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Übersicht: Museal erhaltene WLE-Fahrzeuge (7 B)

geschrieben von: Burkhard Beyer

Datum: 11.12.10 00:26

Museal erhaltene Fahrzeuge der Westfälischen Landes-Eisenbahn - das ist eigentlich kein sehr erfreuliches Thema, schließlich ist keine der zahlreichen und vielfältigen Dampflokomotiven erhalten geblieben, ebensowenig einer der bemerkenswerten Triebwagen. Von den Dieselloks haben bezeichnenderweise nur die kleinsten den Weg ins Museum geschafft, von den "dicken Brummern" fahren einige immerhin noch im Ausland.

Bei den Personen- und Güterwagen sowie den Draisinen sieht es dagegen viel erfreulicher aus, hier ist einiges erhalten geblieben. Allerdings sind einige Fahrzeuge bei den Museumsbahnen eher "Gebrauchsmaterial" gewesen, die einige Jahre im Musuemszug fuhren, dann aber wieder abgestellt wurden und heute bestenfalls als Lager genutzt werden. Schließlich sind einige Fahrzeuge zu benennen, die an Museumsbahnen gingen, dann aber doch verschrottet wurden. So ist die folgende Übersicht nicht mehr und nicht weniger als eine Momentaufnahme. Ergänzungen und Korrekturen sind jederzeit willkommen!




1. Diesellokomotiven

VL 0601 (KHD 55774/1954)
Die kleine Deutz-Lok (Typ T4M525R) wurde 1954 an die Ruhr-Lippe-Eisenbahn geliefert (D 53) und kam 1976 an die WLE (VL 0601), wo sie lange Jahre auf der Nordbahn lief. 1986 wurde sie Werklok bei Karmann in Rheine (01), 1992 ging sie als Geschenk der Eisengießerei Meier, Rhaden, an die Museumseisenbahn Minden, Standort Rhaden (V 6). 2004 wurde sie betriebsunfähig an die Museumseisenbahn Hamm abgegeben, wo die Aufarbeitung wegen der erheblichen Schäden zu einem langfristigen Projekt wurde. Ende 2010 ist sie noch immer in Aufarbeitung, steht inzwichen aber wieder auf eigenen Rädern. Es ist vorgesehen, die Lok wieder in den Ursprungszustand als D 53 der RLE zu versetzen.

VL 0603 (Windhoff 904/1944)
Die Einheits-Kleinlok wurde noch von der Reichsbahn bestellt (vorgesehen als Kb 5126), durch die Zerstörung des Windhoff-Werkes aber nicht abgeliefert. 1946 erfolgte die Auslieferung an die WLE (zunächst DL 3, später VL 0603). 1974 wurde sie an die Tecklenburger Nordbahn abgegeben (24), 1978 an die Dampfeisenbahn Weserbergland (V 9), 1988 schließlich an die Museumseisenbahn Minden (V 3). Die im DB-rot lackierte Maschine ist 2010 betriebsfähig am Standort Minden vorhanden.

VL 0604 (Windhoff 915/1944)
Auch diese Kleinlok stammt aus einer nicht mehr abgelieferten Bestellung der Reichsbahn (vorgesehen als Kb 5137), die Auslieferung erfolgte 1948 an die WLE (DL 4, später VL 0604, später 04). Im Januar 1998 wurde sie an die Museumseisenbahn Hamm abgegeben, die sie 2004 an den eng verbundenen Freundeskreis für Eisenbahnen Münster abgab. Die äußerlich als WLE-Lok (wenn auch nicht streng vorbildgetreu) aufgearbeitete Maschine erhielt 1999 und 2008 eine HU und ist seit vielen Jahren die wichtigste Rangierlok am Lokschuppen Münster Ost. Hier ein Bild vom Bahnhof Münster Ost:

http://www.burkhard-beyer.net/IMG_1761_bearb.jpg





2. Draisinen

Über die Dreisinen der WLE wurde hier [www.drehscheibe-foren.de] schon einmal berichtet. Von den fünf Draisinen sind nicht weniger als drei erhalten geblieben:

