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 04 - Historisches Forum 

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Hallo alle miteinander!

Kommen wir nun zum 4. Teil meiner Reihe über die StMB. Ab jetzt behandle ich nur noch die Streckenabschnitte, die bereits 1935 stillgelegt wurden. Da die Informationen zu diesen Streckenteilen nur spärlich sind und sich die Zeitzeugen und Bahnfans eher für die langlebigeren Abschnitte der StMB interessier(t)en und sie dokumentiert haben, führt die westliche ehemalige StMB bei vielen Bahnfans eher ein Schattendasein. Für mich ist das einerlei, da ich eh einer Generation angehöre, die sowieso nichts Spannendes mehr von der alten StMB miterlebt hat. Umso verlockender war da für mich die Herausforderung, einmal auf Spurensuche nach den Resten der schon vor dem Krieg verschwundenen Streckenabschnitte zu gehen – und mit etwas Rechercheaufwand es hat sich durchaus gelohnt.

Fangen wir in Rehburg-Stadt an, kurz hinter dem Anschluss der Milchwerke, die noch bis 1970 bedient wurden, und bei denen die Meerbahn seit 1935 endete: Blick zurück nach Wunstorf entlang der Straße „Bahndamm“:

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Blick in die andere Richtung: Auch hier ist die Bahntrasse noch ein Stück weit in der Straße aufgegangen, die aber bereits zu Bahnzeiten zumindest schon als Feldweg vorhanden war:

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Blick am Ortsende von Rehburg zurück: Rechts hinter dem rechten Haus mit den weißen Fensterrahmen kam die Bahn hervor und fuhr auf den Betrachter zu:

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Blick in die andere Richtung: Links neben der Straße ging es weiter in Richtung Uchte:

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Rund einen Kilometer hinter Rehburg ist der Bahndamm links noch unter den Bäumen zu erahnen (Blick nach Uchte):

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Etwas weiter der Blick zurück nach Rehburg bzw. Wunstorf: Die Bahn wechselte ungefähr hier von der rechten Straßenseite auf die linke:

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...und führte von der Straße ab in die Felder hinein, am linken Rand des kleinen Wäldchens vorbei: Dieser Teil ist heute vollkommen eingeebnet. Etwa hier, an der heutigen Bushaltestelle, muss sich der Haltepunkt Hormannshausen befunden haben:

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Die Bahn kreuzte in ihrem weiteren Verlauf den Bach Fulde: Die Brücke muss sich genau hier befunden haben (Blick nach Wunstorf): Leider waren hier keine Fundamentreste mehr eindeutig zu identifizieren:

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Blick in die andere Richtung: Dafür ist der Bahndamm noch gut zu erkennen (die Stelle wird mir dank der vielen Brennnesseln in guter Erinnerung bleiben...):

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Ein paar Meter weiter nochmal der Blick zurück: Dankenswerterweise hatte hier jemand gemäht:

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Am früheren BÜ bei der Wassermühle: Die Bahn blieb in der Talsenke der Fulde und führte geradeaus weiter auf Loccum zu, dem nächsten (Kopf-)Bahnhof der Bahn:

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Nochmal der Blick zurück in Richtung Fuldebrücke:

http://abload.de/img/img5396fcjssp.jpg

Die Strecke aus Wunstorf kam hinter dem kleinen Wäldchen am linken Bildrand hervor und führte über die Wiese auf den Betrachter zu, etwa dort, wo vorne die Einfahrt in die kleine Asphaltstraße mündet: Auf der Wiese traf sie auf die Weiterführung nach Uchte, die vor dem „Abzweig-Wäldchen“ am linken Bildrand nach links verlief. Trassenreste der Abzweigung sind aber im Gelände heute nicht mehr auszumachen:

http://abload.de/img/img5400c6usk5.jpg

Der Blick in die andere Richtung: Die Gleise verliefen ein paar Meter links neben der Asphaltstraße und unterquerten gemeinsam mit ihr die Bahnstrecke Leese-Stolzenau – Stadthagen. Der zweibögige Viadukt befand sich bis 2000 etwa dort, wo hinten der hölzerne Aussichtsturm steht. Der hohe Bahndamm der Staatsbahnstrecke in Richtung Leese-Stolzenau ist heute völlig unter den Bäumen rechts verschwunden:

http://abload.de/img/img5401v6sak.jpg

Blick hinter dem ehemaligen Viadukt (s. Böschung hinten rechts) zurück nach Wunstorf:

http://abload.de/img/img5405s7osf3.jpg

Der Blick in die andere Richtung: Hier bog die Meerbahn von der Asphaltstraße wieder nach links ab und führte am rechten Rand der Wiese in Bildmitte nach Loccum hinunter, um dann hinten scharf nach links abzubiegen und die Landstraße Loccum-Leese zu überqueren:

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Blick von der Landstraße nach Leese zurück in Richtung Wunstorf: Im Hintergrund die Bresche, wo sich früher der Staatsbahnviadukt befand. Am linken Rand der Wiese fuhr die Meerbahn auf den Betrachter zu:

