Hallo zusammen,
hier der 3. Teil meines kleinen Reiseberichts. Für alle, die die ersten beiden Teile verpaßßt haben oder noch ein Mal reinschauen wollen, hier die Links zu den ersten beiden Teilen:
November im Emsland - Teil 1
November im Emsland - Teil 2
Nach der Verfolgung des Gdg 57501 am 20. 11. 1976 war ich also bis Emden gelangt. Keine Minute zu früh, denn Gdg 57510, der Bauxitzug, stand abfahrbereit im Emder Rbf.
Genaugenommen war die Fahrstraße schon eingestellt, an die Suche nach einem halbwegs guten Fotostandpunkt konnte ich nicht einmal denken. Also hüpfte ich schnell soweit um das Baugerümpel im Vordergrund, das wenigstens nichts vor die Lok ragte. Es war die Emder 043 903-4, die hier aus dem Rbf beschleunigt. Zwischen jedem der Bilder sprintete ich ein paar Meter weiter.
Es gelang mir, den Zug wieder einzuholen und bei Petkum am Kanal entstanden noch zwei Fotos. Das zweite ist eigentlich aufgrund seiner Bewegungsunschärfe nicht würdig, gezeigt zu werden, aber man kann ganz gut erkennen, daß auch bei der 903 der Dampf an Stellen entweicht, wo er es eigentlich nicht sollte.
Nach einer erneuten Zugverfolgung stand mir jedoch nicht der Sinn. Ich bin, wie so oft, zum Bw Emden gefahren, wo man bis zum Schluß in der Lokleitung bereitwillig Auskunft über zu erwartende Dampflokleistungen bekam. Und die Auskunft war positiv - es würde noch ein Erzzug laufen.
Ich baute mich bei Eisinghausen im Umfeld einer Anrufschranke auf und harrte der Dinge, die da kommen sollten.
Es kam auch einiges.
212 248-9 machte um 12.50 h den Anfang mit einem leeren Autozug, die Lok kam schon in ozeanblau daher - und natürlich im kleinen Gang. Schlimmer konnte es fast nicht mehr kommen - dachte man damals. Heute wissen wir es besser - und die Jungen jubeln, wenn eine private 212 wieder in den ozeanblauen Farbtopf fällt. Am 20.11.76 wünschte ich jeder Diesellok Motor- und Getriebeschaden an den Hals ...
220 053-3 war die Nächste, mit einem dieser Ganzzüge, von dene ich heute noch meine, daß sie für VW (Ersatzteile?) fuhren - bislang habe ich für meine These allerdings keine Bestätigung bekommen.
624 635 und am hinteren Ende 624 648 in ozeanblau/beige bildeten eine Nahverkehrszug, dessen Zugnummer ich bis heute zu faul war, herauszusuchen. Inzwischen ist es 14.52h.
15.07 Uhr, kanpp drei Stunden auf dem windigen Feld, und was kommt? Wieder eine 220, es ist 220 052-7, die mit einem Dg oder Ng ebenfalls südwärts rollt.
Aber was lange währt, wird endlich gut. Kurz darauf zog 043 364-9 mit einem Erzzug vorbei - endlich!
Jetzt wurde doch wieder verfolgt. In der Nähe von Steenfelde gibt es einige Bahnübergänge, die sich zum Fotografieren eignen. Ich meine, die dort befindliche Blockstelle hieß ebenfalls so. Ich hatte auch Glück, 043 364 mußte einen Unterwegshalt einlegen. Und die Sonne zeigte sich auch. So stand ich gut postiert und spähte in die Ferne.
Der optische Eindruck und der akustische wollten nicht so recht zusammenpassen. Ich meinte zwar, den Jumbo zu hören, aber zu sehen war nichts. Und bei Steenfelde sieht man weit, sehr weit.
Dann sah ich am Horizont doch eine Dampfwolke. Ah!
Irgendetwas mußte mit meinen Ohren sein. Mir war, als hörte ich ein Echo. Das konnte nicht sein. Nicht hier. Hier gab es keine Berge. Nur Wind. Westwind. Schon den ganzen Tag.
Irgendwann begriff ich es auch, daß der Dreizylindersound sicht nicht nur von vorne, sondern auch von hinten näherte. Einmal umgedreht und - waah! Eine 043 aus Süden - und was für ein Anblick!
043 167-6 beeilte sich, als erste fotografiert zu werden:
Und es paßte großartig: 043 364-9 jagte Sekunden später aus der Gegenrichtung durch, bestens in der Sonne, während im Hintergrund noch die Qualmwolke der 167 zu sehen ist.
Ich blieb der 043 167 auf den Fersen. Wo genau ich sie hier noch einmal erwischt habe, weiß ich heute nicht mehr - notiert wurde Neermoor, auf dem Bild zu sehen km 327.
Natürlich folgte ich dem Jumbo ins Bw Emden, bei bereit einsetzender Dämmerung entstanden die folgenden Aufnahmen während der Lokbehandlung mit Stativ und langen Belichtungszeiten.
042 241-0 war kalt abgestellt ...
... während 042 271-7 alsbald für einen abendlichen Einstatz aufgerüstet wurde. Damals hatte ich wohl Gefallen an Bildern mit Tele objektiv gefunden - heute tuts mir leid, daß ich das Objektiv nur einmal kurz (für die Triebwerksaufnahme oben) gewechselt habe.
Zu guter Letzt drängte sich noch die Dieselkonkurrenz ins Bild:
Der vierte und letzte Teil folgt am nächsten Sonntag zur gewohnten Zeit!
Gruß Rolf