und hier, wenig südlich von Friedberg, drüben auf der Hanauer Strecke nun endlich die Bauzugwagen-Rehabilitation: Wer entdeckt die Friedberger 56.2 mit dem langen Bauzug, der da von Heldenbergen-Windecken hereinkommt?

(50)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/6164393066303534.jpg




(51)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3033623562313634.jpg



…ja, und die 10? Was war mit diesen in meinen beiden vorausgegangenen Teilbeiträgen erwähnten Exoten aus Kassel? – Tja: Leider nicht erwischt. Vielleicht war sie ja während unserer „Exkursion“ zur Kaserne am frühen Nachmittag angekommen und ins Bw eingerückt? Auch so ein Stückchen Frust jenes Tages, des 8. Juni 1965, der sich aber dennoch sehr gelohnt hat und Wilfried Kohlmeier und mir auch nach 46 Jahren noch lebhaft in Erinnerung ist.


Ich hoffe, mit so vielen qualitativ grenzwertigen Bildern nicht genervt zu haben, wünsche nun allerseits eine recht gute neue Woche und grüße schön aus Aachen –
Reinhard Gumbert
Hallo Reinhard,
endlich Teil 3! Leider keine 10, wie ich gehofft hatte. Trotzdem fuer mich gerade der Friedberger Teil sehr interessant, da dort - unweit des Bahnhofes - in der Kleinen Klostergasse mein Opa sein Hotel (gepachtet) hatte (Rheinischer Hof). Dampf auf den 24 Hallen, war schon interessant zu beobachten. Weiss den jemand aus der Hifo Gemeinde, wo die 01 233 tatsaechlich stand??
Gruesse aus DXB

Das wären die Züge mit der 10 gewesen.

geschrieben von: Olaf Ott

Datum: 26.06.11 22:22

Hallo Reinhard!

Planmäßig hättet ihr sogar beide "Sputnik`s" in Gießen sehen können.

Mit Baureihe 10 waren im Umlaufplan 22.03 des Bw Kassel der D 184 (G an 13.13 Uhr) und der
D74 (G an 14.06 Uhr) bespannt.

Doch das Schicksal wollte, daß 10 001 ab 08. Juni 1965 (welch Zufall) zu Gewährleistungsarbeiten nach L2 bis zum 30. 06. 65
ins AW Braunschweig einrückte und 10 002 vom Mai 65 bis zum 05. Juli 65 eine L2 in Braunschweig erhielt.

Für den Zug mit der 66 habe ich zwar eine Vermutung, doch bin ich auf Freund Ronald (beste Grüße!) gespannt.

Danke, daß du nach der anstrengenden Radtour doch noch an den PC gegangen bist.

Beste Grüße in den Vorposten im Westen!

Olaf Ott

Quelle: Die Baureihe 10, H.J. Ebel, EK-Verlag 98
Hallo Reinhard,

wieder einmal Bilder aus einer (für mich) fast unwirklichen Zeit und dennoch überaus faszinierend!

Reinhard Gumbert schrieb:
-------------------------------------------------------

> (Ich zeige das Bild trotz der Unschärfe, weil man
> die Friedberger Szenerie der Mitt-60er Jahre mit
> Gaswerk (?) und Zuckerfabrik rechts daneben sonst
> nicht so oft sieht.)

Nein, das ist/ war kein Gaswerk, sondern ein Melasse-Turm der Zuckerfabrik. Der Vater meiner Freundin war von 1972 bis 1982 dort beschäftigt ;-)

Re: Das wären die Züge mit der 10 gewesen.

geschrieben von: Ronald Krug

Datum: 26.06.11 23:35

Salute Reinhard, Salute Olaf,
Hallo Alle Anderen,

Der 66er-Zug überrascht mich insofern, dass die Lok rückwärts fährt. Es ist aber zweifelsfrei der P 1743 nach Kassel um 15:50, der bis Marburg mit der 66 fährt und dann planmäßig von einer 50 des Bw Treysa übernommen wird. 13-14 uhr konntest Du noch nicht im Gießener Bahnhof zurück sein, denn auf Deinen Bw-Bilder (Dein 2.Mail ist zwei Mal schwach die Uhr zu erkennen: Etwa 13:05 und 13:40. Dann eine Stunde zur Kaserne und zurück, dann war es wohl 15 Uhr oder später. Der Post-Vierachser, der Güterwagen und ein weiterer Packwagen sind typisch für den P 1743 (habe leider nur den ZpBR BD Kassel vom Wi 1963/64). Auf der Lollarer Strecke fuhren keine so langen Züge mit Postwagen und Ghs.

