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 04 - Historisches Forum 

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Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.

Überführung ins Museum

geschrieben von: koelnpeppi

Datum: 21.01.10 07:30

Im Jahr 1991 während meiner aktiven Dienstzeit als Ausbilder im Bw Köln-Deutzerfeld sollte eine Sonderfahrt von Wuppertal-Vohwinkel nach Siershahn im Westerwald durchgeführtwerden.
Es sollte ein Kohlenkranwagen Baujahr 1951 dem dort befindlichen Eisenbahnmuseum zugeführt werden.
Ich sagte zu am nächsten Unterrichtsfreien Tag die Fahrt durchzuführen. So fuhr ich mit einer Lok BR 212 Lz nach Wuppertal-Vohwinkel, schon nach der Ankunft gab es die ersten Probleme, die Lauffähigkeitsbescheinigung
des Kranwagens war nicht aufzufinden und der Fahrdienstleiter sagte wir wären als Fahrt nicht eingelegt und könnten sowieso nicht fahren. Nach ca 1 Stunde und ungezählten Telefonaten erfuhr ich vom Maschinenamt
Düsseldorf das die Laufbescheinigung am Kranwagen zu finden sei und der Lokdienst in Köln hatte mittlerweile auch eine Einlegung der Fahrt veranlasst.
Die Fahrt sollte mit 40 Km/h und etlichen Aufenthalten zur Kontrolle der Gleitlager ca. alle 30 Km durchgeführt werden. Da mir aber der marode Zustand der Zughakeneinrichtung nicht geheuer war besorgte ich mir bei der
Bahnmeisterei eine Stahltrosse um den Wagen zusätzlich zu sichern weil ja die Strecke zwischen Engers und Siershahn ganz schön gebirgig ist. Da auch kein Originalöl für die Achslager vorhanden war mußte eine Kanne
Motorenöl für den Notfall herhalten.
Mittlerweile war auch ein Mitglied dre BSW Ortsgruppe Koblenz eingetroffen der die Reise in Bildern festhielt.
Nun ging es los mit 40 Km/h und fast 5 Stunden Fahrzeit, es wurden 6 Zwischenstopps eingelegt bei der zum Glück keine Mängel festgestellt wurden, trotzdem war ich froh wie es von der viel befahrenen Rheinstrecke in
Engers endlich auf die Drexbachstrecke ging und wir ohne Probleme in Siershahn angekommen sind.
Mittlerweile steht der Kran im Erlebnisbahnhof Westerburg, werde mal hinfahren und einige Fotos vom restaurierten Zustand machen.
Ich finde das war eine historische Fahrt mit einem historischen Fahrzeug.

Gruß Bernhard


Museum3.jpg
Museum4.jpg
museum12.jpg

Re: Überführung ins Museum

geschrieben von: Der Bergische

Datum: 21.01.10 11:11

Danke, die Geschichte "hat was", und der Kran natürlich auch!

Es grüßt

Der Bergische!

Re: Überführung ins Museum

geschrieben von: meckisteam

Datum: 21.01.10 11:12

Der "Behelfskohlenkran" des Bahnbetriebswerks Wuppertal Vohwinkel stand sehr viele Jahre, halb eingewachsen in Brombeeren auf einem Abstellgleis im Bahnhof Vohwinkel. Man konnte in vom Bahnsteig der Strecke nach Essen gut sehen. Schön das der Kran erhalten bleiben konnte. Ich glaub den werde ich im Sommer auch mal besuchen gehen.

VG, Holger

Ein Bild vom Kran aus Wuppertal - Vohwinkel

geschrieben von: 212 096

Datum: 21.01.10 17:35

Hier habe ich ein Bild aus Wuppertal - Vohwinkel von diesem Kran. Es entstand am 16.03.1990

http://s7.directupload.net/images/user/100112/6jlwdulc.jpg

Gruß von 212 096



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:01:21:17:37:04.

Frage zum Kranschutzwagen

geschrieben von: Harald Dinges

Datum: 21.01.10 18:04

Hallo!
Zuerst einmal vielen Dank für den interessanten Beitrag!
Kann jemand Angaben dazu machen, was aus dem Kranschutzwagen (ex USTC) geworden ist? Die Seite der Westerwälder Eisenbahnfreunde liefert dazu keine Information.

