Wie schon gewohnt sind hier zunächst die Verweise auf die Teile 1 – 3:
-
Teil 1 von mir
-
Teil 2 von Helmut Philipp
-
Teil 3 von mir.
Auch im Folgenden wollen wir annähernd die weitere Entwicklung in chronologischer Reihenfolge aufzeigen, bevor uns Helmut in Teil 5 dann in das nähere und weitere Umland Hamburgs entführen wird.
Das Jahr 1970 war, wie wir gesehen haben, insbesondere durch viele Wiederinbetriebnahmen der bereits seit längerer Zeit abgestellten Lokomotiven gekennzeichnet. Ab dem 20.12.1970 waren dann auch die letzten 082 ausgemustert, so dass der Bestand nach Abgabe der 044 sich nur noch aus den Baureihen 050 – 053 und 094 zusammensetzte – wäre da nicht am 18.12.1970 die bereits z-gestellte 023 079-7 aus dem Bw Emden hier erschienen, um als Heizlok im Bw Hamburg Hbf eingesetzt zu werden. Insgesamt kann man sicherlich davon sprechen, dass sich Bestand und Leistungen konsolidiert hatten. Dabei ist zu bedenken, dass sich immer ein großer Teil des Bestandes in kalter Reserve befinden konnte, um plötzlich anfallende Leistungen (Herbstverkehr, einkommende Schiffe im Hafen) zeitnah befördern zu können.
Im November 1970 machte Helmut bei einem Kurzbesuch im Bw die nachfolgenden Bilder.
Bild 77:
094 882-8 (94 882) räuchert auf einem der Freistände an der Drehscheibe die Umgebung ein. Rechts ist noch 050 055-3 (50 055) zu erkennen.
Bild 78:
094 980-0 (94 980) steht mit einer Schwesterlok zusammen auf Gleis 52a vor den dortigen Gebäuden, im Hintergrund die Dreherei und rechts das Lager für Betriebsstoffe.
Bild 79:
Zu gleicher Zeit präsentiert sich 094 642-6 (94 1642) im Licht der untergehenden Sonne auf Gleis 77.
Nachdem ich im Sommer 1970 gute Erfahrungen in Hamburg gemacht hatte, wollte ich in den Osterferien diese gerne wiederholen. Meine Aufzeichnungen besagen, dass ich vom 25.03. – 29.03.1971 in Hamburg verbracht habe. Wie immer habe ich in der Jugendherberge „Auf dem Stintfang“ übernachtet. Sie ist m. E. eine der schönst gelegenen Jugendherbergen in Deutschland mit einem grandiosen Ausblick über die Landungsbrücken hinweg auf den Hafen.
Leider spielte das Wetter in diesen Tagen nur teilweise mit, mindestens die Hälfte der Zeit hatte ich das bekannte Hamburger Schmuddelwetter gegen mich und meine geplanten Fotoaktivitäten.
Bild 80:
Die Hamburger Touristenkarte für den Bereich des HVV, ein wertvoller Begleiter, die Kosten von damals 6,00 DM waren ganz schnell herausgefahren mit S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und Bussen.
Bild 81:
Am Freitag, den 26.03.1971, bin ich schon einmal nach Tiefstack hinaus gefahren, aber zu mehr als zwei Übersichtsaufnahmen vom Fußgängersteg reichte es nicht. Die verwehenden Dampfwolken verraten ein wenig vom herrschenden Wetter.
Wir sehen von links nach rechts 050 214-6 (50 214), 050 779-8 (50 779), 052 914-9 (50 2914) und weitere 094 und 050 – 052. Wer genau hinsieht, bemerkt an 050 779-8 die Leitungsführung zur Turbospeisepumpe, mit der die Lok ausgerüstet war.
Bild 82:
Leider ist die Nummer der links im Bild sichtbaren 290 mir nicht bekannt und kann auch nicht entziffert werden. Aber hier wird vielleicht die Ausrüstung der 050 779-8 mit Turbospeisepumpe etwas deutlicher.
Erst der Sonntag, der 28.03.1971, schien etwas besseres Wetter zu versprechen und beglückte mich schon mit einer im schönen Morgenlicht fotografierten Durchfahrt des Berliner Schnellzuges mit seiner 01.5 durch den Haltepunkt Tiefstack. Anschließend ging es hinüber ins Bw Rothenburgsort, für welches ich dieses Mal keine Versicherung abschließen musste. Es war ja schließlich Sonntag – und weil es Sonntag war, standen auch nur eine Handvoll Lok unter Dampf . . .
Bild 83:
051 136-0 (50 1136), das gerupfte Huhn vom letzten Sommer, ist, wie hier zu sehen, tatsächlich aufgearbeitet worden, steht hier nur kalt in Reserve – wie die abgebauten unteren Laternen vermuten lassen, wohl für längere Zeit, Gleis 56b.