Schön ist auch Deine Friedberger Aufnahme. Die "neumodische" E41 steht immerhin mit einem Wendezug nach Hanau am Bahnsteig. Also noch im Sommer mit 3yg-Wagen und BDymf-Steuerwagen!

Schöne Grüße

Euer Ronald

ps: Jetzt entdecke ich auf einem 66er-Bild noch die Uhr im Bahnhofsturm: Sieht nach 15:50 aus.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:06:27:07:52:15.
... aber, lieber Reinhard, da ich eben gerade Deine mit so viel Herzblut verfasste Erzählung genossen habe und das 65er Sommerkursbuch gerade in greifbarer Nähe liegt: Der 08.06.65 war ja ein Dienstag (die alten Kursbücher haben ja sinnigerweise immer einen Kalender irgendwo), was mich bei Deiner ungefähren Zeitangabe von "zwischen 13 und 14 Uhr" auf den um 14.10 Uhr verkehrenden N 1719 nach Marburg schließen läßt. Obgleich um 13.28 Uhr der Zug P 3705 nach Londorf (auch über Lollar) abfuhr, setze ich wegen des "dicken" Postwagens schon eher auf den "Marburger" - das macht wohl eher Sinn.
Natürlich bin ich auch gespannt, was Ronald recherchiert (@Ronald, meld' Dich mal, ich glaube da geht mittlerweile in Sachen Tf-Kalender was).
Aber, wie gesagt - Reinhard, Deine "maedelige" Story ist wieder der ganz große Knüller und damit "big cinema" für's HiFo. Und damit: Für uns alle - besonders für die inzwischen grau-melierteren Jahrgänge.
Das erinnert mich gerade an eine ähnlich hoch-emotionale Erzählung vom Meister Gottfried Turnwald in einem Münchner Biergarten vor ein, zwei Jahren: Da ging es auch um die 10er, wo er hochoffiziell mitfahren durfte, weil er die Gunst eines bekannten und ebenso eisenbahn-besessenen (ja, das gab's auch!) Dezernenten (Herrn von Schaumburg!) nutzen durfte. Ich sass ganz andächtig da - und war im Geist schon richtig am Mitfahren. Ich liebe die Treffen mit solchen echten Eisenbahnfreunden der ausnehmend "menschlich guten Art", wie er es unbestritten immer war und auch heute (Gott-sei-tausend Dank) noch ist.
Über seine Generation erfahren wir heute noch Dinge aus erster Hand, die wir unbedingt irgendwie festhalten - und weitergeben sollten.

Damit beste Grüße vom Ladenburger Schreibtisch - Luftlinien-mässig ca. 3,8 m vor der Gleiskante der Main-Neckar-Bahn - jedoch im 1. OG,

von Wolfgang.

Ups...

geschrieben von: 38 3156 Bw Landau(Pf)

Datum: 27.06.11 00:15

.. .während ich noch am Blättern und recherchieren war - zwischendurch auch noch mit "kpm" telefonierte, hat mich Ronald auf der langen Geraden der Datenautobahn wohl unbemerkt rechts überholt... ;-) - Aber, wie auch immer: So funktioniert das historische Nationaltheater hier eben. Fern-schnell-GUT !

Klasse... Find' ich richtig spannend.

Euer Wolfgang.
... ich hatte mich wohl zu sehr an Reinhard's Zeitspanne gehängt. Tja - die Uhren im Bw und dann am berühmten Giessener EG-Turm sind ein klares Indidiz. Der Zug P 1743 war aber ein richtiger Klassiker: Laufweg Frankfurt (13.26) - Kassel (19.57) mit mit jeweils 50 Minuten Aufenthalt in Gießen, sowie 42 Minuten in Marburg. Sowas gab's ja vielerorten - auch an meiner damaligen Hausstrecke Ludwigshafen - Saarbrücken, allerdings nur zur Dampfzeit vor 1964.

Wolfgang.

Die heutige Kranichsteiner 01 1056...

geschrieben von: 38 3156 Bw Landau(Pf)

Datum: 27.06.11 00:35

...hatte dann wohl den wenig später elektrisch von Frankfurt zu erwartenden D 183 (Basel-Wilhelmsaven) bis Kassel zu bespannen.
Wenn die mal wieder ans Laufen käme... Aber es gibt wirklich Dringlicheres... Keine Frage.

