Nochmal etwas Deutsch-Französisches hatte ich Euch bei meinem letzten Quartalsbeitrag angekündigt, wo es um die einmalige Sonderfahrt des Braunschweiger VT08 nach Südfrankreich gegangen war.
Heute kommen die vier V200.0 zum (Bau-)Zug, die von der französischen Firma Montcocol-Dehé erworben und von 1987 bis 98 eingesetzt wurden. Eine dieser Loks lief mir im Dezember 95 in Avignon vor die Linse, anzugucken weiter unten nach dem langem Textvorspann.
So viel Kommentar war eigentlich nicht vorgesehen, denn ein Blick in Matthias Maiers Standardwerk "Die Baureihe V200" (Freiburg 2005) führte sowohl zur ursprünglichen Loknummer als auch zu weiteren Hintergrund-Informationen, die bei meiner weiteren Suche im "Netz" bestätigt wurden. Die Identifizierung dieser Maschinen gegen Ende ihrer Laufbahn stellt allerdings einige ungelöste Fragen und betrifft auch meine Photos.
Am 17. März 1987 wurden die vier Loks in Marseille nach Algerien verschifft, um dort bei einem Streckenneubau zum Einsatz zu kommen. Zuvor hatten Probefahrten in Frankreich stattgefunden, und wegen einer Verzögerung in Algerien liefen die Loks noch kurzeitig im Bauzugdienst in Frankreich und Belgien. Im Juni 1987 erschien dazu im EK ein Bildbericht, den auch Richard Krol auf seiner Homepage erwähnt und den ich daraufhin in meiner Sammlung entdeckte. Der Autor O.Wilczek gibt sowohl die DB-Nummern an als auch die entsprechende Bezeichnung von Montcocol-Dehé:
220 068-1 => V 2201 0681
220 075-6 => V 2202 0756
220 037-6 => V 2203 0376
220 030-1 => V 2204 0301
Die Loks waren gelb lackiert mit einem schmalen roten Streifen unter den Seitenfenstern, der am Bug in ein flacheres "V" mündete als bei der Ursprungslivrée. Zwischen den beiden Seitenfenstern war die vollständige Dehé-Nr. klein angeschrieben, während im freien Feld darunter der gesamte Firmenname prangte und die Kurzform der Nummer als V 2201 bis 04. Ein Photo zeigt die V 2201 mit langer Frontklappe und höhenversetzten Brems-/Luftschläuchen, was bestens zur 220 068 der 2.Bauserie paßt. Auf den anderen Bildern sehen wir kurze Klappen und höhengleiche Schlauchpositionen, was den beiden Maschinen der ersten Serie entspricht (030 und 037).
1991 kehrte das Quartett nach Frankreich zurück und wurde vorwiegend beim Bau der TGV-Strecken verwendet. Um diese Zeit fiel Dehé in den Schoß der Firmengruppe COGIFER, drei Loks bekamen einen neuen Anstrich in orange, eine von ihnen mit einem zusätzlichen dicken blauen Streifen unter den Seitenfenstern und auf gleicher Höhe rund um den gesamten Lokkasten. Außerdem gab es für alle Loks neue Nummern, die auf einem kleinen schwarzen Schild über der Bugklappe angeschrieben waren: 52011 bis 52014. Aber: wer war nun wer ? Die
V 2204 0301 behielt ihren "algerischen" Anstrich, kam nicht mehr in den Betrieb und diente als Ersatzteilspender; sie ist somit am leichtesten zu identifizieren. Richard Krol photographierte sie in Creil am 27.9.1997 neben ihren Schwestern 52011 und 52013 (SW-Aufnahmen im erwähnten Buch S.313/314, in Farbe auf Richards V200-Website mit Direktlink weiter unten).
Nach der Rückkehr aus Algerien kam außerdem noch ein großer seitlicher Aufkleber hinzu mit der amtlichen Zulassungsnummer AT3 RS 042 bis 045.
