Hallo,
das ist das Einzelrad-Doppelfahrwerk EDF. Entwickelt wurde es am Institut für Schienenfahrzeugtechnik der RWTH Aachen [
www.ifs.rwth-aachen.de].
Ziel war es, ein Hochgeschwindigkeits-Drehgestell zu entwickeln, welches keinen Sinuslauf aufgrund starrer Achsen hat (und deshalb auch nicht so viele Dämpfer benötigt). Es hat einen zweigeteilten Rahmen (einen für die Räder rechts und einen für die links), dessen Hälften gegeneinander verdrehbar sind (also so ähnlich wie beim Diamond-Drehgestell), die Räder haben ein anderes Profil als üblich. Auf dem Rollenprüfstand der DB in München hat das Drehgestell problemlos 507 km/h erreicht (mehr hat der Rollenprüfstand nicht hergegeben; wo die Grenze des Drehgestells liegt, weiß man daher nicht).
[
www.ea-aw.de], Seiten 140/141:
"Beim Einzelrad-Doppelfahrwerk sind je zwei hintereinanderliegende, einzeln aufgehängte Räder zu einem Radblock zusammengefaßt. Der rechte und der linke Radblock sind über dreieckförmig angeordnete Träger und ein Gelenk im Langträger des Rahmens gelagert. Federn, Dämpfer, Bremsen und weitere Bauteile usw. sind als Standardbauteile eingesetzt (Eisenbahntechnische Rundschau 1991). Im Vergleich zu herkömmlichen Drehgestellen verfügt das Einzelrad-Doppelfahrwerk über folgende Vorteile:
– Massereduzierung
– bessere Spurführung
– niedriger Verschleiß
– höhere Wirtschaftlichkeit
Bei einer Masse von 5,7 Tonnen ist das Einzelrad-Doppelfahrwerk für eine maximale Radpaarlast von 16 Tonnen ausgelegt. Die dabei integrierte Bremsanlage ist für Züge mit einer Geschwindigkeit bis 330 km/h konzipiert (Eisenbahntechnische Rundschau 1991)."
Warum es sich nicht durchgesetzt hat - keine Ahnung.
Hier noch zwei Literaturhinweise:
SCHRAUT, R.:
Das Einzelrad-Doppelfahrwerk. Konstruktive Ausführung und
erste Versuchsergebnisse. Glasers Ann. 115 (1991), S. 37-41.
(Quelle: Band 29, Seite 406)
SCHRAUT, R.:
Das Einzelrad-Doppelfahrwerk EDF, ein massereduziertes Fahrwerk
für den Hochgeschwindigkeitsverkehr. In: Statussemin. Schnellbahnen.
Frankfurt a.M. 1991, Ber., S. 7.1-7.17.
(Quelle: Band 29, Seite 406)
Gruß
oaf