W.L.
Moin Reinhard!

Und wiederum ist es Dir gelungen, einen interessanten Eisenbahntag in Wort und Bild so umzusetzen, als ob man dabei gewesen wäre. Das sicherlich etwas entgeisterte Gesicht des GI´s am Kasernentor hätte ich mal zu gerne gesehen :-))

Wohl dem, der noch eine Lok der Baureihe 66 zu ihrer aktiven Zeit fotografieren konnte, da kommt direkt bei mir ein wenig Neid auf (schäm).

Für solch ein Erlebnis würde ich heute -zig Mal mit dem Bus sinnlos durch die Gegend fahren - „Pffffschhhhdddzz-bumms!“

Herzlichen Dank für den optisch und textlich so unterhaltsamen Beitrag!

Herzliche Grüße nach Aachen

Helmut
Moin Reinhard,

vielen Dank für die Erklärung der Kratzer ;-)) so ähnlich könnte es beei mir auch sein. Oder aber das eigene Vergrößerungsgerät!

Heute muss ich die teilweise tiefen Kratzer immer aufwändig entfernen.

Danke auch fürs Mitnehmen auf euren Ausflug - auch ich hätte gerne das Gesicht des GI gesehen, mit solch unerhörten Fragen belämmert zu werden *grins*

Viele Grüße in meine Studienstadt,

Martin
Wenn ich in der kurzen Szene die Loknummer richtig erkannt habe, kommt die 01 1056 ja momentan sogar zu Film-Ehren, spielt sie doch eine knappe, aber unverwechselbare Nebenrolle in "Werner - Eiskalt", der momentan durch die Kinos flimmert. ;-)

Die Bahn - das Leben in vollen Zügen genießen!

Jucksnjo
"Frust? Wir wissen gar nicht, wie das geht!"

Sehr frei nach Stuart MacBride


Aber so naiv könnt Ihr doch nicht gewesen sein, daß Ihr glaubtet, die Amis würden Euch so ohne weiteres in die Kaserne lassen? Gegen deren Paranoia war ja die Stasi fast noch ein harmloser Verein... http://www.smileygarden.de/smilie/Armee/39.gif

Dafür seid Ihr ja dann im Nachhinein noch reichlich entschädigt worden - 66 001 und 01 1056 im Zugdienst (von dem anderen Krempel mal ganz zu schweigen).

Und wenn es tröstet: meine Negative sehen leider auch nur selten besser aus (wir sind mit dem Material wohl nie besonders schonend umgegangen...).

Ein schöner Ausflug, den ich trotz (damals) schlechten Wetters sehr genossen habe - Danke für die Reisegelegenheit!

Ja, es war 15.50 Uhr, als die 66 001...

geschrieben von: Reinhard Gumbert

Datum: 27.06.11 15:10

...am 8. Juni 1965 aus Gießen Hbf ausfuhr:

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/37/607837/3331316130663530.jpg



Also eindeutig: Sie fuhr den P 1743 Frankfurt-Kassel, den sie bis Marburg bespannte.

Herzlichen Dank für Eure Kursbuchforschungsarbeit, Ronald und Wolfgang. HiFo at its best!

(Sammelantwort an alle folgt morgen.)


Schöne Grüße aus dem heute hochsommerlichen Vorposten im Westen -
Reinhard
Hallo Reinhard,

bedingt durch eine erkleckliche Zahl sportlicher Termine am Wochenende komme ich jetzt im Büro dazu, Deinen Bericht in Ruhe zu würdigen.

Gut, daß Du diese Negative noch besitzt, wer weiß, wann man fast automatisch via Knopfdruck Kratzer wegzaubern kann.

Die 66 001 hätte ich gerne mal im Betrieb gesehen.


Gruß, Thomas
Moin Reinhard,

da gehört schon eine Menge Mut und Gottvertrauen dazu, in einer amerikanischen Kaserne nachzufragen, ob man abgestellte Dampfloks fotografieren kann. Alle Achtung! Schade, daß es nicht geklappt und der Wachsoldat "nichts gesehen" hat.

Besonderes Glück habt ihr aber auch gehabt, die 66 001 vor einem Personenzug aufnehmen zu können! Ein Foto von Dampfloks im Bw Friedberg habe ich auch noch nicht gesehen.

