Hallo zusammen,

ich suche Informationen, ggf. auch ein Bild von russischen Güterwagen, welche nach 1918 in Deutschland verblieben sind und teilweise noch bis in die 50'er Jahre bei der Reichsbahn im Einsatz waren. Einige russische O- und G-Wagen sollen danach noch bei Industriebahnen in der DDR im Einsatz gewesen sein.

der schaumburger schrieb:
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> ich suche Informationen, ggf. auch ein Bild von
> russischen Güterwagen, welche nach 1918 in
> Deutschland verblieben sind und teilweise noch bis
> in die 50'er Jahre bei der Reichsbahn im Einsatz
> waren. Einige russische O- und G-Wagen sollen
> danach noch bei Industriebahnen in der DDR im
> Einsatz gewesen sein.

Hallo der schaumburger,

hast Du Quellen oder Belege das es solche Wagen gegeben hat?
Von heute aus rückwirkend ist es schwierig festzustellen wann ein Wagen nach D kam.
Das wäre mit einem Wagen vor Bj. 1918 ja auch noch nach 1941 möglich gewesen.
In der SBZ/DDR sind nach dem sowj. Einmarsch nur ganz wenige Wagen aus russischer/sowjet.
Produktion bekannt.
Ganz im Gegensatz zu Wagen aus aller Herren Länder die mit dem "Grossdeutschen Reich"
entweder kooperierten oder besetzt waren.
Vermutlich hat die SMAD (fast) alle Wagen aus der SU abfahren lassen.
In den Westzonen gab es jedenfalls viel mehr Wagen aus der SU die nach 1945 dort verblieben sind.
Auf DSO gab es in einem Beitra von KFS mal einen 4 achs. Kesselwagen einer ehemals deutsch russischen(sowj.?)
Firma zu sehen, einen ähnlichen Wagen habe ich mal in Falkenberg 2006 fotografiert.

Einen Wagen der in Frage kommt war mal 2005 in einem Beitrag von James Mc Donald auf
der DR-Gueterwagen Mailingliste bei Yahoo zu sehen,
den Text Stelle ich hier mal ein, das Bild wegen fehlender Erlaubnis nicht.
Ich bitte um Verständnis:

Zweiter und dritter Wagen befinden sich in Jena.

Der gedeckte Wagen in dem Bild DR_ex_SZD ist
eindeutig sowjetischer Herkunft. Vermutlich
wurde er zwischen 1910 und 1920 gebaut,
vielleicht früher. Leider hatte ich keinen
Meßstock dabei, um seine Maßen zu messen und
daher kann ich nicht festlegen ob er einer 15t,
16,5t, 18t oder 20t Wagen ist. Das waren die
Variante in denen die SZhD diese 2 achsige
gedeckte Wagen bauen ließ. Ich vermute er ist
wohl 15t oder 16,5t da er eine niedrigere Höhe
als die 18t und 20t Varianten haben. Nirgendswo
an dem Wagen ist eine Spur von Angaben zu seiner
Person: keine eingeschlagene Nummern,
Erbauerschild oder Beschriftungen zu Maßen,
Revisionen oder desgleichen. Der Wagen hat eine
Matrossow-Bremse und ist (war) spurwechselfähig.
Diese Teile haben einige eingeschlagene Nummer,
aber nichts wovon der Wagen sich identifiziern
läßt. Einer der Radsätzen (der rechte im Bild)
hat Doppelspeicher wie Länderbahnwagen. Der
andere hat normale Speichen.

Es gab aber keine weiteren Erkenntnisse zu diesem Wagen.

Gruß

Norbert

Hallo Herr Bank,

meines Wissens sollen 4 achsige G-Wagen bis in die 80'er Jahre in Raum Sachsen Anhalt noch bei Werksbahnen im werksinternen Verkehr im Einsatz gewesen sein. Da diese Wagen teilweise noch Drehgestelle mit Speichenradsätzen hatten, liegt die Vermutung nahe, das diese Wagen in den 10'er oder 20'er Jahren gebaut wurden.
Ob sich die Wagen bereits vor 1930 im Gebiet des Deutschen Reiches befanden, bis 1945 nach Mitteldeutschland kamen, oder nach 1946 auf Grund des Alters als "Aufbauhilfe" in Mitteldeutschland hinterlassen wurden ist mir nicht bekannt.

Alternativ bestünde nur die Möglichkeit, das es sich um amerikanische Wagen aus der Zeit nach dem 1.Weltkrieg handeln würde. Aber auch hier wäre interessant, wie die Wagen nach Mitteldeutschland gekommen sind.

