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TATORT v. 31.03.10 im WDR - für Ruhrgebietfans

geschrieben von: Emil Oldersum

Datum: 17.04.10 00:35

Hallo in die Runde,

am 31.03.10 lief im WDR der Film "Das Mädchen von gegenüber" aus der TATORT-Reihe mit Hansjörg Felmy - spitzen Film, wie ich finde - wie alle diese Retro-Tatorte aus den 70er!

Das Beste war aber wohl, dass der Tatort oder, besser gesagt, der Fundort der Leiche der alte Bahnhof Katernberg Nord war. Im Film selbst war immer nur allgemein von dem "alten Bahnhof" die Rede. Es gab Nachtaufnahmen der schon völlig ruinösen Schalterhalle, aber auch solche am Tage mit Blicken vom BÜ "Bischoffstr." in Richtung Empfangsgebäude. Zu sehen ist auch das Stellwerk "Ka" an diesem Übergang. Die Bischoffstraße wurde auch explizit genannt, also ein recht hoher Realitätsgrad für eine fiktionale Geschichte.
Ich kenne Fotos von dem Bahnhof aus dem bekannten Bildband aus der Franckh'schen Verlagshandlung "Dampflokomotiven im Ruhrgebiet" (Stg. 1979) - dürfte ja dem ein oder anderen bekannt sein. Das jüngste Bild in diesem Buch vom Bf. Katernberg Nord stammt aus dem Jahr 1976 (S. 51). Der TATORT stammt aus dem Jahr '77, dürfte aber wohl um die Jahreswende 1976/77 gedreht worden sein. Im Film sahen die Gleise recht verrostet aus, was in der Kürze der Szene aber nicht eindeutig auszumachen war. Jedenfalls hätte da gut noch ein Zug vorbeikommen können. Die Schreie der Getöteten wurden jedenfalls durch vorbeifahrende Züge übertönt - leider keine 44er.
Anfang der 1990er war ich dort mal zu einem Ortsbesuch. Das EG scheint ja wohl noch heute zu existieren und war zu dieser Zeit recht frisch renoviert worden.

Eine Frage und eine Bitte:
1. Gibt es noch dort diese Auto-Spedition am Bahnhof? Bei meinem Besuch seinerzeit waren dort Autotransportwagen abgestellt. Finden da noch Bedienungen statt?
2. Auf einer der DS-Foren waren hier vor nicht all zu langer Zeit Fotos vom Bahnhof Altenessen Rheinisch zu sehen. Dieser Bahnhof wurde im Bildband ja auch recht ausführlich behandelt und war damals auch eines meiner Ziele. Kann hier jemand mal den Link noch posten? Mit der Suchfunktion hab' ich's nicht mehr gefunden.

Diese alten Tatort-Filme kann man jedem nur ans Herz legen. Die Folge "Kressin stoppt den Nord-Express" war hier ja vor kurzem schon ein Thema.
Die nächsten Wochen dürften noch die restlichen Folgen mit Hansjörg Felmy laufen. Am vergangenen Mittwoch war es dann mit dem Realitätsgrad aber nicht mehr so weit her. Zum Einsatz in einer "Gartenkolonie" - für die Kommissare war damit wohl klar, wo das sein müsste -, einer Schrebergartenanlage vermeintlich irgendwo in Essen, wo ja dieser Tatort zuhause war, suchten "Haferkamp" und "Kreutzer" eine Laube mit Bahnstrecke im Hintergrund auf. Was fuhr da vorbei? Eine ÖBB-1044 mit Schnellzug. Das dürfte dann wohl eher bei den Bavaria-Filmstudios irgendwo in München gewesen sein. Oder gab es damals schon so was wie einen liberalisierten Verkehrsmarkt?

Gute Nacht wünscht
Emil Oldersum

Re: TATORT v. 31.03.10 im WDR - für Ruhrgebietfans

geschrieben von: 120 001

Datum: 17.04.10 00:51

Moijen...

Naaaaja so ganz realätätsnah war der Tatort nicht.. die Ortssprünge waren doch schon heftig...

Der Tunnel war der Stadtwaldtunnel.. inmitten der vielen Gleise.. war wohl das Überführungsbauwerk östlich Hbf..
Die Kirmes war wohl in Steele..
DEr Junge radelte die Köln Mindener entlang (höhe Kokerei)

es wurde früher mehr verwischt als heute....

Beim Kressin stoppt den Nord Express.. naja man kommt nicht so ohne weiteres vom (verschlossenem!) Wagenübergang auf eine 221... da vorne ist auch keine Leiter drin...

120 001

Drehstrom.
Alles Andere ist nur Saft!

Good Bye BR 120...

