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 04 - Historisches Forum 

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Die Jahre 1989 und 1990 waren nicht nur geschichtlich einzigartig, als Folge aus dem politischen Zusammenfinden des geteilten Deutschlands ergaben sich auch bei den beiden deutschen Staatsbahnen erstaunliche Veränderungen. Was früher in zähen Verhandlungen auf Fahrplankonferenzen erkämpft oder verhindert wurde, war jetzt über Nacht möglich, weil betrieblich dringend nötig, um die Menschenmengen zwischen beiden Staaten bewegen zu können. Daneben entstanden Kooperationen im Triebfahrzeugbereich, die weit über Durchläufe bis tief in die Nachbar-Bahnverwaltung hinausgingen. Die Einheit war noch nicht besiegelt, da waren schon Tfz-Überlassungen an die Bundesbahn vereinbart.

Bis auf einige sehenswerte neue oder verlängerte Schnellzüge tangierte das Ganze meine Heimat noch nicht sehr. Das änderte sich um die Jahreswende 1990/91: Da berichtete am 4. Januar 1991 die örtliche Tageszeitung von dem Erscheinen einer Lokomotive der Deutschen Reichsbahn, die mit anderen den Lokbestand des Bw Dortmund 1 – besser bekannt unter Dortmund Bbf - verstärken sollte. Denn bekanntermaßen hatte die Bundesbahn einen völlig überraschenden Lokmangel im Güterverkehr – wie sich die Ereignisse wiederholen -, den man nun elegant beheben konnte, da die Reichsbahn durch die bekannten Nachwende-Verkehrseinbrüche im Güterverkehr plötzlich Lokomotiven entbehren konnte.

Als Abonnent der wichtigsten (West-) Eisenbahn-Zentralorgane war mir dieser Umstand zwar nicht verborgen geblieben, jedoch waren bisher nur Baden mit der Schwarzwaldbahn und der Nürnberger Raum als Einsatzgebiet von Reichsbahn-Elloks gehandelt worden.

So begab es sich, dass ich am 7. Januar 1991 im Dortmunder Hbf staunend vor einer an der alten Post abgestellten 143 stand, die wenige Tage zuvor hierher überführt worden war. Die Baureihe war mir zwar von einigen Sichtungen vor Sputnik-Zügen in Werder von meinen Berlin-Fahrten nicht ganz unbekannt und mir damals schon optisch positiv aufgefallen, aber sie hier zu sehen, war doch sensationell: 143 928, noch keine 18 Monate alt, und schon im Westen.

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Und es wurden immer mehr: hier standen gleich drei Stück auf dem Gleis 1 direkt an der Bahnhofsmauer, nicht nur für die Pendler, sondern auch für interessierte Stadtgänger gut sichtbar. Mit ihren grauen Drehgestellen sahen sie aus, als wollten sie zum Tanzen gehen. 143 919, 143 933 und 143 917 werden hier präsentiert.

http://fs5.directupload.net/images/user/160416/lydkutud.jpg


Hier waren sie von nun an zu Hause: 143 887 und 143 959 mit 140 265 stehen in der Halle abgestellt. Das Bw Dortmund Bbf feierte am Tag der Aufnahme sein 50-Jähriges, deshalb gab es die sehr seltene Gelegenheit einer offenen Tür für Fremde.

http://fs5.directupload.net/images/user/160416/nduwwgkk.jpg


Zuerst musste wie üblich das Personal mit den Loks vertraut gemacht werden, wurde doch langsam bekannt, dass etwa 100 Stück allein nach Dortmund kommen sollten, weitere 50 nach Mannheim. Die ersten Schulungsfahrten führte sie mittags vor dem 5148 von Dortmund nach Duisburg durch. Man spannte einfach der planmäßigen 141 vor, und los ging es. Diese Tour konnte man über längere Zeit mehrmals wöchentlich beobachten.