[A = motorisiertes Fahrzeug, T = Fahrzeug für Transport oder Traktion, 3 = Fahrzeug entspricht einer Lokomotive und hat mehr als 300 PS, RS = Reims = Regionaldirektion, die für die Vergabe dieser Zulassung zuständig ist - heute ersetzt durch eine Zentralstelle und kodifiziert mit "ATA")
Eine Erkennbarkeit der geschichtlichen Nummernabfolge war somit nicht mehr gegeben, und man steht vor einer Vielzahl unterschiedlichster Zuordnungen. In meinen Augen darf man die obige Tabelle der alten Dehé-Nummern als gesichert ansehen. Die folgende Aufstellung zeigt, was ich darüberhinaus als bewiesen erachte:
220 030-1 V 2204 0301 ........gelb AT3-RS-045
52014
....................................orange AT3-RS-044 52013
....................................orange AT3-RS-043 52012
....................................orange
AT3-RS-042 52011
Richard Krol hat mir bestätigt, daß auf seinen Bildern (in Creil, 27.9.97) für die V 2204 die amtliche Nummer AT3 RS 045 erkennbar ist und für die 52013 in gleicher Weise AT3 RS 044. Die amtliche Nummer der 52012 ist auf meinen Bildern zu sehen (Avignon 19.12.95). Daraus ergeben sich zwangsläufig als logischer Schluß die beiden unterstrichenen Nummern in meiner Tabelle, wenn man zugrundelegt , daß 011, 012, 013 orange waren, was die Photos ja zeigen.
Bloß... welche Ursprungsnummern hatten denn nun die drei "Orangen" ? Eine von ihnen muß ja die V200 037 aus der ersten Bauserie sein !
Die 52012 ist durch
Torsten Giesen schon recht früh belegt (10.9.92 fast im Neulack) und zeigt sie mit langer Frontklappe und zwei verkleinerten Seitenfenstern auf der Nicht-Gangseite (erkenntlich durch 2 seitliche Wartungsklappen unter beiden Führerständen), inklusive der versetzten Schlauch-Anordnung an der Pufferbohle. Ein Artikel in "Ferrovissime" (Nr.9, Oktober 2008) zeigt sie bei einem kurzen Probebetrieb auf dem halbprivaten "Réseau Breton" im November 1993 mit den gleichen Merkmalen, und endlich im Dezember 1995 in Avignon auf meinen Bildern, hier mit der Gangseite (nur eine Wartungsklappe unter Führerstand 2). Man sieht ein seitliches Originalfenster und das kleine Dehé-Fenster rechts davon, d.h. auf Lokhälfte 2. Diese Maschine hatte also nur noch ein ursprüngliches Seitenfenster.
Auf ein weiteres Indiz für die 2.Serie bei der 52012 hat mich R.Krol hingewiesen: meine erste Aufnahme zeigt unter dem "Dehé-Fenster" deutlich die Sicken für eine Öffnung, die Matthias Maier ("Wagenbaulicher Teil", S.17/18) als Montageklappen bezeichnet, die erst bei der 2.Bauserie hinzukamen: eine (Zitat) "Montageklappe in Fahrzeugmitte auf der Gangseite" und (Zitat) "zwei Montageklappen in Fahrzeugmitte auf der Nicht-Gangseite zum einfacheren Luftpressertausch".
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, daß es sich bei der 52012 um die V200 075 oder die 068 handelt. Mein Hauptargument liegt beim frühen Nachweis aller Kriterien für die 2.Serie kurz nach der "Orange"-Untersuchung 1992 am Beginn der letzten Einsatzperiode.
Am Ende ihrer Verwendungszeit hat Richard Krol im September 1997 die
52011 und
52013 in Creil aufgenommen, die dort "leider" ebenfalls alle Merkmale der 2.Bauserie zeigen, die bisher schon genannt wurden, einschließlich der Montageklappen: bei der 52011 steht eine solche weit offen, bei 52013 kann man unter dem Graffito die Konturen dieser Klappe ebenfalls erkennen. Mit anderen Worten: man hat diese Maschinen noch in der zweiten Hälfte ihrer letzten Dienstzeit mit langen Frontklappen und diesen Montageluken versehen, zumindest was die V200 037 angeht, die sich hinter einer der beiden Cogifer-Nummern verstecken muß. (Leider sieht man bei beiden Maschinen die Bremsschläuche nicht, deren Position man wohl kaum geändert haben dürfte ; diese Einzelheit hätte die 037 "entschleiern" können.)