Bild 84:
Leider darf sich 094 413-2 (94 1413) nur noch von außen den Kessel wärmen lassen, seit Januar 1971 ist sie z-gestellt und hier auf Gleis 43a abgestellt.
Bild 85:
Auch 094 980-0 (94 980) steht seit Januar 1971 auf „z“ und auf Gleis 43a abgestellt.
Bild 86:
Noch immer befindet sie sich hier abgestellt (Gleis 43a), 052 281-5 (50 2281), die bereits vor 13 Monaten an das Bw Oberhausen-Osterfeld abgegeben wurde.
Im Hintergrund sind die Lok zu sehen (bis auf 094 592-3, welche wieder aufgearbeitet wurde), die ich im Sommer 1970 noch in Billwerder-Moorfleet abgestellt fotografiert habe. Bis ein aufgemaltes „ausgemustert“ hatte sich nichts an den Lok verändert (082 010, 082 003, 094 869 und 082 017).
Bild 87:
Auch 051 549-4 (50 1549) steht kalt auf Reserve, Gleis 56b.
„Das schlägt doch dem Faß den Boden aus!“ – vielleicht muss man ja die Herkunft dieses Spruches umschreiben, wenn ich so sehe, wie viele Faßböden man im Bw Rothenburgsort für die Reservelok benötigte . . .
Bild 88:
Nun bereits seit 29 Monaten auf „z“ stehend, finden wir 094 645-9 (94 1645) noch immer im Bw Rothenburgsort vor, ganz am Ende von Gleis 56b.
Bild 89:
Und ganz am Anfang von Gleis 43a befindet sich die bereits zu Beginn erwähnte 023 079-7 (23 079) als z-Lok abgestellt – sie wurde tatsächlich mehrere Male als Heizlok eingesetzt.
Bild 90:
Wohl nur kalt übers Wochenende präsentiert sich die 050 592-5 (50 592), hier abgestellt auf Gleis 47.
Bild 91:
An der Drehscheibe unter Dampf steht 052 333-2 (50 2333), mir scheint, dass es eine der wenigen Lok des Bw Rothenburgsort war, die fast immer unter Dampf gestanden hat.
Bild 92:
Wie am Faßboden zu sehen, steht auch 094 852-1 (94 852) kalt auf Reserve, links sehen wir noch 094 110-4 (94 1110) und rechts 094 616-0 (94 1616), die sich erst seit 14 Tagen hier in Rothenburgsort heimisch fühlen darf.
Bild 93:
094 110-4 (94 1110) steht ebenfalls kalt auf Reserve auf einem der Freistände an der Drehscheibe.
Bild 94:
Unter Dampf steht aber 051 576-7 (50 1576) neben dem Lokschuppen auf einem der Freistände.
Bild 95:
Das dampfende Quartett neben dem Lokschuppen: 052 333-2, 052 914-9, 051 576-7 und 052 458-7.
Bild 96:
Am Ende von Gleis 52a vor der Dreherei steht über das Wochenende 094 307-6 (94 1307) kalt abgestellt.
Bild 97:
Natürlich bedarf 094 616-0 (94 1616) wegen ihres kleinen Kohlenkastens einer gesonderten Betrachtung. Erst am 11.03.1971 ist sie aus dem Bw Dortmund Rbf hier eingetroffen.
Bild 98:
Auf Gleis 52 steht zum Wochenende abgestellt 050 710-3 (50 710).
Bild 99:
Einer Reparatur bedarf 094 692-1 (94 1692), wie an der abgebauten Treibstange ersichtlich ist, Gleis 52.
Bild 100:
Zwischen den soeben gezeigten Lok steht noch 052 525-3 (50 2525), ebenfalls kalt zum Wochenende abgestellt.
Bild 101:
Allerdings ist 094 616-0 nicht die einzige 094 mit dem kleinen Kohlenkasten im Bw Rothenburgsort. Hier sehen wir 094 360-5 (94 1360), die ebenfalls einen solchen besitzt und zum Wochenende auf Gleis 53 abgestellt ist.
Bild 102:
War sie am Freitag noch unter Dampf an der Drehscheibe abgestellt, treffe ich sie nun kalt auf Gleis 53 an, 050 214-6 (50 214) mit ihren beiden ÜK-Sandkästen.
Bild 103 + 103a:
Auch 050 402-7 (50 402) darf sich übers Wochenende ausruhen, Gleis 53.
Und noch einmal in schwarz/weiß – to whom it may concern . . .
Bild 104:
Wie wir schon gesehen haben, steht 052 458-7 (50 2458) an der Drehscheibe unter Dampf.