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Schwenk 90° nach rechts und ein paar Meter weiter: Nachdem die Bahn die Straße im Rücken des Betrachters überquert hatte, fuhr sie rechts neben ihr. Hier begannen dann auch gleich die Gleisanlagen des alten Kleinbahnhofs von Loccum. Heute ist das frühere Gleisareal mit Gewerbebauten überbaut:

http://abload.de/img/img5405cyisqq.jpg

Der Blick am Ende des früheren Bahnhofsareals zurück in Richtung Wunstorf bzw. Uchte: Die StMB-Gleise endeten links vor der abzweigenden Straße. Eigene Repräsentativbauten hatte die Kleinbahn am Bahnhof Loccum nicht besessen. Eine Agenturkneipe in der Nachbarschaft übernahm stattdessen die Fahrgastbetreuung:

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Das bekannte romanische Zisterzienserkloster von Loccum ist nur wenige Gehminuten vom alten Kleinbahnhof entfernt, der übrigens keine Gleisverbindung zur Staatsbahnstrecke nach Stadthagen und zum Staatsbahnhof besaß: Obwohl längst protestantisch, herrscht hier heute noch eine Art klösterlicher Demut in Form eines Pastorenseminars:

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...Doch zurück zum „Abzweig-Wäldchen” und dem weiteren Streckenverlauf der früheren StMB in Richtung Uchte: Während die Wunstorfer/Bad Rehburger Strecke hinter dem Wald nach links verlief, kam die Strecke nach Uchte am vorderen Waldrand auf den Betrachter zu und musste dabei noch einen letzten Ausläufer der Rehburger Berge erklimmen. Ganz schwach kann man noch den früheren Einschnitt im Vordergrund erkennen:

http://abload.de/img/img5431ajgsop.jpg

Der Blick in Richtung Uchte: Ein kurzes Stück weit dient die alte Trasse hier noch als Feldweg:

http://abload.de/img/img5431bejsh5.jpg

Der weitere Verlauf durch die Leeser Heide verlief ebenerdig und ist nach der Stilllegung der Bahn 1935 schnell dort wieder eingeebnet worden, wo die Bahn die Äcker zerschnitten hatte. Die Meerbahn führte stets rund einen Kilometer östlich parallel der später angelegten Staatsbahnstrecke auf Leese zu. Rund einen Kilometer hinter der Verzweigung bei Loccum führte die StMB mitten durch ein kleines, etwa rechteckiges Waldgebiet. Hier ist der Verlauf der Bahn noch als Trampelpfad zu erkennen (Blick zurück nach Loccum/Wunstorf):

http://abload.de/img/img5431ckmsrg.jpg

Der Blick in die andere Richtung: im folgenden Feld ist die Trasse bereits nicht mehr auszumachen:

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Der Grabendurchlass wird wohl nicht mehr aus Kleinbahnzeiten stammen:

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Die Bahn verlief geradeaus durch dieses Feld, rechts am Jägerstand vorbei und dann am linken Rand des Waldes hinten rechts:

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Einige hundert Meter weiter der Blick zurück nach Loccum: Die Gleise lagen dort, wo die Zaunreihe hinter den braunen Kühen verläuft:

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Nachdem ein weiteres Wäldchen durchquert war, führte die Bahn weiter in nordwestlicher Richtung diagonal durch die Felder (etwa dort lang, wo der kleine Baum hinten in Bildmitte steht):

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An einen der heute befestigten Feldwege schmiegte sich die Bahn dann an und folgte ihm linker Hand nach Leese: Hier, bei den ersten Häusern des Ortes, kann man noch die frei gelassene frühere Gleislage neben dem Weg erkennen (Blick zurück nach Wunstorf):

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Blick in die andere Richtung: Links neben dem Weg ging es noch ein Stück weiter:

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...bis sich hier Weg und Bahn voneinander trennten: Dankenswerterweise hatte auch hier jemand den früheren Trassenverlauf, der heute noch die Ackergrenze markiert, gut erkennbar freigemäht:

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Unmittelbar vor dem früheren Kleinbahnhof von Leese befindet sich heute der Sportplatz des Ortes auf der alten Bahntrasse:

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Blick entlang des früheren Bahnhofsgeländes von Leese, gleich hinter dem Sportplatz, zurück nach Wunstorf: Zwei Güterwagen erinnern hier an die alte StMB. Sie stehen fast genau auf der Lage des alten Streckengleises:

http://abload.de/img/img5448af7sg9.jpg

Bei den Güterwagen handelt es sich um zwei Meterspurwagen der Oberrheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (OEG), die nie auf der Meerbahn gelaufen sind:

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http://abload.de/img/img5448cius46.jpg

Der O-Wagen ist ein OEG-Standardtyp der 1000er Reihe, der bei den einschlägigen meterspurigen Museumsbahnen in Nord- und Westdeutschland zum Teil noch mehrfach vorhanden ist: Er ist mit der NLEA-Nummer eines früheren Post-Gepäckwagens des StMB beschriftet:

http://abload.de/img/img5448dt2suu.jpg

Zu dem merkwürdigen Holzwagen mit seinem niedrigen Fahrwerk kann ich leider nichts sagen:

http://abload.de/img/img5448ehlsnz.jpg

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Mit dem nächsten Zug werden die Wagen abgeholt und an den GmP nach Uchte angehängt…

http://abload.de/img/img5448gcbgstw.jpg

Die Agenturgaststätte von Leese mit dem markanten, langen Güterschuppenanbau dient heute noch als Kneipe und Hotel: Davor kreuzte die Bahn nach links in Richtung Uchte die heutige Bundesstraße nach Nienburg (bei der Fußgängerampel):