Bei meinem Besuch im April 1965 habe ich in Gießen auch keine 10er vor die Linse bekommen, in Frankfurt war der Zug, den die 10 002 zu befördern hatte, so lang und der Bahnsteig zu kurz, sodaß es nur zu einem Nachschuß gereicht hat. Ich habe mich gar nicht geärgert....

Vielen Dank fürs Einstellen der wunderbar erzählten Geschichte und der Fotos!

Gruß
Detlef
Hallo Reinhard,
nachdem du erst gepostet hast, als ich schon zum Matrazenhorchdienst angetreten war, kann ich erst heute, nach einer Radltour mit den Enkeln, deinen exorbitanten Beitrag geniesen. Kein Kratzer kann so tief sein, daß er uns das Erlebnis deiner Bildpräsentation vermiesen kann. Übrigens nagt auch bei sorgsamster Pflege der Negative der Zahn der Zeit so stark an selbigen, daß ich ein ums andere Mal schockiert bin, wenn ich den Vorausscan zu sehen bekomme. Das kann für alle hier im HiFo nur der Appell sein: scannt um euer Leben, um für uns zu retten, was noch zu retten ist. Deine Geschichte war wieder mal sehr unterhaltsam und auch ich bin verwundert über euere Naivität seinerzeit, die euch glauben ließ, die Amis würden euch einfach so da reinspazieren lassen. Da hätten wir genausogut in Grafenwöhr zum Posten am Eingang gehen können, mit der Bitte, mal einen Dgm im Lager fotografieren zu wollen (daß ich trotzdem Bilder habe, verdanke ich Bruder Rolf, der als Zeitsoldat dort auf Manöver war). Trotz allem würde ich sagen, daß sie Tour sehr erfolgreich war und für Bilder solcher Raritäten würde wohl manch einer heutzutage viel hergeben. Herzlichen Dank und schöne Grüße in die Domstadt vom
dampfgerd
Hallo,
wenn ich den Text mit der Kaserne richtig verstanden habe wart ihr an der US Kaserne in der "Licher Straße". Selbst wenn man euch in die Kaserne hereingelassen hätte wäre es mit einem Foto nichts geworden - die Kaserne dort hat keinen Gleisanschluß. Ihr habt die falsche Kaserne aufgesucht. Einzige Kaserne mit Gleisanschluß war das US Depot an der Strecke Gießen - Fulda. Dazu hättet ihr euch in die "Rödgener Straße" begeben müssen. Und ob ihr dann in dem großen Gelände die Lok gefunden hättet ist eine andere Frage. Es sei denn sie hätte im Bereich der Einfahrgleise des US Depots gestanden - dann hätte man sie evtl. sogar von der Landstraße nach Rödgen sehen können. Aber alles nur Spekulation und für einen Fußmarsch eines Ortsfremden alles viel zu weit "draußen".
Tröstet euch, die Chance des Auffindens der Lok war sehr gering.
Viele Grüße
Prinzregent
Ja, solche Geschichten und Bilder aus unserem damaligen Jagdrevier sehe und lese ich gerne. Vielen Dank, Reinhard, das ist wieder sehr unterhaltsam.
Auf den Bildern alles alte Bekannte. Der 01 1056 haben zugeschaut, wie der Heizer Lösche gezogen hatte. Sie stand dabei in gleicher Position am Wasserkran, nur auf dem Parallelgleis, wo die Weiche liegt.
Im Bahnhof haben wir sie auch mal erwischt, aber mit V100 Vorspann.
Der Nachmittagszug mit der 66 001, als wir ihn sahen stand leider das Licht sehr flach und das benachbarte Bahnsteigdach warf seinen Schatten oberhalb des Triebwerkes. Lok stand auch rückwärts damals.
Bei Lollar erwischten wir dann die 66 001 mit ihrem Kasseler Zug, auch mit Postwagen. Und nicht lange, da kam sie von Marburg auch wieder zurück. Beides Mal aber glücklicherweise vorwärts. Und die 10 001 rauschte auch durch. Was waren wir doch für Glückspilze!! Erst heute weiß ich das richtig zu schätzen.
Die 86 380 ist auch wohl bekannt. Ja und die Friedberger Szenen, große Klasse.
Die beiden 78er mit ihren kurz nacheinander folgenden Zügen nach Nidda und Hungen am Bahnsteig. Vater hatte diese Szene einmal mit 78 und 56 erlebt und weiß dazu auch eine Begebenheit. Leider '65 noch keinen Foto gehabt, erst '66.
Echt herrlich und ich freue mich, neben unseren eigenen Bildern auch noch Bilder aus Deinem Blickwinkel zu sehen.
Viele Grüße aus dem Taunus in die Domstadt --
Michael
Dein Beitrag ist eine wundervolle Hommage an all die vielen gescheiterten Versuche, die jedoch (siehe Maedel!) besonders gut haften geblieben sind. Und der Vergleich mit dem Sport: das 3:4 gegen Italien 1970 hat sich tiefer in das Gedächtnis eingebrannt als z. B. das 1:0 gegen Argentinien 1990.

