04 - Historisches Forum
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1962 wurde ja die "Reichsbahn-NBS" Förtha-Dietrichsberg-Gerstungen durch nicht gerade günstige Geländeverhältnisse gebaut, um die Fahrt durch gut 7 km West-Gebiet im Werratal zu umgehen. Mit welcher Höchstgeschwindigkeit konnte diese Neubaustrecke befahren werden?
Vielen Dank für Informationen!
geschrieben von: Olaf Ott
Datum: 18.06.11 22:17
Guten Abend!
Die Antwort auf deine Frage verrät uns folgendes Heftchen:
Ich wünsche einen angenehmen Abend!
Olaf Ott
Mit einer so präzisen Antwort hätte ich gar nicht gerechnet - umso mehr gilt Dir mein Dank :-)
Hallo Olaf,
danke für dieses interessante Altpapier!
Der Plan zeigt auch deutlich, wie steil es nach oben ging: Der 300t-Zug kam bis Dietrichsberg noch auf einen Schnitt von 64,3 km/h, während der 500t-Zug gerade mal 50 km/h erreichte. Auf dem folgenden Abschnitt bis Förtha kamen alle drei Züge auf im Schnitt 83 km/h.
Viele Grüße
Stefan
Danke für den Auszug!
Noch zwei Anmerkungen:
Die Aufenthaltszeit von 12 Minuten in Gerstungen ist wohl darauf zurückuführen, daß es sich um Transitzüge nach Berlin gehandelt hat. Züge, die auch für den Binnenverkehr im Bereich der DR zur Verfügung standen, hatten mindestens 30 Minuten Aufenthalt in Gerstungen.
Bei meinem Besuch dort 1990 schien mir die Höchstgeschwindigkeit bei 60 km/h zu liegen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:06:19:18:44:41.
Hallo!
Das waren die Berlin-Züge. Hier wurden bei den Reisenden nur die Ausweise kontrolliert. Außerdem war für die Züge auch Lokwechsel.
D 351 Frankfurt (M) - Berlin Friedrichstraße
D 355 Saarbrücken - Frankfurt (M) - Berlin Friedrichstraße
D 359 Basel SBB - Frankfurt (M) - Berlin Friedrichstraße (mit Kurswagen aus Bern/Genf/Basel/Frankfurt (M) - Moskau).
Wann welcher Kurswagen im D 359 hier fuhr, kann man im Buch von Rico Bogula nachlesen.
Mit freundlichen Grüßen
Der Cottbuser
geschrieben von: nordhesse
Datum: 20.06.11 23:52
Die Lok hing schon von Bebra drann und lief bis Berlin durch auch das Zugpersonal.Lokführer und Zugpersonal waren meißt Westberliner- Eisenbahner.
In Gerstungen Stieg die Pass-und Kontrollorgane sowie die Trapo zu und der Zug wurde mit Hunden von unten Kontroliert.
Zitat:
Die Lok hing schon von Bebra drann und lief bis Berlin durch auch das Zugpersonal.Lokführer und Zugpersonal waren meißt Westberliner- Eisenbahner.
In Gerstungen Stieg die Pass-und Kontrollorgane sowie die Trapo zu und der Zug wurde mit Hunden von unten Kontroliert.
Dem war aber nur bis 1972 (?) und dann ab Frühjahr 1989 wieder so. Dazwischen wurde grundsätzlich in Gerstungen umgespannt, der Teilabschnitt Gerstungen-Bebra mit DB-Großdiesel und Bebraner Personal gefahren. Erst im Frühjahr 1989 (also noch VOR dem Mauerfall!) änderte man dieses Prozedere durch irgendeine Vereinbarung wieder ab, wodurch DR-Loks und DR-Personal wieder bis Bebra fuhren. Gefahren wurden die Züge übrigens hauptsächlich von Lokführern des Bw Halle-P, ob auch Erfurter oder Eisenacher auf den Transitzügen zum Einsatz kamen ist mir nicht bekannt.
Hallo!
Gerstungen - Erfurt fuhren meist Eisenacher Personale mit BR 132. In Erfurt wurde dann Lokwechsel auf BR 211, später BR 250, BR 243 gemacht (siehe Kopf des Buchfahrplan, ab Er BR 211).
Viele Grüße
Andreas H.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:06:21:18:06:51.