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In den nächsten Monaten wurde es dann Ernst für die Maschinen. Immer mehr von ihnen, anfangs nur doppeltraktionsfähige Loks der 800er und 900er Nummerngruppen, kamen nach Dortmund und drangen in die Pläne der Dortmunder 140er ein und wurden auch vor schwersten Brocken wie Erzzügen zu den Dortmunder Hochöfen gesehen. Mit einem Übergangswagen wurden sogar die sechsachsigen AK-Faals befördert, genauso wie die herkömmlichen flachen Fal-Erzwagen.

Diese Aufnahme aus August 1991 zeigt eine solche Doppeltraktion vor Faals-Wagen nahe des Abzweigs Nette in Dortmund. 143 888 und 143 955 sind mit einem Übergangswagen mit der automatischen Kupplung des Zuges verbunden.

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Später gelangten auch viele Maschinen ab der Ordnungsnummer 500, nur wendzug-, aber nicht doppeltraktionsfähig, nach Dortmund. Dazu ein Beispiel mit 143 578 und einer Gemischt-Waren-Fuhre im August 1993 in Recklinghausen Süd, denn nicht nur Ganzzüge, sondern auch normale Dg in den Norden nach Maschen oder östlich nach Seelze und natürlich die üblichen Ruhrgebiets-Sammler waren in den Plänen zu finden:

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Zur Auffüllung der Pläne sah man sie außerdem gelegentlich vor Reisezügen, z.B. zwischen Hamm und Dortmund oder Hamm/Essen und Hagen. Selbst morgens früh auf Reisen gehend, konnte ich im April 1993 kurz nach sechs die 143 936 aufnehmen, die gerade den 8511 von Dortmund nach Bielefeld bereitgestellt hatte.

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Was wie eine Original-Reichsbahnszene anmutet, selbst die Bahnsteigumgebung verfälscht das Bild nicht merklich, ist eine PR-Maßnahme der Deutschen Bahn, die die NRW-Bevölkerung langsam auf den Einsatz eigener Doppelstockzüge vorbereiten wollte. Man lieh sich für einige Tage drei DBuz der Nicht-mehr-Reichsbahn aus, wählte stilsicher zwei rote Dortmunder 143 für die Bespannung und pendelte dann in einem 141-Umlauf zwischen Dortmund und Lünen. Der Ort „Do-Kirchderne Hp“, an dem der Zug hält, hat fast genau fünf Jahre zuvor am 15. Juni 1989 Geschichte geschrieben: Hier entstieg dem ICE-Experimental kein geringerer als Michail Gorbatschow, der auf Einladung des Betriebsrates das angrenzende HOESCH-Werk Westfalenhütte besuchte und vor der Belegschaft sprach ( [www.derwesten.de] ). Eigens dafür wurde dieser Teil des Haltepunkts mit Pflaster versehen, was auf der gegenüberliegenden Seite bis heute nicht geschehen ist.

http://fs5.directupload.net/images/user/160416/upf2afub.jpg


Kaum dass der Bestand vollständig vorhanden war, gab es weitere Begehrlichkeiten. Mit der S2 war 1991 die vorletzte der geplanten S-Bahn-Linien in Betrieb genommen worden, so dass jetzt endlich, nachdem sie schon zwischen sieben und 13 Jahren im Dienst waren, alle Maschinen der S-Bahn-111er in diesen Diensten benötigt wurden. Gleichzeitig aber bereitete sich die BD München auf den Einsatz der ersten neuen Bundesbahn-Doppelstockwagen seit den 50er Jahren vor. Das Einsatzkonzept sah bis zu zehnteilige Züge vor, die mit einer Lok allein nicht zu befördern waren. Die Lösung: Man wollte die zeitmultiplexe Wendezugsteuerung einiger Düsseldorfer 111 (111 174 – 111 188) um eine Doppeltraktionskomponente ergänzen und diese Loks dann vor den Dostos verwenden, zum Teil mit je einer Lok an jedem Ende, einige Züge auch in klassischer Doppeltraktion. Das sah dann z.B. so aus:

http://fs5.directupload.net/images/user/160416/vvgevsr7.jpg


Damit bekam das Bw Düsseldorf ein Problem: Einen Abgang von 15 Loks konnte man jetzt nicht mehr verschmerzen, außerdem steckten zumindest in einigen von ihnen finanzielle Mittel des Landes NRW.

