Hallo Zusammen,

hier ist ein Schemaplan des Rbf Basel Bad Rbf von ca. 1959 - 1960

Quelle: ETR Sonderausgabe 11 ca. 1959 - 1960, S.48



Betriebsablauf:
Einfahrt von Freiburg, Waldshut (über Schleife) oder der Schweiz (über Schleife) in die 14-gleisige Einfahrgruppe A
Ablauf vom Hauptablaufberg A (2 Berggleise und 3 Hemmschuhbremsen) in die Richtungsgruppe G mit 35 Gleisen

Binnenausgang:
Die Untergruppen B und C dienen dem Binnenverkehr. Die Stationsgruppe D mit kleinem Ablaufberg und 19 kurzen Gleisen dient der Nachordnung.
Die Ausfahrgruppe F mit 9 Gleisen dient der Ausfahrt nach Freiburg und Waldshut.

Binneneingang und Auslandsausgang:
Die Untergruppe G dient dem Auslandsverkehr über die Schweiz.
Überführung in die Zollgruppe H mit 11 Gleisen (deutsche Zollausgangs-und schweizerische Zolleingangsbehandlung,Viehtänke, Lebensmittelvereisung).
Ablauf über Rücken H. für die Richtungen Schweiz, Italien (ohne Basler Auslandsortswagen)in die Ausfahrgruppe K (Ein-und Ausfahrgruppe mit 6 Gleisen, 1 davon Durchfahrgleis für Basel SBB- Kleinhünigenhafen Schweiz - ca. 30 Züge /Tag).

Grenzverkehr Süd - Nord:
Einfahrt in die Einfahrgruppe K.
Über Rücken H Umsetzung und Ablauf in die Richtungsgruppe J (15 Gleise).
Aus Richtungsgruppe J als Rangierfahrt Überführung in die Zollgruppe R (5 Gleise).
In R existieren 3 Rampen für Zollbeschau, Verzollung, Pflanzenbeschau, Nachbeeisung.
Überführung der abgefertigten Wagen über die Westschleife zur Einfahrgruppe A.
Dabei beschleunigte Abfertigung von Lebensmittelwagen durch unmittelbare Weiterleitung zur Nachordnungsgruppe D.
Bei erledigter Gruppenbildung der Lebensmittelrangierfahrten Überführung als Sägebewegung von R über den Südkopf nach C und dann nach F.

Leistungsfähigkeit: 1959 3.000 Wagenausgang pro Tag (Ist-Leistung 1937: 2.340 1958: 2.850)

Zugbildung ca. 1959 - 1960:
Binnenverkehr: 3 Schnellgüterzüge, 22 DG`s, 7 O-Wagenzüge,15 NG`s, 4 ÜG`s
Richtung Schweiz: 22 Nahgüterzüge
Durchlauf: 31 Züge ohne Wagenaustausch
Und: Rangierfahrten

Planungen - Probleme: Umständliche Betriebsabläufe bei Zollwagen, Überlastung der Richtungsuntergruppe G, Durchschneidung durch schweizer Binnenverkehr (Kleinhünigerhafen), zu wenige Gleise in A, G und K, veraltete Büschelung der Hauptrichtungsgruppe G, zu kurze Gleislängen

Quelle: ETR Sonderausgabe 11 ca. 1959 - 1960, S.47ff

Freundliche Grüße
Wahrener



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:09:03:13:02:00.

... für diese sehr interessante Ergänzung!

Gruß
Willi

andremh schrieb:
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> hab mich schon seit Jahren gewundert über diese
> Brücke die mit Holzstämmen oder ähnlichem beladen
> worden ist kurz vorm Bad Bf aus Weil am Rhein
> kommend, ist das die ehemalige Güterstrecke?

Richtig, es handelt sich dabei um die ehemaligen Gleise vom Grenzacher Horn.

Grüße
Tobias

Hallo,

und vielen Dank! Damit ist auch mein Problem bezüglich der inneren Schlaufe gelöst. Züge aus Richtung CH wurden also nach der Verzollung von R nach A gefahren und durchliefen die Ablaufprozedur dann ein zweites Mal.

MfG

MMM

andremh schrieb:
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> ...
> ausserdem wenn man in richtung Lörrach fährt, dann
> sieht man links vom Streckengleis (in höhe
> Rankhof) eine zweigleisige Strecke, die dann wohl
> nach Rheinfelden führt, wann wurde diese Strecke
> das letzte mal befahren, und wurde sie auch mit
> Personenzügen befahren?

Das waren die beiden Gütergleise Basel Bad Rbf Gruppe F - Grenzacher Horn und das Gegengleis Grenzacher Horn - Weil (Rh). Wann das alles platt gemacht wurde, weiß ich allerdings nicht, da ich nur bis 1974 in der Gegend ansässig war.

Gruß
Willi





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:09:03:17:54:58.

Auch wenn es vielleicht nicht unbedingt die Intention des Ausgangsbeitrages von railroadwilli gewesen ist, aber was hier an Infos zum Thema "Rangierbahnhof Basel Bad" zusammengekommen ist, ist ganz großes HiFo! Vielen, vielen Dank!

@railroadwilli:
Ganz besonderen Dank für die persönliche Mail!
1974 beschränkte sich mein "Eisenbahn-Horizont" altersbedingt noch fast ausschließlich auf die heimatliche Vogelfluglinie. Und nach bald schon 40 Jahren wäre es doch mal an der Zeit, eine solche Bereisung, sofern überhaupt noch möglich, zu wiederholen.

und durchliefen die Ablaufprozedur dann ein zweites Mal

Die Wagen aus der Schweiz kamen nicht nochmals zum Ablauf, sondern wurden über den Berg A - Verkehrsgleis C 10 - direkt in das entsprechende Ausfahrgleis in der Ausfahrgruppe F gebracht. Am Schluss wurden dann noch die Wagen aus dem Inlandsverkehr (Hochrhein / Wiesental usw.) aus der Richtungsgruppe B beigestellt.
Zugbildungen im Dg-Verkehr gab es unter anderem nach Offenburg, Mannheim, Gremberg und Seelze.

Das ganze Procedere des (ehemaligen)Betriebsablaufs in Basel Bad Rbf hier darzustellen, würde zu weit führen.
Wer mehr wissen will, darf mir gerne eine PM schicken.

Ich bin übrigens im Besitz des Rangierarbeitsplanes sowie der Bahnhofsfahrordnung von Bssel Bad Rbf aus dem Jahre 1913.

Fdl (welcher von 1977 bis 1993 in Basel Bad Rbf gearbeitet hat)

Hallo Zusammen,

nach der Darstellung der renommierten Eisenbahntechnischen Rundschau für die Zeit von 1959 bzw.1960 waren die Süd-Nord-Grenzzug-Durchlaufwege wie oben von mir wiedergegeben geregelt:

Hier sind der Artikelkopf und der Textauszug aus der ETR Seite 48:





1977 und ca. 1960 sind meiner Meinung nach sehr unterschiedliche Zeiten für die Arbeitsabläufe sehr vieler Rangierbahnhöfe!

Freundliche Grüße

Wahrener

Ehrlicherweise bin ich nur einmal über Freiburg hinausgekommen, aber auch nur "im Transit" von Freiburg nach Singen.

Nun kann ich mir endlich eine Vorstellung von den Gegenbenheiten im deutsch/schweizerischen Grenzgebiet rund um Basel machen. Vielleicht hätte man in den 70/80er-Jahren doch mal dort vorbeischauen sollen.


Bis neulich

Rolf Köstner