Bleibt die Aufarbeitung früherer Photos:
Es gibt ein Bild von
Daniel Richer, das im April 1994 zwei orange Loks zeigt, von denen eine einen blauen Seitenstreifen trägt (Nicht-Gangseite, 2 Seitenfenster in Ursprungsform) . Da die Aufnahmen der 52012 zwischen 1993 und 95 diese Lok ohne den Streifen zeigen (und mit nur noch einem DB-Seitenfenster auf allen Lokseiten), kann es sich nicht um dieses Fahrzeug handeln. Richard Krol indessen hat 1997 die 52011 und 52013 zusammen in Creil abgelichtet - ohne blauen Streifen.
Dazu habe ich auf der
"Maybach-Webseite" ein Bild der Blaugestreiften gefunden, das trotz der Unschärfe noch einiges erkennen läßt. Die offenstehende, in Fahrtrichtung RECHTS angeschlagene Bugklappe scheint tatsächlich eine KURZE zu sein, wenn man das Bild etwas vergrößert und leicht abdunkelt. Aber darauf möchte ich mich nicht allein verlassen.
Deutlich ist auch das von Dehé-Cogifer geänderte Seitenfenster rechts neben der originalen Ausführung zu sehen. Die Seitenansicht müßte die der Gangseite sein: man erkennt gerade noch den Schattenwurf der Griffmulde für die Wartungsklappe im Orange-Bereich über dem rechten Drehgestell. Leider ist am linken Lokende zuviel Unschärfe, um dort mit Sicherheit die klappenfreie Zone der Gangseite auszumachen.
Um so besser sieht man dies alles auf R.Krols Aufnahme der 52011 in Creil, die ebenfalls die Gangseite anbietet. Hier ist die in Fahrtrichtung LINKS angeschlagene LANGE Klappe zu sehen, die uns so sehr das Konzept verdirbt. Doch gemach: wenn diese lange Klappe nachträglich angebaut wurde, hat man sie aus gutem Grund an der gegenüberliegenden Seite angeschlagen: Die Frontklappen der ersten und zweiten Serie waren nicht austauschbar, denn die Scharniere der langen Klappe lagen nicht an gleicher Stelle wie die der kurzen (Bildvergleiche im EK-Buch zeigen dies deutlich). Dieser Seitenwechsel ersparte somit sehr wahrscheinlich erschwerende Umstände mit den alten Scharnieren. Die Fensteranordnung bei Richards 52011 ist dieselbe wie bei der Blaugestreiften: rechts das Dehé-Fenster, links die ursprüngliche Form. Nun kommt uns allerding auch die offene Montageluke in die Quere, die auf der späten Aufnahme in Creil so gar nicht zur 037 der ersten Bauserie passen will. Da aber, wie schon oben gesagt, alle drei "Orangen" mit dieser Einzelheit dokumentiert sind, bleibt nur der Schluß, daß auch diese bauliche Veränderung bei einer der drei nachträglich stattgefunden hat. Warum nicht bei der 52011 ?
Also schauen wir uns die 52013 nochmals genauer an. Von ihr gibt es auf der Maybach-Website gleich zwei Aufnahmen, vom Führerstand 2 aus schräg auf beide Seiten. An der Front ist schon mal klar zu erkennen, daß die versetzte Schlauchanordnung der 2.Bauserie entspricht. Die lange Frontklappe ist in Fahrtrichtung RECHTS angeschlagen (= Gangseite). Das Krol-Photo des Sprühkunst-Opfers in Creil zeigt ebenfalls die Gangseite, aber vom Führerstand 1 her (der ohne Wartungsklappe neben der Tür). Das kleine Dehé-Fenster liegt links vom langen DB-Fenster, was sich auf der "Maybach"-Aufnahme bestätigt. Die Nicht-Gangseite bei "Maybachs" zeigt ein kleines Dehé-Fenster rechts neben der Ursprungsform. Diese V200 hatte also auf Lokhälfte 2 auf der einen wie auf der anderen Seite noch je ein DB-Fenster, während Lokhälfte 1 beidseits mit dem kleinen Fenstereinsatz versehen war.