Hallo!
Ich finde Güterwagen aus Rußland irgendwie faszinierend. Ich würde gerne Wagen in Ep III, umgespurt mit Kuppelwagen, auf der Moba laufen lassen. Aber da finde ich auch kaum was. Hier kann man mal schauen: [home.wtal.de]. Weiter unten in der Liste sind russiche G-Wagen von 1955 und heute abgebildet, teis mit Foto.
Wer Fotos von SZD G-Wagen ind der BRD in der Ep.III hat könnte sie mal rauslassen. Würde mich freuen!
Grüße Detlef

der schaumburger schrieb:
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> meines Wissens sollen 4 achsige G-Wagen bis in die
> 80'er Jahre in Raum Sachsen Anhalt noch bei
> Werksbahnen im werksinternen Verkehr im Einsatz
> gewesen sein. Da diese Wagen teilweise noch
> Drehgestelle mit Speichenradsätzen hatten, liegt
> die Vermutung nahe, das diese Wagen in den 10'er
> oder 20'er Jahren gebaut wurden.
> Ob sich die Wagen bereits vor 1930 im Gebiet des
> Deutschen Reiches befanden, bis 1945 nach
> Mitteldeutschland kamen, oder nach 1946 auf Grund
> des Alters als "Aufbauhilfe" in Mitteldeutschland
> hinterlassen wurden ist mir nicht bekannt.
>
> Alternativ bestünde nur die Möglichkeit, das es
> sich um amerikanische Wagen aus der Zeit nach dem
> 1.Weltkrieg handeln würde. Aber auch hier wäre
> interessant, wie die Wagen nach Mitteldeutschland
> gekommen sind.

"Amerikaner" gab es reichlich bei der DR, als Plattformwagen,
als OO Wagen (auch Umbauten) und GG Wagen wie den ersten im folgendem Beitrag:
[www.drehscheibe-foren.de]
Die SKW in Piesteritz haben aktuell noch solch einen Wagen, ev. gibt es einen
noch in Röbel und eben den Wagen in Teutschenthal.
Diese Wagen stammen aus US Produktion und wurden bis in die 20er Jahre nach Frankreich
und Polen geliefert.
Aufgrund des 2. Weltkrieges kamen die Wagen dann auf das Gebiet der späteren SBZ/DDR.
Die GG Wagen liefen bei der DR in größeren Stückzahlen als LEIG-Einheiten und waren dafür zu Pärchen gekuppelt.

Gruß

Norbert



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:05:27:21:14:28.

Es steht einer im Bahnhof Wiesenfeld an der KBS 831 Coburg -Bad Rodach. Oft wird behauptet das es nur ein Wagenkasten ist aber die Drehgestelle sind noch vorhanden, der Wagen ist mit Speichenrädern ausgerüstet, hat keine Puffer und Kupplungen mehr und dient seit Jahrzehnten als Schuppen.Bei Bedarf kann ich ein paar Bilder senden weil ich nicht weiß wie ich sie hier hochladen kann.

Hallo!
Der Wagen DB 960322, SSyl Rlmmp693, gebaut 1938 in Rußland, steht im Panzermuseum in Munster. Ein Bild des Wagens gibt es auf der Internetseite des Museums.

Gruß
Harald

Tilowsky schrieb:
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> Bei Bedarf
> kann ich ein paar Bilder senden weil ich nicht
> weiß wie ich sie hier hochladen kann.

Bilder wären schön.
Hochladen:
Wenn Du einen Beitrag schreibst steht oberhalb des Textfeldes:
"Datei anhängen"
Dort bitte einmal klicken, der Rest ist selbsterklärend,
die Bildanzahl + Größe sind jedoch limitiert.

Gruß

Norbert

Hallo,

Woher hast Du dieses Wissen ? Nenne doch einmal bitte die Quelle oder auch Belege.

gerdboehmer schrieb:
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> Hallo,
>
> Woher hast Du dieses Wissen ? Nenne doch einmal
> bitte die Quelle oder auch Belege.

Das meiste habe ich mir angelesen oder auch Bilder ausgewertet.
Auch im ME gab es schon in den 60er Jahren Text und Zeichnungen
von einem Autor aus Greifswald :
Heft 4 / 1966 und Heft 2/1968, Autor Klaus Uhlemann.
Die Amerikaner (GG)habe ich selber fotografiert , ansonsten steht dazu
einiges in der DR-Gueterwagenliste.

Über weitere Erkentnisse freue ich mich immer.

Ich hab jetzt mehrfach erfolglos probiert Fotos vom oben erwähnten Wagen hochzuladen. Deshalb eine kurze Beschreibung. Das rechte Drehgestell hat Speichenräder das linke Vollscheiben und ein Boxpokrad?!oder etwas ähnliches. Die Kyrillischen Beschriftungen sind sehr verwaschen, die deutsche Beschriftung auch, man kann ....ewagen entziffern.
Ich habe die Bilder an Schaumburger gesandt der sie am 04.06. wahrscheinlich einstellen wird. Falls jemand Interesse an den Bildern hat sende ich sie gerne zu vielleicht kann sie ja jemand einstellen.

Du kannst mir gerne die Bilder senden und ich lade sie umgehend hoch und verlinke sie in diesen Beitrag.

Mich interessieren sie auch, aber ohne sie gesehen zu haben, vermute ich das es sich um eine WK II-Beute handelt, denn im ersten Weltkrieg gab es weniger "Gelegenheit" russische Wagen zu erbeuten und für eine Heimatverwendung umzuspuren.

