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und hier zum 3. Teil
Hallo allerseits,
nach den positiven Reaktionen auf den Bericht über die
Wieslauftalbahn Schorndorf - Welzheim wage ich mich heute an die nächste von der Remsbahn abzweigende Strecke, die in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre -
wäre, denn im Gegensatz zur Wieslauf(tal)bahn, die ja seit dem vergangenen Jahr wieder auf der gesamten Länge in Betrieb ist, kann man auf der Trasse zwischen Schwäbisch Gmünd und Göppingen heute nur noch Radfahren (oder Wandern)…
Als „Titelbild“ sollte es natürlich etwas Markantes von der Strecke sein:
(1) - Am Abend des 4. März 1976 ist 211 047 mit ihrer hübschen Garnitur als N6630 auf der Fahrt von Göppingen nach Schwäbisch Gmünd unterhalb des Hohenrechbergs unterwegs. Oben erkennt man die Wallfahrtskirche St Maria. Der Rechberg zählt mit dem Hohenstaufen und dem Stuifen zu den 3 Kaiserbergen, die sowohl aus geologischer als auch aus geschichtlicher Sicht interessant sind und früher fester Bestandteil des schwäbischen Erdkunde- und Geschichtsunterrichts waren. [
de.wikipedia.org]
Zunächst zur groben Orientierung ein Ausschnitt aus der
Karte der Bundesbahndirektion Stuttgart, Stand 1961:
Namen: Hohenstaufenbahn, Josefle, Klepperle
Unsere Strecke verbindet die Rems- (Stuttgart-Aalen) mit der Filsbahn (Stuttgart-Ulm), wobei im südlichen Abschnitt (von/nach Göppingen) stets das höhere Verkehrsaufkommen war. Bei der DB war die Strecke deshalb auch der Filsbahn zugeordnet (z.B. auch die Kursbuchnummer) und wurde als Göppingen - Schwäbisch Gmünd geführt. Da die Kilometrierung aber in Schwäbisch Gmünd beginnt und wir unsere Fahrt auch in dieser Richtung unternehmen, habe ich hier die umgekehrte Bezeichnung verwendet. Der offizielle Name zu Zeiten der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen war „Hohenstaufenbahn“. Volkstümlich wurde die Bahn als „Josefle“ oder “Klepperle“ bezeichnet.
Eröffnung / Stilllegung
Vor 100 Jahren wurde der erste Abschnitt unserer Bahn eröffnet:
Höhenprofil und Streckenband
Stand: Jahres-Fahrplan 1982/83
Anmerkungen:
Birenbach war bis 1981 Bahnhof, wo im Sommerfahrplan 1980 noch planmäßig Kreuzungen stattfanden.
In Straßdorf wurden 1980 die beiden Weichen auf der Göppinger Seite ausgebaut, sodaß der Bahnhof zur Haltestelle wurde.
Fahrzeugeinsatz bei der DB
Damit man sich die Fahrten aus den folgenden Fahrplanausschnitten besser vorstellen kann,
hier ein kleine Übersicht über die eingesetzten Triebfahrzeuge (Quelle [1] und [2])
Fahrpläne
Bereits im
Winterfahrplan 1953/54 finden wir den Einsatz von Schienenbussen
Bis zum
Winterfahrplan 1956/57 konnten die Fahrzeiten um rund 10 Minuten verkürzt werden. Am Zugangebot hat sich nichts geändert, es ist das maximale Angebot.
Kurz danach entfiel die vormittägliche Schienenbus-Leistung (Göpp ab 9.15 und zurück), ab 1970 verkehrte dann das letzet Zugpaar nur noch an Sonntagen und ab 1972 gar nicht mehr. Ansonsten hat sich in den 18 Jahren nicht sehr viel geändert. Der
Winterfahrplan 1974/75 war der letzte mit Wochenendverkehr
Zum
Sommerfahrplan 1975 wurde bundesweit auf den meisten Nebenbahnen der Wochenendbetrieb eingestellt.
„Bei den Nahverkehrszügen außerhalb der Verdichtungs- und Ballungsräume wurden die Zugkilometer 1975 um 14% vermindert…“ (aus: Zahlen von der Deutschen Bundesbahn, Ausgabe 1976). Da der Fahrplanwechsel am 1. Juni war, wirkte sich die Reduzierung auf die Gesamtjahreszahlen nur zum Teil aus, deshalb verringerte sich die Jahreszahl 1976 noch einmal um 10,2%.
