Da sich hier im HiFo auch viele Straßenbahnfreunde tummeln, möchte ich meine Betrachtung zum Thema "Nachschüsse" hier einmal aus der Sicht eines Straßenbahnfotografen betrachten.
Wie man hier in diesem Beitrag von User „Würzburger“ sehen kann, sind Nachschüsse unerlässlich um auch mal das detaillierter zu zeigen, was hinter den Loks (bei Straßenbahnen - dem führenden Triebwagen) hängt.
Das gilt nicht nur für das Fotografieren von Eisenbahnen sondern auch für den Straßenbahnfreund. Ich selbst begann 1982/83 mit dem regelmäßigen Fotografieren von Straßenbahnen und das in einer Stadt in der der Betrieb mit Beiwagen schon seit 1970 aufgegeben wurde und ausschließlich einzeln fahrende DÜWAG Gelenkwagen im Einsatz waren.
In dieser Zeit machte ich mir also nie Gedanken um die hier erwähnten Nachschüsse, vielmehr wurde – so wie mir es beim Fotografieren lernen (ja da musste man sich erst einmal reinfinden, denn meine erste Kamera hatte keine Automatik und keinen Belichtungsmesser) von Bekannten vermittelt wurde – auf das richtige Licht geachtet, also immer schön mit dem Licht von vorne fotografiert und das Motiv gesucht.
Als ich dann 1984 und 1985 mit der Kieler Straßenbahn eine meiner ersten Straßenbahnbetriebe außerhalb meines heimatlichen Dunstkreises besuchte, verfuhr ich natürlich aus Gewohnheit so, wie ich es nun mittlerweile zwei bis drei Jahre gewohnt war.
Über diese Nachlässigkeit ärgere ich mich bis heute, denn….
… die Kieler Straßenbahn verkehrte bis zu ihrer Stilllegung im Mai 1985 mit den ältesten – damals in Deutschland eingesetzten Beiwagen des Baujahres 1939 von der Waggonfabrik Uerdingen…
… und ich hatte kein einziges brauchbares Bild davon gemacht – eben typischer Anfängerfehler.
Das hat mich damals so geärgert, dass ich im August 1984 – als in Essen die Beiwagen wieder reaktiviert wurden – hier gezielt Nachschüsse auf die damaligen Essener Straßenbahnzüge machte, um hier gezielt den Beiwagenbetrieb zu dokumentieren, z. B wie in diesem
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www.drehscheibe-foren.de]
HiFo-Beitrag
Seitdem versuche ich fallweise immer wieder Nachschüsse auf Straßenbahnzüge mit Beiwagen, wenn das mit zunehmender Modernisierung zu Gunsten der Mehrfachtraktion auch immer seltener wird.
Nur – einfach ist das nicht. Um das Hauptmotiv im richtigen Fotolicht zu erwischen, postiert man sich entsprechend. Eine einfache Drehung um 180 Grad hilft da oft nicht weiter, da der Zug dann in der Regel im Gegenlicht steht und das Ergebnis entsprechend wird. Hier muss man dann also gezielt Stellen entsprechende Stellen aufsuchen, wo es dann geht.
Nun ja – Fazit der ganzen Sache auch bei mir – Nachschüsse sind wichtig – und manchmal muss man diese eben auch richtig mit einplanen.
Mit freundlichen Grüßen
tramfan239