Mit Dank und Gruß,

Jürgen
Guten Tag Herr Gumbert,

von der Lok 01 1056 ist in Sammlerkreisen "nur"
ein Nietschild bekannt. Von den Gußschildern fehlt
leider jede Spur. Dafür ist aber der komplette
Schildersatz der 66 001 noch vorhanden( Gußschild,
Fabrikschild und Gewichtstafel).
Übrigens: Ihr Beitrag ist wieder absolut spitze!

mit freundlichen Grüßen

Heiko Schmitz

Sammelantwort zu "Gießen", Teile 1 - 3

geschrieben von: Reinhard Gumbert

Datum: 30.06.11 00:39

Über das rege Interesse an den alten (fast-) Erstlingswerken und die zahlreichen Anmerkungen, Ergänzungen und Kommentare freue ich mich. Danke an alle !

Hier nun meine Replik, soweit Ihr Anschlußfragen gestellt habt oder ich sonst „noch was zu sagen habe“:

Zu Teil 1, [www.drehscheibe-foren.de] :

@ Martin Welzel (zu Teil 1): In der Tat, Martin, Du hast hinsichtlich des miesen Fotowetters den Nagel auf den Kopf getroffen – „wenigstens keine Schlagschatten oder unter der Mittagssonne stark verschattete Triebwerke“. So isses ! ;-)

@ Lothar Behlau, @ Mikado-Freund: Danke für den Hinweis darauf, daß 01 039 doch noch eine Weile die Dillenburger Ära überlebt hat und erst am 22.09.1970 in Hof ausgemustert wurde! Natürlich – „früh“ ist relativ (habe die Stange wohl erkannt, die Du mir da hingehalten hast, Walter!), doch ich habe da durchaus „aus der Hüfte geschossen“.

@ Huhn: Danke für das interessante Bild vom Gießener Lokschuppen 2011!

@ Ostalb: „Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz für Bahnhofs- und Bauzugwagen (AGGBB)“ – köstlich!

@ 01 1066: „…Lateinpauker (der auch zu den Eisenbahnbegeisterten zählte), gab irgendwann mal eine Klassenarbeit zurück und meinte: ´Vier minus minus minus - mit Rücksicht auf die Eltern!`“ Aha, noch so einer, den die Altphilologen bis zum Abi gequält haben… ;-) – Obwohl es mit Latein ja noch ging, gerade noch so. Aber (Alt-) Griechisch…!

@ Christian Kehr: „Bei dem Zug hinter der 01 1084 tippe ich aber nicht auf einen Schnellzug…“ - Ja, richtig , Ronald Krug hat das ja geklärt: Es war N 1731.

@ Kö I: Herrlich der Vergleich mit „Deinem“ 8. Juni 1965. Ich finde es sehr nachvollziehbar, daß da der Feldberg angesichts des neuen Fahrrades große Anziehungskraft ausgeübt hat (hat er etwas später, ca. 1966/67, auch bei mir – aber wegen der elend langen Bergstrecke auch nur einmal!). – Zum Stichwort „Fotos von 23 029“ schrieb ich Dir schon außerhalb des HiFo.

@ Fotograf: Auch Dir danke für das interessante Bild aus Gießen weit später (welches Jahr denn?), ebenfalls längst historisch, wie „Huhn“ schon zeigte.

@ Rache-Jürgen: „Unter einer photographischen Hinsicht ist besonders Bild 1 zu loben.“ - Freu‘ mich über Dein besonderes Augenmerk auf das Friedberger Aus-dem-Zug-Foto auf 78 456. Keine besondere fotografische „Leistung“ allerdings – ein schlichter „Schuß aus der Hüfte“!