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Schwenk nach links: Auf der andere Straßenseite finden sich viele landwirtschaftliche Lager- und Zweckbauten, die zwar keinen unmittelbaren Gleisanschluss besaßen, aber der Meerbahn sicherlich ein gewisses Frachtaufkommen boten:

http://abload.de/img/img5448iikqy3.jpg

Im Verlauf der heute hier abzweigenden Straße „Kleinbahnring” verließ die Meerbahn den Kleinbahnhof von Leese:

http://abload.de/img/img5448jwyohb.jpg

...und fuhr südlich in einer weiten Rechtskurve um den Ort herum:

http://abload.de/img/img545979q80.jpg

In einem leichten Einschnitt kam die Bahn von hinten aus Richtung Wunstorf:

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...und mündete hier nach links in den Verlauf der Bundesstraße nach Uchte ein, der die Bahntrasse auf ihrem restlichen Weg folgen wird: Gleich hinter der nächsten Kurve wird/wurde die Staatsbahnstrecke nach Minden bzw. Stadthagen (abermals) unterfahren, hinten zweigt nach rechts die Zufahrtsstraße zum DB-Bahnhof Leese-Stolzenau ab. Die Meerbahn besaß etwa hier einen Haltepunkt für Reisende, die in die Staatsbahn umsteigen wollten. Außerdem besaß sie auch ein Anschlussgleis hoch um Staatsbahnhof: Es überquerte hier die Straße im Vordergrund und führte dort empor, wo heute der Trampelpfad links neben dem Sackgassenschild am rechten Bildrand beginnt:

http://abload.de/img/img5464n45o0q.jpg

Das Staatsbahnhofsgebäude von Leese-Stolzenau: Der Meerbahnanschluss lag rechts gegenüber des Gebäudes auf der anderen Seite Bahnhofsstraße im heutigen Gebüsch. Wie die Meerbahn-Gleisanlagen hier genau aussahen und ob sie überhaupt nennenswert genutzt wurden, entzieht sich meiner Kenntnis:

http://abload.de/img/img5464abomphg.jpg

Die Unterfahrung der Bundesstraße nach Uchte (rechter Durchlass): Den linken Durchlass nutzte die Meerbahn zwischen 1921 (der Inbetriebnahme der Staatsbahnstrecken) und ihrem Ende hier in 1935. Heute dient er dem Radweg. Auf der vorderen Brücke verlief die Strecke nach Stadthagen, hinten verläuft die elektrifizierte Nebenbahn nach Minden:

http://abload.de/img/img5465knhsq2v.jpg

Die schlichten Betonbrücken von der anderen Seite:

http://abload.de/img/img5466av1yo0i.jpg

Der Blick hinter der Bahnunterführung in Richtung Uchte: Links neben der Straße ging es weiter auf die Weserbrücke und den nächsten Halt in Stolzenau zu:

http://abload.de/img/img5467zmup4o.jpg

...Doch dazu mehr im nächsten und letzten Teil! Viel Spaß mit den Bildern, schöne Grüße,

Dennis.


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2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:11:19:02:42:28.

Wie machen die das...

geschrieben von: tram

Datum: 18.05.11 17:04

...das an dem Güterwagen noch Zugschluss und -laterne hängen?

Noch Fragen Kienzle?

Im Gedenken: Ulrich Kienzle *09.03.36 +16.04.20

Re: Wie machen die das...

geschrieben von: Bredal

Datum: 18.05.11 21:40

Ich könnte mir vorstellen, dass Asches das angeschraubt haben. Auf jeden Fall ist es schön das alles so ist wie es ist. Wenn ich auch nicht weiß wie es mometan um die Gaststätte bestellt ist, da gab es schwere Zeiten.

Grüße

Heiko
hallo Dennis,

bei den Bildern aus Leese sollte man die Beschriftung auf der Grenzsteinen zeigen und erläutern oder vieleicht hast du den StMB Schriftzug nicht gesehen. Kann dir Bilder senden.

Juris Schmidt

Die Brücken von Leese-Stolzenau

geschrieben von: ccar

Datum: 09.05.15 00:26

Hallo Dennis,

An die Brücken beim Bahnhof Leese-Stoelzenau kann ich mich gut erinnern:
"Da ging mal ´ne Bahn auch unterdurch" erzählte mir ein Einheimischer, als ich auf dem Weg zum Staatsbahnhof war.
Das war seinerzeut das erste Mal, dass ich von der Steinhuder-Meer-Bahn erfuhr.
Durch Deine Dokumentation kann ich jetzt dieser Bahn auf ganzer Länge folgen - vielen Dank auch für diesen Teil der Reise!

Christoph