(ok, Titel ist genaugenommen nicht ganz richtig, ich gebe es gleich zu, damit keine Diskussionen aufkommen, aber wer`s kennt knows what it means...)

Nach einer geraumen Sommerpause (Urlaub, Jubiläumspass und Datenauswertung desselben), in welcher ich augenscheinlich einige fantastische Beiträge im HiFo versäumt habe ( und auch wegen analogem Modem leider nicht allzuviel davon nachträglich anschauen kann) möchte ich mich wieder mit einem Beitrag beteiligen. Erwähnen möchte ich auch, daß ich gottseidank nicht krank bin, wie es jemand verwechslungsweise an meinem Geburtstag geschrieben hat, sondern mich altergemäß normalem Gesundheitszustand erfreuen kann (außer vielleicht im Kopf ?! ;-)))) )

Mein Thema eines kleinen Bilderbogens sollen diesmal die ETA/ESA der BR 515/815 sein, welche ich in meiner Anfangszeit ebenso wie die Schienenbusse überhaupt nicht beachtet hatte (sind ja keine Loks….),
aber die später zu meinen Lieblings-Tfz gehörten. In 3 Nummerngruppen (515 001-033, 515 101-138 und 515 501-661) die sich durch Leistung, Türen, Sitzaufteilung und Klassen unterschieden, wurden die Akkutriebwagen zwischen 1954 und 1965, die Anhänger 815 601-816 von 1957 bis 1965 gebaut. Das waren also 232 Stück 515er und 216 Stück 815er. Alle waren ab Werk in rot lackiert, ab 1974 begann die Umlackierung in ob und 1993 in gw. Hierzu ein wenig Statistik:

515---815

rt: 91---99
rt ob: 137---116
rt ob rt: 0---1
rt ob gw: 4---0 (Sorry, das war in der Vorlage eine schöne Tabelle, hier total versaut)

Somit waren 141 Stück 515er ob und 117 Stück 815er. Der Werdegang des 815 616, der im August 1985 von ob wieder in rot gespritzt wurde, obwohl damals genügend rote ESA vorhanden waren, ist doch recht ungewöhnlich. Bei den 515ern wurde die Umlackierung auf ob von 09.74 bis 09.82 durchgeführt, dazu noch in 05.85 unfallbedingt bei 515 102, bei den 815ern von 09.74 bis 03.83.
Diese Angaben beruhen auf meiner Statistik, die jedoch noch wenige Lücken aufweist. Gerne würde ich eine Ergänzung der fehlenden Daten vornehmen, es handelt sich um:

515 105 U4 Lb . .76
515 121 Lb . .74
815 795 Lb . .75?
815 797 Lb . .75

Für eine Klärung vermittels Daten oder Eingrenzung durch Fotos wäre ich sehr dankbar.

Die Lackierung wurde zuerst mit der geraden Farbteilung o/b gestaltet, dies bei vermutlich 9 (515 121?) Tw und bei 4 Anhängern. Ab Mitte Dezember 74 kam dann die weiter nach unten gesetzte beige Frontfarbtrennkante zum Tragen. Danach wechselten dann die Dachfarben, Rahmenfarben und Zierlinie bis zur endgültigen Variante ab Anfang 1977 (Dach=graubraun, Zierstreifen=beige, Rahmen=beige).

Ausgemustert wurden die ersten Wagen mit 515 116 und 531 schon im Jahr 1963, 515 656 in 1970 und 815 802 in 1973 wegen Unfall- oder Brandschäden. Die planmäßige Ausmusterung begann 1982 und endete am 31.10.1995. Bis zu diesem Termin waren noch 515 616 und 636 in roter Farbgebung im Bestand. Die letzten roten 815er: siehe Anhang von Andreas Kabelitz.

Der 515 505 wurde 1990 für die Hamburger S-Bahn zum 732 001 umgebaut.

