Nach früheren Beiträgen zur Hönnetalbahn möchte ich heute den Bahnhof Binolen vorstellen, dem Betriebsmittelpunkt der Hönnetalbahn Menden - Neuenrade (KBS 437). Wer in Binolen eine größere Ortschaft erwartet, wird enttäuscht. Da gibt es glaube ich mehr Höhlen als Häuser, wovon die bekannteste die Reckenhöhle mit ihren Tropfsteinen ist. Daneben besteht mit dem "Haus Recke" eine hervorragende Gastronomie.
Der Bahnhof wurde vor allem zur Kalkstein- und Holzverladung (Grubenholz) eingerichtet und verfügte zu seinen besten Zeiten über ein rd. 300 m langes Überholgleis, ein durchgehendes Ladegleis und zwei stumpfe Ladegleise. Das Kalkgestein wurde über zwei Rampen verladen, die 1982 und 2009 wegen Baufälligkeit abgerissen werden mussten. Bis 1989 war die Gleiswelt hier noch weitgehend intakt. Bis 2001 erfolgen Rück- und Umbauten. Das Überholgleis ist nur noch rd. 150 m lang, das Ladegleis abgebunden, aber noch befahrbar (Draisine der EF Hönnetal e.V.). Das mechanische Stellwerk "Bf" wurde zum 29. Mai 1989 außer Betrieb gesetzt, exitiert funktionstüchtig aber heute noch. Seitdem erfolgen die Zugkreuzungen dort mit Hilfe von Rückfallweichen.
Seit 1994 ist das Bahnhofsgebäude in Privatbesitz und beherbergt seit 2000 das Vereinsheim der Eisenbahnfreunde Hönnetal e.V., die es nach und nach museal umgestaltet haben. Außerdem ist die schöne Wohnung im Obergeschoss vermietet. Der Bahnhof macht heute einen gepflegten sauberen Eindruck.
Wem das Gebäude so verdammt groß vorkommt, muss wissen, dass es eigentlich für Lendringsen gedacht war. Dummerweise hat man beim Bau der Strecke die Baupläne vertauscht (ernsthaft!). Der Güterschuppen muss Anfang der 70-er Jahre abgerissen worden sein, ebenso der Abort.
Machen wir uns nun auf die Reise in die 80-er Jahre. Der Bahnhof war eher verfallen, auf den Gleisen aber noch echtes Bundesbahnflair.
Beginnen wir am Binoler Tunnel und einer Aufnahme vom 01.04.1987, dem 75.Geburtstag der Strecke. Die Holzmastlampen stehen heute in Lippborg!
Ein Blick von oben auf das Bahnhofsgelände im Februar 1992
Fahren wir in den Bahnhof ein - jetzt mit 624 605 am 07.06.1996
Stimmungsaufnahme im Gegenlicht - ebenfalls mit einem 624
Am 26.06.1989 enstand diese Aufnahme. Im Gleis 1 stehen Fc-Wagen, die mit Koks für das benachbarte Kalkwerk "Horst" lieferten.
Die Entladung der Fc-Wagen, deren Heimatbahnhof Lendringsen war!
Abholung der Kokswagen durch 290 272, allerdings am 09.08.1989
Jetzt aber mal zu den Zugkreuzungen. Fangen wir mit dem 05.03.1984 an. 290 081 und der N 6468 (VT-Nummer habe ich leider nicht mehr, könnte der 516 oder 701 gewesen sein?).
Kreuzung mit 212 308 und 280 am 20.10.1990
Einfahrt von 212 298 mit dem aus yl-Wagen gebildeten N 6460. Der Kenner weiß, es war Samstag, denn montags bis freitags war das ein ganz ordinärer Wendezug.
Mit drei Zügen ging das aber auch. Allerdings nur 1989/90. In Gleis 1 290 081 mit ihrer Übergabe, Gleis 2 212 280, Gleis 3 212 298.
Er darf auch nicht fehlen, wenn sein Auftritt im Hönnetal allerdings nur sehr kurz war: der 628, hier bei der Einfahrt in den Bahnhof.
So, das soll erst mal ein erster Eindruck gewesen sein. Im Archiv befinden sich mehr als 100 verschiedene Motive aus Binolen. Natürlich fehlen noch die Sonderfahrten, aber die sollten generell mal in einem eigenen Beitrag behandelt werden. Der Bahnhof Binolen ist auch heute noch eine Reise wert. Schöne Fotomöglichkeiten bestehen noch immer. Nur ein letztes Beispiel dafür vom 06.01.2009
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