Drehstromator schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dem war aber nur bis 1972 (?) und dann ab Frühjahr
> 1989 wieder so. Dazwischen wurde grundsätzlich in
> Gerstungen umgespannt, der Teilabschnitt
> Gerstungen-Bebra mit DB-Großdiesel und Bebraner
> Personal gefahren.
Dem muß ich mal widersprechen; 1987 habe ich meine erste 132 in Bebra gesehen, wie sie mit DR-Personal einen D-Zug Richtung Erfurt übernahm.
Und erfolgte nicht 1973 die Ablösung der 01.5 durch 132er aufgrund der Forderung nach elektrischer Zugheizung?
Zitat:
Dem muß ich mal widersprechen; 1987 habe ich meine erste 132 in Bebra gesehen, wie sie mit DR-Personal einen D-Zug Richtung Erfurt übernahm.
Ist mir zwar neu, da auch in der einschlägigen Literatur zu diesem Thema das so steht wie von mir erwähnt, aber gut, es mag sicherlich auch zeitweise anders gewesen sein. Die DB war ja eh nicht begeistert, die Züge das kurze Stück Bebra-Gerstungen nochmal umspannen zu müssen.
Was ich aber sicher (aus mehrfacher erster Hand) weiss ist, das die Tf des Bw Halle-P die Transitzüge bis Probstzella und Gerstungen fuhren.
geschrieben von: TransLog
Datum: 22.06.11 22:01
Hallo zusammen,
einige Widersprüche in diesem Thread lassen sich vielleicht auflösen, wenn man die in den 80er Jahren von der DR im Transitverkehr Berlin - Bebra verwendeten Einsatztechnologien anschaut:
1977-81 Lokdurchlauf BR 132 (Bw Erfurt) zwischen Gerstungen und Berlin
1981-82 BR 132 (Bw Erfurt) zwischen Gerstungen und Halle/S.Hbf; BR 211 (Bw Halle P) Halle - Dessau; BR 132 (Bw Ostbahnhof) Dessau - Berlin.
1982-88 BR 132 (Bw Erfurt) zwischen Gerstungen und Erfurt Hbf; BR 211/243/250 Erfurt - Dessau; BR 132 (Bw Ostbahnhof) Dessau - Berlin.
1988-89 Lokdurchlauf BR 132 (Bw Eisenach) zwischen Gerstungen und Berlin
1989-90 Lokdurchlauf BR 132 (Bw Eisenach) zwischen Bebra und Berlin
geschrieben von: Zp9b an Gleis 9 3/4
Noch zwei Anmerkungen:
Die Aufenthaltszeit von 12 Minuten in Gerstungen ist wohl darauf zurückzuführen, daß es sich um Transitzüge nach Berlin gehandelt hat. Züge, die auch für den Binnenverkehr im Bereich der DR zur Verfügung standen, hatten mindestens 30 Minuten Aufenthalt in Gerstungen.
Ab 1989 dürften es dann nur noch 5 Min. gewesen sein. Vielleicht hat Olaf Ott auch die betreffenden Bfpl. aus 87/88, 88/89, 89/90 - dann könnte man noch einmal nachprüfen, ab wann denn wirklich der Lokwechsel in Gerstungen wegfiel.
geschrieben von: nordhesse
Die Lok hing schon von Bebra dran und lief bis Berlin durch, auch das Zugpersonal. Lokführer und Zugpersonal waren meist Westberliner Eisenbahner.
Nach dem aktuellen Stand meiner Ermittlungen liefen 1973-89 keine DR-Loks zwischen Bebra und Gerstungen.
Westberliner Personal bis Bebra ? Wann sollte das gewesen sein, kurz nach dem 13.8.61 ? In den hier besprochenen 80er Jahren auf keinen Fall, nach dem Reichsbahnerstreik in Westberlin 1980 waren die meisten entlassen worden, oder hatten gekündigt.
geschrieben von: Drehstromator
Dem war aber nur bis 1972 (?) und dann ab Frühjahr 1989 wieder so. Dazwischen wurde grundsätzlich in Gerstungen umgespannt, der Teilabschnitt Gerstungen-Bebra mit DB-Großdiesel und Bebraner Personal gefahren. Erst im Frühjahr 1989 (also noch vor dem Mauerfall!) änderte man dieses Prozedere durch irgendeine Vereinbarung wieder ab, wodurch DR-Loks und DR-Personal wieder bis Bebra fuhren. Gefahren wurden die Züge übrigens hauptsächlich von Lokführern des Bw Halle-P, ob auch Erfurter oder Eisenacher auf den Transitzügen zum Einsatz kamen ist mir nicht bekannt.