9002 (Draisinenbau Dr. Alpers & Co. KG 10111/1945 oder 1946)
Die Draisine 9002 wurde nach der Abstellung 1977 spätestens 1981 im Hof der Hauptwerkstatt Lippstadt als Denkmal aufgestellt. Nach geringer Pflege und Schäden durch einen umstürzenden Baum wurde sie 1993 als Dauerleihgabe dem Freundeskreis für Eisenbahnen e.V. in Münster übergeben. Heute steht sie im Lokschuppen Münster Ost zwar sicher, aber unberührt abgestellt, wie das folgende Foto zeigt:

http://www.burkhard-beyer.net/IMG_9048_b.jpg


9003 (Draisinenbau Dr. Alpers & Co. KG 10079/1945 oder 1946)
Draisine 9003 wurde nach der Abstellung 1974 im November 1975 an die DGEG verkauft, 1976 an die Hespertalbahn weitergereicht (dort als V 101 geführt) und am 29.12.2002 als Dauerleihgabe an die Deutsche Draisinensammlung der EF Wetterau vergeben. Ob es dieses Gefährt noch gibt, wo es steht und in welchem Zustand es sich befindet, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht kann ein Leser hierzu eine aktuelle fotografische Anwort senden?


9005 (Draisinenbau Dr. Alpers & Co. KG 10080/ 1945 oder 1946)
Draisine 9005 wurde im März 1993 als Dauerleihgabe an den Eisenbahnclub Stadtlohn abgegeben. Sie steht heute äußerlich aufgearbeitet im ehemaligen Güterschuppen in Stadtlohn und bildet den Mittelpunkt eines kleinen Eisenbahnmuseums. Näheres zum Verein unter [www.ecsev.de], einige (leider recht mäßige) Bilder der Draisine unter [picasaweb.google.de]




3. Personen- und Packwagen

Von den berühmten "Wilhemshavenern" sind gleich drei museal erhalten geblieben:

2303 (WF Steinfurt 1941)
Neu an Vorortbahn Wilhelmshaven (3), 1962 an WLE (2303), 14.01.1977 verkauft an Verein zur Erhaltung der Hespertalbahn (VEH), Zustand 2010: betriebsfähig.

2305 (WF Steinfurt 1941)
Neu an Vorortbahn Wilhelmshaven (13), 1962 an WLE (2305), 20.08.1976 vermietet und 14.01.1977 verkauft an Verein zur Erhaltung der Hespertalbahn (VEH) Zustand 2010: betriebsfähig

2352 (Steinfurt 1941)
Neu an Vorortbahn Wilhelmshaven (5), 1962 an WLE (2352), 20.08.1976 vermietet und 14.01.1977 verkauft an Verein zur Erhaltung der Hespertalbahn (VEH), Zustand 2009: betriebsfähig


2311 bzw. 100 (O&K 1955)
Der ehemalige Generator- und Bereisungswagen hat eine besondere Geschichte: Gebaut als DB Halbspeisewagen BR4ümg-54 (später AR4ümg-54) 11 869, ab 1966: ARüm 216 (51 80 84-43 008-2), ab 1976 Apfelpfeil Wgüm (51 80 09-43 921-5 [P]), 1982 an WLE (Einbau Generator), WGm (Gen) 2311 (später WGm (Gen) 100), 19.. an Stichting Stadskanaal Rail (STAR) (NL) als Wagen WR134; 13.07.2007 an Verein zur Förderung des Eisenbahnmuseums Vienenburg VEV e.V., 2008 Aufarbeitung bei MaLoWa in Klostermansfeld, äußere Gestaltung rot/blau als Halbspeisewagen („Kakadu“, Wagen war bei Lieferung aber blau). Zustand 2010: betriebsfähig.