@ Arnyboy07: „Auf dem Bild der 66 001 steht im Hintergrund ne 78er, gibt s von der auch noch ein Foto ?“ – Nein, leider nicht. Heute würde man da viel handfester „draufhalten“, zumal’s ja keinen Film mehr kostet…

@ Ronald Krug: Vielen Dank für Deine Kursbuch-Nachforschung zu den gezeigten Zügen/Loks an jenem 8. Juni 1965. Grandios, was Du da heute, nach 46 Jahren, noch alles hochgezaubert hast. – HiFo at ist best!

Zu Teil 2 [www.drehscheibe-foren.de] :

@ Stefan Motz: „…1965 noch eine DB-Schau und keine Show…“ – Richtig, genau so war’s. Da kannste mal sehen: Diese englischen Begriffe haben wir (in diesem Falle: ich) schon so verinnerlicht, daß wir sie ganz automatisch verwenden… - Dein Hinweis zu recht!

@ Hans Ettengruber (liest Du auch „on tour“ mit?): „Da war doch nur ein Teil angekuendigt und auf einmal gibt es noch einen Teil 3.“ – Ich merkte bei der Bildauswahl und –bearbeitung zu Teil 2, daß das mehr wurde als meiner Lust am „photoshoppen“ zuträglich war. Deshalb dann die „stille“ Erweiterung, natürlioch in der Hoffnung, daß es keiner merkst… ;-)

@ dampfgerd: Prima, da habe ich also mit der 01 150 bei Dir tatsächlich getroffen!

@ Detlef Schikorr: Interessant Dein Hinweis, daß 01 150 nur zwei Tage später nach Hof ging! – Mit der Limburger 38 3708 und der 41 281, ebenfalls aus Limburg, ist Dir ja genau 2 Monate vor Wilfried und mir ein „Limburger Familienbild“ gelungen! Was war damals noch auf der wunderschönen Lahntalbahn los – ich darf gar nicht dran denken. Nie in den 60er Jahren von Frankfurt aus dort gewesen! - Danke für die Ergänzung mit Deinen Bildern vom 8.4.1965! Deinen früheren Gießen-Beitrag habe ich verpaßt, ich werde ihn mir noch anschauen und bin gespannt!

@ Michael Fischbach: „Als wir 1966 das erste mal in Gießen waren, gab es dort keine Limburger 41er und keine aktiven 56er mehr.“ – Dürfen wir die Gießener Bilder Deines Vaters hier mal anschauen, Michael? (Oder habe ich da was verpaßt?)

Zu Teil 3:

@ Hans Ettengruber: „Weiss den jemand aus der Hifo Gemeinde, wo die 01 233 tatsaechlich stand??“ – Ich habe aus irgendeiner späteren Kurzmeldung (früher EK?) im Kopf, daß Gießen tatsächlich eine zeitlang z-Loks in einer (nicht unbedingt der geschilderten) Gießener Kaserne der „Amis“ abgestellt haben.

@ Olaf Ott: „Doch das Schicksal wollte, daß 10 001 ab 08. Juni 1965 (welch Zufall) zu Gewährleistungsarbeiten nach L2 bis zum 30. 06. 65 ins AW Braunschweig einrückte und 10 002 vom Mai 65 bis zum 05. Juli 65 eine L2 in Braunschweig erhielt.“ – Mensch, Olaf! Deswegen also haben wir keine „10“ gesehen! Unglaublich, was sich da nach 46 (!) Jahren noch aufklärt. Ich vermutete, daß die 10 während unserer Kasernen-Eskarpaten angekommen und ins Bw verschwunden war. Also: Nix verpaßt. – Danke für Deinen interessanten Hinweis!

@ Ronald Krug, nochmal, und @ 38 3156 Bw Landau: Herzlichen Dank Euch beiden auch für die weitere Kursbuch-Arbeit! Toll! – Zu Friedberg: „…Friedberger Aufnahme. Die "neumodische" E41 steht immerhin mit einem Wendezug nach Hanau am Bahnsteig. Also noch im Sommer mit 3yg-Wagen und BDymf-Steuerwagen!“ Richtig, Ronald, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm: Auch Hanau-Friedberg war ja im Mai 1965 zeitgleich mit Frankfurt-Gießen-Hagen elektrifiziert worden!

@ Friedberger Dampfesel: „Nein, das ist/ war kein Gaswerk, sondern ein Melasse-Turm der Zuckerfabrik“ – Danke für Deinen interessanten Hinweis!