Das genaue Datum der Umstellung des Betriebs zwischen Gerstungen und Bebra auf BR 216(DB) war der 3.6.73. Die erneute Aufnahme von DR-Lokeinsätzen bis Bebra war wahrscheinlich am 28.5.89, wenn sie denn mit dem Fahrplanwechsel erfolgte.
Zitat: Andreas.H.
Dem muß ich mal widersprechen; 1987 habe ich meine erste 132 in Bebra gesehen, wie sie mit DR-Personal einen D-Zug Richtung Erfurt übernahm.
geschrieben von: Drehstromator
Ist mir zwar neu, da auch in der einschlägigen Literatur zu diesem Thema das so steht wie von mir erwähnt, aber gut, es mag sicherlich auch zeitweise anders gewesen sein. Die DB war ja eh nicht begeistert, die Züge das kurze Stück Bebra-Gerstungen nochmal umspannen zu müssen.
Was ich aber sicher (aus mehrfacher erster Hand) weiss ist, das die Tf des Bw Halle-P die Transitzüge bis Probstzella und Gerstungen fuhren.
Ich habe mich immer gefragt, wie die BR 216 der DB auf dieser Strecke mit schweren Zügen klar kommen konnte, besonders inkl. der erforderlichen Heizleistung ... (Oder hatte man für den kurzen Bespannungsabschnitt gar nicht heizen müssen ?)
Meines Wissens hat die DB hier nie die BR 218 eingesetzt.
Als man die 216 nach der Wende sogar bis Erfurt und Jena durchfahren liess, da hatte sie zwischen Gerstungen und Förtha für einige Zuglaufstörungen gesorgt.
Gruß, Ulrich
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:06:22:22:02:53.
geschrieben von: kteleven
Datum: 23.06.11 00:30
Hallo Translog
Die DB 216er hatten einen Dampfheizkessel (Vapor-Heating). Die 1900 PS standen
also komplett für die Traktion zur Verfügung. Da hat die DR 132 natürlich auch
mit eingeschalteter Zugheizung etwas mehr Power.
BTW: durfte die ZH der 132 auf DB-Gleisen überhaupt eingeschaltet sein?
Beste Grüße
Karsten
geschrieben von: TransLog
Datum: 23.06.11 02:41
Hallo Karsten,
die DB verlangte ja von der DR, ab Sommer 1977 nur noch Loks mit elektr. Zugheizung im Verkehr mit der DB einzusetzen.
Begründet wurde dies natürlich damit, dass das eingesetzte DB-Wagenmaterial dann ausschließlich für elektr. Heizung geeignet sein würde.
Wie verträgt sich damit der Einsatz der BR 216 mit Dampfheizkessel noch bis zum Jahr 1988 ?
Ich vermute, demnach wurde zwischen Bebra und Gerstungen einfach ohne Heizung gefahren. Die Züge kamen ja hinreichend vorgeheizt dort an.
Gruß, Ulrich
Vielen Dank Dir für Deine Ergänzungen, das brachte schonmal wieder einiges mehr Licht ins Dunkel :-)
geschrieben von: ytracks
Datum: 23.06.11 13:54
kteleven schrieb:
> BTW: durfte die ZH der 132 auf DB-Gleisen
> überhaupt eingeschaltet sein?
Ich möchte das noch etwas spitz formuliert ergänzen um: Sind denn Abschnitte im DR Netz bekannt auf denen die ZH der 132 mehr als 50Km am Stück eingeschaltet sein durfte? Mir sind aus Buchfahrplanabschnitten die häufigen Randbemerkungen "TFZ 132 nicht heizen" erinnerlich.
Ytracks
Zp9b an Gleis 9 3/4 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dem muß ich mal widersprechen; 1987 habe ich meine
> erste 132 in Bebra gesehen, wie sie mit
> DR-Personal einen D-Zug Richtung Erfurt übernahm.
Da muß ich mal korrigieren; ein Foto mit der 132 116 in Bebra, das ich in Erinnerung hatte, habe ich 1989 aufgenommen. Die Sichtung einer 132 in Bebra 1987 ist somit nicht belegt.