Nun kommt die BR 143 ins Spiel. Ich will es kurz machen, vielen ist es ja auch bestens bekannt. Sie eignete sich als Ergebnis von Tests auch für den S-Bahn-Dienst, das Land akzeptierte sie als Kompensation, also bekamen die auserwählten Loks ebenfalls zumindest ZWS und einen schicken S-Bahn-Anstrich nach dem Farbmuster von 1986/87. Dabei wurde aber die Menge der angemieteten Lokomotiven nicht aufgestockt, sondern ggf. im Tausch mit Dortmund oder aber der Reichsbahn – dafür gingen andere Maschinen zurück – der Bestand von max. 150 Mietlokomotiven bei der Bundesbahn konstant gehalten. Erst nach 1993 fiel diese Beschränkung. Im S-Bahn-Bestand waren Loks aller Bauserien vereint, beginnend mit 143 003 und endend mit 143 970.

Nach ersten Sichtungen auf der S11 in Köln im Januar 1993 tauchten sie kurz darauf auch zu Hause auf der S2 auf. Sehr überzeugt hat mich bei meiner ersten Mitfahrt die enorme, absolut konstante Beschleunigung, die Loks gingen ab wie eine Hexe auf dem Besen. Der neue Anstrich schockierte nicht mehr so wie damals bei 111 111, und mit den neuen Wagen der zweiten und folgenden Bauserien ergab sich ein farblich geschlossenes Bild.

So verschoben sich langsam der Einsatzschwerpunkt weg vom Güterverkehr hin zur S-Bahn. Dieser Prozess beschleunigte sich, als die neue Deutsche Bahn den Einsatz von Dostos in Nordrhein-Westfalen realisieren und diese auch als Wendezug fahren wollte. Die passenden Loks hatte man zwar vor Ort, musste sie aber durch weitere 143 aus dem S-Bahn-Dienst herauslösen. Zusätzlich gingen weitere orange-grau farbene 111er aus den gleichen Gründen auch nach Frankfurt, Stuttgart und Braunschweig, so dass gegen 1996 der 111-Einsatz auf der S-Bahn endgültig beendet war.

Im November 1993 fuhren die 143er erstmals hinter meinem Garten her, als auch die ersten zwei Umläufe auf der S4 umgestellt wurden. Natürlich war ich mit der Kamera sofort dabei und habe ihnen nachmittags nach Feierabend und am ersten Adventssamstag, als die S4 noch einen Zwischentakt zwischen Königsborn und Dorstfeld erhielt, nachgestellt. Zuerst sehen wir 143 604 an einem der wenigen sonnigen Nachmittage zwischen den beiden Haltepunkten in Do-Wickede aufgenommen. Im Hintergrund leuchtet mit weißer Giebelseite ein ehemaliges Eisenbahnerhaus aus den Zeiten, als wenige Meter westlich der Übergabebahnhof der Zeche Holstein in heutiger Lage des Betriebsbahnhofs Do-Asseln, verschiedene Stellwerke und Schrankenposten und am östlichen Ortsrand der Abzweig zur Zeche Massener Tiefbau einen umfangreichen Personaleinsatz erforderte. Im Zuge des Untertunnelns des anliegenden Bahnübergangs wurde es kurz darauf abgerissen, knapp 70 Jahre nach Stilllegung der beiden Zechen.