Doch nun genug der trockenen Zahlen, hier die Fotos aus den Jahren 1985 bis 1994, überwiegend aus dem Raum Augsburg. Bilder aus den Jahren 1977 bis 1984 sind für einen evtl. 2. Teil in Arbeit…


(Nr. 05667) Im Bahnhof Bad Wörishofen hing am 04.04.85 der 515 010 am Schluß des E 3757 mit Zuglok 211 117




(Nr. 05794) und aus Memmingen fuhr 515 581 am 14.04.85 als N 4833 ab




(Nr. 05826) der Hp Dürrenzimmern der Strecke 918 Nördlingen – Gunzenhausen wurde am 18.04.85 von 515 011 als N 4153 bedient. Die letzten Planzüge verkehrten hier am 27.09.85




(Nr. 05888) auch auf der Lechfeldbahn KBS 982 unweit Oberottmarshausen verkehrten die Akkus, z.B. 515 645 mit 815 807als E 3765 am 19.04.85 Richtung Kaufering




(Nr. 06297) der alte Bahnhof Montabaur an der KBS 423 wurde am 09.08.85 vom schön rot glänzenden 515 655 angesteuert




(Nr. 06298) der Tw verstärkte dann die bereits wartenden 515 523 und 815 660 zu einem „Sandwich-Zug“
N 6824




(Nr. 06309) im AW Krefeld-Oppum stand am 14.08.85 der unfallbeschädigte 515 563




(Nr. 06619) der letzte Planbetriebstag auf der Weldenbahn Augsburg – Welden (KBS 913) fand am 21.01.86 statt. Am Hp Hammel schob 515 138 den 815 709 als N 6106 Richtung Welden




(Nr. 06930) bei Dillishausen (Strecke Augsburg – Buchloe) durcheilen 515 591 und 815 673 als E 3966 die Felder (08.08.86)




(Nr. 07319) nahe Inningen (KBS 970) surrte am 06.08.87 leise 515 643 als N 4890 vorbei




(Nr. 07483) auf der Strecke Gessertshausen – Markt Wald (Staudenbahn) bewegten sich am 04.10.87 815 713 und 515 021 bei km 5,4 Richtung Fischach




(Nr. 07484) die gleiche Fuhre mit der Zugnummer 17810 (Sonderzug?) im Nachschuß




(Nr. 07485) die Kreuzung der Straße in Fischach konnte damals trotz eindeutiger Verkehrszeichen und –regeln nur mit Hilfe eines Sicherungspostens bewerkstelligt werden, hier wieder Zug 17810 mit 815 713 und 515 021 nach Markt Wald




(Nr. 07825) in langen Reihen abgestellt waren die ETA/ESA am 23.05.88 im Bw Augsburg, hinter 515 647 ruhten sich 515 589, 815 804, 515 009, 515 590, 515 017 und 515 657 aus, deren Dienste ab 29.05.88 von 798ern übernommen wurden




(Nr. 07827) von der anderen Richtung betrachtet begann die Reihe mit 515 657




(Nr. 07852) eine der letzten Zugleistungen der Augsburger Akkus war N 6061 am 27.05.88 in Margertshausen, vom 515 027 auf der KBS 984 nach Gessertshausen unterwegs




(Nr. 10563) 6 Jahre später (schon DBAG-Zeit mit den neuen Emblemen) konnte ich noch einige Tw in Wanne-Eickel ablichten: 515 616 und 815 697 am 18.07.94





(Nr. 10588) für die NOKIA-Bahn Bochum – Gelsenkirchen in das aktuelle Farbschema gw umlackiert wurden 4 ETA, der 515 548 kam am 19.07.94 durch Wanne-Eickel




(Nr. 10591) und sein Kollege 515 580 einen Kurs danach




Soweit ein kleiner bescheidener Ausschnitt der Leistungen dieser schönen Triebwagen.


korrigiert: Foto 06309 falsche Nummer 515 567 durch richtige Nummer 515 563 ersetzt





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:08:26:02:32:14.

Moin,

auch wenn die Akku's nicht mein Ding sind (die intensivste Begegnung war das ehemalige Ladegleis in Rendsburg), so hat mir dieser Beitrag doch sehr gefallen! Gut gemacht, mit Hintergrundinformation für den nicht Bewanderten: vielen Dank für die Mühe beim aufbereiten und einstellen. Zur Tabelle: PN.

Grüße
Egon



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:08:25:18:23:33.

Hallo Klaus,

Battery ist natürlich ein Knaller und High Voltage ein echter Klassiker - wenn man es genau nimmt, trifft beides auch auf den ETA 150 zu. :-)

Sehr schöner Bericht mit schicken Bildern und gut recherchierten Infos. Etwas korrgieren muss ich allerdings.

Lt. meinen Unterlagen ist der letzte rote 815 - der 815 616 - bereits am 08.06.1989 aus dem Bestand ausgeschieden. 815 784 war etwas früher "dran" - das Ausmusterungsdatum lautet hier 20.04.1989. Hinsichtlich 515 616 und 636 stimmt die Info allerdings, die wurden erst am 31.10.1995 ausgemustert.

