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Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.

Der 90t-Dampfkran

geschrieben von: E44 1152

Datum: 31.12.09 19:05

Ein Hallo ins Forum,

zwar schreibe ich hier im HiFo äusserst selten (obwohl ich sicher zu den historischen Jahrgängen zähle…), aber heute passt es halt.

Dies hier ist mein 500ster Beitrag bei DSO. Nicht dass ich auf diese Zahl besonders stolz wäre. Andere User liegen da locker eine Zehnerpotenz höher. Aber ich wollte eben zu dem Halbrunden mal was Spezielles machen:

Mein erstes Eisenbahnfoto


1965(?), wenn mich mein Erinnerungsvermögen nicht täuscht, wurde hier an der Wiesentalbahn die Brücke über den namensgebenden Fluss zwischen Steinen und Maulburg erneuert. Die alte Gitterkonstruktion musste weichen, eine Neue mit Blechträgern (nennt man doch so? Ich bin kein BauIng.) wurde neben der Alten erstellt und dann eines schönen Samstags (und Sonntags) eingebaut. Da man Solches nicht von Hand mit der Uhrenkette erledigt, musste ein entsprechender Kran ranhalten. Dieser war schon ein paar Tage vor der Aktion nach Steinen überführt worden.

Ja, und so entstand mein erstes Eisenbahnbild: es spricht für sich.

eins_2.jpg

Der 90t-Dampfkran mit Gegengewichten.


Gewissermaßen Eisenbahnbild Nummer -1 hat einer meiner damaligen Freunde Martin oder Wolfgang gemacht (der Pfiff-Club „Schauinsland“ lässt grüßen). Auch das möchte ich Euch nicht vorenthalten, denn es zeigt mehr vom Kran als #1 (und außerdem mich, jetzt ist meine Anonymität hier bei DSO wohl dahin).

-eins_2.jpg

Der 90t-Dampfkran mit Ausleger und Schutzwagen.

Für die lausige Qualität der Fotos möchte ich mich an dieser Stelle bei Euch entschuldigen. Hätte ich damals auch nur im Geringsten geahnt, dass die beiden Bilder mal bei DSO landen würden, ich hätte mir mit dem Scharfstellen, Nichtverwackeln, Archivieren der Negative etc. pp. viel mehr Mühe gegeben. Kommt erschwerend hinzu, dass ich nur einen preisgünstigen ALDI-Flachbettscanner besitze und mir für die Bildbearbeitung nur das kostenlose Irfanview zur Verfügung steht.


Aber:

Nächstes Jahr wird alles besser!



In diesem Sinne: allen ein gutes, gesundes, zufriedenes, fröhliches 2010. Und einen besonderen Dank an die "Macher", die uns diese wundervolle Plattform zur Verfügung stellen.


Es grüßt

E44 1152



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:12:31:19:06:05.

Re: Der 90t-Dampfkran

geschrieben von: 52 2006

Datum: 01.01.10 15:12

Danke, das müsste das Vorbild für den Fleischmann-Kran sein. Das erste Bild hat aber eins für sich: Man sieht den Gegengewichtswagen, ich glaube davon noch nie ein Foto gesehen zu haben. Gibts noch Erinnerungen daran, welche Farbe(n) diese Garnitur hatte?

kondensierte Grüße, Stefan

https://www.drehscheibe-online.de/foren/file.php?099,file=190387
Kondenslok.de (temporär offline) + Industrial Railways of Indonesia SIG (fc)
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. Wer sich über Signaturen aufregt, hat sonst nix zu sagen.

Re: Der 90t-Dampfkran

geschrieben von: E44 1152

Datum: 02.01.10 10:42

Hallo Kondenslok,


in meiner damaligen Sicht war das klar "der Fleischmann-Kran", ohne jegliche tiefere Sachkenntnis. 90'000 kg sind doch 90 Tonnen, oder? Das Modell, selbstverständlich noch in 1:82, lag dann bald darauf auch auf einem Gabentisch, vermutlich einem weihnachtlichen. Und das, obwohl ich zu jener Zeit noch Märklinist war.

An die Farbgebung habe ich leider keinerlei Erinnerung. Ich gehe mal davon aus, dass die Fahrwerke und Untergestelle der Fahrzeuge, wie einst üblich, schwarz oder dunkelgrau waren. Die Gegengewichte waren vermutlich aus Beton und hatten die entsprechende graue Naturfarbe. Das Gehäuse des Krans, der Ausleger...???