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Die nächste Aufnahme zeigt einen farblich harmonierenden Zug, sieht man einmal von dem mit Ganzwerbung versehenen Mittelwagen ab. Der gesamte Zug warb damals mit einigen anderen Garnituren für eine überregionale Zeitung.

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Und hier haben wir den Adventsverstärker mit dem S-Bahn-Prototypen 143 652, der erst sehr spät die S-Bahn-Lackierung erhielt und kurz darauf schon nach Mannheim abgegeben wurde. Bei typischem Novemberlicht passiert er das Feld am fränkischen Friedhof in Richung UN-Königsborn.

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Dazu sei noch eine Aufnahme von 1995 gereicht, als in Massen, wenige 100 Meter hinter der Stadtgrenze vom Damm der Zechenbahn zur bereits 1925 stillgelegten Zeche „Massener Tiefbau“ fotografiert, 143 036 unterwegs nach Unna ist.

http://fs5.directupload.net/images/user/160416/bh8k8q2x.jpg


Obwohl auch 143er ehemaliger Reichsbahn-Bw längst keine Seltenheit mehr auf heimischen Schienen waren, erhielt man die Stationierung in Dortmund für den Güterzugeinsatz noch länger aufrecht. Das bietet mir wieder einmal Gelegenheit, meinen Km 161,2, den inzwischen vielzitierten, erneut in Szene zu setzen. Die stark angewachsene Vegetation direkt am Bahndamm machte inzwischen solche Kunstgriffe nötig, um 143 563 einigermaßen abbilden zu können. Zeitlich sind wir jetzt im März 1995. Erst 1998 war endgültig Schluss mit diesen Diensten und gleichzeitig auch der Beheimatung, das Letztere vorläufig jedenfalls. Bis dahin müssen ständig weit über 200 elektrische Lokomotiven die Bezeichnung „Dortmund“ am Rahmen getragen haben (den heutigen Bestand mag ich gar nicht zusammen zählen, er liegt sicher nur noch bei 50 bis 60 Fahrzeuge).

http://fs5.directupload.net/images/user/160416/53qup8em.jpg


Im Jahr 2000 wurde Köln Deutzerfeld zum Heimat-Werk, als dort eine Reihe von Loks stationiert wurden, die man mit der Bundesbahn-Wendezugsteuerung ergänzt hatte. Sie waren eigens für Silberling-Wendezüge während der EXPO Hannover damit ausgerüstet worden und wurden jetzt ins Rheinland weiter gereicht. Hier hatte man u.a. auch S-Bahn-Aufgaben für sie, denn man setzte sie hauptsächlich rechtsrheinisch nach Koblenz und vor der Silberling-S12 nach Siegburg und Hennef ein, um dort 110er und 111er frei zu bekommen.

Das Foto vom 15.11.2000 zeigt allerdings eine typisch Kölner Überführung mit 143 183, die möglicherweise nicht zum Betriebsbahnhof, sondern zum AW Oppum ging:

http://fs5.directupload.net/images/user/160416/8xohnonp.jpg


Während dieser Zeit ging die Karriere der BR 141 nach mehreren Knicks endgültig dem Ende entgegen, da sie von den Veränderungen im Regionalverkehr mit den neuen und schnelleren Zügen und der Konkurrenz durch andere Baureihen immer schneller an den Rand gedrängt wurde.

Auch in Dortmund, das vor einigen Jahren Hagen-Eckesey beerbt hatte, weil dieses als Cargo-Werk gefälligst keine Regio-Loks mehr zu warten hatte, wollte man die verschlissenen 141er loswerden. Sie fuhren dort noch von Hagen nach Siegen, von Dortmund nach Hamm, Lünen und Soest – und dort bei recht kurzen Wendezeiten oft medienwirksame Verspätungen ein - und auf einigen anderen Strecken. Auf der Soester Strecke machte ihnen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2004 die BR 143 den Garaus, die damit, von Köln kommend, noch einmal für knapp drei Jahre nach Dortmund Bbf zurück kehrte, ehe sie im September 2007 sehr kurzfristig der BR 110 Platz machen musste.