4. Post- und Packwagen

3335 (Killing & Sohn 1900)
1900 an WLE (Post/Packwagen 210, später 335, später 3335), 1970 an Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte, Museum Bochum-Dahlhausen, Aufarbeitung im Originalzustand von 1984 bis 2001 (als Wagen 210, zweifarbige Lackierung nach Vorgaben der KPEV). Zustand 2010: Restauriert, aber nicht betriebsfähig in Fahrzeughalle ausgestellt. Hier zwei Bilder aus dem Jahr 2009:

http://www.burkhard-beyer.net/DGEG09-10077_bearb.jpg

http://www.burkhard-beyer.net/DGEG09-10071_bearb.jpg


3469 (Killing & Sohn 1883)
1883 an WLE (BCi 103), 1912 neuer Aufbau als Güterzugpackwagen (Pwg 501, später Pwg 469, später 3469), 1977 an Museumseisenbahn Minden (501). Zustand 2010: Nach jahrelangem Einsatz im Museumszug nur noch abgestellt als Lager genutzt. Der Wagen (bzw. das Fahrgestell) stammt aus dem Eröffnungsjahr der Bahn!

7020 (Killing & Sohn 1899)
1899 an WLE (Post/Packwagen 205, später 321, später 3321), 1959 Umbau in Hilfszugwagen 7020, 1974 an Museumseisenbahn Minden (321). Zustand 2009: betriebsfähig, Einsatz im preußi-schen Museumszug Minden

7037 (1883)
1883 an WLE (Personenwagen 36, später 11, später 101), 1912 Neuaufbau als Packwagen 26 (später 404 bzw. 3404), ab 1967 Gerätewagen 7037. 1980 an Historischer Schienenverkehr Wesel (Pw 11). Zustand 2009: Nach jahrelangem Einsatz im Museumszug betriebsunfähig abgestellt, erneute Aufarbeitung unwahrscheinlich. Der Wagen (bzw. das Fahrgestell) stammt aus dem Eröffnungsjahr der Bahn!




5. Güterwagen

Von den für die WLE typischen Kippmuldenwagen gibt es noch drei, mehr oder weniger museal erhaltene Exemplare:

72 (ex 5959, O&K 1953)
Fahrgestell gebaut für Omi-Wagen 5865, 1964 Umbau in Fd-Wagen 5959, ab 1988 Wagen 72. Der Wagen ist reserviert für die Eisenbahnfreunde Warstein, steht jedoch seit Jahren in Lippstadt und wartet auf die weitere Verwendung. Zustand 2010: Nicht betriebsfähig abgestellt in Lippstadt. Hier ein Foto von 2008:

http://www.burkhard-beyer.net/WLE08-10354_berab.jpg


73 (ex 5969, O&K 1953)
Fahrgestell gebaut für Omi-Wagen 5866, 1972 Umbau in Fd-Wagen 5969, ab 1988 Wagen 73. Zunächst an Museumseisenbahn Hamm, später abgegeben an Eisenbahn Tradition Lengerich e.V. Zustand 2010: Nicht betriebsfähig abgestellt in Lengerich. Wie das Foto zeigt wird der Wagen derzeit als Lager für Altmetall genutzt:

http://www.burkhard-beyer.net/TWE08-10022_bearb.jpg


74 (ex 5963, O&K 1953)
Fahrgestell gebaut für Omi-Wagen 5861, 1966 Umbau in Fd-Wagen 5963, ab 1988 Wagen 74. Abgegeben an Freundeskreis für Eisenbahnen Münster. Zustand 2010: Betriebsfähig abgestellt in Münster Ost.

http://www.burkhard-beyer.net/IMG_8122_berab.jpg


Im Eisenbahnmuseum in Münster Ost werden (wie schon auf dem letzten Bild zu sehen) noch zwei weitere Güterwagen verwahrt:


5302 (VWV 1939)
Klms, zuletzt bei DB als 343 3 106-4, 1979 über Westdeutscher Bahn- und Baubedarf an WLE (5302, später 96), 1999 an Hammer Eisenbahn-freunde, später an Freundeskreis für Eisenbahnen Münster, Zustand 2010: betriebsfähig, Lackierung WLE-grau.