Mit 43 Minuten (je Richtung) hatte das abendliche Zugpaar die kürzeste Fahrzeit und war damit rund 25 Min schneller als die Schienenbusfahrt 20 Jahre zuvor.
Zum Sommerfahrplan 1980 wurde der vormittägliche
GmP in einen gewöhnlichen (lokbespannten) Nahverkehrszug umgewandelt, ab Sommer 1983 verkehrte er dann als Schienenbus.
Für den
Güterverkehr waren nach Wegfall des GmP folgende Übergaben vorgesehen (Stand 1982/83)
Üg 67677/67678/67679 W bei Bedarf: Schwäb Gmünd 7.40 - Reitprechts - Schwäb Gmünd 8.45 (Metlangen-Hohenrechberg - Reitprechts Sperrfahrt)
Üg 67670/67671/67673 W(Sa): Göppingen 9.35 - Rechberghausen - Maitis-Hohenstaufen - Göppingen 11.55 (Rechberghausen - Maitis-Hohenstaufen nur bei Bedarf)
Lz 87674 / Üg 67675 W(Sa) bei Bedarf: Göppingen 15.00 - Rechberghausen - Göppingen 15.33
Der
Winterfahrplan 1983/84 ist dann der letzte Fahrplan unserer Strecke:
In relativ vielen Bahnhöfen fanden planmäßig Kreuzungen statt, z.B. 1956/57: Rechberghausen, Birenbach, Wäschenbeuren, Maitis-Hohenstaufen, Metlangen-Hohenrechberg und Straßdorf. Selbst im letzten Fahrplan 1983/84 gab es mit Rechberghausen, Wäschenbeuren, Maitis-Hohenstaufen und Metlangen-Hohenrechberg noch 4 planmäßige Kreuzungsbahnhöfe.
Wenn man die Fahrpläne seit 1953 durchblättert, fällt auf, daß das Fahrplangefüge relativ konstant geblieben ist. Zwar gab es in den
30 Jahren an Werktagen eine Verringerung von 12/11 Zugpaaren auf 9/8 Zugpaare durch Wegfall von einer Vormittags- und zwei Abendleistungen, aber das ganz große Zusammenstreichen wie auf anderen Strecken, ist ausgeblieben. Dies hängt sicherlich auch damit zusammen, daß es keinen Busparallelverkehr für die gesamte Strecke gab.
Obwohl die Hohenstaufenbahn die Strecken Stuttgart - Ulm und Stuttgart - Aalen verband, spielte sie für den Durchgangsverkehr keine allzu große Rolle - von einigen Besonderheiten z.B. Lademaßüberschreitungen abgesehen [1]. Natürlich finden wir die Strecke auch in der
Raumbegrenzungstafel: Wer z.B. von Göppingen nach Lauda wollte, konnte sowohl über Stuttgart als auch über Schwäbisch Gmünd-Aalen (und auf allen dazwischen liegenden Strecken) fahren. Umgekehrt ging’s von Schwäbisch Gmünd nach Tübingen sowohl über Göppingen als auch über Stuttgart-Bad Cannstatt - Esslingen oder Herrenberg.
Stellwerk Typ EDr
Wenn man bei der Schienenbusfahrt auf der Hohenstaufenbahn dem Triebfahrzeugführer über die Schulter gesehen hat, dann sind einem sicher die (Einfahr-)Lichtsignale in Wäschenbeuren und Rechberghausen aufgefallen. Auf diesen beiden Bahnhöfen wurden 1952 Stellwerke vom Typ EDr 2u eingerichtet. Der Stellkasten für das Gleisbildstellwerk war in einem wetterfesten Kasten an der Außenwand des Empfangsgebäudes untergebracht; im Bahnhofsgebäude befanden sich Relaisschrank und Batterie.
Im Ruhezustand waren die Einfahrsignale dunkel. Durch Befahren de Einschaltstelle wurde die Anlage eingeschaltet und die Einfahrt in das durchgehende Hauptgleis gestellt. Nachdem der Zug den Bahnhof verlassen hatte, schaltete sich die Anlage wieder aus. Nur bei Kreuzungen oder beim Rangieren wurde die Anlage vom Zugführer bedient (Quelle: Joseph Hokenmaier in [1]).