Womit sich dann der Kreis für das Werk Dortmund endgültig schließt: Sie speisten sich ausschließlich aus den EXPO-KWS-Umbauten der Jahre 1999/2000, so dass jetzt die Zeitfristen der Loks abliefen. Investieren wollte in sie keiner mehr, auch der Stern der BR 143 sank unter dem Einfluss verlorener Ausschreibungen und der Beschaffung eigenen neuen Materials bereits deutlich. Sie war zu langsam für RE-Züge, und ob ihrer völlig von Bundesbahn-Normen abweichenden Konzeption waren sie auch immer etwas fremd im Lande geblieben.

Zu dieser kurzen letzten Episode zeige ich hier zwei Fotos, auch wenn sie noch nicht den HiFo-Vorgaben genügen:

Es war der Tag, der den Begriff „Industrieschnee“ bekannt machte und der Tag, an dem der Einsatz der BR 141 in Dortmund endete, 11.12.2004: Neben der 141 330 auf ihrer letzten Schicht schleicht bereits 143 214 herbei, was ein gemeinsames Foto ermöglichte. Beide treffen sich im Bahnhof Do-Hörde, der z.Z. seinen „30er-Jahre-“Charme“ mit niedrigsten Bahnsteighöhen und den alten Bahnsteigdächern verliert.

http://fs5.directupload.net/images/user/160416/ewtih6vw.jpg


Nicht sehr lange hatte man anschließend die Möglichkeit, die Dortmunder 143er Als „Hellweg-Bahn“ bei ihrem Ausflug in die Soester Börde östlich von Unna, in Uelzen direkt am geografischen Mittelpunkt des Kreises und an dem Hellweg zu beobachten, auf dessen historischer Trasse die Bahnlinie hier zum Teil verlegt ist. Der moderne Hellweg verläuft in Gestalt der Bundesstraße 1 in einigen Hundert Metern Entfernung. Dieses Foto entstand wenige Monate vor Ende der Einsätze im Mai 2007, noch einmal 143 214 auf dem Weg nach „Söhhst“:

http://fs5.directupload.net/images/user/160416/ujbns7wu.jpg


Die weiteren Aussichten sind bekannt: In Düsseldorf haben wir sie die längste Zeit gehabt, der neue ET 430 wird sie endgültig verdrängen, und Trierer Loks werden auch nicht auf ewig den Rhein hinab bis hinter Köln kommen. Danach wäre NRW wieder 143-frei, nach reichlich über 20 Jahren. Für eine Lok-Baureihe, die in diese Region nicht hinein geboren wurde, sehr wohl aber hinein gewachsen ist, ist das schon eine respektable Zeit, die sie in etwa mit der BR 232, noch unverzichtbar als einzig legitime Nachfolgerin der BR 44, teilt. Ihren Zweck hat sie jedenfalls hervorragend erfüllt, allein 17 Jahre lang ist sie bisher auf der S-Bahn täglich ordentlich geschrubbt worden, jetzt schon länger als ihre Vorgängerin.

Darum soll der Beitrag mit einem Foto enden, das sie auf einer ihrer letzten festen Einsatzstrecken zeigt. Deshalb leuchten Abschied nehmender Weise die roten Schlusslichter der 143 003 am Haltepunkt Dortmund-Wickede, noch einmal ein S4-Foto.
Obwohl vor Planwechsel auf Plakatwerbungen und mit Pressemitteilungen für den ausschließlichen Einsatz der BR 422 geworben wurde, ist die BR 143 in einigen Umläufen auch heute unterwegs, anders als der N8 unten auf der Straßenbahn, der an dieser Stelle schon seinen Abschied hinter sich hat.

http://fs5.directupload.net/images/user/160416/lal6vgt9.jpg


In diesem Sinne, bis demnächst in diesem Theater

Grüße
Frank



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:04:16:11:39:15.