Irgendwo habe ich noch Fotos vom Einsatz des Kranes, allerdings auch in Schwarz-Weiss. Wenn ich die gefunden habe, gibt's einen Nachschlag hier.


Gruß

E44 1152

90t-Dampfkran - Farbgebung

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.01.10 15:46

Hier:

[www.eisenbahndienstfahrzeuge.de]

Gibt es Farbaufnahmen des Kranes. Die Gegengewichte bestanden aus Gusseisen und wogen je 28t.

Grüsse

Carsten

Re: 90t-Dampfkran - Farbgebung

geschrieben von: E44 1152

Datum: 02.01.10 17:33

Hallo Carsten,

vielen Dank für den Hinweis mit dem Gusseisen, hätt ich nicht gedacht.

Gruß

Volker

Neue Wiesebrücke Steinen - Maulburg 1964

geschrieben von: railroadwilli

Datum: 02.01.10 20:57

Moin,

nach Rainer Gerber „Die Wiesentalbahn", EK-Verlag 1983, war der Umbau 1964, ohne einen Monat oder gar ein genaueres Datum zu nennen.

Gruß
Willi

https://abload.de/img/2074-36sh200x122v7uq4.jpg

Frage zu den Gegengewichten

geschrieben von: railroadwilli

Datum: 02.01.10 21:00

Moin,

wie kamen die Gegengewichte eigentlich an die Rückwand des Krans? Mit 4 Mann und „Hau-ruck!" wird’s ja wohl kaum möglich gewesen sein....

Unter jedem Gegengewicht ist offensichtlich eine Art Fahrgestell, auf dem in Längsrichtung auf dem Transportwagen verfahren werden kann. Wie es aussieht, stehen die Gewichte auf dem Transportwagen jedoch niedriger als wenn sie an der Rückwand des Krans hängen; es müßte also ein Höhenunterschied im Zuge der Montage überwunden worden sein. Und wie geschah die Aufhängung der Gewichte am Kran?

Danke für jede sachdienliche Aufklärung!

Gruß
Willi

https://abload.de/img/2074-36sh200x122v7uq4.jpg

Re: ? zu wie kommen die Gegengewichte an den Kran

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.01.10 06:04

Und das geht so......


8.) Anhängen der Gegengewichte
Je nach Last und Ausladung mit Hilfe der Belastungstabelle ent
scheiden, ob ein oder zwei Gegengewichte verwendet werden
müssen. Gegengewichtswagen abkuppeln, die zwischen Kran und
Gegengewichtswagen liegenden Puffer beider Wagen umklappen.
Gegengewichtswagen von Hand dicht an den Kranwagen heranfahren
festbremsen und abstützen. Kettenverspannung des Gewichtes ab-
nehmen.

9.) Die Verriegelungsbolzen des kleinen Wagens herausnehmen und den
Wagen mittels der Handfahreinrichtung bis an die Kranrückwand
fahren, wobei die Führungsleiste an der Kranrückwand in die
entsprechende Nute des Gewichtes greifen muß. Die beiden seit-
lichen Sicherheitshaken am Gewicht werden in die Führungen an der
Kranrückwand eingeschwenkt und mittels Bolzen verriegelt. Jetzt
wird die Verbindung zwischen Rollwagen und Gewicht gelöst und
zwischen hydraulischer Preßpumpe und dem Preßzylinder unter dem
Gegengewicht mittels biegsamen Hochdruckschlauches hergestellt,
und das Gewicht bis zur Markierung hochgedrückt. Die Hängebolzen
in die Kranrückwand mit den Handkurbeln einschieben.


10.) Durch Ablassen von Preßwasser aus dem Hubzylinder Gewicht
wieder soweit senken, bis es an den Bolzen hängt. Überein-
stimmung der Markierung beachten. Bolzen mit Handkurbeln fest-
ziehen. Beim Anbringen des zweiten Gegengewichtes den Unter-
wagen des ersten auf die Verlängerung der Fahrbahn vor-
schieben. Anheben und Befestigung wie beim ersten Gewicht.

Damit das etwas deutlicher wird, hier noch ein Bild dazu.