Gruß
Harald

Re: Frage zum Kranwagen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 21.01.10 19:17

Moin,

kann man auch die Betriebsnummern zum Kran und dessen Schutzwagen erfahren? Dankesehr -

Jan Reiners

Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition.
Johann Nestroy (1801-1836)

Re: Frage zum Kranwagen

geschrieben von: Unimat-sprinter

Datum: 21.01.10 19:57

Hallo Jan Reiners,
ich habe mir das Gespann im Jahre 1987 angesehen.
Es handelt sich bei dem Kran um den Reserve-Kohlenladekranwagen Nr. 1 Bw Wuppertal ( ex Wuppertal 6620 ).
Der Schutzwagen ist der Kranschutzwagen ( 814 ) Nr. 20 80 DB 945 5 086-7 es Wuppertal 6650.
Gruß Heinz

Re: Frage zum Kranwagen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 21.01.10 21:34

Moin Heinz,

dankesehr! Es gab nämlich zwei Kranwagen in der BD Wt mit Baujahr 1951 und derselben Bauart.
Scheinbar sind Lokfahrer mit dem Notieren von Betriebsnummern überfordert.

Grüße
Jan Reiners

Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition.
Johann Nestroy (1801-1836)

Re: Frage zum Kranschutzwagen

geschrieben von: NN-Bahner

Datum: 21.01.10 23:03

Harald Dinges schrieb:
-------------------------------------------------------
> Kann jemand Angaben dazu machen, was aus dem
> Kranschutzwagen (ex USTC) geworden ist?

Der Kranschutzwagen wurde 2002 in Siershahn verschrottet.

Re: Frage zum Kranschutzwagen

geschrieben von: Harald Dinges

Datum: 22.01.10 00:03

@ NN-Bahner: Vielen Dank für die Info!

Gruß
Harald

Re: Frage zum Kranwagen

geschrieben von: koelnpeppi

Datum: 22.01.10 06:16

Jan Reiners schrieb:
-------------------------------------------------------
> Moin Heinz,
>
> dankesehr! Es gab nämlich zwei Kranwagen in der BD
> Wt mit Baujahr 1951 und derselben Bauart.
> Scheinbar sind Lokfahrer mit dem Notieren von
> Betriebsnummern überfordert.
>
> Grüße
> Jan Reiners

Hallo Herr Reiners,
Erstmal herzlichen Dank über die Bemerkung zur überforderung der "Lokfahrer".
Können sie sich vieleicht vorstellen das die "Lokfahrer" auch etwas anderes zu tun haben als sich Nummern von Fahrzeugen aufzuschreiben die sie transportieren da das "Lokfahren" ein Beruf und kein Hobby ist.
Gruß Bernhard Sikora



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:01:22:08:13:48.

Re: Überführung ins Museum

geschrieben von: Walschdorfer

Datum: 22.01.10 09:52

Hallo bernhard,

schöner Bericht, danke fürs Einstellen.

Viele Grüße...Pierre

Beitragsverzeichnis. Keine Gewähr für Vollständigkeit :-)
[www.drehscheibe-online.de]

Re: Überführung ins Museum

geschrieben von: Reinhard Gumbert

Datum: 22.01.10 16:07

Ein interessanter Beitrag zum Einstand. Vielen Dank, koelnpeppi, und willkommen im "Klub"! Ich freu' mich schon auf weitere "G'schichten" von der Eisenbahn aus "Innen-Sicht".

Schöne Grüße von nebenan, aus Aachen -
Reinhard

Re: Überführung ins Museum

geschrieben von: Stephan Keßler

Datum: 22.01.10 18:43

Hallo koelnpeppi,

vielen Dank fürs Einstellen dieser sehr interessenten Bilder. Wir, die Westerwälder Eisenbahnfreunde 44 508 e. V. sind natürlich immer an historischem Material über unsere Fahrzeuge interessiert. Und einem Besuch im Erlebnisbahnhof Westerwald in Westerburg und damit eiem Wiedersehen mit dem Hilfsbekohlungskran steht selbstverständlich nichts im Wege. Du bist uns, wie alle anderen Interessierten auch, herzlich willkommen. Einzelheiten gibts unter [www.erlebnisbahnhof-westerwald.de].

Viele Grüße aus dem Westerwald

Stephan

Re: Überführung ins Museum

geschrieben von: Exil-Stuttgarter

Datum: 22.01.10 19:49

Ist ja stark! Die Überführung jahrelang abgestellter Schienenfahrzeuge ins Museum kannte ich bislang nur huckepack auf der Straße. Als mobile Langsamfahrstelle mit etlichen Unterwegs-Halts hätte ich das nicht für möglich gehalten. Wäre so etwas bei der Börsen-Bahn heute noch denkbar?