Schaun mer mal,
Manfred

Im Ehemaligen Bahnheizwerk Chemnitz-Hilbersdorf stand lange Zeit ein alter OO-Wagen amerikanischer Bauart. Der Wagen diente dem Schlacketransport und wurde wahrscheinlich vor Ort zerlegt. Von erbeuteten russischen Wagen in der Region Chemnitz ist mir nichts bekannt.

Hallo Herr Bank,

vieln Dank erst einmal für die Infos.
Bei den gesuchten Informationen wird es sich nun wohl, so wie es aus sieht, doch eher um den "Amerikaner" (GG15)handeln.
Zu den russischen Wagen in Deutschland fällt mir allerdings noch ein SSyl-19 in Nördlingen ein, welcher im 2. Weltkrieg "verreichlicht" wurde und als SSyl Köln gelaufen ist.

So,

Jetzt habe ich die Bilder von Mitforisti Tilowsky beim Imageschreck. Hoffentlich sind sie dann alle sichtbar. Die Größen habe ich vereinheitlicht und die Beschriftungen etwas kontrastreicher gespeichert.

Es handelt sich definitiv nicht um einen Wagen, der in der Zeit des Ersten Weltkriegs hier blieb, sondern um Weltkrieg II-Beute. In einem Auszug aus dem Nachtrag zur DV 939d von 1944 über umgespurte russische Beutewagen aus der Yahoo-Güterwagengruppe entspricht der Kasten des GG der Skizze II.8. In der Tabelle wird dafür ein Baujahr 1936 angegeben. Allerdings gehörte zu diesem Wagentyp ein Drehgestell aus Flachstahl ähnlich dem Typ Diamond. Das Stahlgußdrehgestell auf den Fotos wird dort einem OO zugeschrieben. Ich habe solche Stahlgußdrehgestelle aber auch unter russischen Beute-GG bei der DB gesehen. Die unterschiedlichen Radsätze - Scheibe mit und ohne Loch sowie Speiche - sind evtl erst in den letzten Lebensjahren dem Wagen untergeschoben worden.

Interessant ist ja, das man den Wagen mitsamt Drehgestellen aufgestellt hat. Die paar Tonnen Stahl hätte man beim Schrottsoll doch gut gebrauchen können.












































In der Sammlung zu russischen Wagen 1955 gibt es auch eine Skizze und ein Foto. Die hier angegebenen Baujahre 1928 - 1936 passen eher zu dem etwas altbackenen Aussehen des Wagens.

Siehe [clubbm.narod.ru]


Noch en Gude,
Manfred

Hallo,
in der aktuellen Ausgabe der "Kupplung" gibt es ein Foto von Rudo v.Cosel eines OO Riga der DR (47-1x-xx ) um 1962.
einen ausführlichen Artikel zu diesen Wagen gibt es in Ausgabe 73.
Gruß lbwettin

Vielleicht ist es von Interesse:
In der Nähe des Stellwerks Cn (Coesfeld Nord) wurde am 21./22. Juli 1999 das halbe Fahrgestell eines Güterwagens geborgen, ferner ein kompletter Radsatz, ein Einzelrad sowie ein abgeschossener Radkranz mit Radreifen. Mit Hilfe der Landmaschinenfirma Krampe kamen zwei Radsätze nach über 50 Jahren erstmals wieder aufs Gleis. Die Kriegsrelikte wurden in Lette von Erde, Kies und Rost befreit. Dabei stellte sich überraschend heraus: Es handelt sich um einen ehemals russischen Güterwagen! Die ungewöhnlich großen Räder (Vollscheibenräder mit der Aufschrift „20t“ für die Achslast) und am Langträger die in kyrillischer Schrift aufgebrachten weißen Aufschriften (OSMOTREN DEPO nach einem „Eisenbahntechnischen Wörterbuch in 7 Sprachen“ bedeutet das: „Letzte Untersuchung im Depot“, das dazugehörige Datum konnte nicht mehr entziffert werden) weisen klar darauf hin. Dieser sowjetische Beutewagen ist umgespurt worden von der russischen Breit- auf die europäische Normalspur (1435 mm), wie Spuren an den Achsschenkeln deutlich zeigen. Er bekam dann deutsche Achslager und Achslagerdeckel (Fa. Wittmann/Hagen-Haspe), die im Eisenbahnmuseum sichergestellt und restauriert werden. Innen am Rad ist noch die deutsche Inschrift „20 t“ erkennbar. Waggonrahmen, weitere Radteile, Hülsenpuffer, Bremszylinder, und Achslager wurden von Mitarbeitern der Stadt Coesfeld zum Eisenbahnmuseum Lette verbracht. Daß sich sogar ein russischer Wagen bis ins Münsterland verirrte, ist außergewöhnlich! Zudem wurde der als Bahnhofswagen bzw. als Flakwagen genutzte „Feindwagen“ dann ausgerechnet von den „Feinden“ zerbombt während der letzten alliierten Fliegerangriffe auf Coesfeld im Frühling 1945.
Das Fahrgestell mit Bremseinrichtung, Achsfedern, Pufferbohle und Zughaken setzte die benachbarte Landmaschinenfirma Krampe im Museumsgarten auf Stützen.
Dort ist er auch heute noch zu besichtigen.
Viele Grüße
Daniel