TransLog schrieb:
-------------------------------------------------------
> die DB verlangte ja von der DR, ab Sommer 1977 nur
> noch Loks mit elektr. Zugheizung im Verkehr mit
> der DB einzusetzen.
> Begründet wurde dies natürlich damit, dass das
> eingesetzte DB-Wagenmaterial dann ausschließlich
> für elektr. Heizung geeignet sein würde.
> Wie verträgt sich damit der Einsatz der BR 216 mit
> Dampfheizkessel noch bis zum Jahr 1988 ?
Ausschließlich für elektrische Zugheizung geeignet waren seinerzeit doch nur TEE- und IC-Wagen? Da TEE- und IC-Wagen planmäßig nicht in Zügen über Gerstungen fuhren, konnte man mit den 216ern die D-Züge auch noch zwischen Bebra und Gerstungen (theoretisch) mit Dampf beheizen.
geschrieben von: TransLog
Datum: 23.06.11 23:30
Zp9b an Gleis 9 3/4 schrieb:
-------------------------------------------------------
> TransLog schrieb:
> die DB verlangte ja von der DR, ab Sommer 1977 nur noch Loks mit elektr. Zugheizung im Verkehr mit
> der DB einzusetzen. Begründet wurde dies natürlich damit, dass das eingesetzte DB-Wagenmaterial dann
> ausschließlich für elektr. Heizung geeignet sein würde.
Zp9b an Gleis 9 3/4 schrieb:
-----------------------------------------------------
> Ausschließlich für elektrische Zugheizung geeignet
> waren seinerzeit doch nur TEE- und IC-Wagen? Da
> TEE- und IC-Wagen planmäßig nicht in Zügen über
> Gerstungen fuhren, konnte man mit den 216ern die
> D-Züge auch noch zwischen Bebra und Gerstungen
> (theoretisch) mit Dampf beheizen.
Hallo und danke für den Hinweis ...
Ich war tatsächlich immer der Meinung, dieser Zusammenhang hätte bestanden.
Allerdings konnte ich beim Durchblättern der einschlägigen Literatur keinen einzigen Hinweis dafür finden. ;-)
Dann war es wohl eher so, dass die komplette Übernahme des grenzüberschreitenden D-Zug-Verkehrs zwischen DR und DB in den Jahren 1976-77 durch die BR 132 daraus resultierte, dass die Baureihe in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stand und die technischen Probleme beim Einsatz der Lok im Berliner Raum (Stichwort: Heizverbot) beseitigt werden konnten.
Gruß, Ulrich
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 25.06.11 15:29
Moin,
TransLog schrieb:
> einige Widersprüche in diesem Thread lassen sich
> vielleicht auflösen, wenn man die in den 80er
> Jahren von der DR im Transitverkehr Berlin - Bebra
> verwendeten Einsatztechnologien anschaut:
>
> 1977-81 Lokdurchlauf BR 132 (Bw Erfurt) zwischen
> Gerstungen und Berlin
>
> 1981-82 BR 132 (Bw Erfurt) zwischen Gerstungen und
> Halle/S.Hbf; BR 211 (Bw Halle P) Halle - Dessau;
> BR 132 (Bw Ostbahnhof) Dessau - Berlin.
>
> 1982-88 BR 132 (Bw Erfurt) zwischen Gerstungen und
> Erfurt Hbf; BR 211/243/250 Erfurt - Dessau; BR
> 132 (Bw Ostbahnhof) Dessau - Berlin.
>
> 1988-89 Lokdurchlauf BR 132 (Bw Eisenach) zwischen
> Gerstungen und Berlin
>
> 1989-90 Lokdurchlauf BR 132 (Bw Eisenach) zwischen
> Bebra und Berlin
Hatte auch schon Umspannen in Neudietendorf erlebt; bei Roßlau bin ich mir nicht ganz sicher.
Gruß, ULF
ytracks schrieb:
-------------------------------------------------------
> kteleven schrieb:
> > BTW: durfte die ZH der 132 auf DB-Gleisen
> > überhaupt eingeschaltet sein?
>
> Ich möchte das noch etwas spitz formuliert
> ergänzen um: Sind denn Abschnitte im DR Netz
> bekannt auf denen die ZH der 132 mehr als 50Km am
> Stück eingeschaltet sein durfte? Mir sind aus
> Buchfahrplanabschnitten die häufigen
> Randbemerkungen "TFZ 132 nicht heizen"
> erinnerlich.
>
> Ytracks
Explodiert die sonst?
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