Schließlich komme ich nochmals auf das schöne Photo von
Daniel Richer zurück, bei dem hoffentlich der Link auch für nicht eingeschriebene Gäste funktioniert. Das Forum "Trains en Voyage" ist noch erreichbar, wird aber seit 1.1.10 nicht mehr betreut. Schade, daß ich mit Daniel bisher keinen Kontakt bekommen konnte, um das Bild hier direkt zeigen zu dürfen. Der auf dem Photo zu sehende Schotterzug wird im April 1995, von der "Blaugestreiften" und einer weiteren "Orange" nachgeschoben. Die "Blaue" ist ja verdächtigt, die 52011 und zugleich auch die V200 037 zu sein. Leider läuft sie an vorletzter Stelle, sodaß man auf Bugklappe und Schlauchanordnung zähneknirschend verzichten muß. Allerdings sieht man hier im Unterschied zum unscharfen "Maybach"-Bild die andere Lokseite (Nicht-Gang!) mit zwei Ursprungsfenstern, sowie dem Logo und dem AT3-Zulassungs-Plakat an gleicher Stelle wie auf der Gangseite (allerdings auch hier ohne jede Chance auf Lesbarkeit).
Da wir somit von allen 3 "Orangen" beide Seiten kennen, wissen wir auch, daß die vier Maschinenraumfenster bei jeder Lok anders verändert worden waren. Wenn Richard in Creil die 52011 auch von der anderen Seite der Rampe photographiert hätte und man auf diesem hypothetischen (???) Photo zwei DB-Seitenfenster erkennen würde, wäre des Rätsels Lösung in greifbarer Nähe.
Bleibt die 2. Schublok auf dem Bild von D. Richer: hier müßte die Nummer 520xx auf dem Originalphoto mit der Lupe problemlos zu lesen sein (Allo Daniel, urgence !!). Die große Maulklappe vorne fällt ins Auge und die höhenversetzten Bremsschläuche ebenfalls. Ihre Gangseite von Führerstand 2 her gesehen zeigt links ein kleines Dehé- und rechts ein DB-Fenster, was sie als 52013 auszuweisen scheint, aufgrund der oben besprochenen Aufnahmen dieser Lok.
Während nun wirklich sehr viel dafür spricht, daß 52013 und 52012 die V200 068 und 075 gewesen sein könnten, so liegt uns die 52011 weiterhin schwer im Magen, die man ohne neue Erkenntnisse nur als Vermutung mit der V200 037 der ersten Bauserie gleichsetzen darf, obwohl auch diese Annahme aus meiner Sicht sehr viel für sich hat.
Die obige Liste könnte also vorsichtig so ergänzt werden (kursiv = nicht gesichert, rot = entweder/oder)
DB---------------- Montcocol-Dehé-Zulassung-Cogifer-EK
V200 030 220 030-1 V2204 0301 AT3-RS-045 52014 52012
V200 068 220 068-6 V2201 0686 AT3-RS-044 52013 52013
V200 075 220 075-6 V2202 0756 AT3-RS-043 52012 52011
V200 037 220 037-6 V2203 0376 AT3-RS-042 52011 52014
Als mein persönliches Fazit möchte ich festhalten, daß die Entsprechung von Zulassungs- und Cogifer-Nummer in dieser Tabelle einen recht hohen Wahrscheinlichkeitsgrad besitzt und von den bisherigen Darstellungen abweicht. Die Grundlage hierfür sind u.a. Richards Aussagen über seine "AT3"-Sichtungen auf seinen eigenen Bildern. Es wäre schön, wenn er uns davon bei Gelegenheit die Scans zeigen würde und Interesse hätte, meine Schlußfolgerungen zu diesem Teilaspekt nachzuvollziehen bzw. anzufechten.
Der kursiv geschriebene linke Tabellenteil hingegen muß bei der derzeitigen Quellenlage völlig offen bleiben. Die Zuordnung der drei alten Loknummern zu denen "in orange" ist bis zum Auftauchen neuer Bildbelege völlig unsicher. Von daher ist es verständlich, das Richard manche V200-Nummern seiner Französinnen im Bildtitel mal bis auf weiters so stehen läßt, zumal auf den Bildern die faktisch nicht widerlegbaren Daten verankert sind.
Herzlichen Dank an ihn für seine argumentative Unterstützung und die besser auflösenden neugescannten Photos. Hier noch der Weg zu seinen profunden V200-Seiten auf
niederländisch und auf
englisch, die jeweils unterschiedliche Inhalte aufweisen. Die V200-Freunde unter Euch kennen sie natürlich längst - ich selbst habe erst durch dieses Thema dorthin gefunden.