Schön!

geschrieben von: Jürgen Utecht

Datum: 03.01.11 22:32

Hallo!

Ein typischer St: Gut recherchiert, umfangreich und immer mit dem selben Ende:
Was häte man alles "machen" können...

;-)

Gruß Jürgen

Ich bin gegen die ungewollte Umleitung!!!

Re: Schön!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.01.11 22:39

Moin Jürgen,

in der Tat sehr interessante und hochwertige Bilder.
Was im übrigen auffällt, Dortmund Hbf hat seit mehr als 20 Jahren die roten Pflastersteine und die sehen immer noch gut aus.
Schaut man nach Essen, ich wills nicht weiter ausführen :)



Gruß


Eric
Hallo Frank,
da steh ich nun staunend vor deinem schönen Beitrag und habe mir darauf hin erstmal mein 91er Album zur Brust genommen.
Zum Glück habe ich dort auch etwas gefunden, hatte schon Angst etwas verpasst zu haben.
Aber nun der Reihe nach. Du schreibst:

> Da berichtete am 4. Januar 1990 die örtliche Tageszeitung von dem Erscheinen einer Lokomotive der Deutschen Reichsbahn,... <

Kann es sein, das du eigentlich den "4. Januar 1991" meinst ?
Durch Zufall war ich am 5.Januar 1991 genau an dem Ort wo die 143 928 bei dir im Bild ist, meine Aufnahme Zeigt sie allerdings
mehr nach hinten versetzt und als Notitz habe ich dann da beigefügt: "1. Lok der BR 143 seit 3.1.91 in Dortmund."
Das würde nun auch wieder zu dem Zeitungsartikel vom 4.1.199x Passen.
Am 16.1.1991 habe ich sie dann erstmals bei mir vor der Haustür auf der HOB mit einem Güterzug erwischt.
Vielleicht müsste ich auch mal wieder ein paar Bilder scannen, aber im Moment bin ich etwas lustlos.

mfg Klaus

edit hat schnell noch ein paar Buchstaben sortiert.

http://www.dominobahn.de/jk6.jpg




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:01:03:23:25:22.
domino schrieb:
-------------------------------------------------------

> Kann es sein, das du eigentlich den "4. Januar 1991" meinst ?



Recherchiere doch mal bißchen genauer,


Zitat "Frank St"
Das änderte sich um die Jahreswende 1990/91: Da berichtete am 4. Januar 1990

da sieht man doch, daß es ein Vertipper war ;)


Ansonsten ein hervorragender Beitrag, den ich mit großem Interesse genossen habe ... ja, das waren noch Zeiten ...

http://loksounds.eu/banner.jpg
===============>>> DIESELPOWER

...von oben betrachtet (3B.)

geschrieben von: Bahnwärter

Datum: 04.01.11 05:57

Moin Frank,

ich denke, sie hat es verdient würdig aus dem Pott verabschiedet zu werden. Noch ist es ja nicht ganz soweit. Recht schnell bekam sie hier den Spitznamen "Trabi-Lok", der sicher nicht bös' gemeint ist. Danke für die wieder aufwändige Recherche, sowie das gewohnt gute und reichhaltige Bildmaterial. Darüber, daß diese Baureihe eine zeitlang zur "Selbstentzündung neigte, hüllen wir mal das Mäntelchen des Schweigens.

Drei Bilder aus luftiger Höhe - alle im Dortmunder Hbf entstanden - möchte ich noch beisteuern:


143.jpg

hier sind die beiden unbekannten 143'er eigentlich nur "Beiwerk", da zufällig ins Bild gefahren, bzw. im Gleis 141 abgestellt


143596.jpg

143 596 wartet in der Union-Abstellgruppe Gleis 45 auf den nächsten Einsatz


143599.jpg

143 599 bei der Ausfahrt auf's Dach geschaut...