Mich erinnert’s an eine nächtliche Überführung eines gummibereiften Fahrzeugs vor vielen vielen Jahren, das ich mit total abgesoffener Elektrik, defektem Anlasser, Rücklicht und Lichtschalter mit rotem Kennzeichen abgeholt hatte. Klar, daß so etwas auf der Autobahn das Interesse der Kollegen in grün-weiß weckt. Die haben dann freundlicherweise nicht das Dauer-Fernlicht (Bilux) bemerkt und auch die Papiere nicht näher angeschaut.
Alles gut gegangen, aber auf jeden Fall auch ein bleibendes Erlebnis.
Wenngleich ein paar Nummern kleiner als V100 mit Kran. Schön auch, daß es Kran und Zugfahrzeug noch gibt.
"Meine" Überführung steht heute in der Sammlung eines großen deutschen Automobil-Herstellers.

Ich freu mich schon auf weitere Berichte dieser Art.

Viele Grüße aus dem Exil

Einwurf der Moderation!

geschrieben von: Th.D.

Datum: 23.01.10 06:48

koelnpeppi schrieb:
-------------------------------------------------------
> Jan Reiners schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Moin Heinz,
> >
> > dankesehr! Es gab nämlich zwei Kranwagen in der
> BD
> > Wt mit Baujahr 1951 und derselben Bauart.
> > Scheinbar sind Lokfahrer mit dem Notieren von
> > Betriebsnummern überfordert.
> >
> > Grüße
> > Jan Reiners
>
> Hallo Herr Reiners,
> Erstmal herzlichen Dank über die Bemerkung zur
> überforderung der "Lokfahrer".
> Können sie sich vieleicht vorstellen das die
> "Lokfahrer" auch etwas anderes zu tun haben als
> sich Nummern von Fahrzeugen aufzuschreiben die sie
> transportieren da das "Lokfahren" ein Beruf und
> kein Hobby ist.
> Gruß Bernhard Sikora

Hallo Bernhard,
die oben zitierte Bemerkung von J.R. entspricht nicht den üblichen Umgangsformen hier in diesem Forum und wird auch vom Team von DSO nicht akzeptiert.
Wir würden daher hier im Historischen Forum auch gerne in der Zukunft Einsichten eines "Insiders" sehen.

---
Gruß
Th.D.
DSO-Moderator

Edit:
R-Schreibung, Anmerkung konkretisiert



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:01:24:10:19:03.

Re: Überführung ins Museum

geschrieben von: ukrupp

Datum: 08.03.18 12:29

Hi Peppi,

da lacht das Herz des Nostalgikers. Toller Bildbericht.

Liebe Grüße Udo

Ja, da schreibst Du was!

geschrieben von: Peter

Datum: 08.03.18 12:46

Hallo!

Exil-Stuttgarter schrieb:
Mich erinnert’s an eine nächtliche Überführung eines gummibereiften Fahrzeugs vor vielen vielen Jahren, das ich mit total abgesoffener Elektrik, defektem Anlasser, Rücklicht und Lichtschalter mit rotem Kennzeichen abgeholt hatte. Klar, daß so etwas auf der Autobahn das Interesse der Kollegen in grün-weiß weckt. Die haben dann freundlicherweise nicht das Dauer-Fernlicht (Bilux) bemerkt und auch die Papiere nicht näher angeschaut.
Alles gut gegangen, aber auf jeden Fall auch ein bleibendes Erlebnis.
Ja, so etwas praegt. :-)

Haben wir auch mehrfach gemacht - aber immer mit mindestens einem "Geleitschutz"-Wagen dahinter, der mit Gelblicht nach hinten absicherte.
Eine Fuhre ging ueber rund 500 km mit Tempo 30 (die Berge rauf und runter) quer durchs Land - 2-achsiger LKW, der einen 3-achsigen LKW mit Getriebeschaden (und deshalb ohne Licht und Bremse) zog - Stange plus Luftschlauch.
Alle paar hundert Meter nach rechts, um ueberholen zu lassen (nie hat einer gehupt). Immer wieder anhalten, um zu pruefen - nach 24 Stunden Fahrt (Hin und retour) waren wir daheim.

Die Polizei hat uns (speziell nachts) immer wieder interessiert beaeugt und laengere Strecken in Entfernung begleitet, z. T. auch ueberholt und neugierig geschaut - aber nicht angehalten.

Those were the days... :-)))

Gruss

Peter

+++ Ich will gar nicht, dass mich jeder mag - im Gegenteil: Die Sympathie oder Zuneigung gewisser Menschen waere mir hochgradig peinlich.
+++ Friends help you move. True friends help you move bodies.
+++ Rechtschreibfehler sind beabsichtigt: Es gibt immer Menschen, die nach Fehlern suchen - und ich versuche, allen Lesern etwas zu bieten.
Gegen einen kleinen Obolus biete ich sogar Patenschaften fuer meine Schreibfehler an. Und bald ist Weihnachten ...