Detail GG Wagen.jpg


Grüsse

Carsten
Hochinteressante Antwort und Bilddokumente, Danke fürs Zeigen!

Re: Neue Wiesebrücke Steinen - Maulburg 1964??

geschrieben von: E44 1152

Datum: 03.01.10 18:00

Hallo Willi,

danke für den Hinweis. Das Buch habe ich auch (seit etwa 2 Jahren). Schon beim ersten Durchlesen kam mir das Datum etwas suspekt vor. Es deckt sich nicht mit meinen Erinnerungen, ich bilde mir ein (man achte auf die Formulierung), es sei 1965 gewesen.

Aber ich habe eine gute Quelle, die in in den nächsten Tagen anbohren werde. Wenn ich Antwort habe, melde ich mich wieder bei Dir.

Gruß

Volker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:01:03:18:00:59.

Re: 90t-Dampfkran - Farbgebung

geschrieben von: Stückgut-Schnellverkehr

Datum: 03.01.10 18:54

Hatte der Dampfkran eigentlich einen eigenen Dampferzeuger ?
Oder wurde der Dampf von einer Dampflok (oder einem Dampfkessel im Gerätewagen) abgezapft ?
Nach den Bilder auf eisenbahndienstfahrzeuge.de zuurteilen, ist nicht viel Platz im Inneren des Kranes vorhanden.
Die Dampfmaschine mit Winde (je 2x) plus tragende Bauteile für die Gegengewichte nehmen ja schon genug Platz weg.
Und selbst wenn der Kessel irgendwie darin Platz findet, muss der Heizer ja auch noch Platz finden und vor allem muss die Kohle aus dem Tender ja auch noch in den Kran !

Spricht alles irgendwie dafür, dass der Dampf woanders produziert wurde und der sichtbare Schornstein nur für den Abdampf da ist.

Bitte klärt mich auf :)
Schönen Abend noch !

kleine Korrektur!

geschrieben von: Michael O.

Datum: 03.01.10 19:20

Hallo,

Auf Deinem Bild erkennt man, daß nur am Kranwagen die Puffer weggeklappt wurden, am Gegengewichtswagen hingegen wurden klappbare Fahrbahnverlängerungen umgeklappt, die in Ruhestellung seitlich am Rahmen waren. Die sind bei genauem Hinsehen auf den Aufnahmen des Ursprungsbeitrages zu erkennen.


Viele Grüße

Michael

Dampferzeuger

geschrieben von: Michael O.

Datum: 03.01.10 19:26

Hallo,

die Kranwagen verfügten über einen eigenen Dampfkessel und m.W. in der Regel auch einen eigenen Hilfsantrieb, der zumindest geeigent war, den Kranwagen ohne große Last selbständig zu verfahren.
Zum Kranzug gehörte daher auch ein umgebauter Tender mit Zug- und Stoßeinrichtungen an beiden Enden und soweit den wenigen bekannten Aufnahmen zu entnehmen, oft auch einem vergrößerten Kohlekasten.

Viele Grüße

Michael

Re: kleine Korrektur! : puffer abklappen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.01.10 20:48

Die Puffer des Gegengewichtswagen wurden und mussten nach unten weggeklappt werden.
Sonst hätte es nicht funktioniert.

Grüsse

Carsten

Re: Eigener Dampferzeuger

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.01.10 20:59

Der Kran hatte einen eigenen Kessel, siehe hier:

Kessel 90t Kran.jpg

Der Blick auf den Arbeitsplatz des Heizers erfolgt hier von links. In Blickrichtung nach hinten hatte der Kran auf der rechten Seite einen Vorratsbehälter für Wasser mit 1,5m3 Inhalt und links - jeweils hinter Kessel gesehen - einen Kohlevorrat von 680kg.

Auf dem ersten von mir gezeigten Bild sieht man einen Schlauch in den Kran hineingehen. Der endet direkt in dem Wasserbehälter. Gegenüber sass dann der Kohlenkasten im Kranaufbau (Oberwagen). Ausserdem war der Kran mt einem Generator ausgestattet, der für die interne Beleuchtung zuständig war, sowie für eine am Ausleger angebrachte Leuchte. Eine Abgabe von Strom für externe Zwecke war nicht vorgesehen und auch nicht möglich.

Grüsse

Carsten