Das Foto des 515 567 dürfte m. E. nicht richtig datiert sein. Der Triebwagen erlitt am 26.05.1992 bei einem Zusammenstoß mit einem LKW bei Düren die schweren Schäden, die auf dem Foto zu sehen sind. Danach stand der Triebwagen lange Zeit im Bw Mönchengladbach abgestellt und wurde 1995 verschrottet. Mir war bislang nicht bekannt, wo die Verschrottung stattfand. Wenn der Aufnahmeort AW Krefeld-Oppum richtig ist, dann wird er wohl dort zerlegt worden sein.

Hier noch ein Foto des Triebwagen aus dem Bw Mönchengladbach vom 08.04.1993. Das Bild von der anderen Seite habe ich leider noch nicht gescannt und kann es daher hier nicht zeigen.



Danke für den schönen Bericht.

Beste Grüße
Andreas Kabelitz

die roten 815er habe ich korrekt auf meinem Manuskript und beim Texten irgendwie versemmelt.

Der angebliche 515 567 ist in Wirklichkeit 515 563, Tippfehler meinerseits, Fotodatum stimmt.

Beide Fehler werden sofort berichtigt, danke für`s mitdenken.

Gruß

Andreas Kabelitz schrieb:
-------------------------------------------------------
>> Das Foto des 515 567 dürfte m. E. nicht richtig
> datiert sein. Der Triebwagen erlitt am 26.05.1992
> bei einem Zusammenstoß mit einem LKW bei Düren die
> schweren Schäden, die auf dem Foto zu sehen sind.
> Danach stand der Triebwagen lange Zeit im Bw
> Mönchengladbach abgestellt und wurde 1995
> verschrottet. Mir war bislang nicht bekannt, wo
> die Verschrottung stattfand. Wenn der Aufnahmeort
> AW Krefeld-Oppum richtig ist, dann wird er wohl
> dort zerlegt worden sein.
>
> Hier noch ein Foto des Triebwagen aus dem Bw
> Mönchengladbach vom 08.04.1993. Das Bild von der
> anderen Seite habe ich leider noch nicht gescannt
> und kann es daher hier nicht zeigen.
>
>




Man sieht auch anhand der 1.Klasse, dass es den einen ETA am "A-Kopf", dem anderen am "B-Kopf" erwischt hat...

Wenn man das Bild so sieht, kann man nur hoffen, dass der Tf damals noch rechtzeitig seinen Arbeitsplatz verlassen konnte...

Hallo Klaus,

ein genialer Beitrag...sehr gute Statistik und Fotos, tolle Mischung.

Schade nur, daß Du keinen 515/815 im Erstlack als Bild beigefügt hast, der fehlt in dem Beitrag doch sehr !

Ich möchte auch noch auf die durchgehenden Regenrinnen eingehen, welche hier teilweise wunderschön zu sehen sind. Gegen Ende der Einsatzzeit etwas ganz Besonderes !

Schön sind für mich die letzten 3 Fotos, wo ich neben Dir stehen durfte....TMT 94....das waren noch Zeiten !!!
LG
Michael

Moin Klaus,

danke für diesen schönen und informativen Beitrag über die Akkus! Mit Erschrecken stelle ich fest, dass unser Datenfriedhof nur 139 türkis-beige ETAs und nur 106 türkis-beige ESAs aufweist - einen Neuen habe ich schon auf Deinen Fotos entdeckt: 815 660!

Als Zugabe zeige ich nochmals ein Foto des gleich durch den Eilendorfer Tunnel rauschenden 515 616 vom 20.3.79:



Vielen Dank fürs Zeigen,

Martin

Hallo Klaus,
vielen Dank für diesen interessanten Beitrag! Daß Du Dir diese Mühe mit einem Modem machst, finde ich bewundernswert. Früher kämpfte ich auch mit dieser Technik, jetzt habe ich wenigstens Provinz-DSL ;-)

Ein kleines Mosaiksteinchen habe ich noch gefunden. Den 815 797 habe ich am 16.7.1975 grottenschlecht in Wetzlar fotografiert. Der Wagen war damals ob mit heruntergezogenen beigefarbenen Fronten.

Viele Grüße
Stefan

Hallo Klaus,

sei bedankt für den tollen Beitrag und das Zitterspiel mit dem analogen "Datenfeldweg".