Es grüßt
der Bahnwärter

Re: ...von oben betrachtet (3B.)

geschrieben von: baureihe 78

Datum: 04.01.11 07:40

Guten Morgen,

sehr gute Bilder !!

Mir ist die 143 noch in guter Erinnerung.Ich war früher oft auf der RB 9 , jetzt S9 unterwegs. Das war eine der letzten Strecken die so um 1997/98 die 143 bekam, nachdem die 216 weg waren.
Aber schon anfang der 90er habe ich mich gewundert, als ich am Essen HBf eine der ersten 143 sah. Kannte man ja hier zu dieser Zeit noch nicht. Denn sonst waren ja die 111 mit der S-Bahn bespannt.
Heute fährt noch die S6 mit denen. Leider...

Re: ...von oben betrachtet (3B.)

geschrieben von: Andre Joost

Datum: 04.01.11 08:16

Hallo,

dann schieb ich auch noch ein Abschiedsbild hinterher:

http://nrwbahnarchiv.bplaced.net/143.jpg

143 552 als letzte orange-graue S-Bahnlok auf dem Weg zum roten Farbtopf im AW Dessau.
Gesehen in Bielefeld auf der G-Bahn am 16.04.2003.

Gruß,
André Joost

Gladbeck liegt doch in NRW, oder?

geschrieben von: Rönshausener

Datum: 04.01.11 09:45

Hallo Frank,

da hast Du einen wunderbaren Beitrag hingezaubert. Respekt. Allerdings muß ich Dir in einem Punkt widersprechen. Die RBH saugt sich gerade richtig mit der BR 143 voll. Und da Gladbeck ja nun doch in NRW liegt, wird dieses Bundesland noch lange nicht 143 frei.

Gruß
Mario

http://www.revisionsdaten.de/banner/rev_banner.jpg

vielleicht blöde Frage

geschrieben von: 52 8199

Datum: 04.01.11 14:35

Hallo,
Danke erst mal für die schönen Bilder. Es ist schon interessant, welcher Bedarf an den DR-Loks bestand.
Was mich aber wundert, die Umstellung der DR-Nummern auf DB-Schema war doch erst ab '92. Wurden die DR-Loks im DB-Gebiet schon eher umgezeichnet? Und dass schon Januar '91?
Gruss, Karsten "52 8199"
wurden gleich auf umgezeichnet.


Bis neulich

Rolf Köstner

Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!
Hallo "kmw",
um ehrlich zu sein, ich habe überhaupt nichts recherchiert, sondern mir nur einen zusammen gereimt,
weil es mir so am besten "in den Kram paste".

Zu deinem Einwandbeispiel:

Zitat "Frank St"
Das änderte sich um die Jahreswende 1990/91: Da berichtete am 4. Januar 1990

> da sieht man doch, daß es ein Vertipper war <

Stelle dir mal vor ich hätte spekuliert:

> Kann es sein, das du eigentlich den "4. Dezember 1990" meinst ?

Auch das hätte irgentwie zum Text gepasst. Ich habe keine Ahnung wann es in der Zeitung stand, aber dafür haben wir ja deine
Recherche, wonach Frank es jetzt inzwischen korrigiert hat ;-)

mfg Klaus

http://www.dominobahn.de/jk6.jpg

S-Bahn-143 auf Abwegen (m 2B)

geschrieben von: KBausBSPD

Datum: 04.01.11 20:18

Hallo Frank,

vielen Dank für den schönen Bilderbogen und den informativen Text.
Dass die 143er vor ihrem Einsatz bei der S-Bahn bereits in NRW im Güterverkehr liefen,
war mir nicht mehr bewußt.

Meine erste Begegnung mit einer S-Bahn-143 fand jedoch nicht im Ruhrgebiet und auch nicht in Nürnberg, sondern am 09.08.1995 in Halle(S) statt, wo sich 143 353 mit offenen Türen einem Sonnenbad hingibt.