82 (Rax-Werke 1958)

Neu an Österreichische Bundesbahn, 1987 an WLE (Uc 82), 2008 leihweise an Freundeskreis für Eisenbahnen Münster. Zustand 2010: Betriebsunfähig abgestellt.




6. Zur musealen Erhaltung vorgesehene, inzwischen verschrottete oder nicht mehr museal genutzte Fahrzeuge

Kommen wir abschließend zu den ehemaligen Museumsfahrzeugen. Hier finden sich auch die beiden Exponate des frühen, aber gescheitereten Versuchs, in Beckum ein Eisenbahnmuseum aufzubauen.

VL 0602 (KHD 55773/1954)
Neu 1954 an RLE (D 54), 1976 an WLE (VL 0602), 1984 an CCC Kohleveredelung, Brüggen (HD 1), 1996 an privat, 2002 Denkmal bei RAG Additive GmbH, Brüggen-Bracht (ab 2005: CS Additive GmbH), 2006 an V.O.F. Hölskens De Rips (NL, Händler), 2008 an Jos. Menten Metaal Recycling B. V. Roermond (NL), Lok stand 2009 zum Verkauf.

VS 1501 (TAG/DWK 1928)
Geliefert als VT 1 an WLE (später DT 1, später DT 11, später VT 1001), 1957 Umbau in VS, 1970 an Eisenbahnfreunde Beckum, äußerliche Aufarbeitung, nach Vanalismusschäden 1973 verschrottet.

2253 (Hersteller?)
AB4i, später C 4i, Baujahr 1904, Speisewagen L 51 im kaiserlichen Hofzug, später Mitropa-Speisewagen, 1943 über Erich am Ende an WLE (253, später 2253), 1969 verkauft an Eisenbahnfreunde Beckum, dort später verschrottet.

3491 (Westwaggon 1942)
Deutsche Bundesbahn (Typ Pwgs 41), 1971 an WLE (3491, zunächst Packwagen, ca. 1976 Umbau zum Maurerwaren unter gleicher Nummer), 1987 an Eisenbahnfreunde Wetterau (EFW 3491), später weiter an Oberhessischen Eisenbahnfreun-den (Gießen), zerlegt im Februar 2008 bei Firma Ferrum, Gießen.

7034 (Uerdingen 1906)
1906 an WLE (Post/Gepäckwagen 211, später 302, später 3302), 1965 Umbau in Eichwagen 7034, 1983 an Museumseisenbahn Minden (302), nicht aufgearbeitet, später verkauft, Aufbau in Rheinkamp ausgebrannt. Reste noch vorhanden?



So, und jetzt seit Ihr dran!

Viele Grüße

Burkhard Beyer


Verzeichnis der Beiträge von Burkhard und Christoph Beyer [www.drehscheibe-foren.de]

Frage zu den Draisinen

geschrieben von: lok-datenbank.de

Datum: 11.12.10 15:09

Halllo Burkhard!

Schöne Auflistung! Leider kann ich anktuell auch nichts dazu ergänzen.

Eine Frage habe ich zu den Draisinen: Sind diese alle neu zur WLE gekommen der haben sie eine "Vorgeschichte"?

Beste Grüße

PWP

http://malte-werning.de/sign/ldb.jpg mit u. a. http://inselbahn.de/imgs/banner/dk.jpg http://inselbahn.de/imgs/banner/inselbahn.jpg http://inselbahn.de/imgs/banner/lak.jpg http://inselbahn.de/imgs/banner/rangierdiesel.jpg http://malte-werning.de/sign/nfz.jpg http://malte-werning.de/sign/dla.jpg

Re: Frage zu den Draisinen

geschrieben von: Burkhard Beyer

Datum: 11.12.10 16:02

Soweit bislang bekannt geworden ist sind die fünf Draisinen 1945/46 neu zur WLE gekommen. Allerdings weiß ich nicht, ob die WLE sie auch bestellt hat oder ob sie die fünf Fahrzeuge als Gelegenheitskauf zur WLE gekommen sind.

