Nach längerer HiFo-Pause ergibt sich aus aktuellen Scan-Arbeiten wieder ein Aufhänger für einen kleinen Beitrag, diesmal aus der Bahnszene von 1979. Aufgeführt wurde dieses Stück im Sommerfahrplan in Furth im Wald bzw. auf der Strecke von Schwandorf nach Furth. Es beschreibt ein kleines Detail der alten Bundesbahn, das man auf jeder Modelleisenbahn so nachspielen könnte.
Die Geschichte begann mit der Triebwagenleistung 6521 von Cham, denn die Zugbildung war ungewöhnlich: Was von weitem wie eine normale dreiteilige VT98-Einheit mit beigegebenem Gepäckwagen aussieht, war in Wirklichkeit ein Steuerwagen der BR 998 mit seinem 798, erst dahinter waren der Beiwagen 998.0 und dann ein Dye gekuppelt. Auch wenn der letzte Wagen vermutlich leer war, war dies eine respektable Leistung für den kleinen VT 98. Die Aufnahme zeigt den Zug wenige Kilometer vor dem Further Bahnhof, kurz nach der Passage des E 469 nach Prag mit der BR 217, der eigentlich unsere Aufmerksamkeit galt.
Nach Ankunft fand ein kleines Rangiermanöver statt, das wir leider nicht beobachtet haben, denn zwischendrin war Abendbrotzeit. Wir St's traten erst nach 18.30 Uhr wieder auf den Plan, als die letzte Abfahrt nach und die vorletzte Zugankunft von Nürnberg Hbf anstand und noch einmal einen 614 in den Bayerischen Wald brachte.
Der MDyg hing jetzt hinter dem 6526 nach Nürnberg, der am Hausbahnsteig stand. Die VT98-Garnitur wurde am Zugschluss bis Cham mitgenommen.
Von vorn sah der Zug so aus: Eine 218, manchmal auch eine 217, da war man variabel, führte ihn an. Rechts stand einsam und allein der 998.0 und wartete auf den in absehbarer Zeit eintreffenden 5561.
Einige Zeit nach Abfahrt des 6526 erschien dann der 614, der bereits vor 16 Uhr als 5561 in Nürnberg gestartet war und als Nahverkehrszug jede Station auf dem langen Weg bedient hat. Er fuhr gleich in das Stumpfgleis ein, in dem bereits der 998.0 stand. Direkt nach dem Ausstieg der Fahrgäste und dem Entladen des Gepäckabteils wurde der Triebwagen für die Nachtruhe vorbereitet: Eine Reinigungskraft bestieg den Zug, um Klarschiff zu machen, und der Lokführer zog ihn ein Stück zurück, damit er an der Bahnsteigs-Tankstelle einen guten Schluck Diesel einnehmen konnte. Mangels weiterem Reisezugverkehr konnte dabei das Hausgleis problemlos für eine Weile blockiert werden. Damals gönnte man sich in Furth zwei Diesel-Tankstellen, denn in der Abstellgruppe am ehemaligen Bw bestand ebenfalls die Möglichkeit, die hier wendenden Lokomotiven zu versorgen.
Nachdem beide Triebköpfe betankt waren, rangierte der Lokführer seinen Triebwagenzug an den 998.0 und kuppelte die beiden Fahrzeuge miteinander, denn der kleine Beiwagen musste am nächsten Morgen im Berufsverkehr seinen großen Bruder verstärken. Ein Detailfoto fehlt leider, deshalb muss man sich den 998 ganz am Ende des Zugs hinzudenken. Dann war Feierabend, Nachtruhe bis zum nächsten Morgen um halb sechs.
So, und damit kehrte bis zum allerletzten Personenzug des Tages wieder Ruhe am Bahnsteig ein. In den Gütergleisen ging es nicht ganz so ruhig zu: eine der beiden Schwandorfer 260 hatte fast immer zu tun, Güterzüge kamen oder gingen hin- und wieder über die Grenze und wurden hier im Bahnhof behandelt. Aber das wäre wieder ein anderes Thema, vielleicht später einmal.
Bis dahin,
Frank
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:02:24:19:46:48.