Es gibt übrigens Tatorte mit Dampfloks

geschrieben von: Käfermicha

Datum: 17.04.10 02:41

Jedenfalls einen aus München, wohl um die 75, habe ich mal gesehen, da fuhr eine 051 ins Bild mit einem Personenzug. Ob es das da überhaupt noch gab weiß ich nicht, aber da habe ich nicht schlecht gestaunt. Weiß aber nicht mehr wie der hieß.

Re: TATORT v. 31.03.10 im WDR - für Ruhrgebietfans

geschrieben von: W.O.

Datum: 17.04.10 08:06

In den Felmy Tatorten wird sehr oft die Eisenbahn gezeigt.
Kann mich noch schwach an Dreharbeiten zu einem Tatort in Wattenscheid erinnern.
Das ganze spielte sich im Stadtteil Südfeldmark ab.
Ein Zug ( 141 + Silberlinge ) fuhr mehrmals vom Bf Gelsenkirchen Wattenscheid bis zum BÜ Blücherstrasse,kurz vor dem BÜ wurde die Notbremse gezogen, der Straftäter springt aus dem Zug, gefolgt von Herrn Felmy, beide verschwinden in einem Haus.......

Die Bahnstrecke und der BÜ existieren noch, wenn auch nicht mehr in bekannter Form.

Tatort Frankfurt/M - Verfolgungsjagd mit Brinkmann

geschrieben von: KBS 634

Datum: 17.04.10 09:25

Guten Morgen!

Ist zwar nicht aus dem Ruhrgebiet, aber wollte die ganze Zeit schon einmal etwas fragen. Vor kurzem gab es eine Wiederholung mit dem Frankfurter Kommissar Brinkmann, in dem Er eine flüchtende Person mit einer Dampflok verfolgte. Der Dreh war auf der Hafenbahn. War eine schöne Szene, vor allen Dingen der Lokführer hat schön mitgespielt. Weis jemand etwas zur Lok, oder ist sogar der Lokführer hier vertreten der damals mitgemacht hat und könnte etwas dazu erzählen?

Grüße Andreas

Re: TATORT v. 31.03.10 im WDR - für Ruhrgebietfans

geschrieben von: NGT8-DO

Datum: 17.04.10 10:50

Die von Dir beschriebene Szene mit dem "Stunt-Sprung" aus dem Silberling, wurde im Tatort "Der Feinkosthändler" gezeigt. Dort sind auch einige Szenen des Essener Hauptbahnhofes zu sehen (heutige S-Bahn Gleise, Ausgang Freiheit, Bahnhofshalle etc.) und die genannten Silberlinge inkl. Innenaufnahmen.

Sehr sehenswert :)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:04:17:10:50:53.

Re: TATORT v. 31.03.10 im WDR - für Ruhrgebietfans

geschrieben von: Melone

Datum: 17.04.10 13:28

Emil Oldersum schrieb:
-------------------------------------------------------

> Eine Frage und eine Bitte:
> 1. Gibt es noch dort diese Auto-Spedition am
> Bahnhof? Bei meinem Besuch seinerzeit waren dort
> Autotransportwagen abgestellt. Finden da noch
> Bedienungen statt?

Hallo,

die Auto-Spedition Helf gibt es immer noch. Sie wird werktäglich einmal (obwohl heute am Samstag habe ich auch einen Zug auf der Strecke gesehen) bedient. Ca. 11.30 Uhr kommt der Zug von Katernberg nach Gelsenkirchen am alten Güterbahnhof Schalke vorbei. Wann die Fahrt morgens hingeht, habe ich bisher noch nicht rausgefunden.

Kann einer vielleicht ein Bild des Gebäudes bzw. der Anlangen von Katernberg Süd zeigen? Ich selber kenne nur das jetzige Empfangsgebäude, wie es vorher ausgesehen hat, habe ich leider bewusst nicht mehr miterlebt. Die einzigen Aufnahmen von besagter Gegend kenne ich auch nur aus der o.g. Tatort-Folge. War in der Folge wirklich irgendwo eine Szene mit der Schalterhalle zu sehen?
Hallo zusammen,

danke fürs Feedback!

@ 120 001: Na klaro, dass das mit dem Rest der Story und der Realität nicht wirklich hinhaut. Die Szene auf der Köln-Mindener-Straße mit der Kokerei Zollverein hatte ich schon wieder ganz vergessen. Und es stimmt natürlich, dass der Täter, dieser Jugendliche, sich vermeintlich in der Nähe seines fiktiven Wohnorts vom Zug überrollen lassen wollte. Das war meiner Meinung auch an dem besagten Stadtwald-Tunnel, obwohl andererseits sein Weg von der Kirmes nach Haus am Bf. Katernberg Nord vorbeiführen sollte - geht natürlich alles nicht. Schon gar nicht, wenn das die Kirmes in Steele gewesen sein sollte. Dem gemeinen Zuschauer fallen solche Details aber wohl nicht auf. Da muss man schon ein Freak sein! Solche Ansprüche kann man an einen Film wohl auch nicht stellen. - Aber ist der Stadtwald-Tunnel auch heute noch eingleisig, wie im Film zu sehen?