Ich hoffe, es ist Dir recht, wenn ich auf Deinen Beitrag zum Abschied der Weldenbahn verweise - diesmal mit einem Bild vertreten.
Damals standen wir zweimal nebeneinander - unbekannterweise ;-)


Frage in die Runde, speziell an die Kollegen in NRW
Aufgefallen sind mir auch in anderen Beiträgen einige 515 mit voluminösen Topfantennen, im aktuellen Beitrag Bild 5 (Nr. 06297) der 515 655.
In alten Aufnahmen sind diese auch auf E 50 und sogar einigen E 10.12 (Bügelfalte) zu sehen.
War es eine frühe Form der Zf-Antenne, die man eigentlich nur von der V 60 her kennt?

Klaus, vielen Dank für den schönen Bilderbogen und den frageauflösenden Kollegen im voraus!

Beste Grüsse aus´m Isartal

Ich fand die Akkus immer interessant, nicht nur aufgrund der Technik sondern auch das äußere. Zwar recht nüchtern, dennoch mit dem tiefen SChwerpunkt, manchmal hat man den Eindruck das Fahrzeug ist gebogen und dann dem "Gesicht" haben sie bleibende Erinnerung hinterlassen, obwohl ich nur einmal im Rahmen einer Sonderfahrt mit ihm fahren konnte.
SChade, dass nur 2 Stück erhalten geblieben sind!

Da selbst der Papst im Vatikan verrückt! ;-)

Der Akku-Blitz macht immer Freude! Hoffe auf mehr...


Irgendwann, so in vier, fünf Jahren lege ich dann mit den Stecxkdosen-IC los.



Bis neulich

Rolf Köstner

Hallo Klaus,

als Dank für den sehr interessanten Beitrag klemme ich hier mal eine Fahrzeugskizze aus dem Betriebsbuch
des in den Bildern leider nicht zu findenden ETA 150 583 ein.



Bei Gelegenheit wollte ich das mal mit meinen paar ETA Aufnahmen verwursten.

Grüße und Dank aus dem Bergischen

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

1020.12 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Klaus,
> >
> Schade nur, daß Du keinen 515/815 im Erstlack als
> Bild beigefügt hast, der fehlt in dem Beitrag doch
> sehr !
>


habe ich nicht geschrieben, daß im 2. Teil ältere Aufnahmen kommen ? - warte es halt einfach ab !
Oder gab es vielleicht ab 1985 noch Erstlack-Akkus? - NEIN !

Ciao mein Freund

Du kennst mich.

Aber ich gebe auch zu, daß ich nach Deiner telefonischen Beitragsankündigung (ohne das Thema zu veraten) schon sehr neugierig war.

Ich freue mich auf Teil 2 !!!! Mochte ich diese "langweiligen Alltagsteile" vor meiner Haustüre erst gar nicht, wurden sie so langsam interessant, wenn ich morgens um 7:20 Uhr den 6-teiligen Frühzug über die Nahebrücke rattern sah. Etliche Farbvarinten waren da möglich. Im Laufe der Jahre waren sie dann irgendwie "toll", um dann in EWAN mit den vier Nokia-Wagen einen Kultstatus zu erreichen.
Was ärgere ich mich heute um die viel zu wenigen Fotos.

Ach, da fällt mir noch unsere 515-Fahrt (direkt hinter dem Lokführer)im 07.94 nach Dorsten ein. Dieser Innenraum: Glühbirnen, kleiner Fst mit Rolladen und den 3er Fenstern. Kann mich nur dem oben auf geführten Satz anschließen: Schade, daß nur 2 Stück überlebt haben und wir werden wohl nie mehr den einmaligen Klang des Anfahrens hören...


Vielleicht findest Du ja noch für Teil 2 schöne Lackvarianten !

Michael

Moin Klaus!

Nun hatte ich die Tage gut zu tun mit meinen Beiträgen fürs HiFo, so dass ich jetzt erst dazu komme, Dir für den herrlichen und informativen Bericht über den ETA 150 zu danken. In meiner Kindheit und frühen Jugend gehörte er in meiner Bremen-Burger Heimat zum alltäglichen Bild. Er fuhr den Gesamtverkehr auf der Strecke Bremen Hbf – Bremen-Vegesack und einige Eilzugleistungen von Bremen nach Bremerhaven. Eine Zeitlang bin ich mit ihm auch täglich zur Schule gefahren. Und wie das so ist, um diese Alltäglichkeiten kümmert man sich fotografisch nicht. Und so existieren nur sehr wenige Fotos der Akkus bei mir.

Klaus, noch mal herzlichen Dank für Deinen Bericht und Grüße vom anderen Ende der Republik,

Norbert