(2) - Einfahrsignal Wäschenbeuren aus Ri Schwäb Gmünd
(3) - Schaltkasten am EG in Rechberghausen
Karte Stand ca. 1975 (ist ein bißchen groß geraten, die Version mit 1000 Pixel ist leider schlechter lesbar)
Einige Anmerkungen zur Karte und zum Busverkehr:
Im Einzugsgebiet von Göppingen bis Wäschenbeuren war durchaus ein gewisses Verkehrsaufkommen vorhanden, während zwischen Wäschenbeuren und Straßdorf wegen der dünnen Besiedlung nicht allzu viel los war.
Börtlingen liegt etwa 2,5 km und rund 100 Höhenmeter vom Bahnhof Adelberg-Börtlingen entfernt; bei Adelberg sind es sogar rund 5 km und 150 Höhenmeter. Kein Wunder also, daß dieser Bf bereits 1962 aufgegeben wurde.
Auch der Bahnhof Maitis-Hohenstaufen hatte für den Ort Hohenstaufen (seit 1971 Ortsteil von Göppingen) keine Bedeutung, nicht nur wegen der Entfernung und des Höhenunterschieds, sondern auch weil die direkten Buslinien nach Göppingen wesentlich kürzer ist.
Ebenso unbedeutend war der Bf Metlangen-Hohenrechberg für die Bewohner von Rechberg.
Noch Anfang der 1970er Jahre gab es keine für den Busverkehr ausgebaute Straße zwischen Wäschenbeuren und Lenglingen. Deshalb gab es auch zu „Bahnzeiten“ keinen Busparallelverkehr für die gesamte Strecke. Sondern nur die Linie
Göppingen - Wäschenbeuren - Lorch - Schwäbisch Gmünd über die B297, die auf dem Abschnitt Göppingen - Wäschenbeuren sicherlich der Bahn einige Fahrgäste entzog.
1966 wurde die bestehende Buslinie
Göppingen - Hohenstaufen über Lenglingen bis Schwäbisch Gmünd verlängert. Auf dieser Verlängerung gab es jedoch nur wenige Fahrten. Mit der Einstellung des Zugverkehrs am Wochenende ab 1975 kamen an Sonntagen ein paar zusätzliche Fahrten hinzu, die allerdings bald wieder reduziert wurden.
Auch Straßdorf ist über Buslinien direkt mit Schwäbisch Gmünd verbunden, zumal sich der Ort zunächst in Nord- und nicht in Bahnhofsrichtung ausgedehnt hat.
Nach der Einstellung des Schienenverkehrs wurde 1984 eine neue Buslinie eingerichtet, die über Faurndau, Wäschenbeuren, Maitis, Metlangen und Straßdorf genau wie die Bahnlinie verläuft. Die Betriebsführung dieser und der beiden anderen Linien ging an den OVG (Omnibusverkehr Göppingen) über, im Omnibuskursbuch waren sie als Bahnbuslinien jedoch noch enthalten. Dies änderte sich 1988, als nur noch der Hinweis auf den OVG zu finden war. Seitdem habe ich keine Fahrpläne von diesen Linien mehr. Auch im Internet habe ich keine Tabellendarstellung der OVG-Linien 11, 12, 13 gefunden.