Viele Grüße

Burkhard Beyer

Re: Übersicht: Museal erhaltene WLE-Fahrzeuge (7 B)

geschrieben von: X-2919

Datum: 11.12.10 22:00

Hallo Burkhard,

vielen Dank für diese Zusammenstellung! Hatte es nicht auch VoWi-Wagen nach NL verschlagen? Ist dort keiner mehr erhalten?
Dass die DGEG einen WLE-Wagen hat, wusste ich bisher noch nicht. Aber die KPEV-Lackierung darauf anzubringen, ist sicher recht gewagt.

> VL 0603 (Windhoff 904/1944). Die im DB-rot lackierte Maschine ist
> 2010 betriebsfähig am Standort Minden vorhanden.

> 3469 (Killing & Sohn 1883)
> Zustand 2010: Nach jahrelangem Einsatz im
> Museumszug nur noch abgestellt als Lager genutzt.
> Der Wagen (bzw. das Fahrgestell) stammt aus dem
> Eröffnungsjahr der Bahn!

Die MEM enttäuscht mich hier doch sehr, VL 0603 in DB-Farben und den 1985 in Bochum-Dalhausen auf der großen Fahrzeugschau gezeigten 3469 lassen sie vergammeln. Dass viele andere Vereine sich nicht um ihre Fahrzeuge kümmern, ist ja bekannt... Diese Leute sehen ihre Museumsbahn wie eine große Modellbahn an. Bedauernswert, dass sich bei der WLE selbst niemand findet, der sich für die bedrohten Fahrzeuge einsetzt.

Viele Grüße, Peter

Edit: hatte vergessen, den Rest des zitierten Textes zu entfernen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:12:11:22:28:15.

Re: Übersicht: Museal erhaltene WLE-Fahrzeuge (7 B)

geschrieben von: Mevissen4

Datum: 12.12.10 17:53

X-2919 schrieb:

> > VL 0603 (Windhoff 904/1944). Die im DB-rot
> lackierte Maschine ist
> > 2010 betriebsfähig am Standort Minden vorhanden.
>
> Die MEM enttäuscht mich hier doch sehr, VL 0603 in
> DB-Farben und den 1985 in Bochum-Dalhausen auf der
> großen Fahrzeugschau gezeigten 3469 lassen sie
> vergammeln. Dass viele andere Vereine sich nicht
> um ihre Fahrzeuge kümmern, ist ja bekannt...


Na eine DB Lackierung ist das eher weniger [www.rangierdiesel.de]
Dafür steht die Lok trocken in der Fahrzeughalle...

Ich möchte niemanden enttäuschen...

geschrieben von: Trecker 1

Datum: 13.12.10 08:46

..daher an dieser Stelle ein paar Infos zu den genannten Fahrzeugen an X-2919 im Speziellen und an alle anderen:

VL 0603: Wie "Mevissen 4" bereits schrieb, ist das kein "DB-Rot", wie sich auch die gesamte Lok technisch deutlich von den DB-Köfs unterscheidet. Es ist nur irgendein Rot, welches wohl damals in einem Farbeimer vorhanden war und zum Zwecke hatte, irgendein Blau, welches sich noch an einigen Stellen der Lok rudimentär findet zu überdecken. War wohl nicht mehr schön...

Trotzdem macht rote Farbe nicht aus allem ein DB-Fahrzeug...

Grundsätzlich seit über 22 Jahren der MEM ein zuverlässiges Fahrzeug - der Originalmotor aus 1946 (ein Kaelble GN 125 S - kein GN 130 S!) klöterte noch gestern zufrieden vor sich hin.