Bild 105:
Aha – Faßboden, also kalte Reserve auch für 051 917-3 (50 1917), hier abgestellt auf Gleis 38.
Bild 106:
Gleiches gilt auch für 050 055-3 (50 055), die ja kürzlich Inhalt eines fast nicht gelösten Rätsels war, welches H. R. freundlicher Weise präsentierte, allerdings aus ihrer Zeit nach Rothenburgsort.
Bild 107:
Auch 052 752-3 (50 2752) auf Gleis 38 ist noch nicht wieder aus dem Winterschlaf erwacht . . .
Bild 108:
Nicht anders ergeht es 050 545-3 (50 545).
Bild 109:
Hier noch ein Rückblick auf die in Gleis 38 abgestellten Lok: 050 545-3, 052 752-3, 050 055-3, 051 917-3, wohl nach der Kontrollziffer sortiert ;-)
Bild 110:
Wochenendruhe auch für 052 598-0 (50 2598) auf Gleis 77, die vor knapp drei Wochen aus dem Bw Flensburg hier eingetroffen ist. Den beschädigten Tender hat sie auch noch Jahre später beim Bw Lehrte besessen.
Bild 111:
Ebenfalls zum selben Termin ist aus dem Bw Flensburg 051 806-8 (50 1806) übernommen worden und steht hier auch auf Gleis 77 abgestellt. Bemerkenswert ist die rechte untere Laterne am Tender, deren andere Farbe zu erkennen ist (im Dia eindeutig rot), wohl von einer Kleinlok oder 260 geklaut . . .
Bild 112:
Auch noch kalt in Reserve steht 094 661-6 (94 1661) in der Lokschlange auf Gleis 77.
Bild 113:
Nächstes Exemplar der dort abgestellten Lok ist 050 047-0 (50 047).
Bild 114:
Der 050 047-0 folgte in der Reihe die 052 983-4 (50 2983), weitgehend mit Merkmalen einer ÜK-Lok ausgestattet, angefangen vom 52er-Kessel, über das Führerhaus, dem Steuerungsträger, der 52er-Treibstange bis hin zum Scheibenvorlaufradsatz.
Bild 115:
Die letzte Lok in der Reihe auf Gleis 77 ist 051 924-9 (50 1924), mit abgedecktem Schornstein wohl auch längerfristig kalt abgestellt.
Bild 116:
Nach meinen Aufzeichnungen (ich war mir zunächst nicht ganz sicher, Danke, Helmut, für die Bestätigung) handelt es sich hier bei der in Gleis 41a abgestellten Lok um 050 023-1 (50 023), welche ebenfalls erst kürzlich vom Bw Flensburg übernommen wurde.
Bild 117:
Auf jeden Fall handelt es sich hier um 051 581-7 (50 1581), die ebenfalls wie die anderen am 08.03. aus dem Bw Flensburg übernommen wurde, Gleis 41a.
Bild 118:
Zur Wochenendruhe auf Gleis 41a abgestellt finden wir hier 052 443-9 (50 2443).
Der helle blaue Himmel und die ungünstige Sicht gegen das Licht auf die Maschinen bereiteten mir und dem Diafilm größere Probleme, leider zog im Laufe des weiteren Vormittags das Wetter dann auch wieder zu, so dass mit meinen Möglichkeiten nur eher flaue Bilder entstanden sind, darum wird auch ein großer Teil von ihnen in schwarz/weiß gezeigt..
Bild 119:
Anfang Mai 1971 gelang Helmut Philipp diese Aufnahme der mit dem kleinen Kohlenkasten ausgerüsteten 094 360-5 (94 1360).
Wenige Tage danach, kurz vor Beginn des Sommerfahrplans 1971 begann dann der endgültige Niedergang des Bw Rothenburgsort, als am 13.05.1971 gleich sieben Lok der Baureihe 050 zum Bw Mayen überwiesen wurden, um dort die 086 und 094 abzulösen. Zwar kamen die drei 094 des Bw Mayen zum Bw Hamburg-Rothenburgsort, aber die Abgaben der 050 – 052 gingen weiter und auch die Ausmusterungen setzten wieder ein.
Aber das ist dann bereits ein anders Kapitel, um welches sich Stefan Carstens ausführlich kümmern wird.
Besonderer Dank gilt Stefan für das Herrichten einiger Diascans und Helmut für das aufmerksame Korrekturlesen.
Ich hoffe, dass Euch auch dieser Teil wieder gefallen hat und wünsche ein schönes Wochenende wie immer mit den
besten Grüßen
Hartmut
Edit korrigierte die Loknummer bei Bild 85 nach dem mehr als angebrachten Hinweis von Helmut. Danke!
Bilder restauriert von Benutzer Riedemann Archiv am 04.12.2016; Bearbeitung: uk-old (HagSch)
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:12:04:17:42:41.