In folgenden
Quellen habe ich etwas über die Strecke entdeckt:
[1] Karl Fischer: Klepperle - Josefle, Die Geschichte der Nebenbahn Schwäbisch Gmünd - Göppingen, Geschichtsverein Schwäbisch Gmünd, 2004, ISBN 3-926943-20-2
[2] Karl Fischer: Göppingen - Schwäbisch Gmünd, Sammelwerk Neben- und Schmalspurbahnen, GeraMond Verlag, 2008, ISSN 0949-2143
[3] Andreas M. Räntzsch: Bahnknoten Aalen, Verlag Wolfgang Bleiweis, Schweinfurt, 1999, ISBN 3-928786-42-3
[4] Kurt Seidel: Die Remsbahn, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart, 1987, ISBN 3-8062-0483-7
[5] Wolfgang Fiegenbaum, Wolfgang Klee: Abschied von der Schiene 1980-1985, Motorbuch Verlag, Stuttgart, 1988, ISBN 3-613-01191-3
[6] Peter Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Württemberg, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart, 1985, ISBN 3-8062-0413-6
[7] Fahrplanblatt 16, Jahresfahrplan 1982/83, gültig ab 26. Sept. 1982, BD Stuttgart
[8] div. Kursbücher / Fahrpläne Großraum Stuttgart / Omnibuskursbücher
[9] Zahlen von der Deutschen Bundesbahn, Ausgaben 1976, 1977, Pressedienst der Hauptverwaltung der DB, Frankfurt (M)
[10] Raumbegrenzungstafel (Nr. 621 des Tarifverzeichnisses), Deutsche Bundesbahn, Essen, 1964
[11] Karte der Bundesbahndirektion Stuttgart, Ausg. 1.8.1961
[12] Topografische Karten, Landesvermessungsamt Baden-Württemberg
Internet
axel:
Bilderbogen Sommer <-> Winter
und auf seiner Homepage
Axel Spille:
DB 797 und
DB 798
Gernot Rieker:
Sonderfahrt 30.9.1979
K.Matthias Maier:
Bild GmP 1977
pinsel:
Einige Infos vom Lokführer
Reiner Schruft:
Vergessene Bahnen, Streckenwanderung Zustand 2007
Matthias Hönsch:
Streckenbegehung 2004
Markus Walter:
"Josefle" Nebenbahn Göppingen-Schwäbisch Gmünd
Wikipedia:
Hohenstaufenbahn
Facebook:
100 Jahre Klepperle
Außerdem bedanke ich mich bei unserem HiForisten „sh2“ für seine Unterstützung.
So, nach der Vorrede nun zu den
Bildern:
Beginnen wir unsere Fahrt in
Schwäbisch Gmünd (km 0,0 - Höhe 319 m)
(4) - 118 053 mit dem E34447(Stg-Aalen) am 20. Juni 1979 in Schwäbisch Gmünd. Auch die damals obligatorischen - und z.T. sehr schön bepflanzten - Blumentröge durften mit aufs Bild. Der Bezug zu unserer Strecke besteht allerdings nur darin, daß ich mit diesem Zug aus Ri Stuttgart angekommen bin, um den GmP nach Göppingen aufzunehmen. (Jedoch habe ich ihn nicht hier im Bf fotografiert, sondern bin zum Südbahnhof gelaufen und dort die Ankunft abgelichtet - siehe Bild 16).
(5) - Dies war das Standardabfahrtsgleis für Züge Richtung Göppingen. Hier sehen wir 86 346 der Ulmer Eisenbahnfreunde mit einem Sonderzug nach Straßdorf am 14. Juni 1975.
Heute sieht es hier so aus:
(6) - Am (zunächst) nebligen 7. Febr. 2011 zieht 482 039 von SSB Cargo ihren Güterzug durch Schwäbisch Gmünd.
Links erkennt man das frühere Gleis 22, auf dem die Züge nach Göppingen abfuhren. Das daneben liegende Gleis 23 hat bereits früher dem Busbahnhof Platz gemacht. Leider habe ich die umfangreichen Gleisanlagen (vgl. obiges Streckenband aus dem Bildfahrplan) in Schwäbisch Gmünd nie richtig fotografiert. Ich hätte mir damals aber auch nicht vorstellen können, daß jemals der gesamte Bf auf nur 3 Gleise (und 1 Gleisstutzen) zusammenschrumpfen könnte … [
www.deutschebahn.com]
Unsere Strecke verlief zunächst parallel zur Strecke Richtung Stuttgart, senkte sich dann auf das Niveau der Lorcher Str, die mit einem schrankengesicherten BÜ überquert wurde. Der anschließende Damm führte zu den Brücken über die B29 und die Rems:
(7) - 212 040 überquert am 29. März 1983 mit ihrem Silberling als N6617 auf der Fahrt nach Göppingen die Rems. Links erkennt man die Brücke über die B29. Beide Brücken sind inzwischen abgebaut (km 1,6).
Kurz danach beginnt der heutige Radweg und mit einer Steigung von 1:40 schlängelt sich nun die Strecke am Rande des Siechenberges hinauf zum Südbahnhof:
(8) - Bei frühsommerlichen Temperaturen rollt am 14. Juni 1975 der 798 als N6620 Richtung Endstation (km 2,4).