@ Helmut Philipp: „Das sicherlich etwas entgeisterte Gesicht des GI´s am Kasernentor hätte ich mal zu gerne gesehen“ – Nein, nicht entgeistert. Eher genervt: „Was wollen diese deutschen Rotzbengel überhaupt??“ Davon, was wir wollten, hat er sicherlich rein gar nichts verstanden. Zumal das Stichwort „Dampflok“ ihm von zuhause auch kein Begriff gewesen sein mag. Dagegen stand ihm eher vor Augen, daß er sich in Gießen auf unsicherem Terrain bewegte, noch dazu unfreiwillig, als US-Wehrpflichtiger fern der Heimat: Auf der einen Seite diese germans, die doch bis vor kurzem noch Nazis waren, und auf der anderen Seite diese „red communists“, nur wenige Kilometer ostwärts… Und da kommen plötzlich so zwei Bengels angelaufen und reden von „old steamengines“!-??-!

@ S&B: „Bild 43: Habt Ihr auf das Führerhaus der 38 3077 geachtet?“ – Inwiefern, was ist auffällig? Schade, daß Du Deine Frage nicht weiter erläuterst.

@ 01 1066 und @ dampfgerd: „Aber so naiv könnt Ihr doch nicht gewesen sein, daß Ihr glaubtet, die Amis würden Euch so ohne weiteres in die Kaserne lassen?“ - Doch, und wie naiv wir waren! Wir hätten auch einem Planetenverkäufer geglaubt und einen Schülerjob für das notwendige Geld gesucht… ;-)

@ Prinzregent: „Ihr habt die falsche Kaserne aufgesucht.“ – Danke für Deinen Hinweis! Na, das wäre ja eine noch größere Enttäuschung gewesen, wenn uns der GI - so unwahrscheinlich das auch überhaupt war - Einlaß gewährt hätte… ;-)

Beste Grüße aus Aachen –
Reinhard Gumbert

Edit: Links auf Teile 1 und 2 gesetzt.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:06:30:16:06:08.

Führerhaus der 38 3077

geschrieben von: Detlef Schikorr

Datum: 30.06.11 12:17

Moin Reinhard,

die 38 3077 des Bw Limburg hatte ein geschlossenes Führerhaus und war deshalb wendezugtauglich. Auch die Limbuger 38 3708 und 38 2994 waren Wendezugloks.

Viele Grüße ins Dreiländereck!
Detlef



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:06:30:20:54:34.
Die 01 1056 steht in Darmstadt-Kranichstein



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:07:31:21:20:48.
Kopie:
Also: Büssing-Stadtbus zurück zum rußschwarzen Giessener Bahnhof. „Pffffschhhhdddzz-bumms!“, Falt-Klapptür zu. „Zweimal Hauptbahnhof“, während der brave dienst-bemützte städtische Fahrer schon wieder anfuhr und seinen Büssing (?) mit weit ausgreifenden Armen zurück auf die Fahrbahn der Licher Landstraße lenkte, gleich hinterm Wartehäuschen mitten durch die tiefe Pfütze. Klagend schepperten die Pfennig-, Groschen- und Markstücke im Fahrgeld-Kassierpult auf. Wir hätten mitscheppern mögen: Fahrgeld vergeigt! Sogar gleich zweimal, für Hin- und Rückfahrt!
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Äch huh dai Story ewe erscht geläse...irn dou moh uff hessich schreiwe:

Wenn ihr Buwwe in de Licher Stros woard, woard ihr nett in de richtich Ami-Kasern. Däi ahld "Rivers-Baracks" genannd Kasern in de Licher Stros hot goar kehn Gleis-Oschluß gehabbd. Ihr Dappese, woard in de falsch Kasern. Däi Amis hadde mih Kaserne in de Gäisse. Ihr hätt en andere Büssing nemme müße, ehner noach Röddche oh de Vuchelberchboh. Do woar däi Kasern midm Gleis-Oschluß. Woas fürn Nohme däi Kasern emo hat, wähs ich hau nau mi. Sei keh Amis mi doh hau. Awwer de Gleis-oschluss is alleweil immä noch doh. (gläb ich)

uff english brauch äch häi wohl bessä nett oworde, gelle


Un däi 66 in Gleis 1 midm dick Postwoh....es gob aach e poar Eilzich vo Limburch mit bessere, 4-achsige Woh, däi noch Lonnorf nuff foahrn sey. Awwer Morburch is wahrscheinlichä.