@ Niels Munch: Danke für den Link! Na ja, Google - da hab ich natürlich nicht gesucht.

@ Melone: Spedition Helf - den Namen hatte ich auch schon mal gehört. Danke dafür. Dummerweise bin ich nicht so häufig in Essen, aber für dieses Jahr habe ich es mir jetzt mal wirklich vorgenommen, um zu sehen, was es mit der Kulturhauptstadt so auf sich hat.
Mit einem Bild kann ich leider nicht dienen. Meine analogen Aufnahmen von Anfang der 1990er harren der Digitalisierung und sind auch wohl nicht das, was du und auch ich gerne mal hier sehen würden.
Was deine Frage nach der Schalterhalle angeht: Der Mord fand auf jeden Fall in einem durchplünderten Empfangsraum eines Bahnhofs statt, was man an Details im Hintergrund erkennen konnte. Die Fiktion suggerierte Katernberg Nord - das kann aber natürlich auch wieder sonstwo gewesen sein, da alle Aufnahmen dort in der Dunkelheit gedreht wurden. Aber meinen Eindruck nach stimmte der Innenraum mit einer Tageslichtaufnahme des EG von Katernberg Nord in dem TATORT überein, der den Zugang zum Gebäude in einem ebenso heruntergekommenen Zustand zeigte - eingeschlagene Scheiben, teilweise mit Holz verrammelt etc. Genaueres müsste ein HiFo-Teilnehmer sagen können, der zufällig im Bestz einer Kopie dieser Folge ist. Gibt es den wohl?

Wie dem auch sei - allen nochmals vielen Dank!

Emil Oldersum

Re: TATORT v. 31.03.10 im WDR - für Ruhrgebietfans

geschrieben von: Bude

Datum: 18.04.10 09:58

Emil Oldersum schrieb:
-------------------------------------------------------
> Aber ist der Stadtwald-Tunnel
> auch heute noch eingleisig, wie im Film zu sehen?

Ja. Genauso wie der Tunnel bei Hösel. Eingleisig sind die Tunnel seit dem S-Bahn-Ausbau in den 1960er Jahren.

Re: TATORT v. 31.03.10 im WDR - für Ruhrgebietfans

geschrieben von: Melone

Datum: 18.04.10 10:03

Ich hab mir den Tatort grade mal im Schnelldurchlauf angesehen. Die Mordszene ist wirklich so dunkel, dass man den Ort wirklich nur erahnen kann. Nachher im Film sieht man jedoch die Empfangshalle, sowie Bahnanlegen und Bahnsteig im Tageslicht.
120 001 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Naaaaja so ganz realätätsnah war der Tatort
> nicht.. die Ortssprünge waren doch schon
> heftig...

Immer noch wesentlich mehr "Essen" als in den, vor allen letzten, Felmy-Tatorten, die teilweise wohl komplett in München "verbrochen" wurden.
(Oder immer wieder gut auch ein später Schimmi, in dem in angeblich "Duisburg" ein Kölner B-Wagen durchrauscht...)

> Der Tunnel war der Stadtwaldtunnel.. inmitten der
> vielen Gleise.. war wohl das Überführungsbauwerk
> östlich Hbf..
> Die Kirmes war wohl in Steele..
> DEr Junge radelte die Köln Mindener entlang (höhe
> Kokerei)

Die beiden Wohnhäuser, also der des Junges als auch des Mädchens sind in Essen-Horst, dazwischen fährt auch heute noch die S1 (die 420er sind ja auch mehrmals zu sehen.)

> es wurde früher mehr verwischt als heute....

Naja, wenn man sich die Ortssprünge in Köln so ansieht; oder auch in Duisburg, dann bleibt das alles im Schnitt.

Die aktuelle Reihe der Felmy-Wiederholungen geht jetzt auch langsam zu Ende.

Folgende Links in das Stadtbahn-Forum NRW haben auch den Essener Tatort als Thema:

[www.stadtbahnforum-nrw.de]
[www.stadtbahnforum-nrw.de]

Grüße

-chriz

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Re: Autos für E-Katernberg Nord

geschrieben von: Rolf Kirchberg

Datum: 20.04.10 21:39

Hallo !

Ich habe jahrzehnte an der Strecke GE Hbf - E-Katernberg Nord gewohnt. Nachts habe ich im Hotel Maritim Zeitungen ausgetragen (und tu es immer noch). Und so weiß ich, dass die Hinfahrt nach Katernberg Nord sehr früh war, etwa zwischen 3.45 und 4.00 !

Tschüß aus der Kulturhauptstadt Ruhr2010
Rolf Kirchberg