67622 143 353 1995-08-09 Halle(S)k.jpg

Am 31.05.1998 überraschte mich eine S-Bahn 143 an meinem damaligen Heimatbahnhof Berlin Zoo, wo
sie an einer RB (oder einem RE)hing.

95803 143 890 1998-05-31 Bln Zoo2.jpg

Viele Grüße
Karsten

Ja das ist ja cool!

geschrieben von: Andreas

Datum: 04.01.11 20:41

Hallo Bahnwärter,

da hast du die damals berühmten Werbe-S-Bahn-Züge von Coca Cola und Märklin (wenn auch angeschnitten) auf einem Bild verewigt! Ein sehr interessantes Detail am Rande.
Frage: Hast du zufällig auch den "Eier-Werbezug" fotografiert? ("Ei leik it" oder wie der hieß ...)

Mir gefiel die 143 in der S-Bahn-Farbgebung immer ausgesprochen gut. Schade, daß dieses Farbkonzept bei dieser Baureihe so kurzlebig war!

Viele Grüße,
Andreas
Guten Abend,
wieder einmal ein 1A-Beitrag!!! Klasse und Danke für’s Einstellen. Die auf dem „Hörde-Foto“ in Gl. 1 zu sehende 143 234
konnte ich am 14.04.06 in Dortmund Westfalenhalle (heute: Dortmund Signal Iduna Park) ablichten. Nicht ganz einheitlich
ist jedoch die Farbgebung dieses Wendezuges aus Soest (RB 59. Gerade –und noch pünktlich zur WM 2006– sind die
Bahnsteigarbeiten beendet worden:
http://s13.directupload.net/images/110104/vbyrpgxm.jpg
@Bahnwärter: Danke für die Fotos aus „luftiger“ Höhe !
Grüße aus Dortmund
Der Berghofer



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:01:05:20:03:34.

Re: S-Bahn-143 auf Abwegen (m 2B)

geschrieben von: Rönshausener

Datum: 04.01.11 21:17

Die 143 353 war auf einer Ausstellung im Bw Halle/S. P und die 143 890 war mal ein paar Tage in dieser Farbgebung in Cottbus beheimatet, bevor sie nach Nürnberg weitergereicht wurde.

http://www.revisionsdaten.de/banner/rev_banner.jpg

schöne Bilder von der Lady!

geschrieben von: der Spremberger

Datum: 04.01.11 21:26

Hallo!

die Bilder sind großes Kino, vorallem wenn die 143 in Bordeauxrot mit Puffertellerwarnanstrich!

bitte mehr von solch schönen Bildern der Lady!

Gruß aus Duisburg , Ronny Kunert
Bombadier, Qualität aus Kassel.
FC Energie Cottbus - Stolz der Lausitz !

wunderbar

geschrieben von: Stefan Meyer

Datum: 04.01.11 22:02

und so viele bekannte Motive aus Dortmund, die ich nicht fotografiert habe...
Danke!

Gruß

Stefan

Cola und Märklin (2B.)

geschrieben von: Bahnwärter

Datum: 05.01.11 01:37

Moin zusammen,

auf die Schnelle noch zwei Bilder von den angesprochenen Werbezügen. Wieder nur von Papierabzügen, außerdem mit dem lästigen Drahtgewirr - aber ohne Strom fährt sie ja nun mal nicht...


143märklin.jpg



143652.jpg


Es grüßt
der Bahnwärter

Vom Feinsten...

geschrieben von: Klaus Ratzinger

Datum: 05.01.11 07:29

ist dieser Bericht, sowohl Text als auch Fotos und vor allem das Thema. Bin restlos begeistert, obwohl DDR-Loks bei mir nur Randinteresse finden...

Seiten: 1 2 All Angemeldet: -