(9) - Die beiden markanten Bäume zeigen, daß das Bild an (fast) dergleichen Stelle entstand, allerdings von etwas weiter oben, sodaß man auch etwas von der Altstadt sieht: z.B. das Heilig-Kreuz-Münster, das als älteste süddeutsche Hallenkirche gilt. Seit dem Einsturz de Turmes 1497 hängen die Glocken in dem Glockenhaus, das man direkt daneben erkennen kann und noch etwas weiter links den Turm der Johanniskirche. In der rechten Bildhälfte zeigt sich der 39 m hohe Königsturm, einer der 6 noch erhaltenen Stadttürme [
www.schwaebisch-gmuend.de].
Ach ja, der Zug: GES-Sonderzug am 15. Mai 1976 von Wäschenbeuren mit der Lok HzL 16 vorne und HzL 11 hinten. Wir werden ihm später noch öfters begegnen.
Auch kurz vor dem Südbahnhof konnte man noch einmal Bahn und Stadt aufnehmen; außer dem Heilig-Kreuz-Münster sieht man ganz links die Hochschule für Gestaltung:
(10) - Der ehem. Zahnradschienenbus 797 502 brummt am 15. Mai 1984 als 6625 die 25-Promille-Steigung hinauf zum
Hp Schwäbisch Gmünd Süd (km 3,25 - Höhe 356 m):
(11) - An einem nebligen Märztag hat 212 040 mit ihrem Silberling, der sich gerade hinter der Lok versteckt, zwei Fahrgäste zum Südbahnhof gebracht. (N6614, 29.3.1983)
Zum Vergleich ein aktuelles Bild
(12), das markanten Stationsschild an der Westseite gibt`s immer noch:
… und so sah es 1984 aus
(13):
(14) - Am 4. März 1976 fährt 798 720 gerade als 6620 von Göppingen kommend im Südbahnhof ein.
(15) - Wenige Tage vor der Einstellung des Personenverkehrs warten Vater und Sohn auf die Ankunft von Zug 6625 (797 506+998 260+997 603, 26. Mai 1984)
Am 20. Juni 1979 als ich mit dem E18-Zug nach Schwäbisch Gmünd gekommen war (siehe Bild 4), habe ich dann am Südbahnhof auf diesen GmP gewartet (damals noch mit 2 Kameras mit Tele- und Normalobjektiv):
(16 und 17) - Während die Betten zum Lüften am offenen Fenster liegen, kommt 211 195 mit Packwagen, zwei Personen- und zwei Güterwagen als GmP 62961 die Steigung heraufgedieselt. Immerhin 4 zusätzliche Reisende werden in den alten Eilzugwagen Platz nehmen. Später werden wir den Zug dann noch beim Rangieren in Straßdorf und Maitis-Hohenstaufen beobachten.
Hinter dem Südbahnhof beginnt die Strecke wieder anzusteigen und schlängelte sich durch Obstbaumwiesen bergauf:
(18) - Am 14. Juni 1975 treffen wir hier 83 346 der UEF mit ihrem Sonderzug nach Straßdorf (km 3,9).
Je weiter es hinauf ging, desto mehr sah man von der Stadt. Kurz bevor die Strecke nach Süden schwenkt, entstand bei km 4,1 das folgende Bild:
(19) - Steuerwagen voraus brummt der Schienenbus als N6625 den Berg hinauf, auch wenn man wegen der Schlußscheiben eigentlich auf die Gegenrichtung schließen würde.
Noch einmal 2 Bilder von der Sonderfahrt am 14. Juni 1975 mit 86 346 und den beiden 3-Achser-Pärchen (km 4,8):
(20 und 21) - Die nächste Straße ist ein ganzes Stück entfernt und nach diesem sonnigen und warmen Frühsommertag herrschte abendliche Ruhe an diesem etwas abgelegen Ort. Die Stille wurde nur kurz unterbrochen, als der letzte Zug am Samstag bei km 5,0 zu Tal rollte. Der reguläre Zugverkehr ruhte bereits. Erst am Montagmorgen ging’s wieder los.