Pw 210 bei der DGEG/Pw 205 bei der MEM: Die fast baugleichen Fahrzeuge wurden nach preußischem Musterblatt gebaut und nach dem vorhandenen Ablieferungsfoto des 205 auch entsprechend lackiert (Packabteil rotbraun, Postabteil dunkelgrün). Beim Dahlhauser Wagen steht richtigerweise sogar "WLE" drauf - man sehe sich das Bild einfach mal an. Originaler gehts fast nicht mehr, sogar das Separee mit Schüssel ist noch drin...

Wo ist jetzt hier das Wagnis?


Pw 3469(ex 501): Es stimmt, der Wagen wird derzeit "nur" als Lager genutzt. Nach Fristablauf wurde entschieden den Wagen nicht wieder herzurichten, weil:

1. die Schäden zu groß waren
2. das Fahrzeug keine Druckluftbremse hat (als Schlußläufer immer blöde -und in die Mitte kann er nicht, wegen fehlender Bühne.)
3. der Wagen mit nur 3,5 m Radsatzabstand zum unruhigen Lauf neigt (hat die WLE mal umgebastelt - sieht immer aus, als wenn er gleich umfällt). Für mich ist der Wagen nicht Fisch und nicht Fleisch, weil bereits die WLE soviel dran verändert hat. Was wäre denn der erhaltenswerte Zustand?

Sorry - aber bei aller Liebe müssen auch betriebliche Belange beachtet werden. Wir verschrotten den Wagen ja nicht.

Grüße v. Trecker

edeit: satzbau



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:12:13:08:47:57.

Re: Ich möchte niemanden enttäuschen...

geschrieben von: X-2919

Datum: 13.12.10 14:27

Hallo,

Trecker 1 schrieb:
-------------------------------------------------------
> ..daher an dieser Stelle ein paar Infos zu den
> genannten Fahrzeugen an X-2919 im Speziellen und
> an alle anderen:
> VL 0603: Wie "Mevissen 4" bereits schrieb, ist das
> kein "DB-Rot",

he, das hat Burkhard zuerst geschrieben, nicht ich. Aber spielt auch keine Rolle, eine passende Farbe ist das auch nicht.

> Beim Dahlhauser Wagen steht richtigerweise sogar "WLE" drauf

Das habe ich schon gesehen. Warum 'sogar'?

> Pw 3469(ex 501): Es stimmt, der Wagen wird derzeit
> "nur" als Lager genutzt. Nach Fristablauf wurde
> entschieden den Wagen nicht wieder herzurichten,
> weil: [...]
> Was wäre denn der erhaltenswerte Zustand?

Und wenn man ihn so gelassen hätte, wie er 1985 ausgestellt wurde? Der Zustand entsprach doch der längsten Zeit des Betriebseinsatzes bei der WLE; im Ablieferzustand war er nicht lange geblieben. Wenn man Wagen aus dem 19. Jh. wegen vorgenommener Umbauten nicht erhält, dann bleibt aus dieser Zeit nichts zu erhalten! Ohne Umbauten hat doch aus jener Zeit fast nichts überdauert. Das gilt doch für die meisten Wagen des Preußenzuges der MEM ebenso. Warum nicht den 3469 als rollfähiges Museumsstück konservieren?

Viele Grüße, Peter

Re: Ich möchte niemanden enttäuschen...

geschrieben von: Trecker 1

Datum: 13.12.10 16:33

Hallo Peter,

sicher hat Burkhard das in den Raum geworfen - ist ja auch ein zumindest ähnlicher Farbton.

Du schriebst, dass Du von der MEM enttäuscht bist und begründest dies mit der VL 0603 in DB-Farben und dem Pw 3469. Weiterhin hieltest Du die preußische Lackierung des Pw 210 in Bochum für "gewagt". "Sogar" hatte ich geschrieben, weil der Wagen ja sogar das wirkliche, historisch gut belegte und offenbar authentische Erscheinungsbild bei Ablieferung des Wagens spiegelt - und nicht einen Zirkuszustand, wie Du ihn möglicherweise durch das Wort "gewagt" vermutest.