Als Schlußbemerkung noch zwei Dinge:
- Als Anhaltspunkt und zum Vergleichen, habe ich in der Tabelle die Rubrik "EK" angefügt, die für die Cogifer-Nummern Matthias Maiers Auswertung der 2004 zugänglichen Quellen zeigt. Die grundsätzliche Darstellung der Algerien/Frankreich-Geschichte ist nach wie vor eine gültige Zusammenfassung der Fakten, die ich auch in Frankreich mehrfach zitiert fand. Daß ich in der Nummernfrage zu anderen Ergebnissen komme, tut dem keinen Abbruch. Immerhin ist festzuhalten, daß die "Konstellation" bei der V200 068 häufig übereinstimmt und sich in dieser Form auch auf jener oft zitierten SNCF-Liste findet, die für die anderen Loks jedoch falsche Zuordnungen enthält.
- Richard Krol und Bruno Pérès haben mich auf das hervorragende VECCHIETTI-Forum aufmerksam gemacht, in dem man sich in Frankreich über Bauzugfragen jeder Art austauscht.( Diese Firma ist einer der großen privaten Infra-Dienstleister). Hier wurde ich zu einem interessanten Beitrag von Wim Roost (aus 2007) geleitet, der weitgehend meine Tabelle unterstützen könnte. Leider ist dieses Forum im Moment meiner Schlußredaktion nicht mehr erreichbar und ich habe deshalb den Abschnitt zu Wim Roost aus meinem 'eh schon langen Text gestrichen. Für diejenigen unter Euch, die sich für den Verbleib der riesigen Menge von V100 in Frankreich interessieren, lohnt es sich, den Firmennamen VECCHIETTI in nächster Zeit nochmal auszugoogeln. Die "französische" V100 wurde da Stück für Stück mit Daten und optisch aufgelisteten Farbvarianten vorgestellt. Eine wirklich hervorragende Arbeit, deren Verschwinden äußerst bedauerlich wäre.
Und nun ENDLICH die Bilder von der 52012 alias V200 075 mit Fragezeichen, aufgenommen auf den Gütergleisen von Avignon-Champfleury am 19.12.1995, ca. 17h.
1) Führerstand 2 (bei Dehé "extrémité 1" !!) , Gangseite. Unter dem rechten kleinen Dehé-Seitenfenster ist deutlich die Montageklappe zu erkennen. An der Stirnseite die lange Bugklappe, hinter der sich die Lichtanlaßmaschine und die hydraulische Lüfterpumpe befinden. Gut erkennbar auch die höhenversetzten Luft-/Bremsschläuche.
2) Firmenlogo Dehé-COGIFER, T.P. oder kurz TP (travaux publics) wird mit Hoch- u. Tiefbau übersetzt.
Schön zu sehen: der veränderte Datengeber auf Achse 2. Matthias Maier meint dazu: " Da gab es wirklich in der Ursprungsausführung an Achse 2 eine Tragekonstruktion für die Drehzahlgeber der Indusi bzw des Tachos. Offensichtlich wurde für den Einsatz in Frankreich diese Konstruktion weiterentwickelt, weil auch das "Krokodil" wissen möchte, wie schnell die Kiste ist." (Krokodil = französische Entsprechung zum Indusi-Magneten; befindet sich in Gleismitte - und ist zu sehen am Ende des eingangs angesprochenen
VT08-Beitrags)
3) Die Zulassungsbescheinigung habe ich schon angesprochen. Hier noch der Rest der Angaben:
Tare = Gewicht; Masse freinée = Bremsgewicht; Vitesse H.L.P. = Hg Lz; Vitesse en véhicule = Hg geschleppt;
Einstellung in Güterzüge: ja; in Arbeitszüge: ja; Anzahl gebremster [Zug-]Achsen: 160; conduite blanche = Hauptluftleitung; Ende der Zulassungsdauer: 04/96
4) Die "extrémité 2" (entspricht Führerstand 1); an der Stirnseite das neue Dehé-Logo seit etwa 1992. Auch hier lange Frontklappe der 2.Bauserie.
Vielen Dank für Eure geduldige Lektüre... Vielleicht findet Ihr ja noch die Steinchen, um das Mosaik zu vervollständigen - hofft und wünscht
Hartmut F.