(22) - Knapp 1 Jahr später kommt uns an demselben Bahnübergang der GES-Sonderzug mit der Lok HzL 16 entgegen (15. Mai 1976)
Immer am Osthang entlang steigt die Strecke weiter an, bis der
Bf Straßdorf (km 6,7 - Höhe 411 m) erreicht ist:
(23) - Nach dem Umsetzen steht 86 346 in Straßdorf bereit für die Rückfahrt nach Schwäbisch Gmünd. Hinter dem Bahnhof sieht man den Turm der Kirche St Cyriakus. Inzwischen ist diese Blickrichtung ziemlich zugebaut.
Im Bf Straßdorf kann man Bilder von einst & jetzt gegenüberstellen:
(24) - Am 19. Sept. 1979 war 211 042 mit dem GmP 62960 von Göppingen nach Schwäb Gmünd unterwegs…
(25) - … und so sieht’s heute hier aus (7. Febr. 2011)
(26) - Unser GmP 62961 mit 211 195, in den wir in Schwäbisch Gmünd Süd eingestiegen waren, sehen wir hier beim Rangieren (20. Juni 1979). Damals war Gleis 1 noch auf beiden Seiten angebunden…
(27) - … am 15. Mai 1984 waren die beiden Weichen auf der Göppinger Seite ausgebaut. (997 602+998 038+797 503 als N6629)
Auch hier noch einmal ein aktueller Vergleich (28):
Die mächtige Trauerweide (stimmt doch, oder?) ist inzwischen verschwunden:
(29) - N6629 am 15. Mai 1984, knapp 3 Wochen vor der Stillegung des Gesamtverkehrs auf diesem Abschnitt
(30) - Dasselbe Motiv wie das Titelbild, dieses Mal allerdings mit dem GES-Sonderzug von Wäschenbeuren am 15. Mai 1976 gezogen von Lok 16 (km 7,6).
Auf dem Hohenrechberg steht nicht nur die Wallfahrtskirche St Maria, sondern am westlichen Ausläufer befindet sich auch noch die Ruine Hohenrechberg (im Bild rechts), die 1179 erstmals erwähnt wurde [
www.burgen.de]:
(31) - Am 15. Mai 1984 brummt der letzte Zug des Tages etwa 10 Minuten vor 8 Uhr unterhalb dieser beiden Denkmäler seinem Ziel Göppingen entgegen (N6641, 797 503+797 502).
(32) - Auch nach dem Aufstieg aus dem Remstal verlief die Strecke keineswegs geradlinig, sondern wegen der hügligen Landschaft waren Dämme, Einschnitte und viele, viele Bögen notwendig. 797 503 als N6636 unterhalb der Ruine Hohenrechberg.
(33) - In voller Blütenpracht stehen Wiesen und Obstbäume am 26. Mai 1984 als 797 507+998 272+99 601 hinauf nach Metlangen dieselt (N6617, km 8,4) …
… und auch die andere Richtung mit dem Blick Richtung Welzheimer Wald ist sehenswert
(34):
Knapp 5 Jahre zeitiger kommt uns an derselben Stelle 211 042 mit dem GmP 62960 entgegen …
(35) - … der hier ohne Güterwagen unterwegs ist (19. Sept. 1979).
Links sieht man bereits die ersten Häuser von Metlangen und kurz hinter der nächsten Biegung ist der
Bf Metlangen-Hohenrechberg (km 9,26 - Höhe 431 m) erreicht.
Dort warten wir bis …
(36) - … 211 042 mit ihrem GmP 62961 wieder zurück kommt.
(37) - Empfangsgebäude und Schuppen waren auch kurz vor der Stillegung noch recht fotogen (15. Mai 1984). Unter den Arkaden befand sich das Stellwerk
(38):
Der aktuelle Vergleich fällt recht ernüchternd aus, heute ist hier der Reitverein Lorch zu Hause
(39):
Damit sind wir am Ende des ersten Teils angekommen und ich hoffe, daß einiges Interessantes dabei war. In etwa 1 Woche geht es dann weiter Richtung Göppingen.
Als Vorgeschmack auf das, was da noch kommt, hier schon `mal ein Bild vom Krettenhof bei Birenbach
(40):
Viele Grüße von
Andreas
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und hier zum 3. Teil
Edit: Links eingefügt und angepasst
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:04:13:17:19:54.