Dazu hatte ich dann entsprechend geantwortet. Wobei Du recht hast, dass die Farbe der VL 0603 keinem historischen Vorbild folgt - sie dient einfach nur als Korrosionsschutz und half damals zum Beispiel einen Eimer Fehlfarbe oder Zuviel-Farbe aufzubrauchen.


Am äußerlichen Zustand des Pw 3469 hat sich nicht wirklich was geändert seit 1985. Eine Ausnahme bilden die Schiebetüren - diese wurden mal mit denen des MEM 556 getauscht, weil sie Fenster haben. Leider steht der Wagen mittlerweile draußen - der Lack ist schon arg unansehnlich geworden, betrieblich aber nicht zu ändern. Aber rollfähig ist der Wagen nach wie vor.

Grüße v. Trecker

Museums-Privatbahnen

geschrieben von: Burkhard Beyer

Datum: 13.12.10 19:51

Guten Abend zusammen!

Na, da habe ich ja was angerichtet mit meinem Hinweis auf das "DB-rot"! Ihr habt schon Recht, der Farbton ist viel zu hell, und das hätte ich auf "rangierdiesel.de" auch leicht feststellen können. Ich bitte, mir diese Nachlässigkeit nachzusehen.

Was die Erhaltung von Privatbahnfahrzeugen bei Musuemsahnen angeht gibt es ja im Prinzip zwei Wege. Die regional orientierten Musuemsbahnen, die sich einer Privatbahn verpflichtet fühlen und möglichst auch nur Fahrzeuge dieser Bahn erhalten, werden natürlich immer bestrebt sein, diese im Zustand bei dieser Bahn zu erhelten (so ist das teilweise in Hamm und sehr konsequent im Härtsfeld). Der Vorteil: enge Orientirung am Vorbild, der Nachteil: eng begrenzte Fahrzeugauswahl. Andere Musuemsbahnen stellen aus ganz unterschiedlichen Quellen eine eigene, fiktive Privatbahn zusammen, legen dafür ein eigenes Nummernsystem und eine eigene Nummerierung fest. Das hat man in Minden getan (zumindest bis man sich für den Preußenzug entschied), sehr konsequent bis heute in Bruchhausen-Vilsen. Der Vorteil: große Fahrzeugsauswahl, der Nachteil: betriebliche Fiktion.

Was ist nun richtig? Beides! Jeder Verein kann und muss entscheiden, welchem Konzept er sich verpflichtet fühlt. Und solange ein Fahrzeug mit ein paar Eimern Farbe von einem Konzept ins andere wechseln kann, ist ein Exponat für die Eisebahngeschichte nicht wirklich verloren!

Zum abgestellten Mindener Wagen 501: Ich wollte niemanden wegen unterlassener Aufarbeitung anklagen, habe aber etwas Sorge, dass ein solcher Wagen in der hintersten Ecke irgenswann doch auf dem Schrott landet. Wenn das in Minden ausgeschlossen ist, kann ich mit einer Abstellung gut leben. Kann hier vielleicht einmal jemand ein aktuelles Bild des Wagens zeigen? (Oder zumindest verraten, wo er steht, damit ich selbst gelegentlich eins machen kann?)

Und weiß vielleicht doch jemand, was aus dem ehemaligen MEM-Wagen 302 in Rheinkamp geworden ist??

Viele Grüße aus dem verschneiten Münster

Burkhard Beyer

Re: Museums-Privatbahnen

geschrieben von: Trecker 1

Datum: 14.12.10 09:42

Hallo zusammen,

derzeit ist kein Gedanke an eine Verschrottung des Fahrzeuges zu verschwenden. Überhaupt kann ich mich nur an ein Fahrzeug erinnern, dass in der mittlerweile fast 34-jährigen Geschichte der MEM verschrottet wurde (Wagen O 44419 - ex RAG).

Alles andere, von dem die MEM der Überzeugung ist, dass bei uns nicht der richtige Platz ist, wird angeboten und verkauft - das hat in der Vergangenheit eigentlich immer geklappt, auch wenn manches Fahrzeug oder Bauteil jahrelang wie Sauerbier angeboten wurde und die Option der Verschrottung dann natürlich irgendwann wirklich Gewicht bekommt. Letztens suchte doch noch jemand preußische Regeldrehgestelle für irgendwas - nachdem sie lange Zeit in der VDMT-Liste standen, haben wir sie irgendwann vor drei, vier Jahren mal kleingeschnitten (nein, die Radsätze nicht!). Gelegenheit verpasst. Ich will uns da nicht freisprechen, auch ich habe es schon mal verpennt, an einem Wagen mit Stangenpuffern diese vor der Griesheimsäge zu retten.

Aber seis drum, bis dato steht der Wagen 3469 in Pr. Oldendorf neben der Fahrzeughalle.

Als denn

Trecker

Ein Foto aus Bad Nauheim!

geschrieben von: Burkhard Beyer

Datum: 14.12.10 23:07

Draisine 9003 ist tatsächlich noch erhalten und sicher untergestellt! In den Fahrzeugverzeichnissen der Eisenbahnfreunde Wetterau (EFW) bzw. der Deutschen Draisinen Sammlung (DDS) ist sie nur deshalb nicht aufgeführt, weil sie noch immer der Hespertalbahn gehört und als Leihgabe in Bad Nauheim steht. Hier aber hat sie nicht nur einen sicheren (wenn auch leicht erhöhten) Platz, sondern auch Verwandte gefunden. Das nachfolgende Bild, das Stefan John (EFW/DDS) freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, zeigt die ehemalige 9003 im Kreis anderer Draisinen vom Typ KLV 04 C3:

http://www.burkhard-beyer.net/DSC08184_bearb.jpg


Viele Grüße aus Münster

Burkhard Beyer

Noch eine Ergänzung!

geschrieben von: Burkhard Beyer

Datum: 26.12.10 12:19

Folgender Wagen muss bei den nicht erhaltenen Museumsfahrzeugen noch ergänzt werden:

3331 (Killing & Sohn 1900)

Post-/Packwagen, 1959 Umbau zum Heizwagen, 09.10.1974 an Eisenbahn-AG Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (3331), ausgemustert 10.08.1978, 28.12.1979 an VVM Hamburg, dort zerlegt 1982.

Zum 2253

geschrieben von: KLB 334

Datum: 26.12.10 21:43

Hallo Burkhard,

Hersteller des 2253 ist Breslau, das Baujahr 1890.
Es war der Hof-Speisewagen Berlin 07, der 1922 an die Mitropa verkauft wurde.

Viele Grüße
Ulrich

Re: Zum 2253

geschrieben von: Burkhard Beyer

Datum: 26.12.10 23:32

Hallo Ulrich,

danke für die Ergänzungen - aus welcher Quelle oder Literatur stammen diese Angaben?

Beste Grüße

Burkhard

Re: Zum 2253

geschrieben von: KLB 334

Datum: 27.12.10 14:34

Hallo Burkhard,

den Wagen habe ich so aus: Alfred Gottwaldt, Der Hofzug Sr. Majestät des Deutschen Kaisers, Königs von Preussen, Sonderheft der Zeitschrift "Der Modelleisenbahner", ohne Jahr (ca. 1993, der Eigenwerbung wegen), Liste auf Seite 31.

In dem Mitropa-Buch von Albert Mühl ist der Wagen auch drin (hatte ich nur ausgeliehen und Daten abgeschrieben), in "Speisewagen in Deutschland" ist er nicht drin.

Viele Grüße

Ulrich

Re: Zum 2253

geschrieben von: Burkhard Beyer

Datum: 27.12.10 18:19

Vielen Dank, das werde ich mir gelegentlich mal näher ansehen!

Viele Grüße

Burkhard Beyer